Urlaub und Erholung
Die Maschine, mit der ich nach Ibiza geflogen war, war aufgrund von Rückenwind einige Minuten eher gelandet, was ich Marco direkt mitteilt, als ich den Flieger verlassen und das Handy angeschaltet hatte. In Leggins mit weitem Shirt zog ich meinen Rollkoffer und hatte meine Birkin Bag, die Roman mir geschenkt hatte, über der Schulter, als ich in die Ankunftshalle kam. Marco hielt mich im Arm, begrüßte mich. "Gott sei Dank, das Du da bist!", seufzte er. "So schlimm wird es wohl nicht sein!", gab ich an. Er nickte. "Stimmt, es ist schlimmer. Zu nichts ist er zu bewegen. Ständig redet er davon, wie sehr er dich vermisst!", sagte Marco. Ich grinste. "Ich habe ihn auch vermisst.", gab ich zu. Mit dem gemieteten offenen Jeep hielten wir noch an einem kleinen Supermarkt, um für das Frühstück einzukaufen. Frisches Obst, Backwaren und Orangensaft wanderten in den Korb, ebenso eine Kiste Desperados. Er fragte, wie es Leonie ging. Grinsend sah ich zu ihm. "Sie gefällt Dir?", wollte ich wissen. Er nickte. "Marco, ihr braucht keine Erlaubnis von mir. Telefoniert, trefft euch. Tust Du ihr weh, dann hast Du allerdings ein Problem! Außerdem hast Du sie doch auch schon mehrfach besucht!", sagte ich ihm und er lachte. Ich wusste, daß sie sich zwischendurch trafen, viel Kontakt hatten. Ich hatte ihn öfter im Penthouse angetroffen. Sie waren nicht immer sehr leise gewesen oder unauffällig, aber sie standen noch nicht dazu.
Nach einigen Minuten kamen wir an der großzügig geschnittenen Strandvilla an. Ich wusste, daß Daniel mit seiner Familie dort war, Eric, Nicolas, Marco und Roman komplettierten die Runde. Sandro hatte es in diesem Jahr nicht einrichten können. Eric kannte ich nur vom Hören sagen. Es war kurz nach neun als wir durch die Tür traten. Nicolas begrüßte mich mit den obligatorischen drei Wangenküsschen. "Wach ist er, aber mürrisch! Er wollte in seinem Bad duschen gehen! Der wird Augen machen.", grinste er. Alle, die dort waren grinsten.
Marco wies mir den Weg und ich schloss die Tür hinter mir ab, als ich das Schlafzimmer mit direktem Zugang zur Terrasse betreten hatte. Wohlwissend schloss ich die Terassentür. Die Tür zum Bad war offen, ich hörte die Dusche. Ich stand in der Tür, zog mir Shirt und BH aus, streifte die Schuhe von meinen nackten Füßen. Durch die Glasscheibe konnte ich sehen, daß er mit dem Rücken zu mir stand, beide Hände an den Fliesen abstützte. Meine Leggings und das knappe Höschen streifte ich über meine Beine ab.
Und dann trat ich mit unter die Dusche.
Romans Sicht
Es war unfassbar. Ich war im Urlaub mit meinen Freunden, den wir geplant hatten. Den wir jedes Jahr machten und noch nie wenn ich eine Freundin hatte ging es mir wie jetzt. Mit meinen Freunden, meinem Bruder und der Familie von Daniel verbrachte ich gerne Zeit, aber ich vermisste Maddy. Ich vermisste sie so sehr, das ich kaum an etwas richtig Spaß hatte. Mehr als einmal hatte ich überlegt ihr bei unseren Telefonaten zu sagen, sie solle früher kommen, aber ich wollte nicht als zu anhänglich gelten. Sie sollte ihre Freiheit haben, nichts sollte sie einengen.
Ich vermisste sie so sehr, daß ich an nichts wirklich Interesse hatte. Es schmerzte, so sehr vermisste ich sie. Schon am zweiten Abend hatte Daniel mich ausgelacht. "Sie hat dich dermaßen bei den Eiern. Du bist schneller fest gebunden und Familienvater als wir gucken können!", hatte er gesagt. Wir waren bald ein Jahr zusammen und ich sagte ehrlich: "Ich hätte nichts dagegen!"
