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Seeschlacht bei den Komandorski-Inseln

Während der Kidō Butai bei Midway damit beschäftigt war, in Flammen aufzugehen, war ein anderer Teil der japanischen Flotte dabei, einige komplett nutzlose, karge, kalte und unbewohnte Inseln zu erobern. Kiska und Attu, zwei Inseln der Aleuten, und somit US-Territorium. 

Die Armee hatte darauf bestanden, diese Inseln zu erobern, um den japanischen Verteidigungsring in diese Richtung auszuweiten und zu verhindern, dass die USA von dort aus Offensiven planen würden, da die Distanz von dort aus nach Japan um einiges geringer war, als zum Beispiel vom Südpazifik aus nach Norden vorzustossen. Die USA hatte sich diese Option zwar angesehen, aber wegen mangelnder Struktur und nicht wirklich vorhandener Logistik nicht ernsthaft in Betracht gezogen. Aber da die Japaner nun dort gelandet waren, mussten sie wieder rausgejagt werden. Zwar waren die Inseln strategisch gesehen nicht besonders wichtig, aber sie waren US-Gebiet und ein Feind auf US-gebiet konnte nicht geduldet werden. 

(Die Aleuten, Attu und Kiska sind ganz links)

Die Situation bei den Aleuten entwickelte sich bald darauf zu "Guadalcanal-extreme-range-Edition". Wie bei Guadalcanal war die logistische Situation auf beiden Seiten nicht wirklich vorhanden. Um eine Gegenoffensive vorzubereiten musste das US-Militär eine Menge Struktur zuerst überhaupt einrichten, während die Versorgung der japanischen Besatzungstruppen nicht sehr einfach war. Nicht, weil die Transportschiffe besonders durch Luftangriffe gefährdet waren, sondern weil sich die Inseln am Arsch der Welt befanden. 

Für längere Zeit war der Nordpazifik ziemlich inaktiv, da beide Seiten mit Guadalcanal beschäftigt waren, weshalb eine amerikanische Gegenoffensive und eine entsprechende japanische Reaktion darauf nicht in Frage kamen. Aber als diese Kampagne ihr Ende fand, wurden Vorbereitungen begonnen, diese hier richtig in Gang zu bringen. Bis die Truppen, die auf den Inseln landen würden, bereit waren, würden die US-Streitkräfte sich darauf beschränken, die Versorgungslinien der beiden japanischen Garnisonen zu kappen. Admiral Kinkaid entsandte eine Task Force, um eine Blockade durchzuführen. Am 18. Februar entdeckte der patrouillierende Schwere Kreuzer USS Indianapolis den japanischen Frachter Akagane Maru, der unterwegs nach Attu war und eröffnete das Feuer. Der Frachter, beladen mit Truppen, Munition und Vorräten, explodierte und ging mit allen Insassen verloren. Die Akagane Maru war Teil eines Konvois gewesen, der sich aufgrund des Wetters verstreut hatte und nach der Versenkung des Frachters drehten die anderen Frachter und deren Eskorten um. 

Um zu verhindern, dass so etwas noch einmal passieren würde, würde der nächste Versorgungslauf mit einer stärkeren Eskorte durchgeführt werden. Drei Frachter, begleitet von mehreren Kriegsschiffen, machten sich auf den Weg zu den Aleuten. Einer der Frachter wurde mit einem einzelnen Zerstörer vorausgeschickt, da er langsamer war und länger brauchen würde. Der Rest des Konvois würde sie einholen, woraufhin sie dann zusammen segeln würden. 

