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II. Neue Freunde (oder neue Idioten, wie mans nimmt)

Allony

Der Motorradhelm hatte Relet direkt am Kopf getroffen, natürlich musste er jetzt seine Meinung dazu herumbrüllen. Allony seufzte, manchmal wünschte sie sich er wäre nicht so impulsiv, das würde alles viel leichter machen. Aber, obwohl er nervte, immer das letzte Wort haben musste und nie ernst war, mochte Allony ihn.
Vor drei Tagen waren sie mitten im  Wald aufeinander gestoßen und hatten sich seither gemeinsam durch die Büsche geschlagen.
Das Krachen war direkt nach ihrem Aufwachen ertönt und Relet hatte natürlich sofort nachschauen müssen. Der Junge war neugieriger, als ihm guttat.
Er stürmte durch das Gestrüpp vor ihnen und Allony folgte ihm.

Vor ihnen lag ein demoliertes, altes Flugzeug, steil auf einem Baum angelehnt. Ein Junge und ein Mädchen standen dort. Beide waren klein und zierlich und sahen überrascht zu Allony und Relet. Sie trug eine viel zu große Jacke, welche ihr bis zu den Fingerspitzen reichte. Dazu ein paar Jeans und kaputte Sandalen. Der Junge neben ihr hatte ein Hemd mit einer Windjacke darüber und auch Jeans an. Relet warf ihnen den Helm vor die Füße und schaute sie misstrauisch an. "Wie wärs, wenn ihr euch vorstellt und sagt, wieso ihr einen Wald mit eurem Flieger angreift, jetzt mal ehrlich, der hat euch nichts getan, und wieso schießt ihr unschuldige Leute mit Motorradhelmen ab?" Relets Stimme klang wie immer belustigt, als wäre alles nur köstlicher Witz. Doch diesmal war auch ein drohender Unterton in seiner Stimme.
"Ich bin Jace, das ist Kiro und wir haben weder deinen Wald, noch unschuldige Leute angegriffen" ,meinte das Mädchen scharf. "So nebenbei, ihr könntet euch auch vorstellen."
"Relet. Allony" ,Relet zeigte zuerst auf sich selbst dann auf Allony. Jace murmelte etwas, das verdächtig nach "Bescheuerte Namen" klang. Allony seufzte, ihre Mutter hatte sich ihren Namen und den ihrer Schwestern ausgedacht und bei ihrer Mutter mussten sie natürlich bescheuert klingen.
"Hört mal" ,schaltete sie sich jetzt ein. Sie trat einen Schritt nach vorne und legte Relet sanft die Hand auf die Brust. Er und Jace schienen sich jetzt schon zu verabscheuen. Das konnte was werden.
"Wie wärs, wenn wir gemeinsam weitergehen." Sie spürte Relets Muskeln, die sich unter ihrer Hand anspannten und zog ihre Hand schnell zurück. "Nur bis zum nächsten Dorf. Ich glaube nicht, dass ihr euch hier besonders gut auskennt und unterwegs könnt ihr uns eure Geschichte erzählen." Allony sprach sanft und leise, wie immer. So hatte sie auch mit ihrer Mutter geredet, wenn diese krank war. Gut, sie hatte immer so mit ihrer Mutter geredet.

"Danke für das Angebot, aber ich und Kiro kommen sehr gut allein zurecht" ,meinte Jace bissig. Kiro warf ihr einen bösen Blick zu und kam näher. "Erstens Jace, der Esel nennt sich immer zuerst" ,flüsterte er und fuhr dann lauter fort, "wir würden gerne mit euch mitkommen. Da wir nicht allein zurecht kommen, schon gar nicht bei deinen Plänen. Außerdem hatten wir nie die Absicht euch mit dem Helm abzuschießen." "Ok, ok" ,rief Jace dazwischen, "Teamberatung!" Damit wandte sie sich Kiro zu und fing an zu flüstern.

