Not a Secret anymore
Das Trainingslager in Marbella brachten wir gut hinter uns, auch meine Gesundheit spielte in dem frühlingshaften Klima mit. Meine Übelkeit war jeden Morgen da, aber das Erbrechen war weniger. Ich konnte wieder essen, was ich auch tat, ganz gleich wonach es mir war.
Roman fing sich zwei Tage einen Infekt ein, verpackte den aber ganz gut, trainierte individuell.
Danach startete die Mannschaft mit zwei Siegen in die Rückrunde, was sie in den Momenten beflügelte. Danach folgten einige Unentschieden.
Gleichzeitig hatten wir einige offizielle Auftritte zu absolvieren. Zwei davon musste Roman tatsächlich allein wahrnehmen, weil das Erbrechen zum Ende des ersten Trimesters der Schwangerschaft wieder schlimmer wurde und mir neben der Arbeit Kräfte raubte.
Roman bewältigte diese Termine ohne mich aber sehr gut, da es Herzensprojekte waren. Einmal war es eine Tierschutzorganisation, die besucht wurde und einmal die Grundsteinlegung eines Gebäudes der Universität Düsseldorf für die bildenden Künste verbunden mit einem Mittagessen mit dem Dekan der Uni.
In dieser Zeit nahmen wir zwei Arzttermine wahr. Meine Ärztin wünschte sich, das ich an Gewicht zunahm, denn bisher hatte ich nur kontinuierlich abgenommen. Zuhause weinte ich dann immer, denn ich wollte das man es endlich sah. Ich wollte, daß es unserem Baby an nichts mangelte und Roman musste mich immer trösten. Dieses Weinen machte mich fertig, denn so kannte ich mich nicht.
Pünktlich zum Start der 13. Schwangerschaftswoche hörten die Übelkeit und das Erbrechen auf. An den Abenden kam es dann auch schon vor, das man eine minimale Wölbung erahnen könnte, die aber morgens wieder weg war.
Zu dem Moment hatte ich dann auch die Personalabteilung informiert das ich schwanger war, allerdings um Stillschweigen und Diskretion gebeten. Am Freitag vor dem Spiel gegen Leverkusen, am Samstag meines Geburtstages, musste Roman im Hotel schlafen. Ich blieb zuhause, denn seine Eltern kamen zu meinem Geburtstag. Am nächsten Tag wollten wir nach dem Spiel meinen Geburtstag im Acqua feiern, mit der Mannschaft.
Als ich morgens wach wurde, war ich in der 15. Woche und etwas fühlte sich anders an. Meine Hand fühlte an meinen Bauch und da war das anders. War ich am Freitag Abend mit einem flachen Bauch ins Bett gegangen, weckte mich jetzt eine kleine feste Wölbung. Mein persönliches Geschenk entblösste ich sofort, um es auch zu sehen. Eine Weile ließ ich nur meine Hände auf dem sichtbaren Beweis liegen. In Unterwäsche stand ich vorm Spiegel und war sehr erfreut über die Veränderung. Nach dem Duschen machte ich ein Bild und schickte es Roman.
Someone is watching out on Mommies Birthday!
Es dauerte keine Minute da rief er mich an. Er gratulierte mir zum Geburtstag und wollte dann in dem Videocall ein Livebild haben. Wir waren beide aus dem Häuschen. Mit Roman im Videocall ging ich runter, wo seine Eltern bei einem ersten Kaffee saßen. Auch sie waren völlig begeistert, das ihr Enkelkind sich jetzt zeigte.
Wir wollten es dann auch heute bekannt geben.
Schon um zwei fuhren wir ins Stadion. Ich trug eine enge Stretch Jeans mit dünnem Gürtel und mit Sneakern, dazu eines von Romans Trikots, bewusst zwei Nummern kleiner als normal, was tatsächlich über dem kleinen Bauch enger anlag. Dazu einen seiner Vereinshoodies.
Nach dem Spiel würden wir noch einmal nach Hause fahren, weshalb ich meine Haare nur nachlässig zu einem Knoten gebunden hatte. Einige gratulieren mir bereits. Mit Romans Eltern, Jenny, Lisa und Sarah sass ich auf der Tribüne. Bei der Umarmung zur Begrüßung war es Jenny, die mich einmal kurz musterte. Da mein Bauch sonst super flach war, hatte sie trotz Hoodie vielleicht tatsächlich den kleinen Bauch gefühlt. Allerdings sagte sie nichts. Stattdessen gab sie mir einen Schokoladen Cupcake, den ich gleich aß.