Gleichzeitig segelte die US-Task Force 16.6 (Auch Task Force Mike genannt) von Dutch Harbor, um diesen nächsten Konvoi abzufangen. Die Task Force bestand aus dem Schweren Kreuzer Salt Lake City, dem Leichten Kreuzer Richmond und den Zerstörern Coghlan, Bailey, Dale und Monaghan. Die Salt Lake City war einer der zwei ersten Schweren Kreuzer der US-Navy gewesen, bewaffnet mit zehn 20.3cm Geschützen. Sie hatte bei Guadalcanal während der Schlacht bei Cape Esperance gekämpft, womit sie bereits Kampferfahrung hatte. Allerdings war sie dort auch beschädigt worden und hatte repariert werden müssen, weshalb ein grosser Teil der Besatzung ausgetauscht worden war. Weil das Schiff dank all der neuen Technologie und zusätzlichen Flugabwehr, die seit Kriegsbeginn installiert worden war, um einiges tiefer im Wasser lag und deshalb ein eher nasses Schiff war, hatte sie von ihrer Besatzung den Spitznamen Swayback Maru erhalten. Kommandiert wurde sie von Kapitän Bertram Rodgers. 
Die Richmond war ein alter Leichter Kreuzer der Omaha-Klasse, die meistens von der Front ferngehalten wurden, da sie nicht wirklich konkurrenzfähig waren. Sie war das Flaggschiff des Task Force Befehlshabers, Konteradmiral Charles Horatio McMorris. Sein Spitzname war Soc, die Abkürzung für Socrates, da er als sehr schlau galt und einer der besten Staboffiziere der US-Navy war. Aber er war nicht nur Staboffizier, sondern auch Fronterfahren und mutig. Im Ersten Weltkrieg hatte er bereits Kampferfahrung mit Zerstörern gesammelt und während der Guadalcanal-Kampagne hatte er als Kapitän der Salt Lake City den Schweren Kreuzer während Cape Esperance kommandiert und ein Navy Cross für seine Leistungen erhalten. 
Coghlan und Bailey waren beide Benson-Klasse, während Dale und Monaghan Farragut-Klasse waren. 

(Salt Lake City)

(Richmond)

(Bailey)

(Konteradmiral Charles McMorris)

Da dieses Kampfgebiet als nicht so wichtig betrachtet wurde, waren nicht die besten oder modernsten Schiffe entsandt worden, sondern die älteren Exemplare. Die Richmond hätte man anderswo garantiert nie an die Front entsandt, aber für die Gewässer bei den Aleuten wurde sie als genügend angesehen, da kein Kontakt mit schlagkräftigen Feindschiffen erwartet wurde. Die Salt Lake City war älter, aber schwer bewaffnet und es wurde angenommen, dass sie trotz ihrem Alter das schlagkräftigste Schiff der Region sein würde, da der japanische Konvoi höchstens von einem Leichten Kreuzer und einigen Zerstörern eskortiert werden würde. 

Am Morgen des 27. März 1943 segelten die Schiffe von Task Force Mike mit ein bisschen Abstand zueinander, um mehr Fläche abdecken zu können und den japanischen Konvoi leichter finden zu können. Alle Schiffe waren mit Radar ausgestattet. Um 07:30 entdeckten Coghlan und Richmond zwei Schiffe auf dem Radar, die sich nördlich von ihnen befanden. McMorris befahl seine Schiffe in eine Linie, um seine Streitkräfte zu bündeln und nahm Kurs auf den Radarkontakt. Bailey führte die Linie an, gefolgt von Coghlan, Richmond, Salt Lake City, Dale und Monaghan. Der Konvoi war gefunden, die Jagd hatte begonnen. Es dauerte über eine Stunde, um die Distanz zu verringern, da der Konvoi Kurs nach Norden nahm, doch dann kamen endlich alle Schiffe in Sicht und sie konnten identifiziert werden. 

Zu diesem Zeitpunkt realisierte McMorris, dass die Situation ganz anders war, als gedacht. Zwar war dies in der Tat der Konvoi, den er abfangen wollte, aber er wurde nicht von einer Handvoll Eskorten beschützt. Während sie näherkamen kam die gesamte japanische 5. Flotte in Sicht. Die 5. Flotte ist die kleinste Flotte Japans und ist für die nördlichen Gewässer zuständig, weshalb sie nicht viele grosse Kriegsschiffe besitzt. Aber für diesen Konvoi war sie extra verstärkt worden. Zwei Schwere Kreuzer, Nachi und Maya, zwei Leichte Kreuzer, Tama und Abukuma, und vier Zerstörer, Wakaba, Hatsushimo, Ikazuki und Inazuma standen Task Force Mike gegenüber. Was Kreuzer anging war McMorris um das doppelte Unterlegen und die Salt Lake City, das langsamste Schiff seiner Einheit, war einige Knoten langsamer als die japanischen Schweren Kreuzer. Er war zu schwach, um zu kämpfen und zu langsam, um zu entkommen. 

