Lüge und Wahrheit
3. Oneshot xD
Ich wollte nur schnell sagen, ich habe eure Charaktere und OCs nicht vergessen, es dauert aber leider noch ein bisschen, bis ich damit fertig bin, sorry :)
Das hier ist ein Superhero AU!
Percy zerrte an seinen Fesseln und versuchte verzweifelt, sich irgendwie davon zu befreien.
"Versuch es gar nicht erst"
Er funkelte Annabeth wütend an. Seine Handgelenke brannten und das Seil schnitt ihm schmerzhaft in die Haut, doch er ignorierte es.
"Was willst du?", sein Mund war trocken und seine Stimme klang rau und nicht so wie sonst.
"Dass du aufhörst, meine Pläne zu durchkreuzen"
Unbeeindruckt verschränkte sie die Arme vor der Brust und starrte ihn durchdringend an. Sein Herz raste.
"Und damit zulassen, dass du unschuldige Menschen tötest?", es klang eher wie eine Feststellung, als eine Frage.
"Ohne dich wäre die Brücke nicht fast eingestürzt"
"Ohne mich wären unzählige Menschen in den Tod gestürzt! Aber natürlich war es meine Schuld, dass sie fast eingebrochen wäre", er verdrehte die Augen.
"Pass auf, was du sagst. Und zu deiner Information: Wärst du nicht aufgetaucht, hätte ich die Brücke nicht als Ablenkungsmanöver einstürzen lassen"
"Und wenn ich zu spät gewesen wäre? Wenn ich lieber dich verfolgt hätte?", wütend zerrte er erneut an dem Seil, was sich jedoch wie seine vorherigen Versuche als hoffnungslos herausstellte.
"Dann hätte ich schon meine Möglichkeiten, den Einsturz zu verhindern"
Gut zu wissen, dachte Percy.
"Denk nicht einmal dran. Du weißt nicht, wozu ich imstande bin"
Percy antwortete nichts darauf. Es entstand eine kurze Stille zwischen den beiden. Percy versuchte nicht, sich weiterhin zu befreien. Stattdessen wartete er darauf, was Annabeth noch zu sagen hatte.
Sie hatte sich wirklich verändert und das brach ihm fast das Herz. Er hatte es zwar über das letzte Jahr mitbekommen, als er mehrmals ihre Pläne durchkreuzt hatte, doch trotzdem hatte er sie noch nie so reden gehört.
Was ist nur passiert, dass sie mich so hasst? Dass sie uns alle so hasst?
Annabeth sagte nichts mehr und bedachte ihn nur mit genervten Blicken. Schließlich reichte es Percy.
"Warum machst du das alles?", fragte er.
Annabeth schnaubte nur.
"Das weißt du ganz genau. Das ist alles deine Schuld"
"Ich konnte nichts dafür, das musst du doch sehen"
"Du bist schuld an seinem Tod! Hör auf, dich herauszureden"
Percy stutze. Annabeth wischte sich schnell eine Träne weg, ohne das er es bemerkte.
"Deswegen?", Percy war für einen Moment sprachlos. "Das ist der Grund? Du denkst, ich hätte Luke umgebracht?"
"Ich habe es gesehen!"
"Ich... Luke war es", sagte er schließlich leise und starrte zu Boden. Er wollte nicht mehr streiten. "Er hat die Explosion gelegt-"
"Sei still", fauchte Annabeth. Sie drehte sich um und wollte den Raum verlassen, als Percy sie zurückrief.
"Hör mir zu! Danach kannst du mich hassen"
Sie zögerte.
"Bitte"
Sie seufzte, dann drehte sie sich wieder um. Sie verschränkte abwehrend die Arme, doch nach einem kurzen Schweigen bedeutete sie ihm, weiterzureden.
"Ich... ich hab es versucht, okay? Er hat- Ich wollte es verhindern, aber er war schneller. Er hatte vor, es auf mich zu schieben und... naja, teilweise ist es ihm gelungen. Du- du hast mich verlassen und", seine Stimme brach und er musste sich räuspern, damit er weiter sprechen konnte. "Und jetzt versuchst du, dich für ihn zu rächen-"
"Auf keinen Fall"
"Doch. Du dachtest, ich habe dich nur ausgenutzt und mit deinen Gefühlen gespielt, um an Luke heranzukommen"
Annabeth verdrehte die Augen.
"Er hat uns verraten und mich hat es genauso verletzt, okay? Die Explosion hat er verursacht und- Ich wollte ihn da rausholen, aber es war zu spät! Es tut mir leid, glaubst du, ich mache mir keine Vorwürfe?"
Annabeth sah ihn ungläubig an, dann sagte sie:" Und woher weiß ich, dass ich dir glauben kann? Dass du dir das nicht alles zurecht gelegt hast und mich jetzt anlügst?"
