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Seeschlacht um Guadalcanal (Nacht 1)

Seit der Schlacht bei den Santa-Cruz-Inseln waren ca. drei Wochen vergangen und die Lage auf Guadalcanal spitzte sich weiter zu. Das japanische Militär wurde langsam nervös. Guadalcanal entwickelte sich genau zu dieser Art von Schlacht, die sie unter allen Umständen vermeiden und nicht kämpfen wollten. Eine Abnutzungsschlacht, bei der sie schlechter dastanden, weil sie die Angreifer waren und die Amerikaner, gut befestigt, von der Insel treiben mussten. Die Idee war gewesen, den Verteidigungsring zu befestigen, in die Defensive überzugehen und die Alliierten gegen eine Mauer rennen zu lassen, der sie in Friedensverhandlungen zwingt. Nun rannten sie selbst ständig in eine Mauer hinein, ohne Resultate zu erzielen. 

Die Schlacht um Guadalcanal sollte möglichst schnell beendet werden. Aber wie immer bei Guadalcanal war der Nachschub das grosse Problem. General Hyakutake hatte nach der Schlacht von Henderson Field immer noch ungefähr 15'000 Mann übrig und glaubte weiterhin mit unerschütterlichem Enthusiasmus, mit weiterer Verstärkung die Schlacht gewinnen zu können. Aber wie diese Verstärkung nach Guadalcanal gelangen sollte und wie alle Truppen dort versorgt werden sollten, war die grosse Frage. 

Tanaka, mittlerweile wieder an der Spitze des Tokyo Express, machte mit seinen Zerstörern ca. sechs Versorgungsläufe im Monat, mit jeweils sechs Zerstörern als Transport und zwei weiteren als Eskorte. Also insgesamt 36 Versorgungsläufe im Monat. Aber dies war nicht ansatzweise genug, um die Truppen auf Guadalcanal anständig zu versorgen. Hyakutake und sein Stab hatten berechnet, dass sie 150 Versorgungsläufe im Monat benötigten, falls notwendiges schweres Equipment für die nächste Offensive dazugerechnet wird, steigt diese Anzahl auf 800 Läufe, plus noch weitere für die Seeflugzeugträger, die einige Läufe unterstützen und ebenfalls viel Treibstoff verbrennen. Zerstörer, die mit grosser Geschwindigkeit unterwegs sind, verbrennen enorm viel Treibstoff und so viele Versorgungsläufe würde die Hälfte des monatlichen Treibstoffvorrats der gesamten japanischen Marine verbrauchen. 
Die Versorgungssituation auf Guadalcanal war so schlecht, dass viele japanische Truppen verhungerten und die Insel hatte mittlerweile den Spitznamen "Starvation Island" erhalten. Die Marines hatten ausserdem mittlerweile eine erste Gegenoffensive gestartet und die geschwächten japanischen Truppen dabei stark getroffen. Lediglich mangelnde Truppen und ein vorsichtiges Vorgehen verhinderte, dass die Reste der 2. japanischen Division komplett auseinandergenommen wurden. 

Logistik war nie die Stärke des japanischen Militärs und auf Guadalcanal kam diese Schwäche sehr deutlich zum Vorschein. Mit Zerstörern konnte die Versorgung nicht fortgesetzt werden. Sie brachten zu wenig Vorräte und brauchten zu viel Treibstoff. Transporter hingegen sind, wenn man den Treibstoffverbrauch mit dem Material vergleicht, dass sie transportieren können, 30 Mal effizienter als Zerstörer. Nur waren diese eben zu langsam, um nach Guadalcanal gelangen zu können, ohne aus der Luft angegriffen zu werden. 