(Nachi)

(Maya)

(Tama)

Nachi und Maya hatten erfahrene Besatzungen, waren gut gepanzert und hatten gemeinsam zwanzig 20.3cm Geschütze, doppelt so viel wie der amerikanische Kreuzer, der viel weniger gut gepanzert war, mit einer Grösstenteils neuen Besatzung. McMorris musste sich schnell überlegen, wie er unter diesen schlechten Umständen agieren sollte. Würde er versuchen, zu entkommen, würde er gejagt werden, während seine Task Force Stück für Stück versenkt wird. Wenn er zu kämpfen versucht, würde er ebenfalls versenkt werden. Ein Geschützduell auf grosse Distanz schien seine beste Chance zu sein. Die japanischen Kriegsschiffe zu beschäftigen und sie in eine Richtung zu locken, um dann schnell auf der anderen Seite an ihnen vorbeizustossen, die Frachter anzugreifen und sich dann zurückzuziehen schien die einzig mögliche Option. 

Vizeadmiral Boshirō Hosogaya, der Befehlshaber der 5. Flotte, mit seiner Flagge auf der Nachi, befahl die Frachter zusammen mit dem Zerstörer Inazuma nach Norden, weg vom Gefecht, während er sich den amerikanischen Schiffen in den Weg stellte und näherte, um sie anzugreifen. Hosogaya war möglicherweise der grösste Trumpf, den McMorris unwissentlich hatte. Hosogaya war kein besonders guter Admiral und sein Posten beweist dies. Man wurde nicht zum Kommandant der 5. Flotte, bei der nie etwas passiert, indem man gut ist, sondern weil die anderen einen aus dem Weg haben wollen, damit man die wichtigen Operationen im Süden nicht verpfuscht. Hosogaya war für den Grossteil seiner Karriere an Land stationiert gewesen, als Administrator und war danach zur 5. Flotte verlegt worden. Er hatte diese während Operation AL kommandiert und war nicht schlecht darin gewesen, aber da es auch nicht wirklich feindliche Streitkräfte gab, die darauf antworten konnten, ist das nicht zu überraschend. 

(Boshirō Hosogaya)

Allerdings hatte auch er seine Momente und seine Entscheidungen in der Anfangsphase dieses Gefecht waren ziemlich gut. Hosogaya teilte seine Schiffe in zwei Gruppen auf. Nachi, Maya und Tama segelten etwas weiter nach Osten, während die Abukuma und die drei übrigen Zerstörer im Norden blieben. Somit blockierte Hosogaya mit seinen schweren Schiffen McMorris' Fluchtroute, während die übrigen Schiffe weiterhin den Konvoi deckten. 

(Karte der Schlacht)

Um 08:40 Uhr waren die Schiffe in Reichweite gekommen und die Nachi eröffnete das Feuer auf die Richmond aus 18 Kilometern Entfernung. Die Erfahrung der Besatzung machte sich rasch bemerkbar, da die Kreuzer trotz der grossen Entfernung sehr zielgenau feuerten. Die zweite und dritte Salve landeten bereits um die Richmond herum, mit einer Granate, die zwischen zwei der vier Schornsteine hindurchsegelte und einige Kabel kappte, die dazwischen verliefen. Die Granaten landeten so nahe, dass einige Besatzungsmitglieder auf der Richmond glaubten, sie seien getroffen worden. McMorris kam nun zum Schluss, dass der Versuch, an den japanischen Schiffen vorbeizukommen, nicht funktionieren würde und befahl seinen Schiffen eine Kursänderung nach Südwest. Somit begann nun eine Verfolgungsjagd, bei der die amerikanischen Schiffe gezwungen waren, in die entgegengesetzte Richtung ihrer Basis zu segeln, während sie heftig beschossen wurden. McMorris meldete die Lage und forderte Luftunterstützung, aber der nächste US-Luftwaffenstützpunkt war über 800 Kilometer entfernt und Hilfe würde erst in ungefähr sechs Stunden eintreffen, falls überhaupt. 