Allony drehte sich zu Relet um, der seine Arme überkreuzte und sie beleidigt anschaute. "Wenn du jetzt sagst, dass du keine Entscheidung ohne mich treffen kannst, dann... dann..." ,fing Allony an, doch sie wurde unterbrochen. "Was dann? Willst du mir Zöpfchen flechten?" Allony öffnete den Mund, nur um ihn wieder zu schließen. Sie schaute verlegen zu Boden und spürte wie ihr Gesicht heiß wurde, sie hatte nunmal lange Haare, da waren Flechtfrisuren sehr praktisch!
Relet verdrehte die Augen. "War ja nur ein Witz, du brauchst nicht wegen allem rot zu werden" ,murmelte er. "Aber jetzt mal im Ernst; ich vertrau' denen nicht, wer hat bitteschön ein Flugzeug? Noch dazu im Wald."
Allony zuckte mit den Schultern. "Ich finde sie sehen nett aus und wir können sie hier nicht alleine lassen."
"Du bist viel zu nett."
"Und du bist nervig."
"Ja, ich weiß. Aber wir kennen die Typen doch noch nicht einmal!"
Allony legte Relet beschwichtigend eine Hand auf die Schulter. "Hör zu. Ich werde niemanden, egal ob ich ihn kenne, oder nicht, in einem Wald alleinlassen. Das gehört sich nicht, wir werden sie begleiten."
Relet trat einen Schritt zurück und schaute Allony böse an. Die erwünschte Wirkung trat nicht ein; Allony war zwei Fingerbreit größer als Relet, deshalb war dessen Versuch einschüchternd zu sein nicht sehr erfolgreich.

"Nach langer und reichlicher Überlegung" ,fing Jace an, "Einer kurzen Diskussion" ,unterbrach sie Kiro gemurmelt. Jace stieß in kurz mit dem Ellenbogen in die Seite und fuhr dann fort. "Nach langer und reichlicher Überlegung, sind wir zu dem Schluss gekommen euch zu vertrauen. Wir begleiten euch."
"Sehr schön." Allony ging auf die beiden zu, Relet folgte ihr widerwillig. "Dann mal los."

Kiro erzählte ihnen unterwegs wieso sie in einem Flugzeug mitten im Wald gewesen waren. (Mit gelegentlichen Einschüben von Jace. "Das war meine Idee" ,"Ich hab uns gerettet" ,"Du erzählst alles falsch!"). Als er endete ergriff Relet das Wort. "Du bist in einem Waisenhaus aufgewachsen, Jacie? Na das erklärt einiges."
"Na dann erzähl doch deine tragische und mitreißende Hintergrundgeschichte" ,fauchte Jace zurück. "Und nenn mich nicht Jacie!"
"Natürlich Jacie, alles was du willst!" ,gab Relet zuckersüß zurück und Allony musste ein Stöhnen unterdrücken - das konnte eine lange Reise werden.

Allerdings wusste Allony auch nicht viel über Relets Vergangenheit, nur, dass er aus einer reichen Familie kam, er sie hasste und dann weggelaufen war. Bei Fragen, oder Themen, die er nicht mochte, zog er sich sofort zurück und versuchte auf ein anderes Thema zu lenken. Dazu nutzte er alle möglichen Mittel, von schlechten Witzen, bis zu dämlichen Ablenkungsmanövern. ("Schau mal der Vogel da! Ist nicht eine seltene Art, oder so?" Nur zum mitschreiben; es war eine gewöhnliche Amsel gewesen.)