Admiral Yamamoto bereitete deshalb einen neuen Konvoi vor, um weitere Verstärkung zur Insel zu bringen und die bereits dort vorhandenen Truppen gut zu versorgen. 11 Transporter, gedeckt von Tanaka und 12 Zerstörern, würden 7'000 Truppen, die Reste der 38. Division, die noch nicht auch Guadalcanal waren, Artillerie und weiteres Equipment und Verpflegung für 20 Tage für 30'000 Mann zur Insel bringen. 
Um sie erfolgreich zur Insel zu schaffen, versammelte Admiral Kondō eine beeindruckende Streitmacht. Alle vier Schlachtkreuzer der Kongō-Klasse, drei Schwere und drei Leichte Kreuzer, 21 Zerstörer und vier weitere Schwere Kreuzer in einer separaten Streitmacht unter Mikawa würden die Operation decken. Der Flugzeugträger Jun'yō würde die Operation ebenfalls aus der Distanz unterstützen. 

Zwei der Schlachtkreuzer, Hiei und Kirishima, würden Kuritas Nachtbombardement von Henderson Field in der Nacht vom 12. auf den 13. November wiederholen und die Cactus Air Force zerstören, womit Tanakas Konvoi Guadalcanal ungestört erreichen könnte. Mit den amerikanischen Flugzeugen zerstört und neuer Verstärkung und genug Verpflegung würden die japanischen Truppen Henderson Field erneut angreifen und endlich erobern. 

(Hiei)

(Kirishima)

Das Kommando über Hiei und Kirishima übernahm Hiroake Abe. Als Eskorte würden der Leichte Kreuzer Nagara und elf Zerstörer, Teruzuki, Amatsukaze, Yukikaze, Asagumo, Samidare, Murasame, Harusame, Yūdachi, Ikazuchi, Inazuma und Akatsuki die Schlachtkreuzer begleiten. 

(Admiral Abe)

(Nagara)

(Yūdachi)

Die US-Navy erfuhr dank entschlüsselten Funksprüchen von den japanischen Vorbereitungen, um Guadalcanal erneut zu verstärken. Halsey besuchte die Marines auf Guadalcanal, kurz nachdem er davon erfahren hatte und versprach Vandegrift, dass er alles in die Schlacht werfen würde, um die Marines zu unterstützen. Da er über Nacht auf der Insel blieb wurde Halsey Zeuge von den häufigen Bombardements der japanischen Zerstörern, was ihm eine schlaflose Nacht bescherte und klar machte, was die Marines seit Monaten auf der Insel durchmachten. Es machte ihn noch entschlossener, sie zu unterstützen. Die Marines hatten mehrmals die Frage gestellt, wo die US-Navy sei. Diese Frage würden sie nie mehr stellen, wenn es nach Halsey ging. 

Wie die Japaner allerdings zu stoppen wären, war eine ganz andere Frage. Die Enterprise war zwar mittlerweile wieder aus Nouméa ausgelaufen, um Guadalcanal zu decken, aber sie war immer noch schwer beschädigt, mit einem Reparaturteam an Bord, dass versuchte, sie wieder in Schuss zu bringen, während sie eine Ölspur hinter sich herzog. Die beiden Schlachtschiffe South Dakota und Washington bildeten ihre Eskorte. Mit dem Träger bereits beschädigt und zu wertvoll, um verlorenzugehen, war Halsey unwillig, diese nach Guadalcanal zu entsenden, insbesondere da die engen Gewässer als zu riskant angesehen wurden, um Schlachtschiffe einzusetzen. 

Da die Enterprise zu spät auf den Feind losgelassen worden war und weil sie vorsichtig im Süden operierte, würde sie nicht dazu in der Lage sein, Abes Schlachtkreuzer anzugreifen und auszuschalten. 

Damit blieben nur die leichteren Kriegsschiffe übrig, um sich dieser enormen Aufgabe zu stellen. Im Lichte der japanischen Vorbereitungen hatte Admiral Turner drei separate Konvois nach Guadalcanal entsandt, um selbst einen letzten Versorgungslauf vor der japanischen Offensive durchzubringen. Alle drei Konvois hatten eine Kreuzer- und Zerstörereskorte. Nachdem die Transporter entladen waren, würden sich diese Schiffe in eine einzelne Streitmacht zusammenschliessen und die japanische Bombardierungsgruppe stellen. 