Ja, ich war ein Familienmensch, aber ich hatte nach all den Jahren mit Nastassja nie die Ambitionen verspürt sie zu heiraten oder eine Familie zu gründen. Jetzt mit Maddy war es anders. Mein Bruder hatte mich nur angegrinst, hatte er solche Dinge auch schon gesagt.
Ich vermisste sie so sehr, daß ich jetzt unter der Dusche Kokos und Vanille roch.
"Hättest Du was dagegen, wenn ich mit dir dusche?", erklang ihre Stimme heiser. Kopfschüttelnd schloss ich die Augen. "Gott, ich bin so jämmerlich!", sagte ich leise. Ein rauhes Lachen erklang, ihr rauhes Lachen, was umgehend in meine Lenden schoss. "Du bist nicht jämmerlich!", hauchte diese Stimme. Eine Hand fuhr über meine Schulter und ich wagte es neben mich zu schauen.
Da war sie, nackt, Wassertropfen die über ihren Körper perlten. "Babe!", brachte ich hervor, nach Luft schnappend. Ihr Anblick, ihr heiseres Lachen sorgten dafür, das ich schlagartig stahlhart wurde.
Und dann war so vieles eins. Ich zog sie vor mich und presste meinen Mund auf ihre Lippen. Ihre Zunge glitt umgehend in meine Mundhöhle, was mich seufzen ließ. Dann hob ich sie an und versenkte mich mit einem Stoß in ihrer Mitte. Beide stöhnten wir auf, beide wollten wir das jetzt. Ihre Beine schlang sie um meine Hüfte, ihre Arme um meinen Nacken, ihre Finger schoben sich in meine Haare. Das war real, sie war da. Mit meinem Körper presste ich sie an die Fliesen. Und dann war sie nicht mehr zu stoppen, diese körperliche Raserei, dieses köstliche Vergnügen mit dem ich mich heftig in sie stieß. Sie begegnete mir mit der selben Gier und hemmungslos laut erreichten wir unseren Orgasmus. Nicht eine Sekunde hatte ich daran gedacht, das uns jemand hatte hören können. Es waren Kinder dabei, aber verdammt, das war mir gleichgültig gewesen. Es brauchte einige Minuten bis wir wieder im Hier und Jetzt landeten, so dass ich sie auf ihren Füßen abstellen konnte. "Hi!", murmelte sie lächelnd, was ich erwiderte. "Was machst Du hier?", wollte ich wissen. "Bei dir sein!", murmelte sie. Ihr nackter Körper an meinem liess mich das uns wieder anders werten. Sie war hier, bei mir, jetzt. Sie war zu mir gekommen.
Wir duschten fertig, küssten uns und dann stand sie in ein Handtuch gewickelt, mit Handtuch feuchten Locken, vor ihrem Koffer. "Was war euer Plan für heute?", wollte sie wissen. Ich beobachtete was sie tat, saugte jede Bewegung in mich auf. "Pool, es soll heute super heiß werden. Abends vielleicht die Strandparty an der Cocktailbar!", erhielt sie zur Antwort. Sie zog einen türkisen Bikini an, darüber ein halb durchsichtiges kurzes Strandkleidchen, während ich einfach nur eine schwarze Shorts anzog.
Bevor wir das Zimmer verließen zog ich sie noch einmal an mich. "Ich habe Dich so vermisst!", gab sie zu. "Ich liebe Dich!", sagte sie leise, küsste mich erneut. "Wieso bist Du schon hier?", wollte ich noch einmal wissen. Sie lächelte mich an. "Ich habe Dich vermisst, ich hatte mit Marco Kontakt. Ich habe meinen Flug umgebucht. Ich wollte bei dir sein.", verriet sie. Ich streichelte ihre Wange. Sie hatte gefühlt, was ich fühlte. Dann verließen wir das Zimmer.
