Familienanschluss
Kurz sah ich zu Roman. Mit dem Zeigefinger strich er mir kurz über die Wange. Nur einen Augenblick zögerte ich, entschied mich aber für den direkten Weg.
"Meine Eltern sind leider vor sieben Jahren gestorben, weshalb ich meinen Platz in der Firma voraussichtlich früher antreten werden muss, als ich es wollte, beziehungsweise als es geplant war. Euer Sohn hat sich eine Frau mit schwierigem Hintergrund ausgesucht. In normalem Leben bin ich Maddie Schwanenburg. Wenn ich offizielle Termine wahrnehme bin ich Madelaine Amalia Theresa Sofie von Schwanenburg zu Habsburg.", ließen wir die Bombe meiner familiären Herkunft direkt platzen.
Alle drei sahen erst Roman an, dann mich. Seine Mutter blickte wieder zu mir. "Du bist eine Prinzessin?", stammelte sie.
"Ich gehe damit nicht hausieren und wenn es nach mir ginge, würde ich ein zwei Namen ablegen oder erst annehmen, wenn ich den Titel meiner Großmutter übernehme, aber ja, ich bin die Kronprinzessin der Habsburger Dynastie. Er wusste es auch erst nicht und bei Gott, ich bin einfach nur Maddie, ganz besonders hier zuhause!", erklärte ich weiter.
Romans Sicht
Maddie erklärte meinen Eltern einfach so, das sie eine Prinzessin war. Einfach so, gerade heraus, was ihr besonders bei meiner Mutter Pluspunkte bringen würde. Und sie hatte Zuhause gesagt, was mich freute. Und weil es stimmte, mit ihr war es ein Zuhause. Sie war mein Zuhause. Auch wenn es erst so kurz war. Mit ihr war es so viel besser.
Ich legte einen Arm um sie, was sie vor meiner Familie zuließ. Sie schlang die Arme um meine Mitte und küsste mein Kinn, ehe ich sie auf den Mund küsste. Mama sah dies lächelnd. So hatte sie mich noch nicht gesehen. Nicht mit kurzen Liebschaften, auch mit Nastassja nicht wirklich. Sie hatte diese Nähe nie zulassen wollen wenn meine Familie dabei war. Ich hatte mit meiner Ex auch nicht das Bedürfnis gehabt, so offenkundig zu zeigen, daß sie zu mir gehörte. Jetzt war das anders. Das Maddie ihre Zuneigung so offen zeigte ließ mein Herz hüpfen. Und ich fand, das ich mit dieser Geste geradezu zeigen musste, daß sie an meine Seite gehörte.
"Das ist aber auch nicht einfach so zu leben. Entschuldige wenn ich das so sage, aber es ist bestimmt nicht einfacher als unser Leben. Ich wüsste nicht, ob ich das tauschen wollen würde.", bemerkte mein Vater. Mama boxte ihn in die Seite. "Martin!", klang sie entrüstet.
Maddie lächelte. "Schon gut, ich verstehe was er meint. Er hat da auch nicht Unrecht mit. Dieser Titel birgt Verantwortung, welche ich gerne übernehme, besonders was Kinder angeht. Allerdings schränkt er die Erwartungen ein, die man sich selber stellt. Ich wollte Medizin studieren, was leider nicht mehr möglich war. Aber, ich hatte schon viele Möglichkeiten, die mich nach Dortmund gebracht haben, zur richtigen Zeit. Wenn ich Medizin studiert hätte, wäre ich in Freiburg gewesen oder gar in Amerika und ich hätte Roman nicht kennengelernt. Also ist es gut wie es gekommen ist. Andere Adelsnachfolger haben es sehr viel schwerer.", stimmte sie meinem Vater zu.
Alle zusammen gingen wir dann raus auf die Terrasse. Es war warm, aber vom See kam eine leichte Brise herüber. Das Sonnensegel über der Sitzgruppe schützte vor der Sommersonne und ich musste zugeben, daß ich es genoss, mit meiner Familie und meiner Freundin Zeit zuhause zu verbringen. Marco beobachtete mich, beobachtete uns im Umgang miteinander. Er genoss es als Fussballer ebenfalls etwas Ruhe zu bekommen und Maddie quetschte ihn nicht aus. Ebenso wenig wurde sie ausgequetscht. Einmal rief Leonie an, weil es wichtige Dinge zu unterzeichnen gab. Leonie kam vorbei. Mit ihr kam ich von der Tür zur Terrasse, wo sie Maddie die Ledermappe reichte. Die beiden setzten sich auf die breite Sonnenliege, wo wir sie leise sprechen hörten. Mein Bruder musterte Leonie unverhohlen. Meine Freundin unterzeichnete die Briefe, sagte einige Termine zu und begleitete sie zur Tür. Wir hatten sie zum Essen eingeladen, aber sie wollte zu ihrer Familie nach Köln.
