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Walter Golds schmerzhafte Vergangenheit

Wolf atmete tief durch, bevor er Peter in die Luft folgte.

Er hatte schon vorher ab und zu überlegt zum Elfen zu gehen, doch er hatte den Gedanken immer wieder beiseite geschoben.

Deshalb passte es jetzt ganz gut, dass Peter dorthin wollte - das einzige, was Wolf beunruhigte war die Meerjungfrau.

Meerjungfrauen waren eigentlich nicht sonderlich gesprächig und wenn doch, dann, um jemanden mit ihrer verführerischen Stimme ins Wasser zu locken.

Bis jetzt hatte noch keiner eine Begegnung mit einer Meerjungfrau überlebt - na ja, bis auf Peter.

Aber warum?

"Wolf", sagte Peter plötzlich neben ihm und riss Wolf somit aus seinen Gedanken,
"Warum hat mir die Meerjungfrau den Tipp mit dem Elfen gegeben, wenn Meerjungfrauen doch eigentlich gefährlich sind? Warum hat sie mich verschont?"

Wolf sah ihm an, dass Peter diese Frage wirklich beschäftigte.
Wolf konnte von sich selbst nicht das Gegenteil behaupten.

"Ich habe absolut keine Ahnung.", antwortete er seufzend und warf Peter einen entschuldigenden Blick zu.
Peter wirkte enttäuscht.

"Vielleicht", begann Wolf erneut, "Fressen Meerjungfrauen keine Menschen. Ich meine, es war noch nie ein Mensch hier, also kann ich nicht sagen, ob sie auch Menschenfleisch mögen."

Es war bloß eine vage Vermutung und Wolf bezweifelte, dass sie stimmte. Menschen waren den Magiern sehr ähnlich, der einzige Unterschied war, dass Menschen keinerlei magische Fähigkeiten besaßen.

Sie konnten sich nicht in etwas anderes verwandeln, nicht in die Zukunft sehen und auch keine Dinge mit bloßen Gedanken steuern - alles Fähigkeiten, die für jemanden wie Wolf selbstverständlich waren.

Es entstand eine lange Pause in der niemand etwas sagte, bis Peter erneut eine Frage an Wolf richtete.
"Wie fandest du dein Leben auf der Erde?"

Wolf war ein wenig überrascht von der Frage, ließ sich aber nichts anmerken.

"Die Erde...", murmelte er vor sich hin.
Seine Gedanken schweiften ab zu einem Ort, der ihm nichts als Kummer gebracht hatte.

"Es war furchtbar.", sagte er schließlich zu Peter.
Tinkerbell und Schmetterling wurden ein wenig langsamer, bis sie direkt neben Wolf schwebten, um seinen Worten zu lauschen.

"Fast jeder aus unserem Stamm kam als ein Indianerkind auf die Erde. Wir wurden bei einem Stamm aufgenommen, als wäre es das Normalste der Welt, dass ein Kind von einem anderen Planeten auf die Erde kam, um erwachsen zu werden. Natürlich wusste keiner der Menschen davon - wir waren für sie ein Teil des Stammes.

Ich, und jeder andere Magier, hatten den Hauch Nimmerlands in der Seele, der uns daran erinnerte, dass wir nicht zu den Menschen sondern nach Nimmerland gehörten.
Weißt du, wir waren Kinder, total jung, und wussten dennoch, dass unser Platz woanders war.
Das muss ein Teil der Magie sein, die in uns eingeht, wenn wir geboren werden."

Wolf machte eine kleine Pause, um die schmerzhaften Erinnerungen zu verarbeiten, die wieder in ihm hoch stiegen.

"Erzähl weiter", sagten Peter und Schmetterling wie aus einem Munde und Wolf musste kurz lächeln.
Dann fuhr er seine Geschichte fort.

"Ich wuchs bei einer netten Familie auf. Ich hatte vier menschliche Geschwister und meine Menschenmutter war die Güte in Person.
Einzig und allein meinen Vater bekam ich wenig zu Gesicht, denn er war der Medizinmann des Stammes und verbrachte immer beim Häuptling seinen Tag und kam nur Nachts in unser Zelt um zu schlafen.

Schon als kleiner Junge konnte ich nicht verstehen wie wenig ein Mensch sich nur um seine Familie kümmern konnte.
Ja, ich war anders als die anderen, meiner Gehirn war entwickelter als das meiner älteren Geschwister und meiner Sinne waren viel schärfer.

Deshalb machte ich mir schon früh viele Gedanken und begann mehr und mehr meinen Menschenvater zu hassen.
Ich wandte mich vollends von ihm ab, obwohl meine Mutter mir ständig eintrichterte, dass ich ein braver Junge sein sollte und meinen Vater unterstützen sollte, wenn er erschöpft am Abend wieder kam.

