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15 - Hunger

Hunger

Unser Engagement hat sich endlich mal bezahlt gemacht! Tae und Jungkook verbringen immer mehr Zeit miteinander, seit sie sich im Park das erste Mal geküsst haben. Zwei Wochen ist das jetzt her und seitdem geht es langsam endlich vorwärts. Die Betonung liegt auf: Langsam. 

Jungkook ist sehr darauf bedacht, Tae nicht wieder zu überrumpeln, und macht deshalb alles in Taes Tempo. Was ich auf der einen Seite sehr süß finde, aber auf der anderen Seite bin ich auch schockiert, WIE langsam sie in Taes Tempo vorankommen …  

Dass Jungkook so viel Geduld hat (und Diva hat mir bestätigt, dass er das wirklich hat), beruhigt mich. Jeder andere hätte meinen lieben Tae wahrscheinlich schon in die Wüste gejagt. Ich hoffe nur, dass Tae das auch zu schätzen weiß und das als weitere Bestätigung sieht, dass Jungkook der richtige für ihn ist. Ich würde es mir für die beiden wünschen. Allerdings habe ich gerade ganz andere Sorgen.

Jeden Tag freue ich mich wieder etwas mehr auf die bevorstehende Geburt, auch wenn gleichzeitig die Nervosität ebenfalls immer stärker wird. Die Hälfte haben wir schon hinter uns und mittlerweile sieht man ihr sogar an, dass sie trächtig ist. Was uns auch schon zu meinem aktuell größten Problem führt.

Ich habe Hunger. Nicht so “ich könnte mal wieder was zu essen vertragen”- Hunger. Sondern einen “wenn ich nicht bald was zu Essen kriege, werden die Bauchschmerzen unerträglich"- Hunger. Natürlich versuche ich, das alles für Diva irgendwie auszuhalten, aber ich bin an einen Punkt gekommen, wo es mir nicht mehr gut geht.

Durch den runderen Bauch haben unsere Herrchen Diva auf Diät gesetzt. Sie glauben wirklich immer noch, dass sie einfach nur zu viel gefressen hat und ihr Bäuchlein deswegen mit jedem Tag ein bisschen runder wird. Manchmal zweifle ich ja wirklich an deren Verstand.
Ich hab keine Ahnung, wie es jetzt weitergehen soll, aber auf jeden Fall muss ich mir dringend etwas einfallen lassen. Diva darf auf keinen Fall hungern. Deswegen überlasse ich ihr immer dann, wenn wir zusammen sind, meine Portion, da von ihrer nicht mal ein Welpe satt werden würde. Da Jungkook aber mittlerweile mehr hier bei uns ist als zu Hause, kommt das zum Glück recht häufig vor. Allerdings bin ich dadurch jetzt ungewollt auf Diät. Diva sagt zwar fast täglich, dass ich auch etwas essen muss, aber das will ich nicht. Ich bin der Vater unserer ungeborenen Welpen! Ich trage ebenso die Verantwortung wie sie, und deswegen verneine ich jedes Mal.
Sie soll auf keinen Fall mitbekommen, dass mir vor Hunger der Magen schon schmerzt. 

“Bis morgen dann?”, fragt Jungkook etwas unsicher. Ich schaue zu ihm hinauf und sehe, wie er mit einem gewissen Sicherheitsabstand vor Tae steht. Mein Herrchen ist wirklich verknallt. Das sehe ich sofort an seinen glänzenden Augen, mit denen er Jungkook gerade anhimmelt. Aber immer noch kann er sich nicht richtig fallen lassen. 

“Ja”, antwortet er und ich erkenne sofort, wie sehr er mit sich zu kämpfen scheint. Nur langsam geht er auf Jungkook zu und greift nach seiner Hand. Jungkook lächelt ganz weich, weil er weiß, was jetzt kommt. Tae beugt sich nach vorne und küsst Jungkook fast genauso vorsichtig wie am ersten Tag. 
Mir bleibt es ein Rätsel, wie Jungkook sich immer noch darüber freuen kann, obwohl sie längst weiter sein könnten. 

Ich wende meinen Blick ab und schaue zu Diva. Auch für uns heißt es dann jetzt, dass wir uns verabschieden müssen. Wie jedes Mal sag ich ihr, dass sie ganz besonders doll auf sich aufpassen soll und darauf achten soll, sich nicht zu überanstrengen. Meistens lacht sie einfach nur, heute folgt allerdings noch ein Kuss.
“Ach Tanni, du machst dir immer viel zu viele Sorgen. Du weißt, dass ich auf uns aufpasse.”  