Am Abend stand ich mit meinem Vater und meinem Bruder vor dem Grill, wir diskutierten ewig, wie die Kohle geschichtet werden musste. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Eine Stimmung wie es sie die letzten Jahre nicht gab. Immer war irgendwie Befangenheit dagewesen, wenn Nastassja dabei war. Jetzt war es locker, spaßig. Jetzt lachten wir, wie es die vergangene Zeit nicht möglich war.
Meine Mutter und Maddie schienen sich auch zu verstehen.
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Mit Karin ging ich rein, um alles zu holen, damit wir den Tisch decken konnten. Sie beobachtete mich, wie ich den Salat machte. Sie sah erfreut, wie ich nach den wenigen Besuchen bei ihm so selbstverständlich in der Küche werkelte. "Hast Du Dir das Kochen selber beigebracht?", wollte sie wissen. Ich lächelte. "Meine Mutter hat darauf geachtet, daß ich es kann. Ich muss zugeben, mein familiärer Background bringt es mit sich, das ich jemanden habe, der sich um meinen Haushalt in meiner Wohnung kümmert. Aber hier war es mir tatsächlich möglich ein zwei Mal am Herd zu stehen! Er lässt mich einfach machen. Bei ihm kann ich einfach Maddie sein.", gab ich zu. Durch das Fenster sah ich raus, wo die Bürki Männer am Grill standen und unwillkürlich lächelte ich.
Sie legte eine Hand auf meinen Arm und ich sah sie an.
"Maddie, ich bin ehrlich. Ich habe mir in den vergangenen Jahren viele Sorgen um Roman gemacht, in den vergangenen Wochen und Monaten verstärkt. Er war in Freiburg, jetzt ist er in Dortmund. Er war nicht in der Nähe seiner Familie, seine Freundin war nicht bei ihm. Nastassja war und ist ein nettes Mädchen, aber er war zunehmend unglücklich. Sie haben einander viel bedeutet, aber es hat nicht gereicht. Was alles vorgefallen ist, das weiß ich nicht, aber über die Entfernung sind die Gefühle erkaltet. Als Marco mir gesagt hat, daß Roman eine neue Freundin hat, noch in dem Trennungsprozess, da war ich besorgt. Ich habe Dich erst heute kennengelernt, aber Roman ist glücklich, glücklicher als er es in den vergangenen Jahren war. Er lacht, er lässt uns in seinem Zuhause zu. Das gefällt mir, das gefällt mir als Mutter sehr!", sagte sie. Mit ihrem Finger deutete sie einen Kreis in der Luft an. "Sowas wie das hier, bei ihm zuhause, spontan, vollkommen entspannt, das Grillen, das hat es noch nie gegeben! Nicht in Freiburg, bisher nicht hier. Wir waren immer wie Hotelgäste. Heute fühle ich mich willkommen. Ich danke Dir!", erklärte sie. "Aber ich habe doch garnichts gemacht!", bemerkte ich. "Oh doch, das hast Du!", entgegnete sie. Ehrlich lächelte sie mich an, was ich erwiderte.
Beim Essen wurde geredet und gelacht. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Roman hatte nicht zuviel versprochen, was seine Grillkünste angingen. Alles was er zubereitet hatte war phantastisch. Wir genossen auch ein paar alkoholische Getränke. Ich hatte beim Grillen selbst nur Wasser vor mir stehen, trank zwischendurch an Romans Bierflasche, was er ohne Kommentar tolerierte. Das sah sein Bruder überrascht. "Du läßt sie an Dein Bier?", bemerkte er überrascht. Der Angesprochene zuckte nur beiläufig mit den Schultern. Roman hielt sie mir auch selber hin. Aus meinem Salat klaute er sich völlig selbstverständlich den Schafskäse heraus. Bei den Peperoni hielt er mir die schärferen hin, da ich diese mochte und er mir diese auch extra gegrillt hatte. Ein paar Mal besah ich mir die Runde schweigend und musste mir eingestehen, das ich Roman beneidete. Als würde er meine Gedanken erraten, nahm er genau in dem Moment meine Hand. In einem Moment, als seine Mutter sich zu seinem Vater beugte, und sie sich küssten, hatte ich einen Kloss im Hals. Genauso war es bei meinen Eltern gewesen. Roman zog mich an sich.