Die beiden amerikanischen Kreuzer eröffneten das Feuer auf die Nachi und zielten ebenfalls sehr gut. Um 08:50 Uhr erzielten sie mehrere Treffer auf dem Schiff, wobei sie unter anderem die Signalbrücke, den Hauptmast, den Torpedoraum und den Kontrollraum trafen. Das Feuerleitsystem wurde beschädigt und als ein Mitglied eines Schadenkontrollteams versuchte, das Problem zu lösen, schaltete er versehentlich die Stromversorgung der Hauptbatterie auf einen falschen Kessel, was die gesamte Hauptbatterie für eine Weile ausser Gefecht setzte. Da die US-Schiffe allerdings weiterhin im Rückzug waren und die Maya sehr akkurat auf die Salt Lake City feuerte, konnte diese Gelegenheit nicht ausgenutzt werden. 

Um 09:00 Uhr entdeckten die Matrosen auf der Richmond einige Torpedos, die direkt auf sie zuhielten. Glücklicherweise waren die Torpedos zu tief unterwegs und passierten direkt unter dem Leichten Kreuzer hindurch, ohne zu explodieren. Diese Torpedos stammten von der Nachi, die einige Minuten zuvor eine Salve von acht Torpedos abgefeuert hatte. Die Granaten flogen währenddessen immer noch sehr nahe um die Salt Lake City herum. Ein Besatzungsmitglied auf der Brücke zuckte zusammen, als einige Granaten vorbeiflogen, woraufhin Captain Rodgers sagte:
"Don't worry, you won't hear the one that gets you." 
(Keine Sorge, du wirst diejenige, die dich erwischt, nicht hören.)

Zu diesem Zeitpunkt wurde die Distanz zwischen den Schiffen gross genug, dass die Richmond das Feuer einstellte, womit das Duell praktisch nur noch zwischen den drei Schweren Kreuzern ausgefochten wurde. Da die amerikanischen Schiffe auf der Flucht waren, mittlerweile auf westlichem Kurs, und praktisch direkt von den Japanern wegsegelten, konnte die Salt Lake City nur ihre fünf Heckgeschütze einsetzen. Hosogaya beschloss, im Zick-Zack-Kurs zu segeln und somit Breitseiten aus grösserer Distanz abzufeuern, womit ihm alle 20 Hauptgeschütze zur Verfügung standen. Da die japanischen Schweren Kreuzer schneller waren, konnte er sich dies leisten, aber es bedeutete auch, dass das Duell weiterhin auf Distanz ausgeführt wurde. Hätte er stattdessen beschlossen, zuerst die Distanz mehr zu schliessen und dann Breitseiten zu feuern, hätte er die Zielgenauigkeit fördern können. Diese war bereits verdammt gut, trotz der grossen Distanz, und wäre er näher herangekommen, hätten seine Schiffe ziemlich wahrscheinlich früher Treffer erzielt. Die japanischen Salven waren sehr eng, das heisst, alle Granaten landeten sehr dicht beieinander. Ein Besatzungsmitglied der Salt Lake City würde sagen, dass man einen Reifen hätte in die Luft halten können und alle Granaten wären durch den Reifen geflogen. Hätten die Salven also getroffen, hätten sie sehr verheerend sein können. 

Aber genau deswegen gab sich Captain Rodgers grösste Mühe, sein Schiff von diesen Granaten fernzuhalten. Wenn eine Salve ganz nah beim Schiff landete, liess er den Kurs ändern, woraufhin die nächste Salve dort landete, wo er ohne Kurswechsel jetzt gewesen wäre. Nach einem Nahtreffer wandte sich Rodgers an den Executive Officer der Salt Lake City, Commander Worthington S. Bitler, und fragte: "Well, Worthy, which way do I go this time?" (Na, Worthy, in welche Richtung gehe ich diesmal?)
Bitler antwortete: "Your guesses have been perfect so far, captain. Guess Again." (Eure Vermutungen waren bisher perfekt Kapitän, ratet noch einmal.) 
Rodgers machte eine weitere Kursänderung und die Granaten verfehlten das Schiff knapp. Er sagte daraufhin: "Fooled 'em again, Worthy!" (Wieder reingelegt, Worthy!)

