Kapitel 25: -Misstrauen-
„Wie konnte es passieren, dass wir keinen Einsatz erhalten haben?" fragte Forrester und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ist das System kaputt?" hakte er nach und sah spöttisch zu dem Mann, der neben den Bildschirmen stand; auf denen in verschiedenen Winkeln Aufnahmen liefen vom gestrigen Ereignis. „Wir wissen nur, dass es eine Nicht relevante Nummer war. Es gab keinerlei Anzeichen... Ich gebe zu, es gab keine relevanten Mails, Telefonate oder sonstiges, das unser System den geplanten Anschlag hätte voraussehen können. Das System verarbeitet Daten und wenn es keine Daten im Netz gibt, kann unser System auch nichts verarbeiten." erklärte der Mann; der einen weissen Kittel wie ein Arzt trug, mit einem eingestickten Namen. Fowler. „Wenn ein Mensch also beschliesst kurzfristig etwas anzugreifen und es nicht explizit Daten oder Hinweise im Netz gibt; zum Beispiel, das die Person vorher bei Google nach Bomben selber bauen Tutourials gesucht hat, können wir dies nicht erfassen und somit nicht verhindern. Das sind die restlichen 0.5% die wir nicht abdecken können. Schliesslich können wir noch nicht in das menschliche Gehirn hineinblicken." Lachte Fowler trocken und Forrester verdrehte die Augen. „Tut mir leid. Keine Daten, keine Mission." zuckte Fowler mit den Schultern. Olec nickte: „Fowler hat recht. Wir haben keinerlei Daten erhalten Forrester, was durchaus öfter passiert, als Du Dir vorstellen kannst. Diese Leute, die da eingeschritten sind..." Olec deutete auf die Bildschirme. Es liefen in Endlosschleife die Aufnahmen und es gab aus verschiedenen Winkeln Standbilder von einem verschwommenen Menschen im Anzug. Der Mann im Anzug. Alex Blick blieb an dem Bild haften. In der Nacht hatte er sie in ihren Träumen verfolgt, doch immer wenn sie ihm nahe kam, war er auf ein Mal weit weg und nicht zu erreichen für sie. Sie rannte und rannte bis sie schliesslich aufwachte.
„Kennen wir die Leute, die dahinter stecken? Gehören die zu uns oder kommen sie von einer anderen Organisation? FBI vielleicht?" fragte sie in den Raum hinein, doch niemand schien eine Antwort zu haben. Forrester schnaufte belustigt: „FBI? Als ob die jemals etwas hinbekommen hätten." murmelte er, doch Alex ignorierte seinen Sarkasmus. „Sie waren schon aktiv, bevor wir von der Regierung beauftragt wurden dieses Land zu schützen." Kam es von einer vertrauten Stimme von der Tür zum Saal. Miss F betrat den Raum, wie eine geschmeidige Raubkatze bewegte sie sich nach vorne und zog somit alle Blicke auf sich. Sie trug wie immer Schwarz. Ihre High-Heels klackerten über den Boden und waren das einzige Geräusch, das im Raum zu hören war. Als Miss F neben Fowler stehen blieb, schluckte dieser und wirkte auf ein Mal kleiner. „Bevor wir Sentinal worden, gab es Northern Lights. Dazu bestimmt die Sicherheit innerhalb des Landes zu bewahren, Terroranschläge rechtzeitig heraus zu filtern und diese zu verhindern, doch Northern Lights scheiterte und es entstand Samaritan, eine korrupte Gruppe, die nach Macht strebte. Wir haben uns in die entgegengesetzte Richtung entwickelt und waren lange nur ein Projekt auf einem Blatt Papier. Eine Code Zeile im Netz." Miss F blickte in die Runde und blieb bei Alex stehen. Sie verzog leicht die rot geschminkten Lippen und fixierte die junge Frau. „Sentinal wurde nach der Zerschlagung von Northern Lights und Samaritan von der Regierung ins Leben gerufen um dieses wundervolle Land weiterhin zu schützen ob nun von Innen oder von aussen. Denn es soll nicht zu einem zweiten Nine Eleven