Irgendwann klingelte es und Roman stand grinsend auf. Wenige Minuten später kam er mit einer Lieferbox vom Aqcua zurück auf die Terrasse. Roman hatte Nachtisch bestellt, für mich das Tiramisu ohne Kaffee. Ich strahlte ihn an und schloß beim ersten Löffel geniesserisch die Augen. "Danke!", murmelte ich leise. Seine einfache Geste, mir mein Lieblingsdessert zu besorgen, ließ meine Augen glänzen.
Gerade als wir aufgeräumt hatten und alle in der Dämmerung saßen, fragte seine Mutter: "Maddie, was mich wirklich interessiert, wie ist es auf diesen Galas?" Ich lachte auf. "Es kommt ganz darauf an. Es gibt diese furchtbar eintönigen Veranstaltungen, wo man nur sitzt und ununterbrochen geredet wird. Bei denen wünscht man sich schon beim Reinkommen zu sterben. Wo ich tatsächlich schon eingeschlafen bin. Und dann gibt es diese Galas, mit Tanz, Smalltalk, Fingerfood und Spaß. Oft sind das die Spendengalas, da braucht man eine lockerere Atmosphäre. Gelangweilte Gäste sind der Tod einer jeden großen Veranstaltung.", erklärte ich.
Roman griff meine Hand. "Mama, Papa, wenn ich Geburtstag habe kommt ihr doch her?", wollte er wissen. Sie nickten. Ich schaltete, worauf er hinaus wollte und nickte. Kurz küsste er mich. Umgehend griff ich nach meinem Handy, ging in die Cloud der Spendengala und setzte Romans Familie auf die Ehrengästeliste. "Dann bleibt die ganze Woche. An dem Donnerstag ist die Spendengala für die Kinderklinik.", erzählte er. Ich bemerkte, das die Einladungen an Roman gingen und das ein Nein nicht akzeptiert würde.
Es war schon eine Weile dunkel, als sich alle zurückzogen. Auch wir fielen ins Bett, schliefen schnell ein.
Früh am Morgen wurde ich wach. Ich griff mir meine Sportsachen und ging joggen. Auf dem Rückweg war ich früh beim Bäcker gewesen.
Als ich reinkam, war Roman gerade wach geworden und zog mich in die Dusche. Küssend und entspannt wurden wir dort richtig fit. Beide in Shorts und Shirt gingen wir im ansonsten noch ruhigen Haus in die Küche runter.
Auf der Terrasse bereiteten wir das Frühstück vor. Als wir soweit fertig waren, standen wir umschlungen an der Kaffeemaschine. "Mon Coeur, ich wäre gern mit Dir allein.", flüsterte er, was mir eine Gänsehaut bescherte. Seine Hände wanderten am Rücken unter den Stoff meines ärmellosen Shirts. Beide lachten wir immer wieder zwischen den Küssen die wir uns gaben.
Als dann seine Familie dazu kam und wir frühstückten, trank ich meine heiße Schokolade, die Roman mir gemacht hatte.
"Was machen wir denn heute?", wollte Roman wissen. Seine Mutter strahlte ihn an. "Wenn wir in drei Monaten auf die Gala gehen, brauchen wir alle was entsprechendes anzuziehen. Und wir haben da keine Ahnung von.", gab sie an. Die Männer, die ebenfalls einen Smoking benötigten, widersprachen ihr nicht. Roman wusste, das die komplette Mannschaft eingeladen wurde, weshalb er bereits seine Anzüge und Smokings durchgesehen hatte. Er hatte bereits davon gesprochen, einen neuen zu bekommen.
"Dann lasst uns nach Düsseldorf fahren. Gehen wir zu meinem Haus- und Hofausstatter und danach durch die Altstadt.", schlug ich vor. Alle stimmten dem zu. Schnell zückte ich mein Handy. Ich bat Leonie bei meinem Schneider anzurufen, das ich anderthalb bis zwei Stunden später vorbei käme.