Eine der Eskortgruppen bestand aus dem Flugabwehrkreuzer Atlanta und vier Zerstörern, kommandiert von Norman Scott, der kürzlich die US-Streitkräfte beim Sieg von Cape Esperance kommandiert hatte. Eine weitere bestand aus den Schweren Kreuzern San Francisco, Pensacola, dem Leichten Kreuzer Helena und sieben Zerstörern, kommandiert von Daniel Callaghan. Die dritte Gruppe bestand aus dem Schweren Kreuzer Portland, dem Flugabwehrkreuzer Juneau und drei Zerstörern. 

(Admiral Scott)

(Admiral Callaghan)

(San Francisco)

(Portland)

(Juneau)

Einige der Schiffe verbrachten ihre Zeit bei Guadalcanal damit, japanische Positionen in die Luft zu jagen, während man sich darauf vorbereitete, den Feind zu stellen. Scott wäre dafür sicherlich die richtige Wahl, da er bereits eine Nachtschlacht kommandiert und gewonnen hatte. Zwar hatte er Fehler gemacht, aber auch davon gelernt. 
Allerdings würde dies nicht passieren. Callaghan hatte genau 15 Tage Seniorität gegenüber Scott und erhielt somit das Kommando. Und das obwohl er keine Erfahrung in Nachtgefechten hatte und vor kurzem noch Ghormleys Stabchef gewesen war. Er hatte somit über längere Zeit einen Schreibtischjob gehabt. Scott wurde somit auf die zweite Position geschoben und würde lediglich Unterstützung mit seiner Erfahrung anbieten können, falls Callaghan fragt. 

Die Atmosphäre auf den US-Schiffen wurde etwas angespannt. Sie wussten, dass zwei Schlachtkreuzer unterwegs nach Guadalcanal waren. Schiffe, die spezifisch dafür gebaut worden waren, feindliche Kreuzer zu versenken. Und Callaghan und Scott mussten nun versuchen, diese Schiffe mit Kreuzern aufzuhalten. Auf der San Francisco war Callaghan der Meinung, dass die ganze Sache eine idiotische Selbstmordmission war. Auf die Frage, ob die Mission hoffnungslos war, antwortete er: "Yes, it may be that. But we are going in." (Ja, das mag es sein. Aber wir gehen rein.)
In einem Gespräch mit San Franciscos neuem Kapitän, Cassin Young, der während dem Angriff auf Pearl Harbor eine Medal of Honor erhielt, sagte dieser: "This is suicide." (Das ist Selbstmord.), worauf Callaghan antwortete: "Yes I know, but we have to do it."  (Ja ich weiss, aber wir müssen es tun.)

Die einzige wirkliche Option, die beiden Schlachtkreuzer auszuschalten wären einige Torpedos von den Zerstörern, aber einerseits die häufigen Fehlfunktionen und andererseits die Tatsache, dass Zerstörer in der US-Navy-Doktrin nicht sehr aktiv eingesetzt werden, machte dies nicht zu wahrscheinlich. 
Die Panzerung der Kongō-Klasse konnte zwar auf kurzer Distanz von den Geschützen der Schweren Kreuzer durchdrungen werden, aber nur eine kurze Distanz von einem Schlachtkreuzer entfernt zu sein ist ebenfalls nicht besonders gut für das Wohl des eigenen Schiffes und der Besatzung. 

Verschlimmert wurde die Situation dadurch, dass die Pensacola mit zwei Zerstörern nach Süden befohlen wurde, um sich Task Force 16 und der Enterprise anzuschliessen. Die Pensacola war zwar der älteste der drei Schweren Kreuzer, nicht so gut gepanzert und nicht das stabilste Schiff der US-Navy, aber sie hatte zehn 20.3cm Geschütze, während die anderen beiden neun hatten. Einer der beiden Flugabwehrkreuzer wäre sicherlich eine bessere Wahl für eine Eskorte der Enterprise gewesen, aber der Schwere Kreuzer erhielt nun diesen Job und reduzierte Callaghans vorhandene Feuerkraft erheblich. Dazu waren die beiden Flugabwehrkreuzer kaum für ein solches Gefecht geeignet. Sie waren klein, nicht zu gut gepanzert und auch wenn sie zahlreiche Geschütze hatten, so waren diese Zerstörerkaliber, also im Kampf gegen schwer gepanzerte Einheiten kaum von Nutzen. Sie waren lediglich an der Front, weil es an Kreuzern mangelte. 

