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Verrat am Kapitän

Jamie betrachtete fasziniert die Wolken und den Himmel um sie herum. Der Junge hatte also recht behalten. Die Jolly Roger flog. Und zwar immer höher, direkt auf einen Stern zu - das musste dieses "Nimmerland" sein.
Jamie war mehr als gespannt darüber, was er dort alles zu sehen bekommen würde. Wahrscheinlich jede Menge Magie und seltsame Kreaturen. Jamie freute sich auf die neuen Abenteuer, die auf ihn warteten.

Er hob den Kopf und sah zu dem fliegenden Peter hin. Der unterhielt sich gerade aufgeregt mit einer der kleinen Feen.
Jamie runzelte die Stirn. Irgendetwas führte er doch im Schilde...
Vielleicht hatte er Rackham durchschaut. Jamie kannte den Piratenkapitän gut genug, um zu wissen, dass dieser nie sein Wort hielt. Sobald er im Nimmerland angekommen war, würde er alle Jungen töten - mitsamt Peter. Und die Feen würde er erpressen, um an Nimmerlands Schätze zu gelangen.
Vielleicht wusste Peter ja davon?
Jamie hoffte es sehr, denn er hatte kein Lust mehr für den machtgierigen Piraten den Ersten Offizier zu spielen, besonders nachdem Rackham seinen Schatz hatte und dann tun konnte, was er wollte.

Jamie überlegte ernsthaft, ob er nicht einfach zusammen mit den Jungen abhauen sollte. Diese waren auf jeden Fall eine viel bessere Gesellschaft als Rackham und seine stinkende Meute von besoffenen Trotteln.
Jamie musste über seinen eigenen Gedanken schmunzeln.

Er ließ seinen Blick über das Deck schweifen.
Rackham war damit beschäftigt Peter anzustarren. Peter war damit beschäftigt auf die Fee einzureden, die ihm schweigend zuhörte. Nun ja, schweigend war irgendwie nicht das richtige Wort, da Jamie sowieso immer nur sanfte Glöckchen hörte, wenn dieses Feending sprach. (Für Jamie sah es aus dieser Entfernung eher aus, wie ein übergroßes Glühwürmchen.)

Jamie zog seine Pistole und prüfte sie. Er hatte bloß elf Kugeln... nicht sonderlich viel. Er musste sparsam mit ihnen umgehen, jetzt wo er auf einer fremden Welt festsitzen würde.

Wie auf Kommando erstreckte sich plötzlich ein helles Leuchten erst vom Bug des Schiffes und dann bis zum Heck aus. Jamie musste geblendet die Hand vor Augen nehmen. Das Leuchten war nicht unangenehm, im Gegenteil, statt grell zu sein, hatte es eher eine beruhigende Wirkung auf Jamie und auch auf den Rest der Mannschaft, die mit offenem Mund nach vorne starrten. Selbst Rackham hatte sich von dem Jungen abgewandt und starrte mit gierigen Augen auf das Licht.
Jamie wusste, das musste das Tor zu Nimmerland sein. Zwar mochte er Rackham nicht, aber er war trotzdem noch ein Pirat und freute sich ebenso sehr vielleicht etwas erbeuten zu können, sowie ein paar Abenteuer zu erleben.
Sein Entschluss stand fest.
Er würde gemeinsam mit den Jungen von der Jolly Roger fliehen. Aber irgendwie musste er noch ihr Vertrauen gewinnen, sonst würden sie ihm nie glauben...

Langsam wurde das Licht wieder kleiner, bis es ganz verschwand. Jamie nahm die Hand von den Augen und sah sich um.
Die Piraten riefen laut "Ooh!"und "Aaah!" und deuteten mit den Fingern nach unten.
Jamie beugte sich neugierig über die Reling.
Die Aussicht hatte sich verändert. Zum einen sank das Schiff wieder, und zum anderen lag vor ihnen mitten in einem kristallklaren Meer eine Insel. Die Sonne schien von einem wolkenlosen Himmel herunter und es war plötzlich viel wärmer, als zuvor.
Jamie merkte, wie er ganz aufgeregt wurde. Seine Hände wurden schwitzig und er wischte sie sich an der Hose ab.
Er konnte es plötzlich gar nicht mehr abwarten vom Schiff zu kommen. "Neues Land, neues Glück", so hieß es bei ihm immer.

