Kapitel 13
Kyra
Während dem Fechtunterricht, passierte nicht viel. Cole und Monique blieben bei mir und zeigten mir, wie ich langsam meine anderen Fähigkeiten mit einbringen konnte. Die anderen ging noch etwas in den Speisesaal und wollten dann zum See. Die ganze Zeit dachte ich über Lukas nach. Wieso war er eifersüchtig?
Nach einer Weile wurde ich aber aus meinen Gedanken gerissen. „Kyra! Hörst du mir überhaupt zu?" fragte Monique aufgebracht. „Na... Natürlich." versicherte ich, wobei das aber eine Lüge war. „Kyra, das ist wichtig! Wenn du den Werkatzen-Anführer besiegen willst, dann darfst du dir keine Fehler erlauben!" erklärte Monique und ging dann kopfschüttelnd weg. Verwirrt sah ich zu Cole, der aber genauso ratlos schien.
Ich seufzte und hob das 'Schwert', oder wie man das Ding zum Fechten eben nannte. „Wie wär's mit einem Duell? Die Gewinnerin hat dann etwas beim Verlierer gut." sagte ich und grinste Cole frech an. Ich wusste, dass er ziemlich arrogant war und so eine Herausforderung nie abgelehnt hätte. Da mein Artgefährte jedoch wusste, dass ich nur gewinnen konnte, meinte er „Vielleicht ein anderes mal. Wenn du dich vor Altersschwäche kaum noch bewegen kannst." Mein Grinsen wurde breiter und auch Cole grinste breit.
Die restliche Stunde ärgerte ich Cole, indem ich seine Haltung oder sonst was, beim Fechten, kritisierte. „Gut, ihr räumt jetzt bitte alles auf und wir treffen uns spätestens nächste Woche. Da treffen wir uns aber in der Fecht- und Bogenschieß-Halle." sagte der Lehrer und ging dann einfach. Ich sah ihm etwas verwirrt hinterher, wurde von Cole aber wieder aus Gedanken geholt. „Wollen wir uns erst mit Amy und so treffen oder zu den anderen gehen?" fragte er und nahm mir vorsichtig das Fecht-Dings aus der Hand.
Ich dachte kurz nach und meinte dann „Wir gehen erst zu Amy. Es ist wichtig, dass alle vorbereitet sind." Cole nickte stumm und brachte unsere Waffen weg. Ich sah ihm hinterher und versank leicht in Gedanken. Mir war aufgefallen, dass die meisten Schüler beim Fechtunterricht Vampire, Elfen oder Werkatzen waren. Hatte das vielleicht einen tieferen Grund oder war es einfach ihre bevorzugte Waffe?
„Wollen wir dann gehen?" holte Cole mich dann aber aus meinen Gedanken. Ich sah ihn kurz verwirrt an, dann erinnerte ich mich, dass wir ja zu Amy und den anderen Anführern wollten. „Ja, gehen wir. Ich will schnell zu den anderen." sagte ich und lächelte leicht. Ich hatte vorhin mitbekommen, wie nett Cole zu Kati war und wie nur er es geschafft hat sie aus ihrem Loch zu ziehen. Es könnte zwar auch sein, dass sie einfach von seinem Verhalten geschockt war, aber sie schien ihn zu mögen. Vielleicht wurden die beiden Freunde.
Da ich mal wieder in Gedanken war, hatte ich bis jetzt keinen Schritt gemacht. „Vielleicht solltest du aus deinen Gedanken kommen und wirklich laufen. Kannst du Amy sagen, dass wir uns in diesem Raum, im Schulgebäude, treffen?" holte mich Cole erneut in die Gegenwart. „Ähm... Ja, 'tschuldige." murmelte ich und öffnete mich dem Band zu Amy. Ich spürte ihre stumme Frage, was denn los ist und erklärte es ihr. Sie meinte, dass alle in zehn Minuten dort sein würden und ich verschloss mich wieder.
Ich sah wieder zu Cole, der mich nachdenklich musterte. „Was ist?" wollte ich wissen und Cole grinste schief. „Du bist erst seit ein paar Tagen in unsrer Welt und... " er brach ab und schüttelte nur den Kopf. „Und was?" hakte ich nach und lief Richtung Reithallen-Ausgang. „Und du meisterst alles, als wärst du schon immer ein Teil von dem. Ich bemerke die Blicke der anderen. Sie warten nur darauf, dass du einen Nervenzusammenbruch bekommst und sie wieder alleine dastehen." beendete Cole seinen Satz und wartete auf meine Reaktion. „Mh... " machte ich nur nachdenklich und lief etwas schneller.
