Gesangstalent (7)
Percy pov
Ich war heute morgen früher aufgestanden als ich es normalerweise freiwillig tat. Wie genau ich es geschafft habe, rechtzeitig wach zu werden, weiß ich nicht aber solange es funktioniert hat, ist es mir egal. Meine Mom wusste natürlich über die Schule bereits Bescheid und so bin ich in aller Früh zu ihr gefahren. Ob das jetzt eine gute Idee war oder nicht sei mal so dahin gestellt. Trotz des kleinen Schadens, den ich einige Jahre zuvor in der Motorhaube ihres alten Prius verursacht hatte, war sie bereit mir ihr Auto zu leihen. Es war Samstag morgen und so war niemand auf den Straßen.
Das Problem war, dass sie strickt nicht einsehen wollte, dass ich in kurzer Hose und CHB T-Shirt auf diese Veranstaltung gehen würde. Leider konnte ich mich nicht durchsetzen, zum einen weil sie die bessere Autorität hatte und zum anderen weil ich danach ihr Auto haben wollte. Ich konnte nicht viel retten und so saß ich 30 Minuten später in einem dunkelblauen Anzug im Auto und fuhr ein wenig genervt durch New Yorks Vororte.
Auch wenn es so klingt als würde ich hier von allen herumkommandiert werden, aber meine Musiklehrerin war wohl so begeistert von meiner Musik gewesen, dass sie sich nicht um einen Auftritt in der Nähe sondern um einen so schnell wie möglich kümmerte.
An einer Tankstelle hielt ich an um mich mit Verpflegung für die nächsten zehn Stunden einzudecken. Leider hatte eine blöde Dracäne auch einen Blick auf meine Donuts geworfen und ich meine Hoffnung auf einen monsterfreien Tag verschwand. Als Ausgleich dafür bekam ich dann doch meine Donuts und einen Haufen goldenen Staub noch dazu.
Ich spielte mit dem Gedanken, Annabeth zumindest eine kurze IM zu schicken, entschied mich dann aber dagegen. Wenn schon Überraschung, dann richtig. Wie ich meine Ankunft im Camp überleben sollte, wusste ich noch nicht. Es würde auf jeden Fall schwierig werden, mit ungeschorener Haut davonzukommen, wenn ich morgens, ohne ihr etwas zu sagen, verschwinde. Haltet mich ruhig verrückt wenn als Halbgott meine größte Sorge ist, von meiner Freundin für mein Verschwinden bestraft zu werden, es ist nunmal so.
Bis auf drei überfahrene Empusen verlief die Fahrt ereignislos. Als ich schließlich am späten Abend an dem Ort, wo die Auftritte stattfinden sollten, ankam, musste ich feststellen, dass es hier genauso wenig wie an der Tankstelle zuvor irgendwelches blaues, gehaltvolles Essen gab.
Mein Vater war so großzügig gewesen, ein bisschen Geld für diesen Tag springen zu lassen und so konnte ich mir eine halbwegs vernünftiges Alternative zum blauen Essen besorgen. Warum hinter dem Namen des Gerichts in Klammern ‚vier Personen' stand, ging mir allerdings nicht in den Kopf. Der Teller war gut gefüllt und aus Zeitgründen sparte ich mir einen Nachtisch oder einen zweiten Gang.
Mein Ziel ließ sich leicht ausmachen. In einigen hundert Metern Entfernung stand eine übergroße Bühnenvorrichtung auf einer großen Wiese. Da ich nur noch zwanzig Minuten hatte, ehe die ganze Aktion eröffnet werden sollte, machte ich mich sofort auf den Weg.
Je näher ich kam, desto mehr fand ich zu der Überzeugung, dass meine Lehrerin übertrieben hatte. Es war definitiv zu groß.