Das Schiff steuerte das Meer an.
Jamie betrachtete wie gebannt das blaue Wasser und rieb sich die Hände.
Tief atmete er die salzige Seeluft ein und schloss entspannt die Augen. Die Sonne schien ihm warm ins Gesicht.
Ja, hier könnte es ihm gefallen.
Doch er wusste, dass Rackham nicht wegen der schönen Aussicht hier war.

Augenblicklich riss Jamie seine Augen wieder auf, als das Schiff plötzlich heftig schaukelte.
Erschrocken klammerte er sich an der Reling fest und sah nach unten.
Sie waren auf dem Wasser gelandet.
Die Jolly Roger glitt noch ein wenig näher auf das Land zu, bevor Rackham den Befehl gab, den Anker auszuwerfen und die Segel einzuholen.

Jamie musterte die Insel. Hohe Klippen säumten kilometerlangen weißen Sandstrand und die Wellen klatschten in einem regelmäßigen Rhythmus gegen die Felsen.
Hinter dem Strand begann ein großer, dunkler Wald und Jamie war sich sicher, dass dieser alles und jeden verschlucken konnte, was auch immer sich wagte diesen zu betreten. Wer weiß, was für Monster in diesem Wald hausten... wenn es Feen gab, gab es möglicherweise auch Drachen?

Unwillkürlich sah Jamie wieder zu Peter und der kleinen Fee hin. Sie sahen erwartungsvoll Richtung Land und unterhielten sich leise miteinander. Peter war - wahrscheinlich unbewusst - etwas tiefer gesunken, genauso wie die Fee, mit der er sprach.
Unruhig huschte Jamies Blick wieder zu Rackham - und was er sah, ließ ihn erschaudern.

Rackham hatte seine Pistole erhoben und zielte damit genau auf Peter.
Hektisch sah Jamie sich nach den Jungen um, doch die waren zu beschäftigt damit die Insel zu bestaunen. Auch alle Piraten hatten nur Augen für die Insel.
Niemand schien mitzubekommen, was Rackham vor hatte.
Na toll, also hängt es an mir.
Jamie fluchte leise, Rackhams Vertrauen zu ihm würde er jetzt zerstören, was eigentlich ärgerlich war. Er würde sich zu einem Feind Rackhams machen und Jamie wusste, was Rackham mit seinen Feinden anstellte.
Doch ohne den fliegenden Jungen würde Jamie sich auf dieser Insel niemals zurecht finden. Er brauchte den Jungen lebend.

"Peter, pass auf!!", schrie Jamie mit Leibeskräften zu dem Jungen herauf. Peter warf Jamie einen überraschten Blick zu, dann entdeckte er Rackham.
Er wich der Kugel aus, fast hätte sie sein Bein gestreift. Mit erschrockenem Gesicht starrte Peter nach unten auf den Piratenkapitän.
Mit hochrotem Kopf wandte Rackham sich Jamie zu.

Oh oh.

Der Kapitän richtete seine Pistole auf den Ersten Offizier. Jamie machte sich schon bereit in Deckung zu gehen, doch dazu kam es nicht.
Rackham wurde erneut gestört, dieses Mal von den Feen.
Sie umschwirrten seinen Kopf und attakierten ihn mit ihren kleinen Händen.
Jamie stand total verblüfft da und beobachtete, wie Rackham versuchte die kleinen Wesen zu verscheuchen.

Heiliges Kanonenrohr, jetzt beschützten mich auch noch diese Feendinger!

Jamie sah seine Chance gekommen. Er rannte auf die Beiboote zu und ignorierte dabei die Piraten, die ihm komisch hinterher starrten.
Als Jamie die Boote erreichte, wirbelte er zu den Jungen herum und winkte sie zu sich heran.
"Kommt, helft mir!", schrie er ihnen zu, wartete aber ihre Antwort nicht ab. Hastig machte er sich daran, das Boot los zu binden. Immer wieder warf er einen Blick zu Rackham, doch der war immernoch damit beschäftigt die Feen abzuwehren. Weder Peter noch Jamie beachtete er und die Piraten standen unschlüssig herum und starrten entweder zu Jamie oder zu Rackham. Ohne Rackhams Befehle durften sie schließlich nichts unternehmen.

