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33. All In

Obwohl für meinen Vater wahrscheinlich nur ein einziger Anruf nötig gewesen wäre, um mich doch noch für das nächste Semester zu qualifizieren, entschied ich mich dagegen, ihn um diesen Gefallen zu bitten. Es widersprach meinen Prinzipien, denn ich wollte es allein schaffen. Ich musste einfach. Außerdem wollte ich nicht, dass er in irgendeiner Form Macht über mich besaß und dies wäre definitiv der Fall gewesen, wenn ich seine Hilfe in Anspruch genommen hätte.

Deshalb scrollte ich aufgeregt - und allein - durch die Richtlinien des Studienganges für Sprach- und Literaturwissenschaften, denn diese Richtung war es, welche mich wirklich interessierte. Anscheinend war erst ein Besuch in dem Buchladen notwendig gewesen, um mir dies ganz deutlich vor Augen zu führen. Als ich schon fast aufgeben wollte, blieb mein Blick an dem Absatz zum Nachrückverfahren hängen. Es schien vielleicht doch noch eine Chance für mich zu geben!

Ich war gerade dabei, hektisch die erforderlichen Unterlagen zusammenzusuchen, als mein Handy zu Klingeln begann.

Eingehender Videocall von Emmanuel:

„Hey Charlotte aus New York", begrüßte er mich mit einem Schmunzeln auf den Lippen und sein Anblick ließ mich sofort dahinschmelzen. Emmanuel lag auf dem Bett in der Strandhütte, während seine Augen sehnsüchtig in die Kamera blickten. "Was machst du gerade?"

„Ich sitze am Laptop und sehe mich nach Studienmöglichkeiten um", erwiderte ich und zögerte noch, ob ich ihn über meine Pläne informieren sollte. Immerhin wollte ich ihm unter keinen Umständen falsche Hoffnungen machen.

„Und hast du schon etwas Interessantes gefunden?"

„Ja!", platzte es eine Spur zu euphorisch aus mir heraus, aber im nächsten Moment biss ich mir auch schon auf die Zunge. „Ich war heute nach der Arbeit in einem Bücherladen und der Mann dort hat mir auf eine wirklich liebenswerte Weise einen Stups in die richtige Richtung gegeben."

„So, so ... Ein fremder Mann hat dir also einen Stups gegeben?", wollte Emmanuel mit hochgezogener Augenbraue wissen, aber sein Grinsen verriet mir sofort, dass er diese Bemerkung nicht allzu ernst nahm. Viel mehr schien er amüsiert und gleichermaßen verwirrt zu sein.

Da ich ohnehin nicht fähig war, etwas vor ihm zu verbergen, klärte ich Emmanuel im Schnelldurchlauf über jedes Detail auf. Dafür erhob ich mich von meinem Schreibtisch und lief mit dem Display vor der Nase in meinem Zimmer auf und ab. Als ich meine Ausführungen schließlich beendet hatte, ließ ich mich rücklings auf mein Bett fallen und wartete gespannt auf die Reaktion meines Freundes.

„Wow, das waren wirklich ganz schön viele Informationen", kommentierte er meinen Monolog lachend, bevor er sich mit einer Hand durch seine dunklen Locken fuhr und mich mit seinen braunen Augen fixierte. „Charlotte, das hört sich einfach großartig an! Wo kann ich den Mann finden, um mich persönlich bei ihm zu bedanken?"

„Du bist also genauso begeistert von der Idee, wie ich?", versicherte ich mich erneut, obwohl dies eigentlich überhaupt nicht nötig gewesen wäre. Ich kannte Emmanuel und das Feuer in seinen Augen sprach Bände.

„Machst du Witze? Das klingt schon fast zu gut, um wahr zu sein!"

„Ich werde alles daransetzen, um irgendwie doch noch für das kommende Semester angenommen zu werden. Für irgendwas muss mein makelloses Abschlusszeugnis doch gut sein!"

„Ganz ehrlich: Sie wären verrückt, wenn sie dich ablehnen würden!"

Die Art und Weise, wie er an mich glaubte, trieb mir doch glatt die Tränen in die Augen. Auch, wenn es falsch war, ihn gelegentlich mit Lucas zu vergleichen, konnte ich manchmal einfach nicht anders. Lucas hätte mich bei diesen Plänen niemals unterstützt und stattdessen mit hämischen Bemerkungen überschüttet. Natürlich hatte ich seine nette Geste am Flughafen nicht vergessen, trotzdem war ich froh, seitdem keinerlei Kontakt mehr zu ihm gehabt zu haben.

„Alles okay?", wollte Emmanuel plötzlich von mir wissen und erst in diesem Moment bemerkte ich, wie sich eine einzelne Träne den Weg über meine Wange bahnte. Verschämt wischte ich sie mit dem Ärmel meines Shirts weg, bevor ich wieder in die Kamera blickte.

„Ich liebe dich einfach so sehr und ich schätze, das macht mich gelegentlich ziemlich emotional", antwortete ich ehrlich, während sich jede Faser meines Körpers nach ihm sehnte. Wahrscheinlich hätte ich in diesem Augenblick sogar meine Seele verkauft, um endlich wieder in seinen Armen liegen zu können.

****

Nachdem wir das Telefonat beendet hatten, verbrachte ich die halbe Nacht damit, alle notwendigen Unterlagen zusammenzusuchen. Ich wollte unter keinen Umständen weitere wertvolle Zeit verstreichen lassen. Je früher ich Gewissheit haben würde, desto besser.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es weit nach Mitternacht war, als ich endlich zum Abschluss kam. Ein letztes Mal sichtete ich alle Dokumente, um sie schließlich in einem großen, an die Florida State University adressierten, Umschlag verschwinden zu lassen. Eigentlich wäre es für mich praktischer gewesen, die Unterlagen online zu verschicken, allerdings stand auf der Homepage der Hinweis, dass der postalische Einsendeweg bevorzugt wurde. Am liebsten hätte ich alles persönlich abgegeben, was jedoch aufgrund der Entfernung nicht möglich gewesen war.

Obwohl der nächstgelegene Briefkasten erst gegen neun Uhr geleert werden würde, entschloss ich mich, den Briefumschlag sofort dorthin zu bringen. Vorher würde ich ohnehin kein Auge zu bekommen. Ich musste unbedingt alles in meiner Macht stehende erledigen, bevor ich zur Ruhe kommen konnte.

So leise wie möglich schlich ich also ins Erdgeschoss, denn ich wollte eine Begegnung mit meinen Eltern um jeden Preis verhindern. Eilig, aber trotzdem geräuschlos, schlüpfte ich in meine Schuhe, zog eine Jacke über und trat schließlich durch die Tür hinaus in die Nacht.

Den Umschlag drückte ich gegen meinen Bauch und hielt ihn festumschlungen, während mich meine Füße durch die vornehme Wohngegend trugen. An den perfekt gepflegten Vorgärten und den makellosen Häuserfassaden hatte ich mich schon seit Ewigkeiten satt gesehen. Zum Glück dauerte es nicht lange, bis ich endlich den blauen Briefkasten erreichte. Mein Herz klopfte wie verrückt, als ich das Kuvert durch den schmalen Schlitz gleiten ließ.

Einen Moment stand ich einfach nur auf der Stelle und starrte den Briefkasten an. Ich konnte überhaupt nicht einschätzen, wie meine Chancen auf einen Nachrückplatz wohl standen. Warten war noch nie meine Stärke gewesen, aber es lag nun nicht mehr in meiner Hand.

Ich hatte alles auf eine Karte gesetzt und nun hieß es: Alles oder nichts!

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