Meer
Das Mädchen läuft am Strand entlang, mit flatterndem Kleid und weit geöffneten Armen. Der wind zerrt an ihrem leichten Sommerkleid und obwohl es sie fröstelt will sie sich nichts überziehen, will weiter das Gefühl von Freiheit, vom Alleskönnen spüren.
Hin und wieder werden ihre Füße von einer kühlen Flut überschwemmt, und wenn sich das Meer wieder zurückzieht wird sie jedes Mal ein paar Schritte mitgesogen.
Der Sand unter ihren Füßen fühlt sich mal kalt und hart an, und dann wieder warm und weich wie Butter. Zu Zeiten sinken ihre Füße ein, bis zur Ferse, bis zu den Knien, und dann wiederum ist der Boden fest und hart und sie kann problemlos darüber laufen.
Das Mädchen beschleunigt ihre Schritte, läuft erst, dann rennt sie, fliegt nur so über die Dünen. Ein Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus, erst nur klein, dann wird es immer größer und lauter bis sie schließlich laut losjubelt ohne auf die erstaunten Blicke der anderen Strandgäste zu achten.
Nach ein paar hundert Metern wird das Mädchen wieder langsamer, joggt wieder, läuft, geht. Schließlich bleibt sie stehen und lässt sich rücklings in den warmen, weichen Sand fallen. Keuchend und prustend bleibt das Mädchen liegen, bis sich ihr Atem wieder beruhigt hat.
Dann schließt sie die Au gen und konzentriert sich ganz auf ihre Sinne. Zuerst steigt ihr der Geruch von Salz in die Nase, getragen von einer leisen Brise die um sie herumstreicht, sie liebkost, ihr schmeichelt. Das Mädchen hört einige Zeit dem stetigen Rauschen des Meeres zu, dass sich zusammen mit dem weit entfernt scheinenden Stimmengewirr der anderen Besucher, dem Kreischen der Möwen und den wummernden Bässen der Musik, die aus den Lautsprechern der kleinen Restaurants und Bars an der Seite des Strands etwas blechern klingt zu einem Geräusch, was das Mädchen langsam in den Schlaf lullt.
Als sie wieder aufwacht, ist sie zunächst etwas orientierungslos. Sie greift mit den Händen neben sich und als sich ihre Hände mit grobkörnigem, beige-braunen Sand füllen der ihr langsam durch die Finger rieselt, weiß sie wieder wo sie ist.
Das Mädchen bleibt noch etwas liegen und genießt das Gefühl des warmen, krümeligen Sands an ihrem Körper, den salzigen Geruch des Meeres und das Rauschen der Wellen. Dann steht sie auf, verlässt diesen wunderbaren Ort der völligen Ruhe und kehrt zurück zu ihrer Familie.
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