Da es eine spannungsgeladene Partie für die Fans war und ich mit dem nächsten Thronerben unter dem Herzen auf der Tribüne sass, war ein Personenschützer in meiner Nähe, damit nichts geschah. Lukas wurde dann als ein Cousin vorgestellt, wenn er dabei war. Gleichzeitig waren Karin und Martin da, die ein Auge auf mich hatten. Er sorgte dafür, das ich immer etwas zu trinken hatte und besorgte mir auch eine Portion Pommes.
Romans Sicht
Die Jungs waren von meinem Grinsen den ganzen Tag irritiert. Ich konnte kaum glauben, daß Maddy jetzt auch sichtbar schwanger war. Wie gerne wäre ich am Morgen bei ihr gewesen. So sehr haben wir darauf gewartet.
Später könnte ich unser Wunder ausgiebig genießen. Jetzt galt es ein Spiel zu gewinnen. Das Spiel gegen Leverkusen konnten wir nach harten 90 Minuten für uns entscheiden. Das perfekte Geschenk für Maddy, was die Mannschaft ihr machte. Wenige Minuten vor dem Abpfiff konnte ich sehen, wie sie den Hoodie auszog und ihn noch auf dem Schoß hielt. Mit Lukas machte sie sich auf den Weg nach unten, um über den Spielertunnel an den Spielfeldrand zu gelangen.
Der Schlusspfiff ertönte und wir hatten gesiegt. Kurz feierte ich mit vor der Süd, ehe ich mich abwandte. Jetzt wollte ich zu meinem Geburtstagskind. Dieses hatte nun den Hoodie zu Edin geworfen, der ihr als nächstes stand und den Stoff fing. Ich sah seinen Blick, als er Maddy von der Seite betrachtete und diese kleine Schwellung in der Körpermitte sah. Ich verfiel ins Joggen, denn schon von meiner Position wo ich war konnte ich sehen, wie mein Trikot enger an ihrem Bauch saß. Sie strahlte. Als ich bei ihr ankam hob ich sie hoch, ihre Beine schlang sie um meine Hüfte. Endlich konnte ich ihr mit einem Kuss gebührend gratulieren. Kaum das sie wieder stand legte ich eine Hand auf ihren Bauch, die kleine Wölbung, die sich zeigte. Die kleine Wölbung die ich so klar fühlen konnte. Einige der Spieler gratulierten ihr. "Ich gehe schnell duschen, dann können wir los.", sagte ich ihr, die dann meine Eltern holte.
Kaum in der Kabine meldete sich mein Handy. Leonie hatte von Maddy das okay bekommen und da wir hier offen den kleinen Babybauch gezeigt hatten griff sie dem Presseansturm vor.
Manches beginnt klein, manches beginnt gross. Das Größte aber beginnt mit etwas ganz kleinem.
Die Kronprinzessin und der Graf von Schwanenburg zu Habsburg geben bekannt ein Baby zu erwarten. Sie könnten nicht glücklicher sein!
~~~
Mit Lukas war ich wieder auf die Tribüne geflitzt, wo wir mit meinen Schwiegereltern den Weg zum Auto angehen. Er schirmte mich ab, denn die ersten Photografen knipsten wild darauf los. Auch Martin versuchte mich vor den Kameras zu schützen. Auf den Parkplatz der Spieler und VIPs durfte die Presse nicht. Nur eine halbe Stunde später stand Roman bei uns und wir fuhren nach Hause.
Zuhause kamen wir rein und im Wohnzimmer war es, als stünden wir in einem Blumenladen. Unmengen Rosen standen in Glasgefäßen herum. Ich war gerührt. Roman umarmte mich von hinten und flüsterte: "Happy Birthday Babe!" Seine Eltern sahen es überrascht, denn diese offenkundige Romantik schien sie zu überraschen. Der Umschlag den er mir reichte, beinhaltete ein Wochenende in Portugal, um in der Sommerpause noch einmal zu zweit allein zu sein. Dazu gab es eine schlichtes Armband aus Schwarzgold.