kommen. Schon damals gab es Relevante und irrelevante Daten. Die Regierung und unsere Organisation haben sich dafür entschieden die Relevanten Daten zu behandeln. Sie Alle wissen, wie wir an unsere Daten kommen. Doch sie wissen nicht, das die Irrelevanten Nummern in die Weiten des Netzes verschwinden und sich anscheinend eine Gruppe von..." Miss F suchte nach einem Begriff und verzog ihren rot geschminkten Mund: „Gutmenschen" – sie zeichnete mit ihren Fingern Gänsefüsschen in die Luft um diesen Begriff noch zu untermalen. „Es sich zur Aufgabe gemacht hat, diese für die Regierung irrelevanten Nummern anzunehmen. Hauptsächlich handelt es sich um kleinere Sachen wie Diebstahl oder kleine kriminelle Handlungen, die es in dieser Welt nun mal gibt. Also lassen wir sie machen. Solange sie uns nicht in die Quere kommen." Sie zuckte leicht mit ihren Schultern, als ob das Ganze nur eine kleine Sache und nicht weiter von Belang sei. „Bis jetzt haben wir gut nebeneinander existieren können. Fowler sagte bereits, das wir 0.5% nicht abdecken können, weil es nicht ins Netz eingespeist wird. Wie unsere gestrigen Helden davon erfahren haben ist noch nicht geklärt. Olec, ich möchte das Du Dir noch mal alle Daten genau ansiehst und herausfindest ob es einen Fehler in der Programmmatrix gibt." Der Russe nickte kurz als Bestätigung. „Gut, dann war es das für Heute. Ihr könnt abtreten, haltet euch bereit, falls doch noch ein Einsatz kommen sollte." Damit löste sich die Anspannung und die einzelnen Teams erhoben sich.
Miss F kam direkt auf Alex zu, die sich gerade ihre Jacke überzog. „Du hast Dir Deine Haare abgeschnitten." Kam es von der Frau und Alex senkte den Blick: „Ja, es ist praktischer." Automatisch fuhr sie sich über eine Strähne, die in ihr Gesicht gefallen war. „Steht Dir." Kam es nur kurz und knapp von Miss F. Alex blickte unsicher zu der Frau auf. Was sollte sie davon halten? Miss F schien sie mit ihrem Blick durchleuchten zu wollen. Fast schon erwartete Alex, dass ihre Chefin nach dem gestrigen Tag fragen würde. Doch es kam nichts. „Geht es Dir soweit gut?" kam es stattdessen von der älteren Frau und Alex liess ein Lächeln über ihre Lippen huschen: „Ja, alles gut." antwortete sie und fragte sich insgeheim, ob Miss F versuchte sie somit aus der Reserve zu locken. Doch die Ereignisse, die in letzter Zeit passiert waren, liessen Alex vorsichtig und skeptisch werden. Es schien eine Ewigkeit zwischen ihnen Still zu sein, bis sich bei der Frau ein Lächeln auf den roten Lippen bildete und Alex ihre Hände auf den Schultern spürte. Die giftgrünen Augen der Älteren fixierten sie – Alex meinte ein misstrauischen Unterton heraus zu hören, als Miss F sagte: „Du weisst, das Du jeder Zeit zu mir kommen kannst, wenn etwas ist, oder?" Es sollte besorgt klingen, doch es war eindeutig, dass Miss F ebenso Misstrauisch war wie Alex selbst. „Ja, natürlich." Stiess sie leise aus und versuchte dabei so dankbar wie möglich zu klingen. Ein Kloss bildete sich in ihrem Hals. Miss F taxierte sie immer noch. Alex spürte wie sich die Finger von Miss F in ihre Schultern gruben. Es vergingen genau fünf Sekunden, bis Miss F zufrieden zu sein schien und Alex los lies, ein falsches Lächeln auf den Lippen: „Gut, dann nimm Dir für heute frei. Ich glaube nicht, dass wir Dich heute grossartig brauchen. Die anderen Teams können genauso gut einen Einsatz übernehmen, sollte ein neuer Auftrag rein kommen. Morgen um 0600 bist Du wieder zurück." Damit entliess Miss F sie und das Klacken der High-Heels erklang erneut, während die Frau den Raum verliess.