Roman Sicht
Es war ein wenig surreal. Meine Familie und Maddie so einträchtig zu erleben. Meine Mutter ging mit ihr um, als würde sie meine Freundin schon ewig kennen. So war keiner meiner Familie je mit Nastassja umgegangen. Das sie allerdings vollends akzeptiert wurde bemerkte ich an Marco. Er flachste mit Maddie, als sei es daß normalste der Welt. Immer mehr wusste ich auch wieso, denn ich hatte nur langsam gelernt, das Nastassja nie die eine für mich war.
Maddie hatte ihren R6 geholt, damit wir alle in einem Auto fahren konnten. Sie hatte sich ein türkises Trägerkleid und farblich passende Ballarinas angezogen. Dazu hatte sie ihre Lockenmähne in eine aufregende Frisur verwandelt. Sie sah bei der Fahrt unglaublich entspannt aus und sang lautlos die Lieder aus dem Radio mit. Es war möglich direkt vor dem Geschäft zu parken.
Als wir reinkamen, sah ich zum ersten Mal, wie auf Maddie als Prinzessin reagiert wurde. Der Ladenbeitzer und eine Mitarbeiterin kamen auf uns zu. Während sie knickste, verbeugte er sich tief. "Ihre königliche Hoheit, ich bin erfreut sie heute begrüßen zu können!", sagte er ergeben und richte sich nach ihrem Nicken wieder auf. "Herr Hohenstein, ich freue mich außerordentlich, das sie Zeit für uns finden konnten. Es ist durchaus kurzfristig zu der Überlegung gekommen ihr Geschäft aufzusuchen." Wie gewählt sie sich dort ausdrückte. Dieser Herr Hohenstein machte eine ausladende Handbewegung. "Ich bitte Sie, für Sie machen wir alles möglich.", säuselte er.
Auch wir wurden begrüßt und konnten beobachten, wie der Schneider um Maddie herumflatterte. Und auch wir als Begleitung wurden hofiert.
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"Herr Hohenstein, ich bin wegen der Spendengala vom November hier. Ich weiss das mein Abendkleid bereits angefertigt wird. Wir benötigen für die Gentlemen entsprechende Smokings und für die Dame ein Kleid.", führte ich aus. Die Schneiderin, Magda, die wesentlich weniger aufgeregt war in meiner Nähe begrüßte mich mit einer herzlichen Umarmung als Herr Hohenstein ins Lager verschwunden war. "Schmierlappen" sagte ich zu Magda, was die anderen überrascht hörten. Magda setzte nach: "Und sie hat recht!" Ich trat mit Magda an eine Kleiderstange. "Aber der Schmierlappen ist verschwiegen.", seufzte ich.
Ich deutete auf Roman. "Das Zubehör seines Smokings muss bitte in dem selben Ton wie mein Kleid sein!", gab ich die weitere Bestellung auf.
Ich sah mich in dem Laden um, der so sehr zu meiner Welt gehörte. Und ohne darüber nachzudenken hatte ich meine Welt geöffnet. Da standen die drei Männer, die einen Smoking nach dem anderen anprobierten. Da war Karin, die sich inmitten der Kleider kaum satt sehen konnte. Magdalena hatte sehr schnell eine kleine Auswahl an Kleidern gefunden, woraus das richtige Kleid bald gefunden wurde. Familie Bürki war komplett ausgemessen worden. Seine Familie sah es überrascht, aber erfreut, wie Roman in Shorts und Shirt sowie seiner Sonnenbrille dort stand, die Hände in seinen Taschen vergraben und ich stand vor ihm. Ich zwickte in den nicht vorhandenen Bauch und sah zu ihm auf. "Junkfood beim Zocken ist nicht, der Smoking ist ausgemessen!", foppte ich ihn leise, was ihn grinsen ließ. Er beugte sich etwas zu mir hinunter. "Babe, ich wüsste da eine Art, das Junkfood abzutrainieren!", sagte er leise, was sein Bruder mitbekam. Dieser grinste. "Das ist natürlich ein Argument!", erwiderte ich. Roman hauchte einen Kuss auf meine Stirn, was mich die Augen schließen ließ. Dann gingen sie hinaus.
