Kapitel zweiunddreißig
Ein Klingeln an der Haustür riss mich aus meinen Tagträumen. Ich hatte schon eine ganze Weile nicht mehr an ihn denken müssen... die Probleme haben sich aufgehäuft und ich hatte keine Zeit, auch nur eine Sekunde einen Gedanken an ihn zu verlieren.
Aber das Thema Luca beschäftigte mich dennoch. Ich war mit der Intension zurückgekommen, hier meinen Mist zu klären, um ihm hinterherfahren zu können. Doch es war wichtiger mich um meine Schwester zu kümmern, als einer verlorenen Liebelei hinterher zu laufen. Ich wusste, ich würde eines Tages nach ihm suchen. Aber nicht jetzt.
Ich öffnete die Tür und blieb wie angewurzelt stehen. Ich dachte Malik, Mandy und Mellie waren von Einkaufen wieder zurück, doch es war meine Mutter die mit vor Entsetzen geweiteten Augen vor mir stand. „Samantha?" fragte sie ungläubig und schüttelte den Kopf. „Was machst du hier?" Ihre Stimme hatte nichts Liebevolles oder Warmes. Sie war resigniert und kalt. „Hallo Mama. Ich freue mich auch dich zu sehen." Ein wenig Sarkasmus schwang in meinem Ton mit. „Mellie war nicht im Haus und ich wollte ... Wo ist sie?" Ich trat einen Schritt hinaus und lehnte die Tür an. „Ihr geht es gut." Sagte ich knapp. Falten erschienen auf ihrer Stirn, als sie eine Braue hob. „Wo ist sie?" fragte sie erneut, diesmal etwas lauter. „Dort wo es richtiges Essen gibt, und jemand sich um sie kümmert." Meine Mutter richtete sich auf und zeigte drohend mit dem Finger auf mich. „Lass mich rein und ich hole sie nach Hause. Du hingegen, brauchst nicht wieder kommen." Emotionslos sah ich sie an. „Oh glaub mir, das hatte ich nicht vor. Und ein zu Hause, ist dieses Haus schon lange nicht mehr. Weder für mich noch für Mel." Sie trat einen Schritt auf mich zu. „Pass auf was du sagst. Ich bin ihre Mutter." Ich zuckte die Schultern. „Mutter? Wo warst du denn die letzten Tage? Hast du dich je gefragt wie es mir geht? So Jemand ist keine Mutter .... Höchstens eine Rabenmutter."
Sie holte aus und schlug mir mit der flachen Hand ins Gesicht. Meine Wange brannte und ich unterdrückte die aufkeimenden Tränen. „Ich habe das Jugendamt informiert." Ohne sie zu Wort kommen zu lassen, schlug ich ihr die Tür vor der Nase zu.
Einzelne Tränen rannen mein Gesicht herab und ich lies mich an der Wand zu Boden gleiten...
Ich saß immer noch auf dem Boden, als Malik mit vollen Tüten zur Tür herein kommt. Als sein Blick auf mich fiel stellte er die Beutel ab und war Sekunden später an meiner Seite. „Sam, was ist los?" seine Stimme klang besorgt. „Meine Mutter war hier. Sie ist wieder da." Beruhigend strich er mir übers Haar. „Ich habe ihr gesagt, dass das Jugendamt bescheid weiß und dass Mel nicht zu ihr kommt. Sie hat mich geschlagen und ich habe-„ er unterbrauch mich. „Geschlagen?" Ich nickte. Nur am Rande bekam ich mit, dass meine Schwester und Mandy durch die Tür traten. „Sie darf nicht wieder zu ihr kommen, Malik." Flüstere ich mit heiserer Stimme. Er nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und blickte mir fest in die Augen. „Das wird nicht passieren." Er beugte sich vor und küsste mich auf die Stirn. Es fühlte sich gut an und ich begann allmählich zu glauben, dass ich Malik noch eine Chance geben sollte. Doch bevor ich mich um mein Leben kümmerte, muss ich mich um das von Mel kümmern.
Eines stand fest, Malik tat mir gut. Und ich brauchte - gerade jetzt - jemanden der für mich eintrat.
Am Abend, saß ich neben Mel gekuschelt auf dem Sofa und schaute Fern. Malik kochte und Mandy war wahrscheinlich oben und las.
Mellie war gerade dabei einzuschlafen, als Mandy ins Wohnzimmer kam. Sie winkte mich zu sich, und ich stand vorsichtig auf. „Was ist?" fragte ich sie leise. Sie zog mich in eine feste Umarmung. „Ich werde nach Hause fahren, Sam." Ich erstarrte. „Ich muss genauso wie du, mit meiner Mutter sprechen." Sagte sie als sie sich von mir löste. „Es muss sein. Ich bin einfach ohne ein Wort gegangen. Ich werde ihr sagen, dass ich das machen werde, was ich will." Ich schluckte den dicken Kloß hinunter der sich in meiner Kehle gebildet hatte und zwang mich zu einem Nicken. „Tu es."
Sie rang sich ein Lächeln ab und blinzelte gegen die Tränen an. „Ich weiß, dass Malik dir helfen wird. Er ist ein guter Kerl, Sam." Ja das ist er ...
Sie griff neben sich. Dort stand eine gepackte Tasche. „Ich werde mit dem Zug fahren, Malik hat mir mit den Tickets geholfen." Ich brachte kein Wort hervor. Ich wusste, sie musste gehen, doch es fiel mir schwer sie los zu lassen. Erneut zog sie mich in eine feste Umarmung und ich drückte sie an mich. „Machs gut, Mandy."
„Wir sehen uns bald wieder, Sam." Sie löste sich und öffnete die Tür. „Ich werde dich vermissen." Meine Augen brannten und ich schluckte. „Fahr nicht bei fremden kriminellen Typen mit." Sagte ich halb lächelnd und sie lachte unter Schluchzern auf. „Ich versprech's" Sie trat hinaus und winkte mir zu.
Ich sah dabei zu, wie meine einzige Freundin die Straße hinunter lief und immer mich Abstand zwischen uns brachte.
Starke Arme schlangen sich von hinten um mich und hielten mich fest.
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Ich hoffe ihr hattet einen schönen Start in den Mai :)
Eure Stefanie <3
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