Ich wanderte viel umher und lernte dadurch viel über die Natur und den Wald.
Ich entdeckte Dinge, die ein Mensch mit gesundem Menschenverstand niemals erfassen könnte.

All diese berühmten Wissenschaftler und Künstler auf der Erde, das waren fast alles Magier von Nimmerland. Es ist seltsam, aber wir verstehen die Erde besser als ihre Bewohner."

Wolf schmunzelte leicht und sah Peter an.

"Wie geht's weiter?", fragte Peter ungeduldig und Tink schwirrte aufgeregt auf und ab.

"Nun, es dauerte nicht lang, da war ich klüger, als alle Menschen aus dem Stamm.", fuhr Wolf fort,
"Mit sechzehn wurde ich vom Häuptling zum Medizinmann auserwählt, was ein ziemlich heftiger Schlag für meine Familie war. Besonders für meinen Vater.
Von diesem Tag an habe nicht nur ich ihn gehasst, es war auch andersrum.

Meine Mutter war außer sich. Sie hat viele Nächte lang geweint. Sie konnte es nicht ertragen, dass ich und mein Vater sich so verabscheuten.
Einerseits hatte ich Mitleid mit ihr, andererseits war ich ein temperamentvoller Sechzehnjähriger, der keine Lust mehr auf ein langweiliges Leben hatte.

Also wandte ich mich komplett von meiner Familie ab. Damit tat ich das Gleiche wie mein Vater vor mir schon, was ich an ihm eigentlich so gehasst hatte.
Ich nutze meine Position als Medizinmann, um noch mehr über die Erde in Erfahrung zu bringen und noch mehr umher zu streifen.

Tja, und dann kamen die Engländer."

Wolf stockte kurz. Er konnte sich noch gut an diese Zeit erinnern.

Mit zitternder Stimme fuhr er schließlich fort:

"Sie schlugen alles kurz und klein, zerstörten die wundervolle Landschaft, töteten die Menschen aus meinem Stamm.
Meine gesamte Familie starb an einem Tag. Selbst meinen fünfjährigen Bruder töteten sie gewissenlos.

Mich nahmen sie gefangen, denn sie hatten erkannt, dass ich ein helles Köpfchen war und ihnen nützlich sein konnte.
So gelangte ich zum ersten Mal in meinem Leben in eine Großstadt, London.

Um ehrlich zu sein, war London das Schlimmste, was ich je gesehen hatte. Alles stand dicht an dicht, überall waren Ratten und schlecht gelaunte Menschen und es stank nach faulen Eiern.
Ich wollte nur noch weg, doch das ging nicht.

Meine Entführer brachten mich zu einem reichen Mann, dem Gouverneur von London. Mittlerweile war ich achtzehn Jahre alt.
Ich sollte lesen, schreiben und rechnen lernen, um als Gelehrter bei dem Gouverneur zu arbeiten.

Ich war zwar ein Sklave, aber ich mochte es dort. Alles war voller neuer Dinge, die ich lernen konnte und ich liebte den Geruch der Bücher, die ich Tag für Tag in den Händen hielt.

Ich war wissbegierig und lernte schnell. Es dauerte nicht lange, da konnte ich rechnen, schreiben und lesen, was ich besonders den Büchern und einer Person zu verdanken hatte, die ich dort kennen lernte."

Wolf seufzte sehr tief.

"Ihr Name war Clara. Sie war die Tochter des Gouverneurs, sechzehn Jahre alt und ebenso wissbegierig wie ich. Sie konnte schon als Kind schreiben und rechnen, deshalb half sie mir beim Lernen.

Und wir redeten viel. Ich erzählte ihr von meiner Heimat, Amerika, und sie erzählte mir von London.
Ich hätte ihr auch gern meine Sehnsüchte nach Nimmerland geschildert, doch das traute ich mich nicht, ich wollte nicht, dass sie mich für verrückt hielt.

Sie war die klügste Frau, die ich je getroffen hatte und so ausgelassen und gütig wie kein anderer.

Ich verliebte mich unsterblich in sie. Ich war bereits neunzehn und sehnte mich immer mehr nach ihrer Nähe.
Sie begann auch an mir Gefallen zu finden und eines Tages hatten wir unseren ersten Kuss.
Es war... göttlich.

Wir schworen uns, die Sache geheim zu halten und trafen uns heimlich Nachts in ihren Gemächern.

Bis die ganze Sache irgendwann aufflog.
Ein Dienstmädchen hatte mich dabei beobachtet, wie ich in Claras Schlafzimmer schlich und sie war schnurstracks zu Claras Vater gegangen.