Jamie hatte das erste Tau gelöst und machte sich nun an das zweite. Wie aus dem Nichts war Peter an seiner Seite und ging ihm zur Hand.
"Nun kommt schon!", rief Peter seinen Freunden verärgert zu, die sich jetzt endlich entschlossen in Bewegung setzten. Auf Peter schienen sie zu hören.
Doch Jamie war das egal, Hauptsache sie kamen nun endlich.

Jetzt hatte er auch das zweite Tau gelockert, Peter war fast fertig mit dem dritten. Die anderen Jungen griffen sich das vierte.
Es ging sehr schnell voran und dann war das Boot frei.
Doch wie sollten sie es so einfach über die Reling bekommen?
Peter schien schon eine Idee zu haben.
"TINKERBELL!", schrie er einer der Feen zu und diese kam sofort auf sie zugeschossen.

Unruhig sah Jamie sich nach Rackham um. Der hatte nun endlich mitbekommen was sein Offizier und der fliegende Junge vorhatten.
"Haltet - sie - auf!!", presste Rackham hinter zusammengebissenen Zähnen hervor, während er weiterhin um sich schlug.
Sofort setzten sich die Piraten brüllend in Bewegung.

"Feenstaub!", sagte Peter hastig zu der Fee, "Schnell!"
Die Fee flog über das Boot und verstreute goldenen Glanz über das morsche Holz. Wie gebannt starrten die Jungen und Jamie auf die Stelle, wo der Staub nieder gerieselt war. Langsam erhob sich das kleine Boot in die Luft.

Jamie zog seinen Degen und stellte sich den Piraten entgegen. Jeder hier wusste, dass Jamie ein ausgezeichneter Fechter war, fast sogar besser als Rackham, doch sie zogen trotzdem ihre Degen und Jamie begann den Kampf.
Es war ein Leichtes für ihn. Es dauerte nicht lange, da hatte Jamie drei Piraten niedergestreckt. Die anderen Piraten wurden unruhig und wichen zurück. Jamie nutzte ihre Zögerlichkeit und sprang mit einem Satz in das Boot. Peter folgte ihm problemlos, er konnte ja fliegen.
Gemeinsam halfen sie den anderen Jungen ins Boot.
"Tootles, hier!", rief Peter und streckte dem kleinsten Jungen seine Hände entgegen.
Als sich ein Pirat mit gezücktem Degen dem Boot näherte, nahm Jamie seine Pistole und schoss ihn nieder.
"IHR FEIGLINGE!", keifte plötzlich eine vertraut bösartige Stimme und Jamie wirbelte entsetzt herum. Rackham kam schnellen Schrittes auf das Boot zu, in seiner Hand hielt er eine rauchende Pistole. Die Feen hatten die Flucht ergriffen.
"Ich mach das jetzt", keifte Rackham und hob erneut die Pistole.
Jamie wandte sich ab und half eilig dem letzten Jungen ins Boot.
"Duckt euch alle!", zischte Jamie, als er das Klicken der Pistole hörte. Gerade noch rechtzeitig konnten sie sich alle wegducken und die Kugel flog über sie hinweg. Rackham fluchte laut.
"Weg hier!", sagte Peter an die Fee gewandt, "Los, bring sie an Land! Ich kümmere mich um Rackham!"
"Er wird dich töten!", protestierte Jamie laut, doch Peter hatte sich bereits in die Luft erhoben und sauste auf Rackham zu.

Die Fee Tinkerbell ließ das Boot über die Reling hinweg gleiten und steuerte damit auf das Wasser, doch Jamie und die Jungen konnten nur besorgt zu Peter und Rackham zurückgucken.
Der Junge umrundete Rackham wie zuvor die Feen und der Kapitän versuchte zornesrot ihn zu erwischen.

