Hochzeit
In den kommenden zwei Tagen versuchten wir alles in Ruhe anzugehen, aber ein wenig Zeitdruck herrschte doch.
Am Mittwoch morgen ging es nach Mannheim. Granny freute sich uns zu sehen. Sie spazierte mit Luana viel im Schlosspark. Abends sass ich mit ihr am Springbrunnen, zeigte ihr meinen Lieblingsplatz. Mein großes Mädchen freute sich über die Zeit, in der nur wir zusammen waren.
Nach einer Übernachtung ging es weiter in die Schweiz. Im Haus war ein weiteres Kinderzimmer eingerichtet. Ottilie war mit dabei.
Am Samstag der Woche stand die Hochzeit von Leonie und Marco an.
Ihre Familie war aus Köln bereits in ein Ferienhaus gezogen, ein paar ihrer Freundinnen waren bereits da.
Am Donnerstag gab es einen Junggesellinnenabschied, ähnlich ruhig wie bei meiner Hochzeit. Auch Marco feierte, er allerdings in Bern.
Am Freitag kam meine Granny, die bei der Hochzeit natürlich dabei sein würde.
Und immer mitten drin unsere Kinder, die unseren Trubel mitgingen, als wären sie genau dafür gemacht.
Romans Sicht
Am Samstag morgen holte mein Vater mich an unserem Haus ab. Meine Mutter war mit im Haus, da die Braut sich bei uns fertig machte.
Als wir in meinem Elternhaus ankamen, sass Marco ganz entspannt auf der Terrasse.
Neben ihm ließ ich mich nieder. "Nervös?", wollte ich wissen. Er sah zu mir. "Als ich damals sagte, das ich das will, was Du mit Maddie hast, da wusste ich, das ich es mit Leonie bereits hatte?", gab er leise zu.
Das Wetter war das allerbeste, als wir uns mittags fertig machten. Wir trugen Tracht, festlich, aber nicht zu aufwendig.
Am Schlosshotel, wo Trauung und Feier stattfinden würden, trudelten auch bereits die ersten Gäste ein. Diese begrüßten wir. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung.
Maddie teilte mir mit wenigen Minuten Verspätung mit, das sie losgefahren waren. Diese kurze Verspätung gestand man der Braut aber zu. Nur mein Bruder wurde hibbelig.
Doch dann ging es los.
Maddie trat in den Mittelgang. Langsam schritt sie nach vorne, gefolgt von Leonie am Arm ihres Vaters. Marco strahlte, als er seine Braut erblickte.
Ich aber hatte nur Augen für eine.
Ich sah zu meiner Frau, die mir gegenüber stand, vorne am Altar.
~~~~~
Die Trauung war innig und romantisch. Es passte zu Leonie und Marco.
Und es erinnerte mich ein wenig an unsere standesamtliche Trauung. Roman lächelte die ganze Zeit.
Als die Gäste sich bereits verteilten, stand ich mit Leonie allein dort. Ich band die Schleife ihrer Schürze neu, da sie nun verheiratet war.
Sie war meine Freundin, meine beste Freundin.
Sie war wie meine Schwester.
Sie hatte für mich gearbeitet, den Staffelstab aber bereits vor einem Monat an Maurice abgegeben, dem schwulen Assistenten.
Jetzt war sie meine Schwägerin, meine Familie.
Ich umarmte sie lange.
Marco stieß Roman an. "Das wird nun immer so sein oder?", wollte er leise wissen. "Bürki, halt den Schnabel!", verlangte ich leise. "Jetzt bist Du auch ganz offiziell meine Familie, auch wenn du es vorher auch schon warst!", sagte ich ihr leise, ehe ihr Mann sie an sich zog.
Roman grinste und zog mich dann an sich. Er küsste mich.
Karin und Martin standen etwas entfernt von uns. Sie beobachteten uns glücklich. Ihre Söhne hatten alles, was sie sich jemals gewünscht hatten.
Dann ging es in den Bereich, in dem gefeiert werden würde. Eine Band spielte leise Musik. Ottilie bewachte den Kinderwagen mit Argusaugen, ebenso Lukas, der da war.
An den Tischen wurde geschwatzt und gelacht. Die Stimmung war entspannt und heiter.
Wir fanden Luana vor dem Gabentisch, auf welchem sich die Geschenke stapelten. Roman nahm sie auf den Arm. "Viele Schenke!", sagte sie atemlos aufgeregt. "Ja, das sind Geschenke, die Marco und Leonie zur Hochzeit bekommen haben!", erklärte ich ihr. Sie grinste spitzbübisch. "Lu auch Hochzeit!", sagte sie. Roman umfasste sie fester und schüttelte den Kopf. "Oh nein junge Dame, Du heiratest nicht!", widersprach er ihr. Ich gluckste. Luana schlang ihre kleinen Arme um seinen Hals, klimperte mit den Äuglein. "Papa, aber viele Schenke!", flüsterte sie und ich pruste los. Sie zappelte dann und er ließ sie hinunter.