"Ich würde dich nie anlügen, das weißt du! Du kennst mich doch-"
"Ich dachte auch, ich kannte Luke"
"Annabeth... Wir können nicht ewig so weitermachen. Irgendwann wird jemand zu Schaden kommen. Wir sollten uns aussprechen"
"Tun wir das nicht gerade?"
Percy seufzte.
"Können wir vielleicht reden, wenn du- wir nicht so aufgewühlt sind?"
Sie sah ihn wütend an.
"Ich bin nicht aufgewühlt, klar? Und selbst wenn, dann hätte ich das Recht dazu, vorausgesetzt, ich würde dir glauben"
"Vielleicht solltest du-"
"Pass auf, was du dir herausnimmst", fauchte sie. Anscheinend hatte sie die Geduld mit ihm verloren. "Immerhin bist du hier der Gefangene und ich entscheide, was mit dir passiert"
Percy sagte nichts mehr. Wenn sie wütend war, sollte man ihr besser nicht in die Quere kommen.
"Wir sehen uns später", und damit verließ sie den Raum.
Percy seufzte erneut. Seine Hände schmerzten noch immer und er hatte das Gefühl, dass das Seil ihm auf der rechten Hand die Haut aufgerieben hatte. Da er aber nichts dagegen tun konnte, versuchte er nur, sich abzulenken.
Leider waren ihm die meisten seiner Waffen oder andere Dinge, die ihm nützlich sein könnten, abgenommen worden. Von Annabeth hatte er aber auch nichts anderes erwartet.
Eines hatte er aber noch. Seine Halskette mit dem Dreizackanhänger sah zwar ziemlich unscheinbar aus, war aber viel mehr als das.
"Grover?", flüsterte Percy und der Anhänger knackte kurz, bevor Grovers Stimme leise zu hören war. Percy warf noch einen schnellen Blick zur Tür, aber niemand kam herein.
"Alle weg?"
"Ja"
"Läuft alles nach Plan?"
"Nein", Percy seufzte. "Ich habe keine Zeit zum Erklären, aber sie denkt, ich bin schuld an Lukes Tod und dass ich die Explosion angezettelt habe"
"Was?"
"Ja. Ich dachte, ich habe sie irgendwie verletzt ohne es zu merken, aber es ist viel komplizierter"
"Deswegen führen wir deine Pläne normalerweise nicht aus", zischte Grover. Percy könnte förmlich hören, wie er die Augen verdrehte.
"Meine Pläne funktionieren fast immer"
"Wenn sie im Notfall gemacht werden"
"Das war ein Notfall"
"Jaja. Wie hast du dir das überhaupt vorgestellt? Keine Absprache, einfach ein Ihr holt mich dann und schon warst du weg. Was ist dein Plan? Du lässt dich von ihr erwischen, ihr sprecht euch aus, sie verzeiht dir und sie kommt zu dir zurück?"
"Naja... ja. Mir ist es egal, ob sie mich noch so mag, aber wir haben sie alle vermisst. Ich will sie einfach wieder zurückhaben", flüsterte er.
"Du bist echt ein hoffnungsloser Fall"
Irgendwo knarrte etwas. Percy zuckte zusammen.
"Wie auch immer, du weißt wo ich bin, oder?"
"Natürlich. Wir kommen, falls etwas passiert. Und Percy?"
"Ja?"
"Mach dir nicht allzu große Hoffnungen mit ihr. Ich will nicht, dass du nochmal verletzt wirst, nur weil sie nicht zurückkommen will-"
Ein Schlüssel wurde in der Tür umgedreht und Grover verstummte. Stille kehrte im Raum ein, allerdings nicht für lange, denn Annabeth trat wieder in den Raum. Percy wusste nicht, ob sie etwas von seinem Gespräch mit Grover gehört hatte und sagte nichts.
Die Tür fiel hinter Annabeth ins Schloss. Sie starrte ihn an, aber er konnte ihren Gesichtsausdruck nicht deuten. Auf jeden Fall war sie nicht mehr so wütend wie zuvor.
"Ich glaube dir", flüsterte sie schließlich, nachdem sie sich eine Weile stumm angesehen hatten. Percy spürte, wie ihn Erleichterung durchströmte. Doch sofort wurde ihm das Herz wieder schwer, als er Annabeths Blick sah.
"Ich- ich hab mit Thalia geredet", fuhr sie schließlich fort. "Sie meint, du klangst ehrlich. Und dass ich dir immer schon viel bedeutet hab", sie schluckte. "Und du dir große Vorwürfe machst, dass du ihn nicht retten konntest, obwohl es nicht deine Schuld war"
"Ich...", Percy realisierte, dass Thalia sein Gespräch mit Annabeth mitgehört haben musste und vielleicht auch das mit Grover mitbekommen hatte.