Als wir uns verabschiedet haben, sind Tae und ich wieder allein. Ich schaue zu ihm. Er schaut zu mir. Und fast gleichzeitig seufzen wir. Das ist immer so. Sobald Jungkook und Diva weg sind, ist es in unserer Wohnung ganz still. Tae hängt seinen Gedanken nach, ich meinen. Es ist schon verrückt. Seit wir beide in einer Beziehung sind, verbringen wir kaum noch Zeit zusammen. Nur in solchen Momenten ist es jedes Mal wie früher, als es nur Tae und mich gab. 

Wie gewohnt setzt Tae sich auf die Couch, schaltet den Fernseher ein und schaut gar nicht richtig hin. Ich dagegen mache es mir in meinem Körbchen bequem und versuche das elendige Magenknurren zu ignorieren. 

Nach einer ganzen Zeit steht Tae auf. Erst denke ich, dass er ins Bett will, aber da er den Fernseher anlässt, scheint er nur was holen zu wollen. Also bleibe ich liegen, auch wenn ich ganz genau hinlausche, ob er nicht vielleicht doch schon ins Schlafzimmer geht. 

Ich höre etwas rascheln und klappern und klimpern. Dann kommt Tae wieder und auf einmal ist der gesamte Raum von einem Duft erfüllt, der mir alle Sinne raubt. Scheint so, als hätte mein Herrchen auch nochmal Hunger bekommen und sich den Rest vom Abendessen auf einen Teller gefüllt. Die gefüllten Teigtaschen mit Hähnchenfleisch sorgen dafür, dass mir das Wasser im Mund zusammenläuft. Kurz überlege ich, wie ich es jetzt schaffe, mein Herrchen zu überwältigen, damit ich an das Essen ran komme. 

“Fleisch”, ist das einzige, was ich hervorbringe und merke jetzt einmal mehr, WIE groß mein Hunger ist. Tae ist grausam. Eine von den Teigtaschen landet prompt in seinem Mund. Ein bisschen hasse ich ihn gerade, weil er mich trotz fiepen und bellen nicht eines Blickes würdigt.

“Sei ruhig, Tanni. Du hattest schon was”, sagt Tae streng.
“DU AUCH”, belle ich sauer.
“Außerdem … hat MEIN Essen Diva! Weil ihr so DUMM seid und sie JETZT auf Diät setzt! Was saugefährlich ist, ABER DAS INTERESSIERT dich ja nicht!”

Mein Bellen wird immer lauter. Selbst Tae fällt das auf, denn er schaut völlig irritiert zu mir. In seiner Hand hält er eine von diesen gut riechenden Hähnchentaschen …
Ich muss mich wirklich zusammenreißen, um ihm das Ding nicht aus der Hand zu reißen.

“Was ist denn bitte los mit dir?! Seit Tagen stellst du dich so an! Man könnte meinen, DU bist derjenige, der auf Diät ist und nicht Diva …”

Wenn ich könnte, würde ich Tae jetzt hauen. Aber das würde er nur wieder falsch verstehen, also versuche ich es anders. Ich gehe auf ihn zu, lege den Kopf schief und flehe ihn winselnd an, mir wenigstens eine von den Teigtaschen abzugeben. Nur eine …

................

Uuuuups

Schon schräg, was die Liebe mit uns Lebewesen anstellt. In gewisser Weise bin ich endlich wieder zur Ruhe gekommen. Das wochenlange ungewisse Rumeiern mit Jungkook hat sich aufgelöst in eine Erkenntnis und in eine Suche nach mir selbst. Und in eine zarte Verliebtheit.

Die wiederum hat mich allerdings in neue tiefe Unsicherheit gestürzt.
Himmel, was ist das alles ungewohnt. Was kann man da alles falsch machen!
Dazu kommt, dass ich Angst habe, mich blöd anzustellen, Jungkook irgendwie zu verletzen oder sonstwie dafür zu sorgen, dass er demnächst total frustriert und genervt das Weite sucht, weil es ihm endgültig reicht.