Am Eingang, der eigentlich nur aus einem fehlenden Stück in einem langen Zaun aus Metallaufstellern bestand, war alles so groß beschriftet, dass selbst ich es lesen konnte. Ich lief durch ewig lange Absperrbänder hinter dem Eingang für TEILMEHNER und kam in einen Bereich hinter der Bühne, wo bereits Dutzende Leute mit Headsets rumrannten und einige Dutzend andere alles mögliche, von komischen Stimmübungen bis ins Leere starren, taten. Einige saßen, einige standen und so ging ich davon aus, dass es sich dabei um die anderen Kandidaten handelte.
Das rumgerenne störte mich zwar ziemlich aber ich versuchte es zu ignorieren. Nach einigen ereignislosen Minuten tippte mir jemand auf die Schulter. Ich hatte etwas derartiges bereits erwartet und konnte so den Impuls, die Person über meine Schulter auf den Boden zu Schleudern, gerade noch nieder ringen.
„Perseus Jackson?" fragte sie. Ich rang mit mir, ob ich sie korrigieren sollte. Ich entschied mich dafür. „Percy bitte, aber ja." Zu meiner Überraschung rollte sie nicht nur die Augen sonder schrieb sich irgendetwas auf ein tablet in ihrer Hand. Im weitergehen sagte sie noch: „Du wurdest sehr spät angemeldet und bist deshalb als letzter dran." ich nickte und schweifte danach ab. Ab und zu Schnitt ich einige Fetzen aus den Liedern der anderen Kandidaten mit. Ich hatte nicht allzu viel Musik im Leben gehört aber ich war mir ziemlich sicher, dass sie durchaus besser klingen konnte...
Dementsprechend hoffte ich, zumindest durch die erste Runde zu kommen. Selbst wenn mein dad mir gesagt hatte, dass meine Stimme beim Singen jedes menschliche Wesen in seinen Bann ziehen würde, mangelte es mir wie so oft an Selbstvertrauen. Ich konnte kämpfen und ich konnte gewinnen, aber ich konnte mir nicht vorher Gedanken darüber machen.
Aus diesem Grund war sogar froh, als irgendwer zu mir kam und sagte, dass ich nun dran war. Von dem Moment an schaltete sich fast jegliches bewusste Denken vollends aus. Ich trat auf die Bühne und so kam doch noch ein mehr oder weniger normaler Gedanke durch. Es war groß. Sehr groß. Mir war bereits im Vorfeld gesagt worden, dass der Hauptaugenmerk auf der Musik lag und Dinge wie Vorstellung und so nicht so wichtig waren.
Ich lief zu dem Klavier, welches, da es vermutlich das meist genutzte Instrument hier war, ziemlich mittig stand. Da die Show allerdings nicht nur darauf ausgelegt war, standen auch einige weitere Gerätschaften dahinter. Ich setzte mich auf den bereut stehenden Stuhl, welcher Praktischerweise eine recht angenehme Höhe hatte. In Gedanken sendete ich ein stummes Gebet an dad und Apollo. Ich verstand mich mit beiden gut, wollte aber auf Nummer sicher gehen. Es gelang mir sogar gleichzeitig kurz zu sagen, für wen das Lied war und dann begann ich zu spielen. Dabei fiel ich fast in eine Art Trance. Meine Umgebung nahm ich nur noch verschwommen wahr. Trotzdem war meine Konzentration nicht auf etwas bestimmtes gerichtet sondern ich verlor mich einfach in Erinnerungen und Gefühlen, die beim Singen in mir hoch kam.
So ging es jede Runde. Hazel, Frank, piper, Jason, Leo, Kalypso, Will und Nico. Jeder von ihnen kam an die Reihe. Nichtmal über mich selbst schwieg ich. Und jedes Mal versank ich in Erinnerungen. Ich vermutete, dass das gemeint war, als Poseidon sagte, meine Gefühle würden der Musik diesen Effekt geben.
Ich stand nun wieder auf der Bühne. Jede Runde bisher hatte eine begeisterte Jury mich in die nächste Runde geschickt. Soeben war mein Konkurrent geendet. Ich hatte es gehört und es klang auf die sehr eigene Art Musik, mit der er es versuchte, sehr vielversprechend. Nichtmal wirklich gut aber es handelte sich um eine Art Song, bei der Qualität nicht wirklich eine Rolle spielte. Wieder überkamen mich Zweifel. Ich hatte tatsächlich Angst vorm Scheitern.