~~~
Zusammen gingen wir zu der riesigen offenen Wohnküche, umarmt, wo ich nun Daniel und Chiara begrüßen konnte und mir Eric richtig vorgestellt wurde. Daniel murmelte laut genug: "Das ist das erste echte Lächeln von ihm seit Tagen!" Ich lächelte ihn an und zuckte mit den Schultern. Der kleine Sohn von Daniel, den ich Silvester kennengelernt hatte, klammerte sich an meine Beine und strahlte mich mit einem zahnlückigen Lachen an, das Töchterchen lag ihm Kinderwagen und schlief. "Ich hatte nicht gedacht, euch so schnell zu sehen!", gab Marco nüchtern zu. Roman gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf, sah mich an. "Ich habe Dich halt sehr vermisst!", sagte Roman, sah mich an. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich hörte davon, aber es ging mir nicht anders!", gab ich offen zu. Flüchtig, aber innig drückte ich ihm meine Lippen auf sein Kinn, was ihn breit grinsen ließ, ehe ich mit Chiara das Frühstück machte. Roman rührte mir, wie es jeden Morgen war, wenn wir zusammen waren, meine heisse Schokolade zusammen, was alle beobachteten. Dafür hatte er alles besorgt, das wir das an den Tagen im Ferienhaus hatten. Gleichzeitig schmiegte ich mich an seinen Rücken. Seine freie Hand hatte er auf meine Hände gelegt, mit einem leichten Lächeln.
Das Frühstück war danach eine entspannte und lärmende Angelegenheit. Marco sagte irgendwann sehr leise Danke zu mir, was ich verstand. Meine Beine legte ich, als alle fertig waren über Romans Oberschenkel. Er legte seine Hand einfach oben auf. Es störte ihn nicht im geringsten.
Nach der wichtigsten Mahlzeit des Tages spielten die Jungs Wasserball und balgten herum. Roman tollte ausgelassen mit. Chiara stillte die kleine Lucia während ich das Frühstück abdeckte und die Küche aufräumte. Der kleine Leon ließ sich von mir seine Schwimmwindel mit einer Badehose anziehen.
"Du tust ihm gut!", sagte Chiara leise und ich sah auf. "Du hast ihn gerettet. Nastassja hätte ihn auf Dauer zerstört!", sagte sie weiter. Es überraschte mich, daß in dieser Deutlichkeit zu hören. Niemand redete sonst über sie. "Ich weiß nicht viel über sie, nur das, was er erzählt hat, ich habe sie ein paar Mal flüchtig gesehen.", sagte ich leise. "Ich mochte Nastassja, anfangs, wir sind klargekommen, aber sie haben mehr gegeneinander gelebt. Sie haben sich aneinander aufgerieben. Sie hatten auf Dauer gesehen unterschiedliche Ziele, sie war immer rastlos. Sowas, das Du früher herkommst, das hätte sie niemals gemacht. Das mit Leon, hätte sie nie gemacht, er hat dir heiße Schokolade gemacht, wie er dich ansieht! Du bist das, was er brauchte.", erklärte sie mir. Sie lächelte mich offen und ehrlich an. "Ich wüsste auch nicht mehr wie ich vorher klar gekommen bin, ohne ihn. Und wir sind gerade mal ein knappes Jahr zusammen. Bei ihm bin ich ich, ich bin Maddy durch und durch und kann auch mal Schwäche zeigen. Er erwartet nicht, wie die Thronfolge bei meiner Familie, das ich immer nur stark bin.", gab ich Chiara gegenüber Einblick in meine Gefühlswelt. Sie strahlte mich an und drückte mir ihr Baby in den Arm. Sie ging sich umziehen und mein Weg führte mich mit den Kindern raus. Daniel holte den Kurzen sofort in den Pool, während ich mit dem kleinen Mädchen im Schatten stand. Roman musterte mich verstohlen, bis Marco ihn anstieß. Chiara kam dazu und nahm ihre Tochter.
