Ein cremefarbener Kater mit ungewöhnlichen Mustern schob sich durch das Unterholz. Seine großen Pfoten hinterließen zarte Abdrücke auf dem unberührten Schnee. Der Himmel über ihm war grau, und dennoch loderte in ihm ein Feuer aus Glück und Liebe.
Er lief an wunderschönen Rauhreifgebilden vorbei, die sich an den gefrorenen Pflanzen gebildet hatten, ohne sie zu beachten. Zu sehr kreisten seine Gedanken um die Kätzin, die am vereinbarten Treffpunkt auf ihn wartete. Die Kätzin, der sein Herz gehörte, die Kätzin, mit der er eigentlich nicht zusammen sein durfte. Eine Kätzin, die seine Junge erwartete - nicht Ginsterpfote und Klettenpfote, deren Mutter Schattenblume seine eigentliche Gefährtin war, sondern seine wirkliche, einzige Liebe.
Immer weiter trabte er durch den verschneiten Wald, seine Pfoten wirbelten das pulvrige Weiß auf. Bis zur gespaltenen Eiche sollte es nicht mehr weit sein. Aufmerksam lauschte er nach verfolgen, aber da war nur das leise rauschen, wenn der Schnee von den Bäumen glitt, und ein fernes Donnergrollen.
Der Kater erreichte endlich den vereinbarten Treffpunkt und sah die rotgoldene Kätzin unter dem großen, von einem früheren Blitz geschwärzten Baum sitzen. Ihr teils blauer und teils grüner Blick hob sich zu ihm, und in ihren Augen lag unendliche Liebe und Dankbarkeit.
Der Kater näherte sich der Kätzin langsam, anmutig und geschmeidig Als er bei ihr ankam, strichen ihre Schwänze sanft aneinander und ihre Nasenspitzen berührten sich liebevoll. Die Kätzin schnurrte leise und schloss ihre Augen, während der Kater zärtlich über ihr weiches, mit grau getigerten Flecken versehenes Fell strich.
Zärtlich kuschelten sie sich aneinander, ihre Körper eng aneinander geschmiegt, und genossen die Nähe des anderen. Der Kater hauchte der Kätzin liebevolle Worte zu, während sie sanft sein Ohr leckte und ihm zärtlich über den Kopf strich.
In diesem Moment waren sie beide einfach nur glücklich und voller Liebe füreinander. Trotz allen Hindernissen und Gefahren, die ihre Liebe umgaben, waren sie bereit, füreinander zu kämpfen und alles zu überwinden, um zusammen sein zu können. Und in diesem Augenblick, unter dem grauen Himmel, an dem sich langsam dunkle Wolken ballten und im glitzernden, wirbelnden Schnee, wussten sie beide, dass ihre Liebe stärker war als alles andere.
Der Kater schnurrte leise, während die Kätzin sich an ihn schmiegte, ihre Augen voller Zuneigung. Sie vergaßen die Zeit und den aufziehenden Sturm, verloren in ihrer verbotenen Liebe.
Der Kater leckte sanft über das Fell der Kätzin, während diese sich genussvoll räkelte. "Ich liebe Schnee..." seufzte seine heimliche Gefährtin. Die Schneeflocken um sie herum tanzten im Wind, und der Wald ruhte. In diesem Moment waren sie unbestreitbar glücklich, vereint in ihrer Liebe, die jede Regel brach.
Sie schmiegten sich noch enger aneinander, ihre Herzen schlugen im selben Rhythmus, als ob sie nur eine Seele wären. Die Welt um sie herum schien für einen Moment still zu stehen, während sie sich in diesem Moment ihrer verzweifelten Liebe verloren.
"Haben sie...hat jemand aus deinem Clan etwas bemerkt?" flüsterte die Kätzin zaghaft.
"Nein." schnurrte der Kater voller Zuversicht. "Unser Plan wird aufgehen. Wenn die Jungen da sind, bringe ich sie zu unserer säugenden Königin, und ich werde dafür sorgen, dass du sie so oft wie möglich sehen kannst."
"Gut. Bei mir ist es genauso - niemand ist auf die Idee gekommen, dass das hier" - sie wies mit der Nase auf ihren angeschwollenen Bauch - "nicht von viel Beute und dem Winterfell herrühren könnte." Die Kätzin rieb schnurrend ihren Kopf an seiner Stirn. "Ich glaube übrigens, es werden drei." hauchte sie.
Der Kater zuckte amüsiert mit den Schnurrhaaren. "Du musst es ja wissen." meinte er, und ein leiser Hauch von schlechtem Gewissen regte sich in ihm. Sie war eine Heilerin! Aber er hatte fair gehandelt - hatte ihr die Wahl und Entscheidung überlassen. Und auch sie hatte die Jungen gewollt.
"Ich bin gespannt, wie sie aussehen werden." flüsterte er und sog ihren wunderschönen Duft nach Kräutern ein. "Du hast so viele Farbvariationen in deinen Genen - sagen die Zweibeiner das so? - dass sie nur nach dir kommen werden."
"Ja, sagen sie, glaube ich." schnurrte die Kätzin und vergrub ihre Schnauze in seinem dichten Schulterfell. "Du wirst es wohl sehr bald erfahren...Bestimmt kommen sie nach dir, und wenn nicht im Aussehen, dann vom Charakter her. Sie werden gütige, wertvolle Krieger...Vielleicht nur in der Treue ein bisschen schwach."
Der Kater lachte leise und strich liebevoll über ihr weiches Fell. "Solange sie nur so stark sind wie du, wird alles gut werden", flüsterte er und genoss den Moment der innigen Nähe. Doch plötzlich zerschnitt ein lautes Fauchen die Stille und ließ die beiden Katzen zusammenzucken.
Die Kätzin starrte etwas hinter ihnen an, ihre Augen weit aufgerissen vor Angst. Der Kater drehte sich langsam um, die Krallen in den Boden gegraben, bereit für einen Kampf. Aus dem Gebüsch trat eine Kätzin, ihr nachtschwarzes Fell sträubte sich bedrohlich und ihre stechend grünen Augen sprühten vor blindem Zorn.
Der Kater schnappte nach Luft.
Schattenblume.
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