Dass ich noch nie eine Beziehung zu einem Mädchen hatte, vereinfacht die Sache auch nicht grade. So kann ich nämlich weder feststellen, was wohl in allen Beziehungen gleich ist, noch, was in einer homosexuellen Beziehung anders läuft. Falls da was "anders" läuft. Ganz zu schweigen davon, wie ich in irgendeiner Beziehung ticke, oder was unser ganz besonderes Gespann ausmacht.

Alle meine Sinne stehen auf Empfang, ich fühle mich in Jungkooks Gegenwart wohl und geborgen und gesehen. Aber mein elender Verstand ploppt immer wieder auf wie ein Nachtwächter bei Sonnenuntergang, rappelt mit dem großen Schlüsselbund und sperrt alle Gefühle und Neugierde und Fragen hinter Gitter, damit die sich nicht zusammentun und auf dumme Ideen kommen.
Kurz bevor wir uns sehen, werde ich ganz kribbelig und glücklich. Ich träume auch von uns. Aber sobald wir uns begegnen und in die Augen schauen - hier oder da -, da übernimmt meine Unsicherheit das Kommando. Dann fühle ich mich wie ein falsch programmierter Roboter und habe keinen Schimmer mehr, was ich tun oder lassen soll. Das MUSS Jungkook doch aufregen!

Dabei gibt er sich solche Mühe. Er ist ins Semester gestartet und bezieht mich in sein Projekt ein, indem wir Testaufnahmen für seinen Werbeslogan mit unseren Hunden machen. Ich nehme ihn ab und zu mit ins Tierheim, wo er als Ehrenamtlicher sehr willkommen ist. Besonders unsere Eselin fliegt förmlich auf ihn. Alle Kollegen staunen, wie sanft sie in seiner Gegenwart wird.

Seit ein paar Tagen lesen wir gemeinsam das Buch "Vom anderen Ufer". Kookie erzählt ganz viel von sich und gibt mir Raum, laut drüber nachzudenken, wie das bei mir ist. Das auszusprechen, ist viel intensiver als stilles Lesen. Er ermutigt mich, Fragen zu stellen. Er spürt genau, wenn ich mich unsicher fühle. Er versucht alles, was mir Wohlbefinden und Sicherheit geben könnte.

Und trotzdem sind wir nach zwei Wochen noch immer nicht über vorsichtiges Händchenhalten und zaghafte Küsschen rausgekommen. Ich gehe mir damit so sehr selbst auf die Nerven! Verlange ich zu viel von mir? Oder hält Kookie sich zu sehr zurück und verlangt sozusagen zu wenig von mir?

Eben schon wieder. Heute ist Sonntag, Kook war den ganzen Tag hier, wir haben gekocht und gegessen. Als wir uns im Park getroffen haben, wäre ich am liebsten in Jungkook reingekrochen und hätte ihn mit Küssen überhäuft, so glücklich war ich, ihn zu sehen. Als er später nach Hause aufgebrochen ist, hab ich mich ins Schneckenhaus verkrochen und musste mich überwinden, seine Hand zu nehmen und ihm auch nur einen Kuss zu geben. Obwohl das sooooo schön ist! Aber irgendwas in mir, an das ich überhaupt nicht rankomme, bremst mich und behauptet, dass das alles falsch ist und zu schnell geht und überhaupt. Seufzend habe ich im Flur gestanden, als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte. Es ist kalt und still ohne ihn, und am liebsten würde ich ihn zurückholen und nie wieder gehen lassen.

Gedankenverloren sitze ich auf der Sofakante und starre Löcher in die Luft. Unsere Hunde waren glaube ich ein bisschen beleidigt, denn wir haben uns vorhin über sie amüsiert. Diva lässt sich von Tanni verwöhnen, wird dabei immer träger und moppeliger. Also haben wir sie auf Diät gesetzt und scheuchen sie jeden Tag durch den Park. Yeontan rollt ihr den roten Teppich aus und wuselt um sie rum, sobald wir uns treffen, und wird dabei immer schlanker und irgendwie auch immer müder und unausgeglichener. Als ob er aus lauter Solidarität mit fastet. Aber sein Napf ist immer ganz schnell leer, daran kanns nicht liegen. Da werden wir noch ein bisschen an unserer Taktik schrauben müssen.