"Außerdem... haben wir dein Gespräch mit Grover gehört"
Verdammt!
Er wollte etwas sagen, irgendetwas, doch alles, was aus seinem Mund kam, war: "Oh"
"Also-", sie zog sich einen Stuhl heran und setzte sich vor ihn. Percy tat es weh, sie so zu sehen; nichts mehr war von der Annabeth, der er eine halbe Stunde zuvor gegenüber gestanden hatte, übrig und er wusste nicht, ob es ihm nicht lieber wäre, sie wäre noch da. Die Annabeth vor ihm sah so enttäuscht aus und er hatte das Gefühl, sie wusste nicht, was sie glauben sollte.
Mit einem Seufzer stützte Annabeth den Kopf in die Hände. So saßen sie eine Weile und Percy ließ sie einfach. Wenn sie Zeit brachte, um was auch immer zu sagen, dann würde er ihr diese lassen. Er konnte noch immer nicht fassen, dass sie dachte, er wäre an Lukes Tod schuld gewesen. Oder das sie ihm tatsächlich glaubte, dass es nicht so war.
Immer wieder begann Annabeth zu sprechen, aber brach danach sofort ab. Da sie offensichtlich nicht wusste, wie sie anfangen sollte, sagte Percy schließlich doch etwas.
"Du glaubst mir also?", fragte er sicherheitshalber noch einmal. Annabeth nickte nur. "Kannst du mich dann vielleicht losmachen? Meine Hände brennen"
"Oh klar, 'tschuldigung", murmelte sie und stand schnell auf, um das Seil zu lösen. Erleichtert rieb sich Percy über die schmerzenden Stellen, während sie sich wieder ihm gegenüber niederließ.
"Danke"
Erneut war es still zwischen ihnen. Percy sah Annabeth an, während diese nervös auf ihre Hände starrte.
"Ich habe dich auch vermisst"
Annabeth sagte es so leise, dass es Percy fast nicht gehört hätte. Er lächelte glücklich und es fühlte sich für einen Moment wieder wie vor einem Jahr an, als noch alles gut war. Annabeth sah ihn an und er wusste nicht, ob er sie umarmen sollte, auch wenn er das gern tun würde. Bevor er aber darüber nachdenken konnte, kam Annabeth ihm völlig unerwartet zuvor.
Sie küsste ihn.
Sie war aufgesprungen und saß nun auf seinem Schoß. Percy schlang glücklich seine Arme um sie und zog sie an sich.
Wenn er Annabeth bei sich hatte, vergaß er alles um sich herum und vermutlich ging es ihr mit ihm auch so. Wahrscheinlich war sie einfach nur froh, ihn wiederzuhaben.
Er ließ sie widerwillig los, als Annabeth sich von ihm löste und sich wieder auf ihren Stuhl setzte.
"Du-", Percys Hand fuhr ungläubig zu seinen Lippen. Er hatte das Gefühl, sein Herz würde ihm gleich aus der Brust springen. "Du hast mich geküsst"
"Ich kann dir auch zwischen die Beine treten, wenn dir das lieber ist", entgegnete sie, aber ihre Augen funkelten belustigt.
"Nein, danke", Percy lachte. Dann wurde er wieder ernst.
"Ich habe dich vermisst", sagte er erneut, da er es vorher ja nicht persönlich zu ihr gesagt hatte. "Ich habe mir ehrlich gesagt fast gar keine Hoffnungen mehr gemacht; ich habe ja nicht einmal gewusst, warum du so sauer auf mich warst. Tut mir leid wegen Luke. Ich habs versucht", er sah zu Boden.
"Ich weiß", Annabeth nahm seine Hand. "Ich hab dich auch vermisst" wiederholte sie.
Als sie die Arme ausstreckte, umarmte Percy sie und zog sie an sich. Vorsichtig wischte er ihr eine Träne von der Wange. Dann saßen sie eine Weile still da und genossen die Anwesenheit des anderen.
Annabeth würde später über Luke und die Ereignisse vor einem Jahr nachdenken. Im Moment zählte für sie nur Percy. Obwohl sie dachte, er hätte sie verraten und ihr das Herz gebrochen, hatte sie ihn vermisst und war froh dass sie ihn wieder in den Armen halten konnte.
Percy unterbrach ihre Gedanken, als er sie erneut küsste. Sie dachte an die vielen Male, die sie sich bereits so geküsst hatten und trotzdem fühlte es sich immer genauso aufregend wie beim ersten Mal an.
Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und lächelte in den Kuss, während sich das Gefühl des Glücks immer weiter in ihrem Körper ausbreitete.
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