Den restlichen Weg hatten Cole und ich nichts mehr geredet und auch während der kleinen Versammlung, geschah nichts wichtiges. Die anderen versprachen nur, dass sie die Augen offen halten und ihre Leute informieren würden. Jetzt war ich mit Cole auf den Weg zu meinem Zimmer, weil er meinte, dass er noch eine Frage hatte. Als wir aus dem Treppenhaus in den Gang abbogen, hielt ich es nicht länger aus. „Cole, jetzt frag endlich!" forderte ich ihn auf. Er biss sich unsicher auf die Unterlippe und meinte dann „Wegen vorhin... Das mit Lukas. Was war los?" „Nichts wichtiges." erklärte ich mit einem leichten Lächeln, das aber nicht wirklich echt war.
Cole seufzte und schüttelte den Kopf. „Kyra, lüg mich nicht an. Ich hab doch bemerkt, wie viel du noch darüber nachgedacht hast. Ich weiß auch, dass die andere das einfach auf deine Nerven schieben, die langsam etwas strapaziert sind, aber ich erkenne, dass das nicht so ist. In meinem Haus ist es üblich, dass wir wie Parasiten bei Menschen aufwachsen und dann erst von unsrer wahren Herkunft erfahren, also kenn ich mich da etwas besser aus. Sag mir jetzt also ehrlich, was passiert ist!" meinte mein Artgefährte ungeduldig und blieb mit mir an meiner Zimmertür stehen.
Jetzt war ich diejenige, die sich unsicher auf die Lippe biss. Ich wusste nicht, ob ich Cole soweit vertrauen konnte. Als hätte er meine Gedanken gelesen, meinte er „Bitte, Kyra. Du kannst mir vertrauen! Unsere Häuser hab sich schon immer am besten verstanden." „Na gut, aber wehe du sagst etwas zu den anderen." lenkte ich schließlich ein und ging in mein Zimmer, um meine Schwimmsachen zu packen. „Werd ich nicht und wenn doch, würde es sowieso niemanden interessieren." erklärte Cole und lehnte sich an meine Tür, die er hinter sich geschlossen hatte, damit uns keiner belauschte.
Ich zögerte wieder etwas, wusste aber instinktiv, dass ich ihm vertrauen konnte. „Naja. Es ist nichts weltbewegendes. Lukas hat sich nur etwas verändert und ist eifersüchtig geworden." sagte ich und schnappte mir meinen Bikini, bevor ich ins Bad verschwand, um mich schnell um zu ziehen. „Und auf wen war Lukas bitteschön eifersüchtig?" fragte Cole ernst von der anderen Seite der Badezimmertür. Ich lachte kurz auf und sagte gerade noch laut genug „Auf dich. Ich hab das aber mit ihm geklärt." „Wieso denn auf mich? Ich hab doch gar nichts gemacht?" wollte Cole verwirrt wissen, während ich aus dem Bad kam.
„Ja, aber Lukas ist seit ich was mit Nick hatte, eben etwas verunsichert." verteidigte ich meinen Gestaltwandler und suchte nach der Tasche, die ich eben noch auf meinem Bett war. „Soll ich zur Sicherheit auch nochmal mit ihm reden?" bot Cole an und hielt mir grinsend meine Tasche hin. „Nein, nein. Das ist abgehakt. Wir müssen uns jetzt auf den Anführer der Werkatzen konzentrieren." lehnte ich ab und lief wieder aus meinem Zimmer. Wenn er sich meine Tasche schnappt, kann er sie auch bis zum See tragen. „Okay. Jetzt müssen wir schnell in mein Zimmer." meinte Cole und schulterte mein e Tasche, weil er anscheinend verstanden hatte, was los war.
Ich lächelte meinen Artgefährten einfach zu und sperrte die Tür schnell ab. Den Weg zum Jungs-Trakt schwiegen wir wieder und ich wusste, wie unangenehm Cole das war. Er versuchte immer wieder Smalltalk zu betreiben. Zu seinem Pech hatte ich gerade aber keine Lust zu reden und blieb ruhig. Als wir jedoch vor dem Zimmer, dass Cole sich mit Alex und Peet teilte, standen, zögerte mein Artgefährte leicht beschämt. „Was?" fragte ich, als er mich nur weiter nachdenklich betrachtete. „Ich glaub nicht, dass du da rein solltest. Es... ist ziemlich unordentlich." erklärte er.