Gelangweilt mache ich die Glotze an. Aber ich finde nichts, was mich interessieren könnte, also wird die Doku über keineAhnungwas zum Hintergrundgeräusch. Ich hole mir den Rest vom Mittagessen aus der Küche. Reine Übersprungshandlung, aber Hauptsache, ich tue IRGENDWAS. Kaum habe ich den ersten Bissen auf der Gabel, kommt Leben in meinen kleinen Wuschelwolf. Ich versuche, ihn wegzuscheuchen, aber er bleibt hartnäckig und zieht mal wieder die "ich bin kurz vorm Verhungern"-Show ab. Reife Leistung, der ist ganz schön glaubwürdig dabei. Jetzt knickt er sogar mit den Vorderpfoten ein und lässt sich theatralisch auf die Seite rollen.
Ich sollte wirklich mit ihm zum Zirkus gehen …

Als ich fertig mit Essen bin, stehe ich auf, um den Teller in die Küche zu bringen. Dabei fällt mein Blick unter den Couchtisch. Tanni liegt noch genau so da wie vor fünf Minuten und rührt sich nicht.
Kleiner Schlawiner!
Ich bücke mich und kitzele ihn im Ohr. Aber ich ernte nur ein kurzes Zucken mit der Vorderpfote. Hm. Langsam wird es mir unheimlich. Also trage ich Teller und Hund in die Küche. Ganz schön leicht, mein Zwerg. Und ich kann die Rippen fühlen.
Da stimmt doch was nicht! 

Ich gehe mit Tanni ins Bad und setze ihn auf die Waage, aber sofort knickt er wieder ein. Jetzt winselt er auch ganz kläglich und hebt nicht mal den Kopf an. Die Waage verrät mir sofort, warum. Tanni hat deutliches Untergewicht. Ich bin richtig geschockt. Sofort eile ich zurück in die Küche und stelle Yeontan sein Lieblingsfutter hin. Er stürzt sich darauf, als hätte er eine Woche lang gar nichts mehr zu fressen bekommen.

Völlig verwirrt hocke ich an meinem Küchentisch und schaue zu, wie wieder ein bisschen Leben in meinen Hund kommt.
Was geht hier vor???
Okay - Profi einschalten.
Yeontan bekommt ausreichend gesundes Futter, Wasser, Bewegung, Fellpflege und Liebe. Dabei hat er innerhalb einer Woche spürbar abgenommen. Verdorbener Magen? Entzündeter Darm? Dann hätte er Durchfall. Hat er aber nicht. Noch was? Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, er gibt aus lauter Liebe sein Futter an Diva weiter.
Kichernd nehme ich meinen sattgefressenen, noch immer müden Hund hoch und knuddele ihn durch. Blöder Gedanke. Die Lösung muss wo anders liegen.

"Ach, Tanni! Was machst du nur für Sachen? Ich kann dich doch jetzt nicht mästen, das wäre genau so verkehrt. Aber du bist viel zu dünn. Vielleicht müssen wir mal mit euch beiden zum Tierarzt. Mir fällt keine gescheite Antwort ein. Hm?"

Tanni zappelt ein bisschen in meinen Armen, schaut mich intensiv an und bellt. Na, wenigstens benimmt sich mein Hund wieder normal - auch wenn ich null kapiere, was er mir grade sagen will.

Ratlos setze ich Yeontan auf den Boden und gehe zurück ins Wohnzimmer. Es scheint ihm langsam besser zu gehen. Er hatte also wohl tatsächlich einfach Hunger. Aber ...
Wenn ER Hunger hat - WER frisst dann sein Futter? Das kann doch nur Diva sein. Und seit wann fressen Haushunde MEHR, als sie brauchen und aufnehmen und verdauen können???

Der Groschen fällt pfennigweise heute, aber dann macht es pling.
Uuuuuups!
Ich war in der letzten Zeit wohl zu viel mit mir selbst beschäftigt. Ohne zu zögern, ziehe ich mir Schuhe an, packe Yeontan in seine Tragetasche, schnappe mir den Autoschlüssel und spurte los. Zum Glück finde ich ganz bei Jungkook in der Nähe einen Parkplatz, greife mir meinen Hund, klingele Sturm und nehme immer drei Stufen auf einmal die Treppe hoch. Das will ich jetzt sofort wissen!

