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Weihnachten in der Arena

Cordelia ritzte die achte Kerbe in ihren Stock - jede Kerbe stand für einen Tag, den sie bereits in dieser grässlichen Arena verbracht hatte. Und wenn ihre Berechnungen stimmten, und sie die Zeit zwischendurch nicht aus den Augen verloren hatte, musste das heißen dass heute der vierundzwanzigste Dezember war - Weihnachten. Cordelia packte in Windeseile die paar Materialien zusammen, welche sie letzte Nacht aus ihrem Beutel geholt hatte. Dann stach sie ihrem Mittribut aus Distrikt Sieben ihren Stock sanft in die Seite - wobei Artus für sie doch so viel mehr als nur ein Mittribut war. Er war ihr Freund, ihr Verbündeter, ihr Leben.

Sie waren auch vor der Ernte schon zusammen gewesen, weshalb es für Cordelia nicht als Überraschung kam, dass Artus sich - entgegen ihres Flehens - freiwillig als Tribut gemeldet hatte, nachdem Cordelia gezogen worden war. "Merry Christmas", meinte sie nun zu Artus, als er sich langsam aufsetzte und sich den Schlaf aus den Augen rieb. "Dir auch, Cordie." Er schmunzelte. "Ich würde dich jetzt küssen, aber nachdem wir gestern nichts als ein halb verwesenes Kaninchen als Abendessen hatte und ich mir zudem seit" - er warf einen Blick auf ihren Stock - "Acht Tagen nicht mehr die Zähne geputzt habe, wäre das glaube ich weder für dich noch für mich angenehm."

"Ach, mach dich doch einfach fertig, du fauler Sack", ab Cordelia zurück, wobei sie nicht verhindern konnte, dass ein leises Lächeln ihre Lippen umspielte. Nachdem sie fertig gepackt, ihre Spuren verwischt und den kleinen Felsspalt verlassen hatten, den sie als Übernachtungsmöglichkeit genutzt hatten, schlug Artus vor, auf die Jagd zu gehen. Cordelia stimmte zu, allerdings achteten die beiden darauf, immer in Sichtweite des anderen zu bleiben.

Nachdem Artus einen Hasen erlegt hatte, ließen sich die beiden nieder um Teile bereits jetzt zu Essen. Jedoch wurden sie von einer Durchsage unterbrochen, die laut und klar durch die Arena schallte: "Ein paar der Tribute, die fleißig mitgezählt haben, werden wohl schon wissen welcher besondere Tag heute ist - Weihnachten!" Cordelia rollte mit den Augen. Sie hasste es, wenn Leute - vor allem welche aus dem ach-so-tollen Kapitol - in solch einem kindlichen Tonfall sprachen. Artus bedeutete ihr jedoch, leise zu sein, und so konzentrierte sie sich weiter auf die Stimme, hinter welcher sie Caeser Flickerman zu erkennen glaubte:

"Weihnachten ist weitaus als der Tag der Liebe, der Freude und der Familie bekannt. Und auch unser geschätzter Präsident Snow hat ein weiches Herz" - an dieser Stelle lachte Cordelia laut auf - "weshalb es für die Tribute heute eine Weihnachtsüberraschung gibt: zwischen zwölf und dreizehn Uhr wird jeder am Füllhorn das finden, was er am meisten braucht. Viel Spaß bei der Bescherung!" Und das sollte Weihnachten sein? Eine zeitlang war es bis auf die Tiergeräusche in der Arena wieder gespenstisch still. Artus war der erste, der sprach: "Ich weiß, Cordie, du willst, aber wir können nicht hingehen."

Cordelia widersprach heftig: "Doch, können wir! Und ich werde das auch. Du hattest es leicht, du hast direkt am Anfang deine Scheißaxt gekriegt. Aber meine Waffe ist die Peitsche und nicht dieser lächerliche Speer, den wir ergattert haben. Ohne eine Peitsche kann ich hier kaum überleben." Artus sah noch immer zweifelnd drein. Cordelia wusste, dass ihre nächsten Worte fies waren, doch sie brauchte diese verdammte Peitsche.

"Wenn du stirbst, wie soll ich mich dann zurechtfinden? Du kannst gut mit deiner Axt umgehen, aber wenn du nicht mehr da bist um mich zu beschützen? Willst du mich wirklich auf dem Gewissen haben?" Artus wandte den Blick ab und Cordelia wusste, dass sie zu weit gegangen war. Trotzdem starrte sie ihn weiterhin herausfordernd an. "Nun gut. Wir gehen. Aber keine Einzeltrips, wir bleiben zusammen, und hecken davor eine Strategie aus, okay?" "Okay", antwortete Cordelia und fiel ihm um den Hals.

***

Cordelia bemühte sich, möglichst flach zu atmen und nur wenige Geräusche zu machen, als sie mit Artus an ihrer Seite über den bemoosten Waldboden schlich. Das Füllhorn war bereits in Sichtweite, doch es glänzte im Sonnenlicht nicht nur golden - Cordie konnte viele kleine bunte tupfen entdecken. Das mussten die Geschenke sein - und in einem von ihnen wartete ihre Peitsche, da war sie sich sicher.

In dem Moment huschte eine kleine, dünne Gestalt quer über die Lichtung, kletterte den goldenen Fleck hinauf und schnappte sich zwei der kleinen Päckchen. Dann rannte sie - Cordelia hatte inzwischen erkannt, dass es sich um das weibliche Tribut aus Distrikt sechs handeln musste - zurück in den Schutz des Waldes und verschmolz mit ihrer Umgebung.

"Verdammt!" Es war Artus, der geflucht hatte, doch Cordelia fühlte sich genauso. "Das hätten wir sein müssen. Denn jetzt ist die Schlacht wohl eröffnet." In dem Moment erklang ein schriller Schrei und Cordelia erkannte, dass sich mehrere schwarz gekleidete Tribute auf den Weg zum Horn machten. Sie wusste, dass es keinen Sinn machte, dass ihr Plan anders verlief, doch sie brauchte diese verdammt Peitsche. Also drückte sie dem verdutzten Artus einen Kuss direkt auf den Mund, flüsterte ein schnelles "Ich liebe dich, bis gleich" und sprintete los.

Immer näher kam das Füllhorn mit all den Geschenken. Bisher hatte sie noch keiner angegriffen - gut so, denn sie hatte bloß das lächerliche Messer am Leib - und sie konnte die Konturen der Geschenke bereits erkennen. Und von einem Päckchen, welches mit rotem Geschenkpapier umwickelt und mit einer grünen Schleife zusammengebunden war, leuchtete ihr in silberner Schrift ein "Distrikt Sieben" entgegen. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie auf einmal einen brüllenden Schmerz in ihrem Rücken verspürte. Sie blieb abrupt stehen, verstand gar nicht, was passierte. Sie konnte sich nicht rühren, nichts tun, als sie langsam vornüber kippte.

Das letzte was Cordelia hörte, bevor sie Schwärze umfing, war ein spöttisches "Frohe Weihnachten."

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