o7. Hab' ich nicht vor
Am nächsten Morgen stand für die Soldaten eine Übung zur Feuerbekämpfung an.
Als das Klirren des Alarmgongs ertönte, warfen die jungen Männer sich schnellstmöglich in ihre Feuerbekämpfungsausrüstung.
Natürlich wussten sie, dass es sich nur um eine Übung handelte, doch die Ernsthaftigkeit des Szenarios erzeugte dennoch ein Gefühl der Dringlichkeit.
Im eigens dafür vorgesehenen Feuerbekämpfungsbereich der USS Arizona angekommen, spürten sie den beißenden Rauch, der aus einem simulierten Brand quoll.
Harry hustete.
Seine Sicht war beeinträchtigt und die Sirenen heulten ohrenbetäubend.
Er hasste diese Art von Übung, aber wenn er schon beim Schwimmen nicht hatte glänzen können, so wollte er jetzt wenigstens den Brand schnell unter Kontrolle bekommen.
Während Harry und Niall sich augenblicklich jeweils einen Feuerlöscher schnappten, griff Louis nach einem Schlauch und befestigte ihn an einem Wasseranschluss.
Andere junge Männer taten das gleiche an den übrigen Brandherden.
Harry kämpfte gegen seinen Panikreflex an und versuchte, sich stets vor Augen zu halten, dass es sich hierbei lediglich um eine Übung handelte, die sie auf den Ernstfall vorbereiten sollte.
Ihm blieb also keine Zeit, großartig nachzudenken.
„Los!", brüllte Sergeant Johnson über den Lärm hinweg, „Bekämpft das Feuer und haltet die Ausbreitung unter Kontrolle!"
Hitze drückte auf die jungen Männer, obwohl die Atemmasken die hohen Temperaturen eindämmten.
Der Anblick des simulierten Feuers und das Adrenalin ließen ihre Herzen rasen.
Jeder Zug am Feuerwehrschlauch und jeder Strahl aus dem Feuerlöscher erforderten präzises Timing und Koordination.
Das Training war sehr anspruchsvoll und stellte die Soldaten vor eine echte Herausforderung.
Der Rauch machte ihnen das Atmen schwer, aber sie konnten sich gegenseitig vertrauen.
Immerhin waren sie Kameraden.
Und das war in der Marine das wichtigste überhaupt.
Louis bemerkte, dass Harry's Kräfte schwanden, als die Bekämpfung des Brandes länger dauerte, als geplant.
Kein Wunder, ihm selbst erging es nicht anders, und vermutlich fühlten sich alle zwanzig Männer, die an der Übung teilnahmen, genauso.
„Wir haben es fast geschafft", schrie er seinem Freund zu. „Du darfst jetzt nicht nachlassen, Harry."
„Hab' ich nicht vor", kam es prompt zurück, und Louis grinste.
Das mochte er an Harry.
Den Biss, und die Entschlossenheit, die er hatte. Dieser Ehrgeiz, seine militärischen Fähigkeiten immer weiter zu verbessern.
Wenn da nur nicht seine Angst vor dem Wasser wäre.
Als sie das Feuer schließlich unter Kontrolle hatten und die Übung beendet wurde, zog Harry seine Atemmaske ab. Die Wangen waren gerötet, die braunen Locken am Ansatz von Schweiß angefeuchtet und die Erschöpfung war ihm deutlich anzusehen.
Sie war spürbar, in jedem von ihnen, doch es lag auch ein Hauch von Stolz in den Augen der jungen Männer.
Schwer atmend sah Louis in Harry's Augen.
Sie standen dicht beieinander, vielleicht etwas zu dicht.
„Danke", keuchte Harry atemlos und schenkte Louis ein schüchternes Lächeln.
Sie sahen sich an, und sie spürten die Anziehung, die zwischen ihnen herrschte.
Sie konnten sie nur noch nicht richtig zuordnen.
Niall hingegen begann langsam, zu ahnen, was zwischen den beiden Männern vor sich ging.
Er beobachtete sie eine Weile, und konnte den besorgten Ausdruck auf seinem Gesicht nicht verbergen.
Wenn man sie dabei erwischen würde, wäre eine unehrenhafte Entlassung vermutlich ihr kleinstes Problem.
Viel wahrscheinlicher wären eine Inhaftierung oder ein Kriegsgerichtsverfahren.
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Meine Lieben,
ich wünsche euch einen schönen Start ins Wochenende!
Verbesserungsvorschläge werden übrigens auch gerne angenommen, solange sie konstruktiv sind :)
All the love,
Helena xx
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