Jungkook schaut ziemlich verwirrt aus der Wäsche, als er mir die Wohnungstür aufmacht und mich so in Eile sieht. Aber endlich ist da mal kein Platz in meinem Kopf für Peinlichkeiten.
"Nanu? Hattest du solche Seh…"
"Halt mal."
Ohne weiteren Kommentar drücke ich ihm die Tasche mit Yeontan in die Arme, stürme an ihm vorbei und suche Diva. Die sitzt neugierig aufgerichtet in ihrem Körbchen, legt bei meinem Anblick den süßen Hundekopf schief und hält mir gradezu demonstrativ ihre unübersehbare Kulle entgegen.
Mein Himmel - war ICH blind!

Ich gehe vor Diva in die Hocke, ziehe sie auf meinen Schoss und kriege erstmal meine Aufregung und Atmung in den Griff. Bald ist auch Diva ganz entspannt und lässt sich genussvoll kraulen. Ich drehe sie ein bisschen, streiche ihr über die gerundeten Seiten und taste ihren Bauch ab.

Jungkook steht neben mir, immer noch die Tasche mit dem nun zappelnden Yeontan im Arm.
"Hallo, Tae. Schön, dass du da bist, ich mag dich auch. Könntest du mir verraten, was du da grade tust? Was ist passiert, dass du hier so aufgelöst reinplatzt?"
"Yeontan hatte eben einen Schwächeanfall. Er hat innerhalb einer Woche erheblich an Gewicht verloren, obwohl sein Fressnapf immer leer ist. Wenn nicht er, dann muss jemand anderes sein Futter gefressen haben. Und ICH wars nicht."

Währenddessen ertasten meine Finger die Gebährmutter von Diva - und darin mehrere bewegliche Rundungen. Bingo!
"Das ist natürlich blöd, aber was hat das mit Diva zu tun?"
Ruhig setze ich Diva zurück in ihr Körbchen und nehme endlich wieder meinen Hund entgegen, lasse ihn aus der Tasche und zu Diva laufen.
"Yeontan hat seit unserer Diätmaßnahme sein Futter Diva überlassen."
"Ach - deshalb hat sie nicht wieder abgenommen."
"Falsch. Komm hier runter."

Jungkook hockt sich neben mich. Ich nehme seine eine Hand und lege sie vorsichtig an Divas Seite. Yeontan schnuppert an unseren Händen. Es dauert einen Moment - dann zuckt Jungkook zusammen und starrt mir ins Gesicht.
"Kookie - Diva ist trächtig. Und Yeontan hat ihr sein Futter überlassen, um sie und die Welpen zu schützen."

Wie auf Knopfdruck verschränken sich unsere Hände. Es fühlt sich gut an. Richtig. Ein bisschen sogar vertraut, wie wir so Händchen haltend neben unseren Hunden hocken und erstmal sprachlos sind. Ich möchte gar nicht wieder loslassen.
Erst nach einer ganzen Weile atmet Jungkook tief aus.
"Uff!"
Intuitiv streiche ich mit meinem Daumen über seine Hand. In seinem Kopf scheint es zu rattern.

In meinem allerdings auch. Zweifelnd schweift mein Blick durch Jungkooks Zimmer. Dieser Raum ist viel zu klein für mehrere Hunde - und dann auch noch lebhafte Welpen, die alles annagen. Die ganzen Kabel von seiner Technik! Das geht gar nicht. Um das Finanzielle mache ich mir keine Sorgen. Aber …

STOP, Tae! Auf welchem Trip bist DU denn jetzt?

     Klar kannst du Diva und die Welpen zu dir nehmen. Wo ist dein Problem??? 

Dass am anderen Ende der Leine ein Kerl hängt? Und dass ich die beiden nicht trennen kann? Und dass ich nicht mit Jungkook eine Wohnung und ein Schlafzimmer teilen kann, wenn ich noch nicht mal in der Lage bin, ihn zu umarmen und zu küssen!

      Prima! Du schaffst es doch echt immer wieder, fünf neue Probleme aus dem Hut zu zaubern, wenn ein altes endlich gelöst ist. Wenn ich könnte, würde ich jetzt deinen Kopf schütteln.

Uff!!!

Ich schrecke auf aus meinen Gedanken, weil Jungkook mir den Arm um die Schulter legt.
"Alles in Ordnung mit dir? Du bist grade käseweiß geworden im Gesicht. Schau Diva und Tanni kuscheln. Ich koche uns jetzt einen Tee, und dann überlegen wir in Ruhe, was wir aus dieser Situation machen."
Jungkooks Stimme klingt so anders, als ich mich grade fühle. Ich schaue ihm ins Gesicht und sehe ihn glücklich strahlen. Für ihn scheint mal wieder alles ganz einfach zu sein. Er drückt nochmal meine Hand, steht dann auf und geht in die Küche. Das verschafft mir noch einen Moment, um mich wieder unter Kontrolle zu kriegen.