Ich rollte einfach mit den Augen, schnappte mir seinen Schlüssel und sperrte auf. Das hätte ich nicht machen sollen, denn sofort erstarrte ich und sah mich ungläubig im Zimmer um. Waren die drei nicht erst ein paar Stunden in diesem Zimmer? Wie konnte es da nur so schlimm aussehen?! Im ganzen Zimmer lagen Klamotten, Federn, Chips und andere Knabbereien. Ungläubig wandte ich mich wieder an Cole. „Was, verdammt, habt ihr da drin gemacht?!" fragte ich und zeigte auf den Raum hinter mir.
Ein Grinsen glitt über Cole's Züge und er meinte „Einige Jungs sind zu uns gekommen und da ich mich nicht besonders gut mit den Katzen vertrage, gab es danach eine kleine Auseinandersetzung, bei der die Kissen... ein wenig beschädigt wurden." „Dann solltet ihr das lieber... ähm... beheben. Ich glaub nicht, dass die Schulverwaltung das gerne sieht." erklärte ich und wandte mich wieder zum Zimmer um. „Da hast du Recht. Jetzt lass mich mal vorbei." sagte Cole, drängte sich an mir vorbei und fing an in dem verwüsteten Zimmer nach einer Badehose zu suchen.
Als Cole endlich fertig war, gingen wir in Vampir-Geschwindigkeit aus dem Gebäude und liefen direkt durch den Wald, zum See. Lachend und aus der Puste, kamen wir an und ließen uns erstmal ins flache Gras fallen. „Da seit ihr ja. Wir haben uns schon Sorgen gemacht, weil Monique viel früher gekommen ist." rief Philisia, die in Railie's Armen, im Wasser stand. „Tut mir leid. Wir mussten noch was mit Amy klären." sagte ich mit einem schiefen Grinsen und sprang wieder auf.
Ich ließ meinen Blick etwas über meine Freunde wandern, bis ich Lukas fand, der mich liebevoll angrinste. Er lag auf der Wiese auf seinem Handtuch. Seine Hände hatte er im Nacken verschränkt und man konnte sein Sixpack deutlich sehen. Mein Blick wanderte immer wieder über Lukas, während ich zu ihm lief und ich wusste, dass er mich ebenfalls so musterte. Bei ihm angelangt, breitet ich mein Handtuch neben seinem aus und zog mir schnell mein Kleid über den Kopf.
„Hey, meine Süße." sagte Lukas und stand geschmeidig auf. „Hey!" erwiderte ich und zog ihn an mich, um ihn zu küssen. Ich lief während dem Kuss langsam rückwärts und als ich mich von Lukas wieder löste, grinste ich teuflisch, drehte ihn Richtung See und schuppte ihn, sodass er eigentlich hätte fallen müssen. Er tat es auch, nur hatte ich leider nicht bedacht, dass ich immer noch in seinen Armen lag und wir zusammen fielen.
Wir tauchten Unterwasser und ich gab Lukas noch einen kleinen Kuss. Als wir wieder auftauchten, lachten wir nur und ich schmiegte mich an Lukas muskulöse Brust. „Damit hast du nicht gerechnet, was?" neckte mein Gestaltwandler mich und ich sah die Belustigung in seinen wunderschönen Augen funkeln. „Ich hab nicht zu Ende gedacht." grinste ich und umarmte ihn. „Dann solltest du das nächstes mal machen." meinte Lukas und küsste meine Wange.
Wir wären noch weiter in unsrer Kugel aus siebter Himmel geblieben, aber da wurden wir auf einmal nass gespritzt. Ich zuckte erschrocken zusammen und sah mich schnell um, um den Schuldigen zu finden. „Nehmt euch ein Zimmer!" rief Peet, der selbst einen Arm um Monique geschlungen hatte, die einen leichten Schmollmund zog. Ich wusste, das sie noch beleidigt war, wegen vorhin, aber sie würde mir wieder verzeihen. „Ach und was ist mit euch?" fragte ich Peet und zeigte mit dem Kopf auf ihren kaum vorhandenen Abstand. „Wir haben uns unter Kontrolle." antwortete er schief grinsend.