Jetzt versuchte Relet es mit einem geschickten (ähh, ja genau) Themenwechsel. "Ich glaube wirklich, dass dein Hintergrund viel tragischer und mitreißender ist, erzähl du uns doch deine" ,flötete Relet in einer nervtötend hohen Stimme. "Aber nein, aber nein" ,entgegnete Jace, im selben Tonfall. "Ich brenne darauf deine Geschichte zu hören!" Kiro setzte dem Ganzen ein jähes Ende, als er zwischen Jace und Relet trat und laut verkündete, dass er überhaupt keine Hintergrundgeschichte habe und die beiden gefälligst die Klappe halten sollen.
Schweigend liefen sie nebeneinander her. Da Jace und Relet sich nicht mehr streiten konnten, straften sie sich jetzt mit Schweigen und hin und wieder tödlichen Blicken. Allony verstand nicht, warum die beiden sich jetzt schon hassten, sie würde dem später auf den Grund gehen. Inzwischen versuchte sie ein Gespräch mit Kiro, welches hauptsächlich aus Smaltalk und Stille bestand, Aufrecht zu erhalten.
"Ähhm, schönes Wetter heute."
Fünf Minuten Stille.
"Ja, äh, ein bisschen Sonne wäre allerdings schön."
Weitere fünf Minuten Stille.
"Na ja, die Bäume stehen auch sehr dicht beieinander, die weisen vermutlich das meiste Licht ab."
Nochmal fünf Minuten Stille.
"Ähh, ja kann schon sein." 

"Was haltet ihr von Mittagessen, Leute? Ich hab seit gestern Abend nichts gegessen und einen Mordshunger" ,Kiro war stehen geblieben und schaute sie fragend an. "Mittagessen klingt ganz toll" ,stimmte ihm Jace zu. "Gerne. Habt iht was zu essen mit?" Allony drehte sich zu Kiro und Jace um. "Ich glaube Relets und meine Vorräte gehen zu Neige. Ich habe noch ein wenig Fleisch, Gemüse, Kartoffeln und Eier, aber nicht mehr viel und wir können es zum Abendessen aufheben." Kiro nahm seinen Rucksack ab und holte einen Laib Brot heraus. "Alles andere wäre bei der Hitze schlecht geworden" ,meinte er entschuldigend. "Oh" ,Jace hatte aus ihrer Tasche einen Schinken, Brot und Käse geholt.
"Ups."
Relet verdrehte die Augen. "Wie kann man nur so blöd sein? Hallo?! Es ist Sommer, es ist heiß. Dieses Wort mag vielleicht nicht in deinem Wortschatz vorhanden sein, Jacie, aber schon mal was von 'Nachdenken' gehört?" Kiro funkelte ihn an. "Lass sie ihn Ruhe, nach einem halben Tag wird das Essen schon noch gut sein und überhaupt ist noch gar nicht Sommer. Der beginnt am 21. Juni, heute ist aber erst der 11." "Überhaupt" ,fügte Jace jetzt auch hinzu, "hat Ally auch Fleisch und Eier und so mit." Allony spürte wie sie rot wurde (Relet hatte Recht, sie wurde wirklich wegen allem rot). Sie erinnerte sich wie sie zuhause das Essen mit einem kleinen Zauber versehen hatte, damit es frisch blieb (diesen Trick hatte Alma, ihre Magd ihr gezeigt). Gleichzeitig tauchten die Gesichter ihrer kleinen Geschwister vor ihrem geistigen Auge auf. Jeaine, Nuria und Charles-William hatten sie immer Ally genannt. Alma auch.
