Kapitel Zehn
Meine verdammten Füße taten weh und ich hatte Kopfschmerzen. Wie konnte ein Auto einfach so in Flammen aufgehen? Das ergab doch alles keinen Sinn. Ich kickte einen Stein von der Straße und wischte mir den Schweiß von der Stirn. Ich blieb stehen und Mandy drehte sich nach mir um. „Das kann doch nicht so weit gewesen sein." Schnaufe ich. „Wir müssten gleich den Kirchturm sehen." Antwortet sie beruhigend. Frustriert stampfe ich weiter, die endlos scheinende Straße entlang. Wir hatten nichts mehr. Keine Handys, Klamotten oder sonst irgendwas. „Sam!" schreit Mandy. „Da vorn!" euphorisch zeigt sie gerade aus. Das Dorf. Na wenigsten etwas... sagte ich mir im Stillen und lief weiter. „Walters Pension" fanden wir recht schnell wieder. Vor dem Lokal lehnte Luca an der Wand und rauchte seelenruhig eine Zigarette während er uns schmunzelnd beobachtete. „Habt ihr euch spontan dazu entschieden euren Urlaub hier zu verbringen? Oder habt ich mich so sehr vermisst?" Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Das konnte ich jetzt wirklich nicht gebrauchen. Meine Laune war sowie so schon im Keller. „Habt ihr noch ein Zimmer frei?" fragt Mandy. Er zog seine Brauen in die Höhe. „Wir nehmen immer noch keine Karten." Schmunzelt er. Mir platzte der Kragen und ich baute mich drohend vor ihm auf. „Hör mir gut zu Freundchen." Ich rammte bei jedem Wort meinen Finger in seinen Brustkorb. „Ich hatte einen echt beschissenen Tag. Mein Auto hat angefangen zu brennen. Und nicht nur das! Mein ganzes Zeug ist futsch und ich musste die letzten anderthalb Stunden bis hier her laufen nur weil das Scheiß Auto Feuer gefangen hat. Also geh nicht auch noch du mir auf den Leim!" Seine Miene wandelte sich von belustigt zu ernst. „Ist dir ... euch etwas passiert?" Verwirrt über seine Ernsthaftigkeit hielt ich inne und schaue ihn skeptisch an. Er machte mich einfach wahnsinnig! „Kommt erst einmal rein und dann erzählt ihr mir was passiert ist." Achtlos lässt er seine Zigarette zu Boden fallen und hält uns die Tür auf. Über einer Tasse Tee erzählen wir ihm – und offensichtlich allen anderen Gästen- was passiert ist. „Ich schicke gleich mal Henry zu eurem Auto. Er wird sich darum kümmern." Luca wirkt sichtlich betroffen. Ich hätte nicht gedacht, dass es ihn interessieren könnte was aus uns wird. Nachdem er uns ein Zimmer besorgt hat und sich drei Mal erkundigt hat, ob es uns auch wirklich gut ginge, ist er verschwunden. Ich lies mich auf mein Bett fallen und atmete aus. „Er hat sich ja rührend um uns gekümmert." Ich setzte mich auf und sah sie an. Mandy betonte das uns ganz seltsam. „Wie meinst du das?" fragte ich. Sie verdrehte ihre Augen und grinste mich an. „Na es war doch offensichtlich, dass ihm mein befinden am Arsch vorbei ging." Rückblickend auf die letzten Minuten, hatte sie nicht ganz unrecht. Luca hatte mich die meiste Zeit über angeschaut und mich umsorgt. Er hatte mir bei den sinnlosesten Dingen, wie sich hinzusetzen, geholfen. „Ja er war schon anders. Aber das hat nichts zu bedeuten." Mandy räuspert sich. „Wenn du das sagst..." lächelte sie in sich hinein. Ich warf ein Kissen nach ihr. „Mandy! Mach nicht solche Andeutungen!" rief ich empört aus. „Was meinst du?" fragte sie gespielt unschuldig. Ich winkte ab und schnappte mir ein Handtuch. Eine Dusche würde mir jetzt gut tun. Ich grummelt ein „bis dann." Und verschwand im Bad. Hinter mir hörte ich sie lachen.Das Wasser prasselte auf mich hinunter und Dampfwolken stiegen auf. Meine Muskeln entkrampften sich und ich atmete das blumige Duschgel in. Warum dachte Mandy nur so etwas? Das machte mich einfach rasend. Ich stand nun wirklich nicht auf Luca. Er war überhaupt nicht mein Typ. Aber seine Augen ... Schluss jetzt! Ich schlug mit der flachen Hand gegen die Wand. Und selbst wenn, konnte es eh nichts werden. Er würde mich nur von meinem Vorhaben abbringen. Ich stellte das Wasser ab und trocknete mich ab. Zurück zum eigentlichen Problem. Das Auto mussten wir wohl oder über vergessen. Also mussten wir mit meiner anfänglichen Strategie – dem Trampen – vorlieb nehmen. Das würde uns zwar mehr Zeit kosten, aber irgendwann würden wir ankommen. Entschlossen wickelte mir das Handtuch um meinen Körper, stieß die Badezimmertür auf ... und krachte gegen etwas Hartes. Verdutzt blinzelnd blicke ich auf und begegnete Lucas erschrockenem Blick. „Luca! Was machst du hier?" Er trat einige Schritte zurück. „Ich äh – als ich wollte...." Sein Blick blieb an meinem Schlüsselbein hängen, wanderte über meinen restlichen Körper .... „Luca!" Es durchzuckte ihn und er schaute peinlich berührt auf. In meine Augen. Wie er mich ansah es war als ob .... „Ich weiß was passiert ist." Offenbar hatte er sich gefasst und ich räusperte mich. „Du weißt was –„ Er unterbricht mich. „Sam ich weiß warum euer Auto in Flammen aufgegangen ist." Sprachlos sah ich ihn an.
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