Nun zog ich das Strandkleid aus und ließ mich in den erfrischenden Pool gleiten. "Bei dem Fahrgestell kann ich nachvollziehen das du sie vermisst hast!", gab Eric von sich. Kurz wollte ich das kommentieren, ließ es aber sein. Roman zog mich an sich, besitzergreifend, hielt mich fest umarmt. "Der gute Eric weiß nicht immer, wann er etwas nicht haben kann! Geschweige denn, wann er den Mund zu halten hat!", gab Nicolas von sich und das Grinsen von Eric war eine Spur zu anzüglich. "Und der Geräuschkulisse heute morgen nach zu urteilen hat Roman sich eine kleine Wildkatze geangelt!", haute Eric raus. Das fand ich nun übergriffig und wollte gerade dagegen halten, aber Marco, der uns auch schon aufgezogen hatte, wenn wir beim Sex laut waren, griff jetzt ein. "Eric lass es gut sein! Es reicht!" Romans Griff um mich verstärkte sich noch einmal und ich fragte mich, welche Dynamik dieser Eric hatte. Er war mir nicht direkt unsympathisch, aber etwas störte mich an ihm. Roman zog mich eng an sich. "Achte nicht auf ihn!", murmelte er. Ich nickte, ließ mich küssen. Nach einer Abkühlung lagen wir auf der Liege. Wir erlebten einen ruhigen Pooltag. Vor dem Essen gingen wir allein an den Strand hinunter. Wir spazierten durch das seichte Wasser. Wir wollten einige Minuten für uns sein. Küssend blieben wir immer wieder stehen oder jagten uns jauchzend duch das erfrischende Nass.
Nach einem leichten Abendessen machten wir uns fertig für die Strandparty. In einem kurzen schwarzen Kleid, Schulter frei stand ich an der Brüstung der Terrasse. Ich lauschte der Brandung und der Musik zu, die von der Strandbar zu hören war.
Hinter mir waren Schritte zu hören. Ein übertünchtes After shave war zu riechen und dann war da diese Hand die an meinen Hintern langen wollte.
Romans Sicht
Marco war bei mir, ich knöpfte gerade mein Hemd zu, welches ich zur Shorts trug, zu. Mein kleiner Bruder winkte mich auf die Terrasse, wo ich unwillkürlich lächelte, weil meine Freundin dort stand. Sie sah in die Weite, sah unglaublich entspannt aus. Der Wind spielte mit ihren langen Haaren. Und dann trat Eric hinter sie, seine Hand auf dem Weg sich auf ihren Po zu legen.
Ich wollte zu ihnen gehen, als ich sah, wie Maddy sein Handgelenk packte und sich umdrehte. "Was hat mich verraten?", hörten wir ihn herausfordernd fragen. "Alles! Du kannst dich nicht annähernd mit ihm vergleichen wollen, das Du fragst, was Dich verraten hat!", zischte Maddy. "Ein Kuss, er muss es nie erfahren!", hörten mein Bruder und ich böse überrascht. "Davon einmal abgesehen, daß Du eurer Freundschaft gerade selber einen Dolchstoss versetzt, wird er das auf jeden Fall erfahren! Nie werde ich dich küssen, was stimmt nicht mit dir?", sagte meine Freundin.
Jetzt trat ich vor. "Er muss es nicht erfahren, er weiss es schon!", brachte ich hervor. Eric wich ertappt zurück, ehe ich mich neben Maddy stellte. Ich legte den Arm um sie, mein Bruder stellte sich an ihre andere Seite. "Wir hatten dich gewarnt. Das war der eine Schritt zuviel!" Marco stimmte meiner Aussage nickend zu. Eric hob abwehrend die Hand. "Es war doch nur Spass.", versicherte er grinsend. Allerdings konnte ich ihm das nicht mehr abnehmen. Für mich stand fest, daß ich nach dem Urlaub den Kontakt minimieren würde. Dem Blick meines Bruders nach zu urteilen würde er es ähnlich handhaben.
An dem Abend gingen wir auf die Party, wo Eric zwar dabei war, wir ihn aber ignorierten. Mit Maddy war ich auf der Tanzfläche. Wir hatten Spass mit den Freunden, bis wir beide uns in die Strandvilla zurück zogen. In unserem Zimmer genossen wir Zweisamkeit, Zärtlichkeiten und Sex, wie an allen Tagen auf der Insel, ehe wir allein weiterreisten. An diesem Abend wollten wir für uns sein.