Aber dann hörte ich die Stimmen meiner Freunde in meinem Kopf, die mir Mut zusprachen. Ich wusste, dass das nicht echt war aber nicht, wer dafür verantwortlich war. Ob meine Halbgottsinne oder ein göttlicher Eingriff sie verursacht hatte, ich fasste Mut und Entschlossenheit. Mein Konkurrent mochte auf seine Art gute Chancen zu haben aber er hatte nicht meine Erinnerungen und nicht meinen Bezug zu der Musik. Genau genommen war das, worüber er sang, annähernd sinnfrei. Ich setzte mich hin und mit möglichst ruhiger Stimme sagte ich vor dem Beginn: „Für meine Freundin. Ich liebe dich, Neunmalklug."
Auf ins Finale.
[Hier müsste ein GIF oder Video sein. Aktualisiere jetzt die App, um es zu sehen.]
Ich kann euch das gleichnamige Album nur empfehlen
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All we know
Never untold
Beaten by a braking dream
We wish things back to what it used to be
We've been chasen by the demons when it looks hopeless
We've been watching our live stand against this dust
Escaping all the shadows just to end up here, again
And we both know
This is not the world we had in mind
But we got time
Through all this we went together
So we got just a bit of time
And no matter what we might have lost tonight
Our friends reminded us there's a different time
This is not the world we had in mind
But it could be even worse
Broken smile, tired eyes
I can feel your longing heart
Call my name, Bering cursed of feeling left
We've been fighting our demons just to stay afloat
Been building building up our lives just for watch it fall
Been fighting till the end a thousand times, just to stay together once more
And now we know
This won't ever be the world we had in mind
But we got time
We gave up searching answers that we'll never find
But we got time
And even through we might got lost tonight
The horizon reminds us to a different
We wished this was the world we had in mind
But we hadn't enough time
Take me back
Even in the afterlife
And under the northern lights
Chasing the stars
Take me back
Back to the waters waves
Unser the shining stars
Chasing a better life
When we are full of life
What means restart
And we both know that
This is not the world
But at least got time
We successfully left the hell
It gave us time
And no matter what we lost this part
The stars always reminds us to the two lost friends
This is not the world we had in mind
But we got time
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Als ich fertig war, blieb ich noch einen Moment stumm sitzen. Dieses Lied hatte so vieles von so tief in meinem inneren Hoch geholt, dass ich um ein Haar an Ort und Stelle losgeheult hätte, ob nun vor Freude oder vor Trauer. Während diesem Finale hatte ich wirklich alles um mich herum vergessen. Es hätte ein neuerer Weltkrieg ausbrechen, Typhon erwachen und Kronos zurück Lehren können, ich hätte es nicht vor Ende des Liedes gehört.
Ich ging zufrieden von der Bühne. Ich war mehr als zufrieden mit dem, was ich abgelegt hatte und selbst wenn ich nicht gewinnen würde, wäre es mir egal. Ich hatte weniger wegen dem gewinnen sonder mehr für meine Freunde gespielt. Gewinnen konnte ich eh nicht mehr. Die Jury, die die Punkte vergab, zog sich zur Beratung zurück und ich machte mich auf zum Wertebereich.
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Uuuuuunnnnnddddddd das Finale ist draußen. Ich hoffe es gefällt euch. Ich habe in den letzten Tagen in zwei Punkten Quatsch erzählt. Zum einen habe ich gesagt, dieses Kapitel würde gestern kommen und zum anderen, dass jetzt erstmal Schluss wäre. In den nächsten Wochen kommen auf jeden Fall noch ein oder zwei
1730 Wörter
Mal sehen wie mein Internet in den nächsten Tagen ist, vielleicht dauert das uploaden noch etwas
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