Wir zogen uns dann alle zurück, denn wir wollten uns umziehen. Roman war im Bad, machte seine Haare. Ich zog eine schwarze Strumpfhose mit kniehohen flachen weinroten Stiefeln an. Dazu ein enges weinroten Kleid welches in der Mitte des Oberschenkels endete. Meine Haare flocht ich vor dem Spiegel sehr locker. Dezent geschminkt war ich bereit. Roman trug Jeans und ein schwarzes Hemd und sah dann das erste Mal den kleinen Babybauch, so richtig
Romans Sicht
Ich hatte Hunger, als ich aus dem Bad kam und ging ins Schlafzimmer. Dort traf mich fast der Schlag. Die winzige Wölbung war in dem engen Kleid wunderschön betont. Das erste Trimester ihrer Schwangerschaft hatte uns viel abverlangt. Ihr Erbrechen und die Schwäche, die es mit sich brachte, hatten ihr viel abverlangt, was sie zwar gestört hatte, aber sie hatte es nur selten als nervig betitelt. Sie war noch schlanker als ohnehin schon, aber der Bauch ließ sie strahlen.
Jetzt, nach diesen ersten kritischen Wochen veränderte sich in dieser vergangenen Nacht nur ihr Bauch. Sie hatte noch kein bisschen zugenommen. Nun konnte ich meine Hand auf das kleine Bäuchlein legen, konnte fühlen was wir da gemacht hatten. Das Gefühl von Stolz und Liebe wallte noch stärker auf. "Ich liebe Dich Prinzessin!", bemerkte ich und küsste sie.
Sie zog eine graue Jacke an, die sie vorne zuband. Ich griff meine Lederjacke, im Flur warteten bereits meine Eltern. Maddy lenkte ihren Wagen zum Restaurant, wo Lukas bereits darauf wartete uns an der geifernden Reportermeute vorbei zu schleusen. Im großen Saal im hinteren Bereich des Restaurants warteten bereits viele aus der Mannschaft, um den Sieg und den Geburtstag meiner Frau zu feiern. Gleichzeitig war unser Babygeheimnis Thema. Jenny, Sarah und Lisa schwirrten um Maddy herum. Alle freuten sich für uns. Wir saßen dann in einer Nische. Maddy genoß ihre Lasagne. Wir waren mit meinen Eltern in ein Gespräch vertieft, als sie sich scheinbar beiläufig an den Bauch griff. Mit der flachen Hand fuhr sie über den Bauch. Sie bemerkte meinen Blick und lächelte mich an. Sie sah nicht besorgt aus, weshalb ich nicht nachhakte.
Nach dem Essen wurde gefeiert. Wir lachten, wir genoßen, wir hatten Spaß. Und doch war ich irritiert, als Maddy meine Jacke griff und raus ging. Ich folgte ihr, fand sie auf der Terrasse. Sie trug meine Lederjacke, in der sie verloren wirkte. Ihr Kopf war zum Bauch gesenkt, beide Hände hatte sie auf diesem liegen. Ein eisiger Griff umklammerte mein Herz, Angst machte sich breit. Dann aber hörte ich ihre flüsternde Stimme: "Komm schon Baby, mach das nochmal. Lass Mommie das noch einmal spüren."
~~~
Ich wusste, daß er hinter mir stand.
Als ich rausgegangen war, wusste ich, daß er mir folgen würde. Und das war bezweckt.
Seit wir beim Essen saßen, hatte sich noch eine Veränderung eingestellt. Meine Hand forderte seine, die er mir reichte. Zusammen mit meiner legte ich sie flach auf die Stelle am Bauch, wo gerade ein kleines Spektakel losbrach.
Das Flattern welches ich fühlte, fühlte auch Roman, das merkte ich an seiner Haltung. "Ist dass das Baby?", wollte er murmelnd wissen. Ich nickte nur. "Im Stadion habe ich es einmal gefühlt, aber da dachte ich es sei Einbildung. Beim Essen eben wieder und seit ein paar Minuten wird hier eine Party gefeiert.", sagte sie gerührt. Einige Minuten genossen wir dieses Spektakel ehe wir uns küssten und wieder rein gingen.
Dort gab es noch eine Geburtstagstorte. Erst gegen Mitternacht kamen wir zuhause an, mit einem Berg voller Geschenke. Die kleinen Aufmerksamkeiten rührten mich.
Den Sonntag verbrachten wir sehr ruhig, nachdem seine Eltern dann schon los waren. Wir lagen auf der Couch, knutschten und streichelten den Babybauch. Ein Bauch, der im Ruhrgebiet und der Adelspresse die Menschen beschäftigte. Wir genossen die flatternden Kindsbewegungen, die wir in Ruhe genießen konnten.