"Unsere Magd hat mir gezeigt, wie man Lebensmittel frischhält" ,entgegnete Allony einfach. "Und wie macht man das?" ,hakte Jace weiter nach.
"Mit Magie."
"Sehr lustig, also wie jetzt?"
Allony lächelte. "Man zaubert, sind ganz einfache Tricks."
Jace sah noch immer nicht überzeugt aus. "Es gibt keine Magie."
Allonys Lächeln verschwand. "Natürlich gibt es Magie, als nächstes erzählst du noch du weißt nichts von den Abanamandla."
"Ähh, nein? Was zum Teufel sind  Abnanama- was auch immer?!"
Jace sah hilfesuchend zu Kiro, doch der schüttelte den Kopf. "Tut mir Leid Allony, aber wir haben keine wovon du redest." "Die spinnen doch Kiro, wir sollten abhauen" ,Jace hatte sich näher zu Kiro gestellt und sah zweifelnd zu Allony. "Ich weiß ja nicht von welchem Winzdorf ihr kommt, aber das niemand ein Abantu ist, oder auch nur davon weiß, bezweifle ich dann doch" ,schaltete sich auch Relet ein. "Abantu? Ich dachte die heißen Abanananama?" ,fragte Jace verwirrt. "Abanamandla. Und man kann beides sagen" ,korrigierte sie Allony.
"Und was ist das jetzt??"
"Das sind Menschen mit besonderer Kraft."
"Kraft. Bisschen genauer vielleicht?"
"Na ja, das ist ja auch nur ein Überbegriff. Es gibt sehr viele verschiedene Fähigkeiten und natürlich besitzen nicht alle Leute diese. Es ist schwer zu erklären." Hilfesuchend schaute Allony zu Relet. "Manchmal werden Leute mit speziellen Kraft geboren, wie Allony schon erklärt hat, es gibt viele verschiedene Fähigkeiten. Meine ganze Familie besteht aus Abantus und ähm, sie sind ziemlich stolz drauf. Aber ich würde gerne wissen von wo ihr nochmal kommt." ,erklärte dieser. "Wir sind von der anderen Seite von den Ozean" ,Jace zeigte wahllos in irgendeine Richtung. "Von der anderen Seite von dem Ozean, Jace. Und es ist ein Kanal. Immer noch." "Ist doch jetzt egal Kiro. Und was hat es damit zu tun von wo wir herkommen" ,fügte Jace an Relet gewandt hinzu. "Weil sich Abantu und Menschen schon seit langer Zeit getrennt haben. Natürlich werden immer noch Menschen bei den Abantus geboren und umgekehrt, aber nach der Rassentrennung kam es viel seltener vor." Allony schaute ihn verblüfft an. "Woher weißt du das?" Relet zog eine Augenbraue nach oben. "Nie Geschichte gehabt?" ,fragte er. Allony schüttelte den Kopf. Alma hatte sie nur in lesen, schreiben und rechnen unterrichtet. Jace zuckte mit den Schultern. "Ich auch nicht" ,sagte sie. "Ich schon" ,meinte Kiro, "aber mir wurde nie etwas von Abantus oder so erklärt. Wieso lernt ihr von uns, aber wir nicht von euch?" "Kann ich dir leider auch nicht erklären. Aber nach diesem Austausch hab ich einen Mordshunger, also können wir jetzt essen?"

