Schritt für Schritt
In der ersten Nacht zuhause wachten die Zwillinge einmal auf, was mir die Möglichkeit gab, einige Stunden zu schlafen. Das Beistellbett sorgte dafür das ich nicht wirklich aufstehen brauchte. Das Aufstehen übernahm Roman. Als wir dort wach waren, redeten wir nur wenig und leise.
Am Morgen wurde ich früh wach, als die Zwillinge noch schliefen. Roman lag mir zugewandt, schnarchte leise. Ich liebte ihn und diese Geräusche. Sanft drückte ich meine Lippen auf seine Stirn. Er lächelte, was mir zeigte, das er bei Weitem nicht mehr so tief schlief wie zuerst vermutet.
Leise schlich ich ins Badezimmer. Dort duschte ich und wechselte im Anschluss den Verband an der Kaiserschnittnarbe. Diese war nur minimal gerötet, begann leicht zu jucken.
Ich flocht die Haare locker runter, trug Leggings und ein Langarm- Stillshirt. Als ich fertig war kam Lu aus ihrem Zimmer. Diese ließ sich knuddeln und kletterte zu Roman ins Bett.
Die Zwillinge machte ich fertig und ging mit ihnen hinunter. Im Stubenwagen legte ich sie ab und beobachtete sie. Für alle bereitete ich die Kaffeemaschine vor, als Martin dazu kam.
Er legte den Arm um mich. "Lieblingsmädchen, hast Du gut geschlafen?", wollte er wissen. Sein Blick war wachsam. Er musterte mich genau. Ich nickte lächelnd. "Zweimal vier Stunden.", erwiderte ich. Ihm lag etwas auf dem Herzen, obwohl wir gestern schon kurz gesprochen hatten. Ich wusste was es war. "Ich wusste nicht, dass das geschieht. Es gab keine Anzeichen dafür.", sagte ich leise und sah ihn an. Ich selber konnte kaum glauben, das es so abgelaufen war. "Die Ärztin hat gesagt, es sei alles vorbildlich. Die Chirurgin hat gesagt, das es so wie es geschehen ist selten vorkommen könnte!", führte ich weiter aus. Mein Schwiegervater seufzte. "Wir hätten uns um Roman gekümmert, aber Du weißt, das er nie wieder glücklich gewesen wäre. Wir hätten ihn nicht auffangen können!", sagte er leise und zog mich an sich. "Ich habe nicht vor zu gehen! Nie!", flüsterte ich fast tonlos und erwiderte die Umarmung. "Und beim nächsten hoffen wir einfach wieder auf so eine einfache Geburt wie bei Lu.", gab ich überzeugt von mir. Martin sah mich fragend an. "Beim nächsten Mal?" Ich lachte auf. "Ja, beim nächsten Mal. Es spricht laut der Ärztin nichts dagegen und nach unserem Sternchen, und so wie er mein Leben mit mir trägt, bekommt Roman jedes Baby das er will.", sagte ich fast flüsternd. Martin legte seine Wange auf meinem Kopf ab.
Karin kam dann auch herunter. "Manchmal frage ich mich schon, ob ich bei Euch beiden eifersüchtig sein müsste!", witzelte sie. Wir grinsten sie an und sie gab mir einen Kuss auf die Wange. "Werd erst einmal richtig fit, ehe Du an weitere Kinder denkst. Wobei ihr beide wirklich hübsche Kinder bekommt!", seufzte sie und die beiden machten sich auf den Weg zum Bäcker.
Ich ging zu unserem Sessel, der wieder an der Terrassentür stand. Zur Stütze für mich und beim Stillen lag dort ein Stillkissen. Ich hatte den Stubenwagen mitgenommen um dort den ersten Zwilling zu stillen. Als ich das kleine Zwillingsmädchen gerade anlegte, kamen Roman und Lu runter. Beide quetschten sich mit auf das Sitzmöbel. Wir hielten beide ein Baby und Lu thronte als kleine grosse Schwester dazwischen. Das Marco und Leonie hereinkamen bekamen wir kaum mit.
Und so machte sie ein Bild, welches wir zur Veröffentlichung nutzten. Leonie nahm eines für den offiziellen Teil.
Wir wählten dieses für unseren Account.