Aber auch die besten Bemühungen konnten nicht immer genug sein und um 09:10 Uhr traf eine Granate der Maya das Steuerbordkatapult für das Spähflugzeug der Salt Lake City und explodierte. Zwei Mann wurden getötet und das Spähflugzeug wurde in Brand gesetzt und daraufhin über Bord geworfen. 

Um 09:45 Uhr hatte sich die Tama den US-Schiffen genähert, um in Reichweite ihrer 14cm Geschütze zu kommen, woraufhin die Salt Lake City kurz aus der Formation ausscherte und einige Breitseiten auf den Leichten Kreuzer feuerte, der daraufhin abdrehte und dabei einen kompletten Kreis drehte, bevor er sich wieder der Jagd anschloss, diesmal allerdings auf Distanz blieb. Auf der anderen Seite hatte sich die Abukuma genähert, wurde dabei aber von der Richmond beschossen und ging ebenfalls auf Distanz. 

Um 10:00 Uhr verschlechterte sich die Situation auf der Salt Lake City allerdings. Aufgrund den harten Ausweichmanövern, dem eigenen Beschuss und den vielen Nahtreffern beim Heck fiel die Ruderanlage aus und das Schiff begann, leicht nach Steuerbord auszuscheren. Es musste auf manuelle Steuerung umgestellt werden, mit dieser waren allerdings keine extremen Manöver mehr möglich, da das Ruder so nur um zehn Grad verstellt werden konnte, was beträchtlich weniger war, als vorher. Dies zeigte sich auch rasch, als nur zehn Minuten später eine 20.3cm Granate der Maya durch das Deck krachte, durch einen Maschinenraum flog und dann durch den Schiffsboden wieder das Schiff verliess. Die Granate explodierte glücklicherweise nicht, sorgte aber für einen leichten Wassereinbruch und der Bug sackte leicht ab. Die Geschwindigkeit war nicht beeinträchtigt. Da klar wurde, dass McMorris so nicht würde entkommen können, und um die Salt Lake City vor weiteren Schäden zu bewahren, befahl er Bailey und Coghlan, hinter dem Schweren Kreuzer Rauch zu legen. 

Die Bedingungen für eine Rauchwand war sehr gut, da die See ruhig war und es kaum Wind gab. Die japanischen Schiffe konnten daraufhin nur noch feuern, wenn sie einen kurzen Blick auf die Salt Lake City erhaschen konnten. Aber obwohl diese Gelegenheiten nur kurz waren, waren die Salven weiterhin so genau, dass amerikanische Besatzungen glaubten, die japanischen Schiffe hätten Radar. 

Hier machte Hosogaya einen weiteren schweren Fehler. Obwohl klar war, dass die feindlichen Schiffe beschädigt sein mussten und nun eine gute Gelegenheit wäre, die Distanz zu schliessen, entschloss er sich dazu, dies eben nicht zu tun und anstelle seine Schiffe für über eine halbe Stunde lang in die Rauchwolke schiessen zu lassen, obwohl sie, nachdem die Rauchwand beendet worden war, kein Ziel sehen konnten. 

McMorris liess zu diesem Zeitpunkt den Kurs ändern. Zuerst nach Südwest und dann nach Süden. Da die japanischen Schiffe weiterhin damit beschäftigt waren, in den Rauch zu feuern und auf Distanz blieben, bemerkten sie das anfangs gar nicht und Task Force Mike begann, sich langsam aus der Schlinge zu lösen, in der sie steckten. 

