Kapitel 5-Die Geschichte
Als wir mit dem Essen fertig waren, ging ich wieder in mein Zimmer, verschloss die Tür, aber nur um sicherzugehen, dass ich diesmal nicht gestört werde. Ich setzte mich an den Schreibtisch, nahm Marlens Tagebuch und schlug es auf. Nach ein paar Sekunden war auch schon die richtige Seite gefunden und ich begann weiterzulesen:
...alles hängt zusammen mit dem Tod von Buckhard Grand. HIerbei gibt es jedoch ein Problem, er ist nicht einfach gestorben. Er wurde ermordet. Seitdem denkt jeder, jemand aus der Peace Street sei der Mörder, weil er so ziemlich mit jedem aus unserer Straße verfeindet war. Ich glaube das nicht, denn alle sind so nett und irgendwie kann ich mir auch nicht vorstellen den Mörder zu kennen. Mit einem Mörder befreundet zu sein muss sich doch komisch anfühlen und man merkt es, oder? Aber ich weiß es nicht, jeder kann sich verstellen oder vorgeben jemand anderes zu sein. Keiner weiß mehr, wem man vertrauen kann und wem nicht. Das ist traurig. Ich hoffe, die Lage bessert sich bald wieder. Bis bald liebes Tagebuch.
Ich blätterte um:
17.7.1920
Liebes Tagebuch,
heute war ich auf der Beerdigung von Buckhard Grand. Es waren ein paar Verwandte da und seine Schwester, die 2 Jahre jünger ist als er. Sie wohnt auch in der Peace Street. Ihr Bruder hat in der Nummer 3 gewohnt und sie in der Nummer 5. Sie waren dementsprechend Nachbarn. So kam es auch, dass sie als Erste bemerkte, das er tot war. Sie erzählte mir:
Ein toter Hahn hätte vor seiner Tür gelegen, als sie ihm am Morgen frische Brötchen bringen wollte. Daraufhin habe sie geklingelt, aber keine Reaktion bekommen. Deshalb hätte sie ihren Ersatzschlüssel geholt und aufgesperrt. Sie habe nach ihm gerufen, doch keine Antwort bekommen. Sie wäre in sein Schlafzimmer gegangen und hätte gesehen, dass er einen roten Fleck auf der rechten Seite seiner Brust gehabt hätte und im Bett lag.
Insgesamt waren sehr wenige auf seiner Beerdigung, da die meisten Familienangehörigen schon tot waren. Ich glaube, dass er 88 Jahre alt war, erklärt alles.
Bis bald liebes Tagebuch.
Ich schlug das Buch zu und ging damit zu meinem Bett, unter dem eine Diele locker war. Diese nahm ich am Rand und schon löste sie sich. Darunter war es staubig und dreckig. Trotzdem legte ich das Buch, wenn auch in einem alten Schuhkarton, unter die Diele. Ich schloss die Öffnung wieder und krabbelte unter dem Bett hervor.
So, jetzt ist alles gut versteckt, dachte ich und machte mich auf den Weg zu meiner besten Freundin Sophia. Sollte ich ihr alles erzählen? Eigentlich hatten wir keine Geheimnisse, aber vielleicht würde sie mich für verrückt halten.
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