Die Vorzeichen waren gut, aber es brach wie ein Sturm über uns.
Wir lernen uns kennen, wir erholen uns.
#liebe #family#gesund #parentsofthree
Lu kuschelte dann noch mit mir, während Roman uns unseren Kakao machte.
Gleichzeitig mit Karin und Martin kam Gesa rein. Roman half mir, mit den Zwillingen nach oben zu gehen. Unsere Hebamme schaute erst die Zwillinge an. Danach schaute sie nach mir. Sie tastete den Bauch ab, wechselte den Verband selber noch einmal.
Für zwei Tage später wollte sie dann das wir ins Krankenhaus kamen. Dort sollten die Ärzte noch einmal schauen.
Nach ihrem Besuch gingen wir wieder hinunter. Das Frühstück war fertig und wir alle setzten uns.
Lu saß auf ihrem TripTrap. Roman hatte einen Arm auf meiner Rückenlehne liegen. Alle schnatterten durcheinander. Die Babies lagen im Bettchen.
Eine einzelne Träne löste sich und rollte meine Wange hinab. Martin sah mich prüfend an, als ich diese wegwischte.
Roman griff blind nach meiner Hand und küsste die feuchte Tränenspur weg. Dann erst sah er mich an.
Romans Sicht
Wir sahen uns an. "Ich hätte das beinahe alles verloren!", flüsterte Maddy fast tonlos. Ich legte meine Hand in ihren Nacken. "Wir sind hier, alle!", antwortete ich ihr. Dann zog ich sie an mich, küsste erst ihre Stirn, dann ihren Mund.
Nach dem Frühstück fingen Mama und Ottilie an die Küche und das Esszimmer aufzuräumen. Leonie und Marco gingen mit Lu auf den Spielplatz. Maddy begab sich in den Sessel, den Stubenwagen daneben. Sie schlummerte ein, ihr Gesicht den Kindern zugewandt, und ich konnte sie beobachten.
Papa setzte sich zu mir auf die Couch. "Wenn sie es nicht geschafft hätte, ich wüsste nicht, ob ich es dann geschafft hätte.", sprach ich meine Gedanken aus. "Sie hat es geschafft. Ihr habt drei wunderbare Kinder! Denken wir nicht an das schlimmste!", entgegnete er und ich stimmte ihm nickend zu. Ich war froh sie hier zu haben. Ich sah Papa kurz an, dessen Blick auf mir ruhte. Er lächelte, was ich erwiderte. Sie hätten versucht mich aufzufangen, aber es wäre ihnen nicht gelungen.
Sie würden noch bis zum Wochenende bei uns bleiben. Marco musste an dem Abend wieder abreisen.
Am nächsten Morgen frühstückten wir alle zusammen. Danach brachte ich Lu in den Kindergarten und absolvierte das Mannschaftstraining.
Das gesamte Team zeigte sich betroffen, als sie von den Umständen der Geburt erfuhren, aber sie waren erleichtert, das es Maddy, Josie und Lui gut ging.
Nach dem Training holte ich Lu aus dem Kindergarten. Mit ihr zusammen ging ich am Phoenixsee auf den Spielplatz und wir aßen ein Eis. Sie genoß es, Zeit für sich zu haben.
Wir wollten nicht, das sie sich zurück gesetzt fühlte. Sie wurde müde und wir fuhren nach Hause.
Maddy lag auf der Terrasse im Schatten, besah meine Eltern, die jeder einen Zwilling im Arm hatten und diskutierten, wem sie ähnlicher sahen. Ich brachte Lu zum Mittagsschlaf, nachdem sie ihre Mutter begrüßt hatte, in ihr Bett.
Ottilie schwirrte durch die Küche, die uns nun mehr unterstützen würde. Mit ihrer Hilfe wollten wir auch weiter auf ein Kindermädchen verzichten. Sie hatte jetzt ein leichtes Mittagessen zubereitet, abends wollte mein Vater grillen.
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Das laute Rufen unserer großen Tochter unterbrach uns nach einer Stunde beim Essen. Ottilie hatte ihre reichhaltige Gemüsesuppe gemacht, die sie mir immer gemacht hatte, wenn ich krank war.