Als Hosogaya endlich bemerkte, dass die amerikanischen Schiffe in eine andere Richtung unterwegs waren, liess er ebenfalls den Kurs ändern, um ihnen wieder zu folgen. Um 11:03 Uhr erzielte die Maya erneut einen Treffer auf der Salt Lake City, der unter der Wasserlinie in einen Treibstofftank eindrang, diesen passierte und dann in einem anderen Treibstofftank explodierte. Dies sorgte für weiteren Wassereinbruch und eiskaltes Wasser, gemischt mit Öl, drang in den hinteren Maschinenraum ein. Dies zwang den Kreuzer, um 11:25 Uhr bis 11:38 Uhr, auf 20 Knoten zu verlangsamen, da die hinteren Maschinen gestoppt werden mussten, bis der Schaden unter Kontrolle gebracht wurde. Zusätzlich erhielt das Schiff fünf Grad Schlagseite und den beiden hinteren Geschütztürmen ging nach dem langen Duell die Munition aus. Um diesem Problem entgegenzuwirken, machte die Besatzung etwas, dass normalerweise nie getan werden sollte. Sie öffneten die Schutztüren der vorderen Munitionskammern und begannen, Munition für die vorderen Geschütztürme mit kleinen Transportwagen über Deck zu den hinteren Geschütztürmen zu transportieren, was sie taten während das Schiff Schlagseite hatte und immer wieder neue Ausweichmanöver einleitete, während unter Deck eine Kette gebildet wurde, um Pulversäcke nach hinten zu reichen. Das Öffnen der Schutztüren war ein Grund für die Explosion von mindestens zwei britischen Schlachtkreuzern während der Skagerrakschlacht im Ersten Weltkrieg gewesen, weshalb die Besatzung ziemlich nervös war, während sie dies tat. 

(Die Salt Lake City während der Schlacht)

Diese Prozedur war allerdings etwas langsam und die hinteren Geschütztürme begannen deshalb damit, stattdessen hochexplosive Granaten zu verschiessen, die sie noch auf Vorrat hatten. Da hochexplosive Granaten mehr Sprengstoff haben, als panzerbrechende Granaten, und sofort bei Kontakt explodieren, sorgten sie für entsprechend grössere Explosionen und Wasserfontänen, als sie die japanischen Schiffe verfehlten. Hosogaya sah dies und nahm an, durch die Wolkendecke von amerikanischen Bombern angegriffen zu werden, woraufhin die japanischen Kreuzer das Feuer mit ihrer Flugabwehr auf nicht sichtbare und in der Tat nicht existierende Bomber eröffneten. 

Obwohl Hosogayas Führung während der Schlacht bisher alles andere als akzeptabel gewesen war, waren die US-Schiffe immer noch in grossen Schwierigkeiten, da die japanische Überlegenheit in Schiffen und Geschwindigkeit das mehr oder weniger ausglich. Die Salt Lake City hatte mehrere Treffer einstecken müssen, ihre Steuerung funktionierte nicht mehr richtig, ihren Heckgeschützen ging die Munition aus und die japanischen Schiffe feuerten weiterhin zielgenau auf sie. Dann, um 11:50 Uhr, folgte das fatale Missgeschick. Ein Ingenieur versuchte, die Schlagseite zu korrigieren, indem leere Treibstofftanks geflutet wurden. Allerdings leitete der Ingenieur versehentlich Wasser in einen Treibstofftank, der noch voll war und der gerade von den Kesseln benutzt wurde, um die Maschinen in Gang zu halten. Pumpen sogen das Öl aus den Tanks und direkt in die Kessel. Verständlicherweise waren die Ansaugöffnungen für diese Pumpen am Boden des Treibstofftanks. Da Öl leichter als Wasser ist und darauf schwimmt, sammelte sich das Wasser am unteren Ende des Tanks und die Pumpen sogen dieses Wasser und leerten es in die Kessel, die sofort ausgingen. Alle Kessel gingen aus, die Maschinenanlage fiel vollständig aus und die Salt Lake City kam langsam aber unweigerlich zu einem kompletten Halt. 

Rodgers nutzte die letzten Minuten, in denen das Schiff noch etwas Fahrt machte, um den Kreuzer zu drehen, damit dieser den Japanern die Breitseite präsentierte und somit alle Geschütze ausgerichtet werden konnten. Um 11:54 Uhr war die Salt Lake City komplett ohne Antrieb oder Strom und war dem Feind vollkommen ausgeliefert. Rodgers signalisierte McMorris auf der Richmond: "My speed zero" (Meine Geschwindigkeit Null) Vermutlich eine der schlimmsten Nachrichten, die McMorris zu diesem Zeitpunkt hätte erhalten können. 