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Marcos Sicht
Es dämmerte bereits, als ich von der Strandparty zur Villa kam. Alle waren vorher zurück gegangen. Daniel und Chiara waren mit den Kindern nur kurz da gewesen. Nicolas war erst vor einer Stunde gegangen. Wo Eric war, das wusste ich ehrlich gesagt nicht.
Roman und Maddy waren relativ früh wieder gegangen, was ich ihnen nicht verdenken konnte. Als ich auf die Terrasse trat sah ich, das ihre Terrassenfenster weit offen standen. Die langen Gardinen wehten im Wind auch nach draußen.
Ich lugte in das Zimmer, beide lagen der Terrasse zugewandt unter dem dünnen Laken. Roman hielt sie fest im Arm, beide sahen entspannt aus und ich freute mich für meinen großen Bruder, das er das gefunden hatte, wonach es ihn immer dürstete.
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Am Sonntag flogen Roman und ich dann nach Ägypten. In dem Strandhotel genossen wir es, jetzt allein zu sein. Wir gingen schnorcheln, waren tauchen und faulenzten.
Nach Ibiza war irgendetwas anders.
Es war noch enger, noch inniger und wir hatten mehr Sex, als je zuvor. Ich konnte kaum fassen, daß es so leicht und locker sein konnte. Wir wollten das zwischen uns, ernst, fest, und in meinem Kopf schwirrte erstmals der Gedanke an ein für immer herum.
An dem Samstag morgen flogen wir für einen Tag und eine Nacht nach Malaga. Auf der Hochzeit von Marc und Melissa wurde ausgiebig gefeiert. Es war das erste Mal, das wir ganz bewusst abgestimmt hatten, was wir anzogen. Meine Schuhe waren wieder etwas ausgefallener, aber das war mein Faible.
Während der Trauungszereminie griff er nach meiner Hand und wir blickten uns vielsagend an. Immer wieder.
Bei der anschließenden Feier waren wir turtelnd und verliebt, tanzten, unterhielten uns. Wir hatten Spass mit den anderen.
In unserem Hotelzimmer waren wir in der Nacht sehr aktiv. Zwischendurch lagen wir umschlungen auf der Liege unseres Balkons.
Danach steuerten wir für einige Tage die Schweiz an. In der Ruhe der Berge erholten wir uns noch mehr, tankten Kraft und sprachen erstmals über eine Zukunft für immer. Seine Eltern freuten sich, uns bei sich zu haben.
Wir lagen eines Abends auf einer Decke auf der Wiese hinter seinem Elternhaus. Ich lag in seinem Arm, wir sahen in die Sterne, die funkelten und leuchteten.
"Hätte man mir vor einem Jahr gesagt, daß ich meine große Liebe treffe, dann hätte ich es nicht geglaubt!", flüsterte ich, sah ihn an. Er erwiderte meinen Blick. Und das stimmte, ich hatte mich jahrelang gegen Gefühle gewehrt, hatte belanglos agiert, um den immer wieder aufkommenden Verkupplungsversuchen mit Adelssöhnen zu entgehen. Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn, was für mich, zwischen uns, ein Inbegriff an Zuneigung war.
"Wir haben alles so schnell erledigt! Du hast mir so schnell so heftig den Kopf verdreht, das kannte ich garnicht!", gab er zu. "Mit allem was noch kommt können wir mit weniger Eile reagieren!", murmelte ich. Seine Hand legte sich auf meine Wange und wir sahen uns an. "Vielleicht habe ich es aber eilig!", sprach er in Rätseln. Dann küsste er mich. Irgendwann erhoben wir uns und er hielt mich fest. "Maddy, ich meinte das so wie ich es sagte. Ich werde das noch richtig machen, nicht ganz so eilig, aber ich will alles!", sagte er aufrichtig und mein Herzschlag beschleunigte sich. Seine Aussage unterstrich er mit einem innigen Kuss.