Abends, als es dunkel war, gingen wir noch etwas spazieren. Unter dem Hoodie war der Bauch nicht sichtbar, aber wir wussten dennoch, daß irgendwo Reporter lauerten und Photos machten.
Romans Sicht
Am Montag Morgen mussten wir beide nach Brackel. Ich hatte Training, Maddy hatte einige Meetings zu absolvieren.
Während sie duschen war, fing ich an Frühstück zu machen. Seit zwei Wochen stand sie auf Porridge mit Nüssen und Bananen. Nicht das ich etwas gegen ein gesundes Frühstück hatte, es musste mit Kokosmilch zubereitet werden. Selbst für ihren Kakao musste ich aktuell Kokosmilch nehmen. Als sie dann runter kam, trug sie eine Leggings mit einer längeren weißen Bluse und längerer Strickjacke. Man konnte die Wölbung deutlich erahnen und sie lächelte verträumt. Was hatte ich gelacht, wenn es von Freunden und Kollegen hieß, das Schwangere irgendwie strahlten.
Und jetzt?
Jetzt kam meine Frau zu mir in die Küche und es war, als würde sie von innen strahlen. Als würde sie leuchten. Gemeinsam frühstückten wir, redeten darüber, was der Tag uns bringen würde.
Am Trainingsgelände machten wir uns Hand in Hand auf den Weg ins Gebäude. Ich musste zum Krafttraining. Maddy steuerte erst die Mensa an. In einem Becher mit Strohhalm bekam sie ihren Smoothie, den sie sich hier wieder jeden Morgen holte. Danach eilte sie zu einem Meeting der Geschäftsleitung, wo auch die Schwangerschaft thematisiert werden würde. Dann stand ein Meeting mit den Personen an, die die Social Media Accounts betreuten. Es wurde wohl auch neu bestimmt, welche Spieler den Account von Instagram wann übernehmen würde.
Die, die am Samstag nicht mitbekommen hatten, das wir ein Kind erwarteten, sahen es mittags, als Maddy zu einer Fitnesseinheit an den Trainingsplatz kam. Sie war nicht umgezogen, denn ihre Nachfolgerin musste jetzt selbstständiger werden.
~~~
Nach den ganzen Terminen, Meetings und einer Photo Kampagne der U23 hetzte ich an das Spielfeld. Es stand Mannschaftstraining an und die neue Physiotherapeutin sollte den Fitnessteil machen. Während ich sie beobachtete, kam Lucien zu mir, der mir nachträglich zum Geburtstag und zur Schwangerschaft gratulierte.
Wenige Minuten später kam Jenny. Sie tätschelte meinen Bauch. "Na Mami, wie geht's?", wollte sie wissen. Ich grinste sie an. "Mami geht es gut, aber warte...!", sagte ich geheimnisvoll. Ich nahm ihre Hand und legte sie auf die Stelle der kleinen Wölbung wo eine Party gefeiert wurde. "Das ist krass!", gab die von sich. Wir standen an der Begrenzung und ich beobachtete die neue Trainerin. Der BVB war die erste Stelle nach ihrer Ausbildung aber sie zeigte den Geiern das sie aufgeregt war. Sie nutzten ihre Unsicherheit aus. Für den nächsten Morgen verabredete ich mich mit ihr zum Frühstück in der Mensa, um ihr ein paar Tipps zu geben.
Um der kleinen Steffi zu demonstrieren, das sie spürten wenn man da war, rief ich einmal über das Feld, das sich die Herren der Defensive ruhig etwas mehr bewegen dürften. Da sie mich nun wahrnahmen strengten sie sich an. Der Befehlston bewirkte, dass das Baby noch mehr turnte und ich lachte leise auf.
Nach dem Training sass ich am Balkon von der Kantine. Die Sonne schien und in meiner Baby Kugel wurde munter geturnt. Dennis stellte mir einen Salat hin, den ich hatte haben wollen. Roman kam zu mir. Während ich dann aß, lag seine Hand auf meinem Bauch.
In diesem Augenblick war unsere Welt vollkommen.
Jetzt ist es offiziell.
Alle wissen von dem Baby...
Eine tolle Zeit für sie... Angst und Freude nah beieinander.
Danke für Votes und Kommentare!
An dieser Stelle gleich der Hinweis auf meine neue Geschichte...
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