Bitler schüttelte Rodgers' Hand und sagte: "Well, I guess this is it."  (Nun, ich denke das wars.) Rodgers verlangte einen Kaffee und sagte: "If I'm going into the water, I want something warm in me."  (Wenn ich im Wasser lande, will ich etwas warmes in mir.) Dann bereitete sich die Besatzung auf ein letztes Gefecht vor. Die Geschütztürme wurden mit Muskelkraft allein in Richtung des Feindes ausgerichtet, der weiterhin hinter der Rauchwand war. Gleichzeitig wurde hektisch versucht, die Maschinen wieder in Gang zu bringen. Die Salt Lake City hatte der Richmond einen Maschinenschaden durch Feindbeschuss gemeldet, weshalb der Leichte Kreuzer längsseits ging, um die Besatzung aufzunehmen, aber auf der Salt Lake City wusste man, dass der Schaden behebbar war und wollte das Schiff deshalb noch nicht aufgeben. Was sie brauchten, war Zeit, was gerade Mangelware war, da die japanischen Kreuzer rasch die Distanz schlossen, allerdings unwissend, dass ihr gefährlichster Gegner im Moment bewegungslos war. 

Also beschloss McMorris das zu tun, was jeder Admiral in einer aussichtslosen Situation tat. Er befahl seinen Zerstörern, einen selbstmörderischen Angriff auf die japanischen Kreuzer auszuführen. Sie müssten mehrere Kilometer Distanz zurücklegen, bevor ihre Torpedos in Reichweite der japanischen Schiffe waren, während sie die ganze Zeit in Reichweite der japanischen Geschütze wären. Dale blieb bei der Salt Lake City, um einen neuen Rauchvorhang zu legen, während Bailey, gefolgt von Coghlan und Monaghan, Kurs auf die japanischen Kreuzer nahm und zum Angriff überging. 

Die drei amerikanischen Zerstörer hielten direkt auf die gesamte japanische Formation zu, die das Feuer auf sie eröffnete. Zwei Schwere Kreuzer, zwei Leichte Kreuzer und drei Zerstörer feuerten auf die Angreifer und konzentrierten ihren Beschuss auf die Bailey, die den Angriff anführte. Die Zerstörer verlangten alles aus ihren Maschinen und stiessen so rasch vor, dass die japanischen Salven immer knapp hinter ihnen im Wasser landeten. Die Besatzungsmitglieder auf der Salt Lake City, die den Angriff sehen konnten, sahen mit Ehrfurcht und Bewunderung zu. Bitler, der sich gut mit dem Amerikanischen Bürgerkrieg auskannte, kommentierte: "Pickett's Charge had nothing on them." (Picket's Charge war nichts im Vergleich zu ihnen.)
Die japanischen Besatzungen waren ähnlich beeindruckt vom Angriff und ein Offizier sagte dazu: "Ich weiss nicht, wie ein Schiff die Konzentration des Feuers überstehen konnte, das auf den führenden Zerstörer gerichtet war." 

Als sie in Reichweite kamen, eröffneten die amerikanischen Zerstörer mit ihren eigenen Geschützen das Feuer. Mehrere 12.7cm Granaten erzielten Treffer, wobei eine Granate von Bailey einen Geschützturm der Nachi ausser Gefecht setzte. Als die Bailey in Reichweite ihrer Torpedos kam, wurde sie von einer 20.3cm Granate getroffen, die in den vorderen Kesselraum eindrang und zwei Kessel zerstörte. Sich davon nicht ablenken lassend, feuerte der Zerstörer fünf seiner Torpedos auf die japanischen Schiffe, die daraufhin nach Westen abdrehten, um sich von ihnen zu entfernen, während sie weiter auf den Zerstörer feuerten. Zwei weitere Treffer wurden erzielt, wobei eine Granate nicht explodierte und auf dem Deck liegen blieb, woraufhin die Besatzung sie ins Wasser rollte. 