Bei Magda an der Kasse bezahlte ich mit meiner Kreditkarte. Gleichzeitig kündigte ich an: "Am Mittwoch vor der Gala werden Kleider und Smoking abgeholt. Kannst Du mir Debbie buchen. Ich brauche sie an dem Donnerstag ab 15 Uhr in meinem Penthouse, für drei Personen." Mit dem Kopf deutete sie nach draußen. "Welcher der beiden ist es?", wollte sie vorwitzig wissen. Ich schüttelte den Kopf. "Das bleibt mein Geheimnis, aber Du solltest es wissen anhand meiner farblichen Bestellung bereits wissen!", entgegnete ich grinsend. Sie zwinkerte und sagte leise: "Gute Wahl!" Gleichzeitig drückte sie mir den Kleidersack mit einem geänderten schmal geschnittenen Kleid in die Hand.
Danach trat ich raus, legte den Kleidersack in den Kofferraum des Wagens und seufzte. "Was ein bornierter Fatzke!", brachte ich hervor. Wir flanierten durch die Stadt, bummelten durch die Gässchen fernab der Kö. Karin und ich besahen gerade die Auslage eines Juweliers.
"Kaufst du das Geschmeide was ihr tragt selber?", wollte sie wissen. "Es gibt Familienstücke die in Mannheim im Tresor liegen. Eine kleine Auswahl habe ich bei mir. Und ich bin in der Position, das Juweliere das verleihen!", antwortete. Als ich mich herum drehte stand Roman dort und griff meine Hand. Das machten wir schon mal, aber jetzt hier hielt er sie fest, verschränkte seine Finger mit meinen, stahl sich einen flüchtigen Kuss. Es waren hier kaum Leute unterwegs, so dass uns kaum Gefahr drohte entdeckt zu werden.
Zu einem verspäteten Mittagessen lud ich sie alle in ein Bistro ein. Entspannt hielt mein Schweizer Torwart meine Hand, offensichtlich.
Abends bestellten wir etwas zu essen, genossen den Ausklang des Tages. Seine Eltern gingen recht früh schlafen. Marco und Roman saßen noch dort draußen. Ich verschwand in die Küche, brachte diese auf Vordermann. Mit einem frischen Glas Wein war ich gerade auf dem Weg hinaus, als ich Marco reden hörte. "Ich weiß nicht, wo sie herkommt, aber Brate, sieh zu, das Du sie behältst. Ich bin verdammt neidisch, wie sie dich anschaut! So möchte ich auch eines Tages von einer Frau angesehen werden!", hörte ich ihn leise sagen. Roman murmelte leise, was ich nicht wirklich verstand. Der Bruder meines Freundes erhob sich von dem Stuhl und kam zur Tür. Ertappt grinste ich, was er erwiderte, ehe er reinging.
Romans Sicht
Mein Bruder ging rein und ich sah ihm nach, wo ich auch sah, daß Maddie wieder auf die Terrasse kam. Es war noch lau, die Nacht war hereingebrochen. Von den Wiesen des Sees waren vereinzelt Gelächter und auch Musik zu hören.
Ich erhob mich und nahm die Hand meiner hübschen Freundin. Seit gestern eroberte sie meine Familie im Sturm. Wir sanken auf die Doppelliege mit dem Sonnendach. Maddie trank an ihrem Glas Wein, welches ich ihr abnahm. Ehe ich es abstellte, trank ich selbst noch einen Schluck.
Meine Maddie sah mich lächelnd an. Sie hatte zuvor ihre Frisur gelöst und ich schob meine Finger in ihre dichten Locken. Wir sanken nach hinten, ich halb auf ihr. "Ich will dich fühlen!", gab ich leise zu. Dieser Wunsch liess sie noch mehr lächeln. Ich spürte ihre Finger an meinem Nacken, in meinem Haar. Zart küsste sie mich, ließ ihre Lippen bis zu meinem Ohr wandern. Ein Schauer fuhr über meinen Körper. "Ich will Dich auch fühlen!", hauchte sie.
Meine Lippen fanden ihre mit leichtem Druck. "Zieh Dein Shirt aus!", murmelte sie auffordernd. Diesen Wunsch erfüllte ich ihr zu gerne. Als ihre Hände über meinen Rücken fuhren, wusste ich, daß durch diese Berührung nie wieder eine andere solche Empfindungen bei mir auslösen könnte. Und ich ertappte mich dabei, den Gedanken zu haben, das es nie wieder eine andere geben sollte. Mit meinen Händen schob ich das kurze Kleid, welches ihren Körper umspielt hatte, nach oben. Sie trug keinen BH mehr, wie noch zuvor. Der dünne Stoff segelte neben die Liege.