Roman zog mich an sich. "Sie schafft mich.", gab er zu, blickte ihr aber voll väterlichem Stolz nach. "Irgendwann wird sie jemanden finden!", sagte ich leise. Sein Blick folgte dem kleinen Mädchen und er schüttelte den Kopf. Er sah mich nicht an, aber das müsste er auch nicht. Ich wusste, das sein Blick voller Liebe sein würde.
Ich sah ihn unverändert an. "Ich liebe Dich!", sagte ich leise. Roman drehte sich zu mir um, sah mich an. Dann küsste er mich. "Und ich liebe Dich!", erwiderte er.
Dann mischten auch wir uns unter die Festgäste.
Es war eine ausgelassene Feier.
Das Buffet war hervorragend und ich war mehrfach dort gewesen.
Einmal hatte ich mich zurück gezogen, um die Zwillinge zu stillen. Karin war mir in den Nebenraum gefolgt, versorgt Louis, als ich Josie stillte. Sie war gerne Oma. Dazu sorgte sie sich immer wieder um mich, jetzt, da es drei kleine Kinder waren.
Kaum zurück bei der Hochzeitsgesellschaft, wurde zum Tanz gespielt. Leonie hatte mit ihrem Vater den Vater- Tochter- Tanz, der mir verwehrt gewesen war. Ich gönnte ihr dieses Glück, beneidete sie aber auch darum. Martin entführte mich dann auf die Tanzfläche. Er war so sehr Vater für mich, wie es möglich war. Wir wurden allerdings unterbrochen.
Lu hüpfte am Rock meiner Tracht und wir sahen zu ihr. Sie trug selber ein kleines Dirndl. Sie sah zu uns auf. "Lu mit Opa tanzen!", verlangte sie. Martin strahlte. Er hob sie auf den Arm und drehte mit ihr einige Runden auf dem Parkett. Ich beobachtete die beiden, sah wie meine Erstgeborene kicherte.
Leonie erwartete mich am Rand mit einem Glas Champagner. Nur zu gern genoss ich einen Schluck der gekühlten prickelnden Flüssigkeit. Gemeinsam setzten wir uns an den Tisch und tuschelten miteinander. Sie war glücklich und so sehr verliebt.
Gegen acht am Abend fuhr Walter Ottilie mit den Kindern ins Haus. Es gab einige Partyspiele und Marco hielt eine rührende Rede.
Roman entführte mich an eine ruhigere Ecke des Parks des Hotels. Dort knutschten wir wie Teenager und flüsterten uns verliebte Dinge zu.
Die Hochzeitsfeier lief bis drei in der Frühe, ehe auch wir ins Haus fuhren. Im Schlafzimmer des Hauses schliefen wir miteinander, ehe wir in den Schlaf fanden.
Früh wachte ich auf und ging duschen. Ottilie war bereits dabei, die Kinder fertig zu machen, denn es sollte noch zum Abschlussfrühstück ins Schlosshotel gehen.
Als Roman aufgestanden war und geduscht hatte, fuhren wir los. Einige sassen bereits auf der Hotelterrasse und frühstückten. Einige wenige hatten bereits den Heimweg angetreten. Auch Granny war bereits wieder zurück in Mannheim.
Die Frischvermählten waren ebenfalls da, brachen aber noch an dem Tag zu ihrer Hochzeitsreise auf. Sie würden zehn Tage nach Mauritius fliegen.
Am Nachmittag waren wir dann bei unseren Eltern. Martin wollte grillen.
Ottilie ging Karin zur Hand, während sie mich auf die Sonnenliege verfrachtete, damit ich ein wenig Erholung hatte. Lu spielte in ihrem Sandkasten, die Zwillinge standen in ihrem Kinderwagen im Schatten.
Roman kam immer wieder zu mir, um sich einen Kuss abzuholen.
Wir fuhren am nächsten Morgen nach Hause, ins Ruhrgebiet. Von dort würde es dann am Mittwoch für drei Wochen nach Mallorca gehen.
Nun sind auch Leonie und Marco unter der Haube.
Glaubt ihr, nach dem Urlaub wird Roman noch weiter Fussball spielen?
Was wird in der Familie weiter geschehen?
Schreibt es gerne in die Kommentare.
Danke für Votes und Kommentare!
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