Die amerikanischen Zerstörer drehten ab. Nur Bailey hatte Torpedos abgefeuert und sie alle verfehlten ihr Ziel, aber zur Verwunderung aller behielten die japanischen Schiffe ihren Westkurs bei und entfernten sich. Hosogaya hatte das Gefecht abgebrochen und zog sich zurück. Wie die Salt Lake City hatten die beiden japanischen Schweren Kreuzer einen Grossteil ihrer Munition verschossen. Über 70 Prozent. Somit waren sie unter der Mindestmenge, die per Doktrin vorgeschrieben wurde und Hosogaya befürchtete, dass ihm bei einem weiteren Gefecht die Munition ausgehen könnte. Ausserdem hatte er mit der Hochgeschwindigkeitsjagd eine Menge Treibstoff verbraucht. Zusätzlich dazu hatte er grosse Angst vor amerikanischen Luftangriffen. Die Schlacht in der Bismarcksee hatte nur einige Wochen zuvor stattgefunden und hatte gezeigt, dass amerikanische Landbomber nun ebenfalls in der Lage waren, effektiv gegen japanische Kriegsschiffe zu sein. Eine Furcht, die in Alaska unbegründet war, da der Sieg in der Bismarcksee innovativen Flugbesatzungen und deren Kommandanten zu verdanken war, die neue Taktiken benutzten, die es noch nicht nach Alaska geschafft hatten. Zusätzlich war Luftunterstützung zu diesem Zeitpunkt noch zwei Stunden entfernt. Aber Hosogaya wusste dies nicht und da er wegen den hochexplosiven Granaten angenommen hatte, bereits unter Luftangriff zu sein, hatte er diese mehreren Faktoren als Grund genug genommen, sich zurückzuziehen. Seine Besatzungen befolgten diesen Befehl zwar, aber sie waren ziemlich erzürnt darüber, dass er sich zu einem Zeitpunkt zurückzog, bei dem der Sieg nicht weit entfernt schien. Ein Spähflugzeug der Nachi hatte gesehen, dass die Salt Lake City stationär war, hatte dies aber aufgrund defektem Funkgerät nicht melden können, weshalb Hosogaya sich in genau dem Moment zurückzog, in dem er die Schlacht hätte gewinnen können. Allerdings hatte die Salt Lake City ihre Maschinen auch wieder in Rekordzeit hochfahren können und als sich die japanischen Schiffe zurückzogen, nahm sie bereits wieder Fahrt auf. McMorris zog sich daraufhin ebenfalls zurück und segelte Task Force Mike zurück zum Hafen. 

Die Seeschlacht bei den Komandorski-Inseln war die letzte Seeschlacht des Zweiten Weltkrieges, die ohne Luftunterstützung während dem Tag durchgeführt wurde. Taktisch war die Schlacht ein unentschieden. Keine Seite hatte ein Schiff verloren. Die Salt Lake City war schwer und die Bailey mittelmässig beschädigt worden, mit insgesamt sieben Toten und 20 Verwundeten, während die Nachi mittel und die Maya leicht beschädigt wurden, mit 14 Toten und 26 Verwundeten. Strategisch war es allerdings ein US-Sieg, da der japanische Konvoi hatte umdrehen müssen und die Vorräte somit nicht nach Attu und Kiska gelangten. 

(Die Schäden der Bailey nach der Schlacht)

Hosogaya wurde nach der Schlacht stark kritisiert und von seinem Posten enthoben. Er hatte einen unterlegenen Feind in einer Falle gehabt und die Schlacht nicht nur schlecht geführt, sondern sich dann auch noch zurückgezogen und den Feind entkommen lassen. Er würde kein weiteres Kommando mehr führen.
McMorris hingegen wurde für seine Führung während der Schlacht gelobt und wurde später zum Stabschef von Admiral Nimitz. 

Aufgrund des Versagens, den Konvoi zu den Aleuten zu bringen, wechselten die Japaner auf die oft benutzte, nicht besonders zuverlässige Methode, Vorräte per U-Boot zu transportieren, was nicht wirklich ausreichte. Der Kampf um die Aleuten war noch nicht ganz beendet. Bald würden US-Truppen, mit Unterstützung von kanadischen Einheiten, Attu und Kiska stürmen und zurückerobern. Und die US-Navy würde anwesend, sein, um sie zu unterstützen. 


09.04.23

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