chapter 41
" Oh man..." seufzte Taehyung dann der Stimme nach frustriert. Das Licht im Flur schien direkt auf seine dunklen Augen, welche mich mit einer unglaublichen Kälte ansahen.
Zuvor hatte er mich noch nie so distanziert angeschaut. Nicht mal bei unserem ersten Treffen in der Schule damals. Ich hatte das Gefühl, dass der Mensch vor mir einfach nicht derselbe von gestern war.
" Hör zu, das mit dem Kuss gestern, tut mir leid. Es war einfach aus dem Affekt. Wir haben zu viel getrunken und ich war etwas lustig drauf. Mach dir keinen allzu großen Kopf deswegen und vergiss es einfach. Außerdem bin ich nicht schwul." Meinte er gelassen, wobei mit jedem weiteren Wort, das er sagte, komischerweise ein weiterer Stich in mein Herz gesetzt wurde.
Es war also einfach ein Fehler hier her gekommen zu sein, geschweige denn ihn gestern geküsst zu haben.
Bitter über die Erkenntnis, dass ich vielleicht doch Gefühle für ihn hatte, biss ich mir auf die Lippe, um meine Emotionen zurück zu halten.
Alles tat mir innerlich nämlich sehr weh. Dabei hatte ich gerade gar kein Recht dazu verletzt zu sein. Schließlich war ich irgendwie in Taehyungs Wohnung eingebrochen und hatte mir Hoffnung gemacht von wegen ich wäre wichtig für ihn. Nun spürte ich nunmal die Konsequenzen meines naiven Handelns.
" Okay..." antwortete ich dann knapp, um nicht in Tränen auszubrechen. Darüber hinaus hatte ich dem einfach nichts mehr hinzuzufügen. Es gab keine Worte mehr zu erzählen oder zu sagen. Ich musste seine Worte einfach akzeptieren. Also drückte ich Taehyung seinen Schlüssel noch in die Hand, ehe er sich sogleich auch schon verabschiedete.
" Es ist alles gut zwischen uns, wir sind Freunde. Wir sehen uns dann Montag in der Schule." Meinte er zum Schluss, wodurch noch ein kleiner Hauch von Erleichterung in mir hoch kam, als plötzlich erneut jemand aus der selben Tür wie Taehyung trat.
Es war ein großer junger Mann mit blasser Haut und pechschwarzen Haaren. Er trug bis auf seine schwarze Boxershorts ebenfalls nichts, wodurch seine Bauchmuskeln und die lange dünne Figur zu sehen waren." Was ist denn los? Warum brauchst du so lang, Tae? Du lässt mich viel zu lange warten."
Überrumpelt und überrascht zu gleich hielt ich einen Moment inne. Ich zählte direkt eins und eins zusammen und konnte selbst nicht glauben, was ich da sah.
Es fühlte sich dann kurz darauf so an, als hätte Taehyung mir damit gerade tausend Nadeln einzelnd in die Brust gerammt und mir kurz darauf einen Schlag ins Gesicht versetzt. Ich fühlte mich so unendlich traurig, belogen und beschämt zugleich.
Zeitgleich weiteten sich augenblicklich Taehyungs Augen und er wirkte nicht mehr kalt, sondern ertappt.
" Ich hab gesagt du sollst drinnen bleiben, Lou!" Zischte Taehyung dann plötzlich wütend und drückte den fremden Kerl wieder ins Zimmer, wo sie kurz daraufhin anfingen zu diskutieren.
Währenddessen versuchte ich diese Situation zu verdauen und gleichzeitig über Taehyungs Lüge nicht sauer zu werden. Denn langsam geriet ich an das Limit meiner Emotionen. Ich konnte mich kaum noch zurückhalten.
Eine Welle an Gefühlen durchflutete und ertränkte mich.
" Du...Du hast mich angelogen..." stotterte ich noch immer unbegreiflich, als Taehyung wieder alleine in den Flur zurück kehrte. " Jungkook, das ist alles einfach-"
" Nein, du hast mich angelogen! Nicht schwul also? Aha?" Knurrte ich verdammt wütend und verletzt. Höchstwahrscheinlich hatte Taehyung diesen Typen noch vor unserem gestrigen Kuss gedatetet und ihn auch noch betrogen.
" Ich mache mir Sorgen um dich und schreibe dir und alles, was du tust ist meine Texte zu ignorieren und zu vögeln? Dabei hast du erst gestern mich geküsst! Gefühle hin oder her, wenn du vergeben bist dann macht man sowas nicht! Außerdem...kannst du verdammt nochmal ehrlich sein, wenn du keine Gefühle für mich hast, anstatt dir irgendeinen Scheiß auszudenken! Schließlich sind....nein, waren wir Freunde! I-ich habe dir vertraut..." wisperte ich dann und musste feststellen, dass ich in Tränen ausgebrochen war. Das ganze schien zu viel für mich zu sein.
" Ach Jungkook...es tut mir wirklich leid...." Taehyungs Mimik hatte sich bei meinem Anblick um 180 Grad gewendet und er schien nun wieder wie der Alte zu sein. Seine Augen funkelten und er sah mich mitleidig an, während seine Hand gerade nach mir ausstrecken wollte.
" Nein, fass mich nicht an!" Heulte ich und schlug die näher kommende Hand weg. " Lass mich einfach nur noch in Ruhe! I-ich will nichts mehr mit dir zu tun haben!" Übermahnt vom Stress und den Gefühlen drehte ich mich kurzerhand um und rannte schnur stracks aus Taehyubgs Wohnung heraus.
Ich hörte noch wie mir Taehyung hinter her rief, doch verstand seine Worte im Eifer des Gefechts nicht.
Alles woran ich gerade denken konnte, war meine Flucht. Ich wollte einfach nur noch weg von hier.
Felou
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