Der Gouverneur war stinksauer.
Er hat seine Wachen geholt und mich festnehmen lassen. Clara hatte bitterlich geweint, doch ihr Vater ließ sich nicht erweichen.

Fünf Jahre lang hockte ich in einem dunklen, ungemütlichen Gefängnis, bis ich es eines Tages schaffte frei zu kommen.

Sofort suchte ich das Haus des Gouverneurs auf, um Clara zu finden, doch sie war nicht dort.

Ich konnte mir nicht erklären wieso, und wollte vor Verzweiflung schon aufgeben, doch meine Sehnsucht nach ihr ließ mich weiter kämpfen.

Ein weiteres Jahr lang suchte ich nach ihr in dieser Großstadt, die ich so sehr hasste.
Ich war schmutzig, hatte keine richtige Kleidung und sah aus wie ein Wilder, weshalb mir auch niemand bei der Suche half.
Die Menschen fanden mich abstoßend, eine Missgeburt."

Wolf spuckte das Wort eher, als es auszusprechen.
Diese Erinnerung machte ihn unglaublich wütend.

"Schließlich fand ich sie doch. Sie lebte in einem vornehmen Haus, das Haus eines angesehenen Kapitäns eines Handelsschiffes. Ihr Vater hatte sie während meiner Gefangenschaft an den Kapitän verheiratet. Sie hatten ein Kind. Und sie wirkte glücklich.

Also zog ich wieder ab, ohne dass sie mich zu Gesicht bekam.
Ich fühlte mich verlassen, verraten und hoffnungslos verloren.

Die letzten Jahre auf der Erde waren für mich einsam und freudlos.
Ich fand Arbeit bei einer Schule, ich brachte Kindern das Lesen, Schreiben und Rechnen bei.

Zwölf Jahre lang arbeitete ich dort - mein Pech war, dass Claras Tochter, als sie alt genug war, auch dort zur Schule ging.

Und so sah ich zu, wie das Mädchen heran wuchs und ihrer Mutter immer ähnlicher sah und der Schmerz über Claras Verlust in mir wollte nie richtig vergehen.

Ich war 37 Jahre alt, als meine Zeit gekommen war zurück nach Nimmerland zu kehren.

Ich machte einen Spaziergang im Park, als ich Clara mit ihrer Tochter Elise, die bereits zwölf Jahre alt war, entdeckte.

Ich hatte nur Augen für Clara.
Sie war deutlich älter geworden - ich hatte immernoch dieses Bild des siebzehnjährigen Mädchens im Kopf gehabt, doch hier stand eine adelige, erwachsene Frau vor mir, die lachend mit ihrer Tochter durch den Park flanierte.

Ich wusste, ich würde nie wieder Gelegenheit haben mit ihr zu sprechen, also ging ich auf die beiden zu und begrüßte Elise, ich war schließlich ihr Lehrer.

Elise stellte mich höflich ihrer Mutter vor und das war der Moment in dem Clara mich erkannte. Ich kann mich noch genau an ihren Blick erinnern, vermischt aus Schock, Trauer und unendlicher Freude.
Wir starrten uns lange an, dann gab ich ihr einen Handkuss und verabschiedete mich.

Erstaunlich, ihre Hand hatte sich genauso angefühlt wie vor zwanzig Jahren, und es fiel mir schwer sie wieder loszulassen.

Das war das letzte Mal, dass ich Clara sah. Noch in der selben Nacht kehrte ich nach Nimmerland zurück und ließ mein Leben auf der Erde hinter mir."

Als Wolf endete, starrten Peter, Tink und Schmetterling still in der Gegend umher.
Keiner sagte ein Wort.

Wolf musste leicht lächeln, da er mit seiner Erzählung den Dreien offensichtlich auf den Zahn gefühlt war.

"Das ist... eine sehr traurige Geschichte", sagte Schmetterling und sah Wolf mit total mitleidigen Augen an.

"Ja, das stimmt, aber das ist viele Jahre her.", erwiderte Wolf aufmunternd, "In London war ich Walter Gold, hier bin ich wieder Weißer Wolf. Walter Gold existiert nicht mehr."

Aus irgendeinem Grund bereiteten seine eigenen Worte ihm Schmerzen in der Seele.
Vielleicht war Walter doch noch nicht ganz vernichtet, denn er konnte nicht leugnen, dass er Clara unglaublich vermisste.

Wolf versuchte den Gedanken abzuschütteln und sah wieder nach vorne.
Er hatte gar nicht bemerkt, wie weit sie schon geflogen waren.

Er hielt mitten in der Luft an.

"Peter, Schmetterling, Tink?", hielt er auch die anderen drei in der Luft auf.
"Wir sind da."

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