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Seine Hände machten mich wahnsinnig und ich wusste, daß wir keinen Sex haben würden, wegen der Anwesenheit seiner Familie, aber ich wollte ihn fühlen, ohne damit rechnen zu müssen, das plötzlich jemand auf der Terrasse stand. Ich löste mich von Roman und schob mich über den Rand der Liege in eine stehende Position. Er nahm die Hand die ich ihm hinhielt.
Drinnen schlossen wir die Tür und gingen schnell zum Schlafzimmer, wo ich die Tür abschloss.
Roman stand mit dem Rücken zu mir.
"Maddie, wenn ich mich herumdrehe, weiss ich nicht, wie viel ich zurück halten kann.", flüsterte er ehrlich.
"Ich möchte nicht, daß Du Dich zurück hältst. Ich will das Du mich anfasst, daß ich fühle!", erwiderte sie.
"Meine Eltern sind nebenan. Wir müssen leise sein.", sagte er leise. Ich griff seine Hand und zog ihn an die Bettseite auf der er schlief, schaltete die Nachttisch Lampe an, welche den Raum in warmes, aber schummriges Licht tauchte.
Ich reckte mich ihm auf Zehenspitzen entgegen, als sie ihre Lippen auf seine legte. Es war wie eine Art Erlösung, sie zitterte leicht. Roman erwiderte den Kuss. Dieser wurde schnell intensiver. Seine Zunge stupste zart meine an, was sie erwiderte. Ich ließ meine Hände über seine Brustwandern, neckte seine Nippel, was wenig später ihre Lippen übernahmen. "Gott Maddie, was machst Du mit mir!", presste er hervor.
Ich schob seine Shorts hinunter, die er auszog, ehe sie auf das Bett gelitten. Wir lagen einander zugewandt und küssten uns. Küsse, wie wir beide sie gerne spürten.
Als er seine Lippen auf meine Brüste legte, keuchte ich einmal kurz auf. Er war vorsichtig, behandelte mich sanft und achtete auf mein, wie sein Vergnügen. "Babe, wir müssen leise sein!", raunte er.
Ich spürte, das seine Shorts zu eng wurde. Wir wälzten uns über die Matratze. Wir hielten einander umarmt, während er mit einer Hand meinen leicht bekleideten Po hielt. Mit meinem Bein übte ich leichten Druck auf seine Erregung aus, was ihn leise aufstöhnen ließ. "Maddie, du ahnst nicht, wie sehr mir das gefällt!", flüsterte er. Küssend wälzten wir uns über die Laken, bis ich halb unter ihm lag. Seine Hand fand den Weg in meinen Schritt. Er schob seine Hand unter den Stoff der Panty und fand mit leichten Berührungen meine empfindsame und feuchte Mitte. Der Laut, der meinen Lippen entwich, ließ seinen Schwanz zucken.
Roman ließ seinen Körper zwischen meine Schenkel gleiten, während seine Finger weiter meine feuchte Mitte teilten. Ich krallte meine Finger in das Laken, biss sich auf die Lippe und wand mich unter ihm.
"Halt es nicht zurück! Geniess' es! Lass mich hören, das es Dir gefällt.", erwartete er von ihr. "Deine Familie!", brachte ich hervor. "Scheiss drauf, ich will jedes Geräusch, jeden Laut von Dir!", raunte er.
Zwischen meinen Schenkeln imitierte er den natürlichen Geschlechtsakt und rieb mit seiner Erregung an meinem Schritt.
Seine Finger trieben mich zu ungeahnten und ungekannten Höhen. Mein Stöhnen machte ihn an, auch wenn ich versuchte zurückhaltend zu sein, ließ seine Bewegungen intensiver werden.
Unvermittelt und ohne ihn erahnt zu haben, spülte der Orgasmus dann über mich hinweg. Meine Beine hatten ihn umschlungen, mein Körper reagierte mit rhythmischen Bewegungen meines Beckens zu den Wellen des Höhepunktes, so dass er nur wenig später folgte und wir ermattet aufeinander lagen. Als er mich ansah, erschrak er, denn ich weinte.
Wir waren lauter als geplant gewesen, doch jetzt war er erschrocken. "Babe, was...!" Ich schloss seine Lippen mit meinen. "Roman, ich bin einfach nur überwältigt! So war es nie.", gab ich zu. Und wir schliefen bald ein.