Die Jungen hatten nach dem Essen beschlossen ein Mittagsschläfchen zu halten und hatten sich ins Gras gelegt. Allony hatte in der Nähe einen kleinen Fluss gefunden und füllte ihren Wasserbeutel auf. "Bist du auch ein Abnamadla?" Erschrocken drehte sie sich um und sah Jace dort stehen. "Es heißt Abanamandla. Wieso sagst du nicht Abantu, wenn du dir das andere nicht merken kannst?" Jace setzte sich neben sie. "Weiß nicht. Abanamandla klingt lustiger, aber du weichst mir aus. Hast du jetzt eine Kraft, oder nicht?" "Ich weiß nicht genau. So richtig kann man das erst vier, oder fünf Wochen, nach dem fünfzehnten Lebensjahr feststellen." "Und wie alt bist du?" "Fünfzehn." "Also hast du jetzt eine Kraft?" Jace schien sehr aufgeregt zu sein. Allony zögerte. "Eigentlich hab ich schon einen geheimen Namen, aber-" "Was ist ein geheimer Name?" ,unterbrach Jace sie prompt. "Lass mich ausreden, wenn du es wissen willst" ,schimpfte Allony. "Ein Abanamandla bekommt bei seiner Geburt einen Namen, seinen wahren, oder geheimen Namen. Geheim, weil man ihn nicht nennen darf, bis sich die Kraft zeigt." "Das ist so cool" ,plapperte Jace los. "Ich hätte auch gerne eine Kraft, kannst du ein Beispiel nennen?" "Felicika, meine ältere Schwester hat uns einmal von jemandem erzählt, der in seiner Nähe das Wetter beeinflussen konnte." "Cool, dann ist dir niemals heiß, oder kalt." Allony wandte sich wieder ihrem Wasserbeutel zu. "Apropo Hitze, ist dir nicht total heiß mit dem Hemd und dem langen Rock?" Allony schaute verwundert zu Jace. Sie trug den Rock, der ihr bis zu den Knöcheln reichte und die Bluse, die bis ganz nach oben zugeknöpft war, weil es sich so gehörte. Nicht weil ihr so kalt war. (Außerdem hatte sie nichts anderes.) "Wieso fragst du?" Alma und ihren Geschwistern war so was egal gewesen. Es war selbstverständlich seine Kleidung so zu tragen. Andererseits trug Jace auch etwas ganz anderes. Sie hatte ein (vermutlich ehemals) weißes, ärmelloses Oberteil unter ihrer viel zu großen Jacke an. Dazu eine abgewetzte Hose mit einem kleinem Stück Seil, als Gürtel. Auch ihre Schuhe waren anders, als Allonys. Statt Schnürstiefeln trug sie zerrissene Sandalen und hatte bunte Zehennägel. "Na, weil der Stoff von deinem Rock ur dick ausschaut und wer bitteschön schließt alle Knöpfe bei einem Hemd?"
"Erstens ist es eine Bluse und kein Hemd und zweitens trägt man das eben so."
Jace legte den Kopf schief. "Ich hab noch nie jemanden gesehen, der seine Bluse ganz zuknöpft" ,sagte sie.
"Dann muss es wohl anders sein, von dort, wo du herkommst" ,antwortete Allony einfach.
"Trotzdem kannst du die ersten paar Knöpfe sicher aufmachen und den Rock können wir abschneiden."
Allony schaute Jace für einen Moment geschockt an, dann überlegte sie. Du bist doch weggegangen, um dich zu ändern, meldete sich eine Stimme in ihrem Kopf.
"Na gut" ,stimmte sie zu. "Allerdings hab ich nur ein kleines Nähetui. Das könnte länger dauern."
"Ich hab ein Brotmesser mit, falls das was hilft."
"Wie willst du mit einem Brotmesser Stoff schneiden?"
"Keine Ahnung. Einfach ausprobieren."
Jace schien Relet ziemlich ähnlich zu sein (auch wenn Allony ihr das nicht sagen würde), er hätte sicher genauso reagiert.
"Ok, ich nähe den Rock um und du füllst deine Wasserflaschen auf, oder so."
"Ok" ,Jace stand auf um die Flaschen zu holen. Allony fühlte sich nach ganz wohl dabei, aber sie zog ihren Rock aus und begann ihn mit ihrer Nähschere zu bearbeiten.
Sie hatte gerade erst die Hälfte geschafft, als Jace maulte, dass ihr langweilig sei.
"Die Wasserflaschen sind schon voll."
"Du kannst dir meinen Kamm ausborgen und dich frisieren."
"Ok."
Allony war fertig und begann damit den Rock umzunähen. Es war eine Weile ruhig, dann:
"Öhm, Allony?"
"Ja?"
"Was soll ich machen, wenn ich den Kamm nicht mehr aus meinen Haaren rauskriege?"
Allony seufzte und sah auf, ihr Kamm steckte in einem blonden Haarknäuel. "Ok, dann mach ich den Rock eben später fertig. Ich hole nur schnell Seife."
"Wieso?"
"Um deine Haare zu waschen und den Kamm rauszubekommen, es sei den ich soll dir die Haare abschneiden."
Jace überlegte kurz. "Wasch sie mir." Allony legte den Rock auf die Seite und holte ihre Seife. Sie versuchte ihre Bluse so weit wie möglich runter zu ziehen, was nicht sehr gut funktionierte. "Es macht mir nichts aus, wenn man deine Beine sieht" ,meinte Jace und setzte sich zum Flussufer. "Mir aber!" Super Allony, jetzt wirst du schon wieder rot...
Sie weichte Jace' Haare gründlich durch und seifte sie dann ein. Aus den aussgespülten Haaren zupfte sie ihren Kamm und übergab ihn Jace. "Jetzt solltest du dich besser frisieren können." Allony widmete sich wieder ihrem Rock und nach kurzer Zeit war er fertig. Jace' Haare waren schon fast fertig getrocknet und leuchteten jetzt in einem viel hellerem blond. "Weißt du Allony" ,sagte Jace, als sie zu den Jungen zurückgingen. Sie lächelte schüchtern. "Du bist sehr nett. Zuhause hätte mir niemand geholfen mir meine Haare zu waschen." Allony lächelte zurück. "War mir ein Vergnügen."