Alle Mädchen, außer natürlich ich, seufzten bei seinem süßen Lächeln und ich wusste, dass er wieder aus Versehen seine Sirene-Fähigkeiten benutzt hatte. Sein Lächeln verschwand sofort wieder und er sah mich traurig an. „Ich komm gleich wieder. Ich muss ihn etwas beruhigen. Bin sofort wieder da." hauchte ich Lukas ins Ohr und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Lass dir ruhig Zeit." flüsterte Lukas zurück und drückte mich nochmal kurz, bevor er mich los ließ und ich langsam zu Peet ging.
Er sah schnell weg und lief einfach in den Wald. Die anderen Mädchen sahen alle weg. Sie fühlten sich anscheinend nicht besonders wohl dabei, ihn anzusehen. Ich lief ihm auf jeden Fall schnell hinterher und da Peet kein Vampir-Mal hatte, holte ich ihn schnell ein. Ich hielt ihn am Arm zurück und drehte ihn zu mir. Eine einzelne Träne floss ihm über die Wange und ich wollte sie wegwischen. Peet hielt meine Hand jedoch zurück und ich sah ihn fragend an. „Nicht nach dem." hauchte er und ich merkte, wie nah er einem ganzen Fluss aus Tränen war.
Ich starrte ihn noch etwas an, dann nickte ich und ließ meine Hand wieder fallen. „Ich wollte das nicht!" sagte mein Artgefährte und krallte sich an einen dünnen Ast, der sofort brach. „Ich weiß, aber du darfst mich nicht weg stoßen. Du weißt doch, dass ich dagegen immun bin. Ich will nicht, dass du dich so sehr quälst." erklärte ich und öffnete die Arme, für eine Umarmung. Peet schien noch unsicher, seufzte dann aber erleichtert und stürzte sich förmlich in meine Arme.
„Das kriegen wir schon hin. Ganz ruhig." sagte ich sanft und strich ihm über den Rücken. Ich merkte, wie ein paar Tropfen auf meine Schulter fielen und wusste, dass Peet stumm weinte. „Schsch." machte ich immer wieder und hielt ihn einfach im Arm. Wie einmal bei Alex spürte ich, wie meine Hände plötzlich warm wurden und wich einen Schritt zurück. Erschrocken starrte Peet mich an. „Tut mir leid, aber meine Kräfte verselbstständigen sich. Ich bin nur erschrocken." erklärte ich und breitete meine Arme wieder aus. Erleichtert atmete Peet ein, was er nicht wirklich mitbekam und fiel wieder in meine Arme.
Ich beruhigte ihn noch eine Weile und versuchte, meine Kräfte unter Kontrolle zu halten, was nebenbei gesagt echt schwer ist. „Du bist eine gut Freundin, Kyra." meinte Peet jetzt und löste sich von mir. Ich hab schon länger keine Tränen auf meiner Schulter gespürt und lächelte jetzt leicht. „Natürlich. Als Phönix muss ich mich anpassen können." grinste ich und entlockte ihm ein kleines, aber müdes Lachen. „Ich glaub, dass du von Natur aus so bist." erklärte Peet und rupfte etwas Moos aus dem Boden, auf dem wir mittlerweile saßen.
Mein Grinsen wurde etwas breiter und ich stand schnell auf. „Gut, dann lass uns zu den anderen zurück. Ich weiß, dass Monique sich schrecklich fühlt, weil nicht sie dir hinterher gelaufen ist, sondern ich." erklärte ich und hielt Peet die Hand hin. Er seufzte leidend, ergriff die Hand aber und stand schwungvoll auf. Vielleicht zu schwungvoll, denn unsere Köpfe stießen aneinander und ein stechender Schmerz fuhr durch meinen Kopf. Wir lachten beide los und fielen zurück auf den Boden.
Als wir uns wieder beruhigt hatten, half Peet mir auf und wir liefen langsam zurück zum See. Es dämmerte schon und ich hörte, dass nur noch wenig Leute da waren. Ich blieb mit Peet nochmal am Rand der Lichtung stehen und suchte nach Lukas. Ich fand ihn schnell und ich musterte ihn lächelnd, was er anscheinend spürte und zu mir sah. Ein liebevolles Grinsen erschien auf seinen weichen Lippen und er kam langsam auf uns zu.
Hey meine Lieben,
es tut mir echt leid, dass ich erst heute update, aber ich hab momentan selbst etwas Gefühlschaos und das Wetter war so schön. Ich werd jetzt also nur noch, auf Bitte von mindestens 2 Leuten, weiter schreiben.
Alles liebe eure Ary-Lu ;*
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