Alex schluckte den imaginären Kloss hinunter. Sie spürte immer noch die Hände von Miss F auf ihren Schultern und die Finger, die sich leicht in ihre Haut gegraben hatten. „Saschka?" hörte sie Olec wie aus weiter Ferne fragen. Langsam riss Alex ihren Blick von dem Rücken von Miss F los. „Alles okay?" fragte der Russe und Alex sah ihn unsicher an: „Ich weiss es nicht Olec..." flüsterte sie, als fürchtete sie, das sie jemand abhören würde. „Nicht hier." Kam es noch leiser aus ihr raus. Olec nickte: „Ich muss mich eh noch um einiges kümmern, wie Du mitbekommen hast muss ich das System checken. Und Du hast Miss F gehört. Solange der Kerl uns nicht in die Quere kommt, ist er irrelevant für uns." Olec lachte kurz, als hätte er einen guten Witz gemacht. Irrelevant. So wie die Nummern, die sie nicht erhielten. Alex atmete kurz tief ein und wieder aus. „Dann melde Dich später, wenn Du frei bist." Sagte sie an Olec gewandt und blickte noch ein Mal zu dem Ausgang, durch den Miss F verschwunden war. Es war wieder nur ein Gefühl. Ein Gefühl, das jedoch immer stärker wurde. Irgendetwas stimmte einfach nicht, doch Alex konnte sich nicht erklären WAS genau nicht stimmte. Sie fühlte sich so, als ob sie ein grosses Puzzel vor sich hatte. Die Ränder waren schon zusammengesetzt, der Rest lag wild verstreut auf dem Tisch und sie musste es nun zusammen setzen. Doch wo sollte sie nur anfangen? Das Misstrauen, das sich langsam aber sicher in Alex breit machte, liess sie langsam aber sicher an die ganze Organisation zweifeln. War The Sentinel wirklich die Guten?
***
„Schon irgendwelche neuen Erkenntnisse?" fragte John zum gefühlt tausensten Mal. Finch blickte vom Bildschirm auf: „Es tut mir Leid Sie enttäuschen zu müssen Mister Reese. Aber, das was wir bis jetzt herausgefunden haben ist alles, was wir über die neue Organisation haben." John seufzte frustriert auf: „Sie wollen mir also sagen, das ihre Wundermaschine keine Aufzeichnungen hat von 'The Sentinal'?" hakte er nach und sah Finch dabei ungläubig an. Finch konnte sich das auch nicht erklären und lehnte sich zurück: „Die Organisation scheint ein abgeschirmtes Programm zu sein. Ich gebe wirklich mein Bestes um alles herauszufinden, was wir wissen wollen, aber ich kann auch nicht zaubern." Missmutig stemmte sich Finch hoch und hinkte in Richtung Küche. Ein Tee würde jetzt genau das Richtige sein. „Jemand will also nicht, das wir herausfinden was diese Organisation genau macht, vorhat und wie es sein kann, das 11 Jahre lang eine Frau verschwindet, nur um dann mit neuer Identität auftaucht, aus dem Nichts und sich die Maschine weigert, das die Frau ein und die Selbe ist. Das ist doch schon merkwürdig oder nicht?" meinte John und Finch kam mit seinem Tee zurück an den Platz. „Tja, wer weiss was die Regierung nach der Zerschlagung von 'Northern Lights' und 'Samaritan' ausgeheckt hat, um sich von dem Hauptprogramm ab zu kapseln. Nach allem was die letzten Jahre passiert ist, kann ich die Regierung sogar ein klein wenig verstehen. Immerhin fliegen wir trotzallem immer noch unter dem Radar und können weiterhin irrelevante Nummern bearbeiten." Finch pustete kurz in seine Tasse und nahm dann einen vorsichtigen Schluck. Als er das Gesicht von John sah setzte er hinzu: „Mister Reese, ich weiss, dass es frustrierend sein muss. Aber wir sollten mit Vorsicht an die Sache ran gehen und nicht überstürzt handeln." John fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. Finch hatte ja recht, aber dennoch, die ganze Sache mit Myles wurmte ihn.
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Naböönd Zusammen. Ich muss mich erst mal wieder in die Story einfühlen, tut mir leid, das es nur ein langweiliges Kapitel ist. Es wird wie bereist erwähnt noch etwas dauern, bis ich wieder zur alten Form zurück finde. Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen. Ich gebe mein Bestes. Wann ich weiter schreibe ist wie immer ungewiss. Ich hoffe das Kapitel hat euch trotzdem gefallen. Schönen Abend.
Eure Raven
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