Roman holte unseren Wildfang runter, die in kurzer Hose und Langarmshirt im Garten spielte. Sie hatte etwas Suppe aus meinem Teller gegessen. Zwischendurch spingste sie immer wieder zu den Babies. Sie streichelte ihre Geschwister, gab ihnen Küsschen. Als ich später stillte, im Sessel sitzend, sass sie dabei und beobachtete alles ganz genau.
Danach half sie Roman ihre Geschwister zu wickeln. Danach kam sie wieder zu mir auf die Liege und wir alberten herum.
Abends rief Granny an. Nach unserer persönlichen Veröffentlichung der Geburt hatte auch sie eine Bekanntmachung veröffentlicht. Sie wollte wissen, wie es uns ging. Weiter war sie auf dem Standpunkt, das ich mich so lange zurück nehmen sollte, wie ich es benötigte.
Am folgenden Tag waren die Abläufe wie an diesem Tag. Nach seinem Training fuhren wir mit den Zwillingen ins Krankenhaus. Gesa wollte uns dort sehen, die Ärztin wollte mich noch einmal untersuchen. Meine Kaiserschnittnarbe wurde noch einmal kontrolliert und im Anschluss mit einem Narbenpflaster versehen.
Auch eine Blutuntersuchung wurde noch einmal getätigt. Die Werte waren weiter verbessert. Dennoch mahnte man mich zur Schonung. Zurück Zuhause wartete dort Lu mit meinen Schwiegereltern.
An dem Nachmittag versuchten wir uns erstmals an einem Spaziergang am Phoenixsee. Lukas war dabei. Ich schob den Zwillingswagen, Roman immer neben mir. Lu war auf ihrem Laufrad unterwegs, scheuchte so ihren Opa. Ihr fröhliches Lachen war eines meiner Lieblingsgeräusche.
Wir bemerkten, das die Leute schauten, sowie den einen Paparazzo, aber das störte uns nicht. Am Spielplatz konnte Lu toben, ich bekam meinen Kakao vom Eiswagen. Wir hatten Spaß, aber nach einer Stunde merkte ich, das mit das doch noch alles schwer fiel.
Wir fuhren nach Hause, wo ich mich hinlegte. Zwei Stunden schlief ich, als Lu zu mir kam. Sie kuschelte sich zu mir, was ohne den Bauch viel einfacher war.
In den kommenden Tagen wurde ich fitter, wurde nicht mehr so schnell müde. Am Freitag fuhr Roman abends spät ins Teamhotel. Beim Heimspiel war Martin im Stadion. Ich sass mit Karin und den Kindern auf der Couch, um das Spiel im TV zu sehen. Lu feuerte ihren Papa energisch an, trug sein Trikot. Sie war ein kleiner Wirbelwind, jubelte immer wieder.
Sonntags fuhren Mama und Papa zurück in die Schweiz.
Ottilie kam täglich zu uns und nahm mir im Haus unheimlich viel ab. Roman war weiter beim Training und nahm Lu mit zur Kita. Vereinzelt bearbeitete ich bereits wieder Schriftstücke, die Leonie mir vorlegte. Dazu kam die Auswahl verschiedener Kandidaten zu Leonies Nachfolge und auch ihre Hochzeitsvorbereitungen.
Es dauerte, bis ich wieder ganz fit war, aber am Ende der Saison konnte ich das letzte Spiel im Stadion verfolgen. Ein Monat war seit der Geburt vergangen und der Gang ins Stadion war der erste Auftritt seit wir dreifache Eltern waren.
Niemand wusste das ich da sein würde. In Jeans, die mir wieder passte, mit Trikot und gestreckter Lockenmähne kam ich zunächst unbehelligt rein. Im VIP Bereich der Mannschaft wurde ich überschwänglich begrüßt.
Mit Jenny und Schmelle sass ich zusammen. Marcel laborierte an einer Knieverletzung herum.
Als die Mannschaft einlief bemerkte Roman mich überrascht. Er warf mir ein strahlendes Lächeln zu.
Während des Spieles wurde noch etwas anderes über die 90 Minuten immer wahrscheinlicher, was mich zusätzlich ins Stadion getrieben hatte.
Ein neues Kapitel.
Könnt ihr erahnen, was noch geschehen wird?
Danke für Votes und Kommentare!
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