      Also?

Waaas also??

      Springst du jetzt über deinen Schatten, oder …

Das überlass doch bitte Jungkook und mir.

Ich schüttele energisch den Kopf, um die Stimme zu vertreiben.
Oder hat die den jetzt geschüttelt? Keine Ahnung. Egal.

Nach einer Weile kommt Jungkook wieder, stellt ein Tablett mit Kanne und Tassen auf den Boden und zieht mich zu sich rüber. Er hält meine Hand ganz fest, streichelt mit der anderen Diva.
"Sagst du mir, was dich grade so erschreckt hat?"
Die Worte bleiben mir im Halse stecken.
Mein Schreck ist doch SCHON wieder ein Schlag ins Gesicht für Kookie. Ich bin echt ein Idiot!
"Nein, du bist kein Idiot. Und nein, das ist kein Schlag ins Gesicht. Das ist eine unerwartete Wendung, die uns vor Herausforderungen stellt. Aber …"
Erschrocken blicke ich ihm in die Augen.
Hab ich etwa laut gedacht?

"Pass auf. Ja, dieses Zimmer ist klein. Tanni ist der Vater, bei dir ist genug Platz und die Verpflegung von mehreren Hunden statt einem ist in deinem Gehalt problemlos mit drin, bei mir nicht. Aber das bedeutet auf keinen Fall, dass unsere Hunde uns zwingen, in unserer … irgendwie schneller vorwärts zu gehen, als uns beiden gut tut."
Ich kann die Anspannung etwas loslassen und Kookie ansehen. Sein Gesicht ist weich, seine Haltung ist zugewandt, Zuversicht strahlt aus seinen Augen.
"Okay."

Einen Moment ist es ganz still im Raum. Dann schenkt Jungkook uns Tee ein und hält mir meine Lieblingstasse entgegen. Dankbar lächele ich ihn an und nehme ihm die Tasse ab.
"Danke! Ich … Du hast den Nagel ziemlich auf den Kopf getroffen. Eigentlich muss und will ich euch jetzt zu mir holen. Aber dann steh ich mit dem Rücken an der Wand, und - falls wir uns nicht auf die Reihe kriegen - du stehst anschließend ohne Wohnung da."

"Wieviel Zeit haben wir denn noch, um uns zu entscheiden und das dann zu organisieren?"
Sofort fangen wir an zu grübeln, wann denn die beiden überhaupt die Gelegenheit hatten, sich zu paaren. Gleichzeitig taucht bei uns beiden ein Grinsen auf, und das wird immer breiter. Das erleichtert mich noch ein bisschen mehr. Allmählich gewöhne ich mich an den Gedanken.

"Okay. Dann machen wir doch ein - sagen wir mal - vierwöchiges Experiment. Du kommst kurz vor der Geburt mit Klamotten und Diva zu mir, lässt die Technik dort, wir händeln die Geburt und die ersten Wochen gemeinsam und lernen uns dabei besser kennen. Wir werden viiieeeeel reden, weiter in den Büchern lesen. Du bist an der Uni oder zum Lernen in deiner Bude und kommst ansonsten hierher. Ich bin im Tierheim oder zu Hause. Wir koordinieren meine Arbeitszeiten mit deinen Vorlesungen und Seminaren. Und warten ab.
Wir freuen uns jetzt auf das, was kommt, und passen gut auf unsere Hunde und auf unsere Beziehung auf."

Gaaaanz langsam wird mir bewusst, was da grade neben dieser schockierenden Entdeckung noch alles passiert. Wir halten Händchen, ich habe einfach so unser beider Leben zueinander gedacht - und von "unserer Beziehung" gesprochen.
So schnell kanns gehen …
Ein Strahlen zieht sich über Kookies Miene, er blickt auf unsere Hände, verschränkt wieder unsere Finger. Dann hebt er unsere Hände hoch, gibt mir einen Kuss auf meine Hand und grinst mich verschmitzt von der Seite an.
"Danke, Tae. Du beschenkst mich. Sehr!"

................
8.1.2025

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