Das Boot landete sanft auf dem Wasser und nun konnte selbst der große Jamie nicht mehr sehen, was am Deck vor sich ging.
"Peter, komm!", rief einer der Jungen verängstigt nach oben.
Man hörte nur das Fluchen von Rackham, einen Aufknall und dann einen Schuss - gefolgt von einem Aufstöhnen.

Jamie schwante Übles.
Lange Zeit war es still. Die Jungen hielten den Atem an und starrten hoffnungsvoll auf die Reling.
Jamie war sich klar, es war zu spät. Rackham hatte den Jungen erwischt.
"Warum braucht Peter so lange?", fragte der kleinste Junge mit trauriger Stimme.
Jamie holte tief Luft. Wie sollte er es den Kindern nur beibringen? Er kannte sich überhaupt nicht mit Kindern aus und hatte eigentlich auch keine Lust diese jetzt zu trösten...

Aber dann schoss wie aus dem Nichts Peter über die Reling und auf sie zu.
Die Jungen fingen laut an zu jubeln. Jamie starrte ihm nur total baff entgegen.
Peter rang sich ein Lächeln ab, doch Jamie konnte sehen, wie er sich die Schulter hielt. Blut drang unter seinen Fingern hervor.
Als er auf dem Boot landete, knickten seine Knie unter ihm ein und er sank stöhnend auf den Boden des Bootes.
"Peter!"
"Peter, alles okay?"
"Bist du verletzt?"
"Peter, was ist passiert?"
Die Jungen drängten sich besorgt um ihn.
Jamie warf einen Blick auf die Fee. Sie steuerte das Boot sicher Richtung Land.
Als Jamie zurück sah, erkannte er Rackham, der an der Reling stand und zornig die Fäuste schüttelte.
Ihm entfuhr ein leises "Ha!", und er grinste selbstgefällig seinen ehemaligen Kapitän an.
Dann wandte er sich wieder an die Jungen, die aufgeregt vor sich hin murmelten.
"Macht mal Platz", sagte Jamie unwirsch und schob zwei der Jungen beiseite.

Peter lag auf dem Rücken, die Augen geschlossen. Wahrscheinlich ohnmächtig.
Sein Gesicht war aschfahl und sein Hemd blutdurchtränkt. Seine Hand lag immer noch schlaff auf seiner rechten Schulter.
Vorsichtig schob Jamie Peters Hand weg und zog sein Messer. Die Jungen zuckten erschrocken zusammen beim Anblick der Waffe, doch Jamie schnitt bloß Peters Ärmel weg, damit er die Wunde besser betrachten konnte.
Als das erledigt war, wischte er den blutverschmierten Dolch an der Hose ab und steckte ihn wieder weg.
"Hm", machte er nachdenklich, während ihn die Jungen erwartungsvoll beobachteten. Einer von ihnen wimmerte leise vor sich hin.
"Die Kugel steckt noch in der Wunde", sagte Jamie schließlich, "Aber ich kann sie nicht einfach mit dem Messer herausholen. Der Junge braucht einen Arzt. Sonst..."
Er sprach lieber nicht weiter. Er wollte den Jungen nicht unnötig Angst machen.
Jamie legte eine Hand auf Peters Stirn, um die Temperatur zu fühlen.
Heiß und verschwitzt. Lange würde der Jungen die Schmerzen nicht aushalten.

Plötzlich hörte Jamie wieder die sanften Glöckchen. Er drehte sich überrascht zu der Fee um und nahm seine Hand von Peters Stirn.
Die kleine Fee klingelte laut etwas und deutete dabei auf sich.
"Kennst du einen Arzt?", fragte er die Fee verwundert und das kleine Geschöpf nickte eifrig.
Jamie lächelte erleichtert.
"Gut. Dann bring uns schnell dahin! Er wird immer schwächer."
"Wird Peter... sterben?", fragte einer der Jungen total verzweifelt und eine dicke Träne kullerte ihm die Wange herunter.
"Nein." Jamie schüttelte den Kopf, obwohl er sich nicht ganz sicher dabei war. "Er wird es schaffen. Ganz bestimmt."

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