Einmal traf Roman sich mit seinem Bruder. An dem Tag übernahm ich das Einkaufen und Kochen im Hause Bürki. Roman hatte ich mitgeteilt, daß er seinen Bruder zum Essen mitbringen sollte. Als Martin am Nachmittag nach Hause kam, sah ich ihn bei Karin auf der Terrasse. "Wer kocht denn, wenn Du hier sitzt?", wollte er wissen. "Maddy hat mich meiner Küche verwiesen. Ich weiß lediglich das es was mit Fleisch gibt!", erklärte sie ihm, lächelte ihn an, was ich sehen konnte. Genau sowas wünschte ich mir für mich auch.
Romans Vater kam in die Küche um mir über die Schulter zu linsen. Er sah das es Steak mit diversen Beilagen gab. Aus dem angemachten Salat stibitzte er sich ein Stück Möhre. "Ich hätte absolut nichts dagegen, wenn Du für immer bleibst!", sagte er, was mich anrührte. Er legte einen Arm um meine Schultern. Ich sah ihn an. "Nichts anderes habe ich vor! Aber Roman hat da wohl ein Wörtchen mitzureden.", murmelte ich. Nur wenige Minuten später kamen die Söhne des Hauses. Martin und Karin waren erfreut auch ihren jüngeren Sohn hier zu haben, wenn auch nur für das Essen. Es freute sie noch mehr, als Roman sagte: "Maddy hat geradezu gefordert, daß ich ihn mitbringe. Sie meinte, einen Abend sollten wir alle zusammen sein." Dieses Essen genossen alle, auf der Terrasse, was mich freute. Ich hatte mich auf dem Weg einmal erkenntlich zeigen wollen, das ich so selbstverständlich hier sein durfte. Und so war es für mich auch selbstverständlich nach dem Essen aufzuräumen, damit die Eltern noch Zeit mit ihren Söhnen hatten.
Das Auto von Roman, was vor unserem Urlaubsmarathon in Münsingen geparkt worden war, brachte uns wohlbehalten nach Hause. Während Roman noch eine Woche zum Trainingsauftakt hatte, war ich zwei Tage nach der Rückkehr in die Hauptgeschäftsstelle nahe des Signal Iduna Park gebeten worden.
Aki und Michael boten mir nach meinem Uni Abschluss die Leitung der Marketingabteilung inklusive der Kontrolle der Internetauftritt im Social Media Bereich an. Der Vertrag wies ein beachtliches Jahresgehalt auf. Gleichzeitig beinhaltete er die Klausel, das ich das morgendliche Fitnesstraining der Profis weitermachen konnte bis eine vernünftige Nachfolge gefunden war. In Brackel, wo die Social Media Abteilung mit dem Photo- und Filmstudio beheimatet war, sollte ich ein Büro beziehen. Das Reisen zu den Spielen sollte ich weiter begleiten. Ich gab zu bedenken, daß meine offiziellen Termine als Prinzessin berücksichtigt werden mussten, was man mir zusicherte. Die Woche Arbeitszeit betrug 40 Stunden, wobei die Wochenenden mit reinzählten. Aki sagte ganz klar: "Es wird Phasen geben, da werden es mehr als 40 Stunden sein, aber wir erwarten keine 9 to 5 Anwesenheit unter der Woche, wenn viele Spiele sind. Und wenn Roman trainingsfrei hat, haben wir kein Problem damit, wenn Du frei machst oder im Homeoffice arbeitest! " Ich bedankte mich für das Vertrauen und erbat mir einige Tage Bedenkzeit.
Mit Roman sprach ich über diese Möglichkeit. Wie bereits zuvor, als ich einige Projekte begleitet hatte, sagte er mir jede Unterstützung zu und freute sich für mich.
Als in der Folgewoche Trainingsauftakt war, nahm ich den Vertrag mit Änderungswünschen mit. Die Änderungen wurden mir gewährt und ich löste schweren Herzen mein kleines Büro auf. Der Mannschaftsarzt bedauerte mich als Kollegin im medizinischen Bereich zu verlieren. Ich sagte ihm zu, im kommenden Trainingslager unterstützend tätig zu werden, da auch Ersatz gefunden werden musste.
Was ein Urlaubsmarathon...
Ich wäre ehrlich gesagt mehr gestresst als erholt glaube ich.
Danke für Votes und Kommentare!
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