Romans Sicht
Ich hatte nur wenige Stunden geschlafen, wachte aber sehr früh sehr wach auf. Ohne Maddie zu wecken erhob ich mich aus dem Bett. Heute früh ging ich joggen und holte Brötchen.
Zurück im Haus ging ich duschen, zog mich frisch an und beobachtete die Frau in meinem Bett einige Minuten, ehe ich mich an das Frühstück machte.
Wie am Tag zuvor schon Maddie, bereitete ich den Tisch auf der Terrasse vor, als meine Mutter zu mir kam. An ihren feuchten Haaren konnte ich sehen, daß sie duschen war.
Eine Weile beobachtete sie mich und ich kannte ihre Frage. Ohne mich umzudrehen sagte ich leise: "Mama, ich liebe sie!" Erst dann sah ich zu ihr, in ihr lächelnde Gesicht. "Ich weiß mein Junge!", erwiderte sie.
Sie umarmte mich. "Man sieht es, und wir durften es letzte Nacht eindrucksvoll hören! Euer Versuch leise zu sein war erbärmlich.", lachte sie. Sanft nahm sie mein Gesicht in ihre Hände. "Eine Mutter macht das nicht gerne, aber sie weiß wann es Zeit ist loszulassen, wann ihr Baby einen eigenen Weg geht! Jetzt ist es Zeit.", küsste sie mich murmelnd auf die Wange.
Mein Vater und auch Marco kamen runter. Während mein Vater nichts sagte, grinste mein Bruder dreckig. Es war toll sie hier zu haben und ich bedauerte, das sie heute schon wieder fahren würden. Wir setzten uns bereits an den Tisch draußen.
Mit einem Ohr lauschte ich nach drinnen. Maddie war aufgestanden und unter der Dusche. In dem Sommerkleid von gestern kam sie summend die Treppe runter. Um ihr den Kakao frisch an den Tisch zu bringen ging ich rein. Dort erhielt ich einen sanften Kuss. Wenige Minuten später saßen wir alle zusammen bei dem ausgiebigen Frühstück.
"Müde Maddie?", wollte mein Bruder von meiner Freundin wissen. Ich grinste in mich herein, denn an ihrem funkelnden Blick wusste ich, was nun geschehen würde. Obwohl sie eine leichte Röte auf den Wangen hatte, weil sie wusste, daß meine Eltern auch alles mitbekommen haben würden, sah sie meinen Bruder direkt an. "Sollte ich müde sein?", wollte sie wissen. Die Blicke meiner Eltern schnellten zu Maddie. Marco geriet ins Stottern: "Also ich dachte, naja die Laute, also du und Roman, also..." Maddie sah ihn an. "Du denkst, ich habe mit Deinem Bruder geschlafen?", wollte sie von ihm wissen, direkt und geradeaus. Ich musste mir ein Kichern verkneifen. Er nickte kleinlaut und sie grinste. "Ich habe nicht mit Deinem Bruder geschlafen. Aber es gibt ein paar Dinge, die beherrscht Dein Bruder exzellent, danach schläft man wie ein Baby!", führte sie aus. Dann griff sie ein Stück Melone und biss hinein. Ich legte meine Hand in ihren Nacken und zog sie für einen schmatzenden Kuss an mich. "Babe, exzellent.", sagte ich, nicht ohne ein Gefühl von Stolz. Ich sah zu ihr und dann zu Marco. "Ich denke, wir sind uns einig, daß uns alle gehört haben, auch wenn das nicht unbedingt zu meinen ersten Eindrücken gehören sollte, das deine Eltern und dein Bruder wissen was im Schlafzimmer läuft. Wenn das nicht exzellent war, weiss ich nicht, was exzellent ist!", war sie ehrlich. Marco wurde knallrot. Er hatte gedacht, er könnte sie aus der Reserve locken. Und dann brachen meine Eltern in schallendes Gelächter aus, in das alle einstimmten.
Alle unterhielten sich ausgelassen, es wurde noch einmal ausgiebig gelacht. Am späten Vormittag machte sich meine Familie auf den Weg zurück in die Schweiz.
Mit dem Wissen, sie spätestens drei Monate später wiederzusehen, konnte ich sie mit einem guten Gefühl fahren lassen.
Familie und gelb einsame Zeit.
Seine Familie hat ihre Herkunft sehr gelassen aufgenommen, oder?
Danke für Votes und Kommentare!
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