Die Sonne kam und ging und es war später Nachmittag. Sie waren auf einer kleinen Lichtung angekommen, als Allony wieder versuchte ein richtiges Gespräch aufzubauen. "Es wird schon spät, ich hätte vorgeschlagen, dass wir im Wald übernachten. Zwei von uns können Feuerholz sammeln und die anderen beiden können hier ein Lager herrichten."
"Ein Lagerfeuer?" ,fragte Jace. "Ist das nicht gefährlich? Am Ende fackeln wir den kompletten Wald ab."
Allony blinzelte. "Na ja, letzte Nacht, als Relet und ich im Wald übernachtet haben, hat das ganz gut geklappt." Jace verdrehte die Augen. "Oh natürlich! Wenn Relet das Lagerfeuer gemacht hat, dann muss es ja geklappt haben" ,ihre Stimme hatte wieder diesen lästernden Tonfall angenommen. Doch Allony reichte es jetzt. "Hört zu, ihr beide" ,sie drehte zu Jace und Relet. "Ihr kennt seit einem halben Tag und trotzdem habt ihr nichts besseres zu tun, als zu streiten. Hört auf damit! Vergesst die Vorurteile, die ihr euch gebildet habt und lernt euch kennen, dann könnt ihr meinetwegen streiten. Ich bin nämlich nicht von zu Hause abgehauen, damit ihr euch schlimmer als meine kleinen Geschwister aufführt. Außerdem" ,fauchte Allony an Jace gewandt, "hab ich das Feuer gemacht. Also wenn ihr nichts dagegen habt, dann gehen Kiro und ich jetzt Holz sammeln und bereitet das Lager vor und jetzt reißt euch zusammen!" Ihr Wutausbruch war Allony schon peinlich, bevor sie das letzte Wort fertig ausgeprochen hatte, deshalb fügte sie ein wenig leiser hinzu: "Es passt für alle so, oder?" Jace und Relet schauten sie mit großen Augen an und nickten dann einstimmig. "Ok, dann komm Allony" ,sagte Kiro und schaute über seine Schulter zu ihr nach hinten. "Bin schon da" ,murmelte Allony mit gesengtem Kopf und folgte ihm in den Wald.

"Tut mir leid, wenn Jace nervt, sonst ist sie viel netter" ,sagte Kiro und hob einen Ast auf. "Du hast gesagt du bist von zuhause abgehauen" ,fuhr er fort, seine Stimme klang etwas zögerlicher. "Wieso?" Allony seufzte. "Ich hab mich eingesperrt gefühlt, ich wollte etwas erleben, aber zuhause passiert immer das Gleiche. Ich füttere Tiere, koche Essen und kümmere mich um die jüngeren." Und um meine Mutter, fügte sie in Gedanken hinzu. "Lebt ihr auf einem Bauernhof? Wegen Tiere füttern und so" ,fragte Kiro, er war beladen mit Stöcken. "Ja" ,antwortete Allony, sie brauchte inzwischen beide Arme um die Äste zu halten. "Ich denke wir haben genug Holz."

 

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