Während die Transporter noch entladen wurden, wurde Alarm ausgelöst, da 21 Betty-Bomber gesichtet worden waren, die auf Guadalcanal zuhielten. Die Transporter brachen das Entladen ab und nahmen Fahrt auf, mit den Kriegsschiffen in einem Ring um sie herum. Als die Bomber sehr dicht über dem Wasser auftauchten, eröffneten die Schiffe das Feuer, unterstützt von mehreren Jägern der Cactus Air Force. Die hohe Konzentration der Flugabwehr schien die meisten japanischen Piloten nervös zu machen und mehrere brachen ihre Angriffe ab. Aber indem sie abdrehen wurden sie langsamer und präsentierten ihre Unterseite, ein einfacheres Ziel als ein Flugzeug, dass weiterhin schnell auf die Schiffe zusteuert. Die meisten Flugzeuge wurden abgeschossen. 

Eine Wildcat, die ihre Munition verbraucht hatte, kam wohl zum Schluss, noch nicht genug für den Tag getan zu haben und begann damit, ihr Fahrwerk auszufahren. Dann begab sich der Jäger direkt über einen der Bomber und begann, ihn mit dem Fahrwerk zu verprügeln. Wenn der Bomber versuchte, auszuweichen oder den Kurs zu ändern, folgte der Jäger problemlos und schlug das Fahrwerk wieder und wieder auf den Bomber drauf, bis etwas wichtiges kaputt ging und der Bomber ins Meer stürzte. 

Als der Angriff vorbei war, waren nur noch zwei Bomber übrig und keiner der Torpedos hatte getroffen. Aber dies bedeutete nicht, dass die Schiffe unbeschädigt davongekommen waren. Eine getroffene Betty hatte sich absichtlich auf die San Francisco gestürzt und war in den Hauptmast gekracht, was 22 Mann tötete und 22 weitere verwundete. Der Zerstörer Buchanan hatte eine 12.7cm Granate durch Eigenbeschuss in den Schornstein erhalten und die Helena hatte sich versehentlich selbst mit einer 20mm Oerlikon beschossen. 

(Die San Francisco, von einer Betty getroffen, in der Mitte des Bildes)

Einige japanische Besatzungen hatten überlebt, was zum nächsten seltsamen Duell des Tages führte, als der obere Maschinengewehrgeschützturm einer im Wasser treibenden Betty das Feuer auf einen Zerstörer eröffnete. Die Betty verlor schockierenderweise dieses Duell. Der Zerstörer Barton passierte einen Überlebenden auf einem Wrackteil und der Kapitän wollte ihn zum Verhören an Bord holen, aber ein Besatzungsmitglied erschoss ihn stattdessen. Helena entdeckte zwei andere Überlebende. Einer der beiden, der jüngere, wollte gerettet werden, wurde aber vom anderen Überlebenden erschossen, bevor ein Boot zu ihnen gelangen konnte, und dieser erschoss sich dann selbst auch noch. 

Die Schäden und Verluste waren zwar nicht schön für die San Francisco, aber sie blieb einsatzbereit. Als es dunkel wurde, verliessen die Transporter mit einigen Zerstörern Guadalcanal, während der Rest zurückblieb, um Henderson Field zu beschützen. Callaghan formierte seine Schiffe in eine Linie und segelte durch den Sealark Channel in den Savo Sound. Angeführt wurde die Linie von den Zerstörern Cushing, Laffey, Sterett und O'Bannon, gefolgt von der Atlanta, San Francisco, Portland, Helena und Juneau und schlussendlich die Zerstörer Aaron Ward, Barton, Monssen und Fletcher. Fletcher und O'Bannon waren beides Mitglieder der brandneuen Fletcher-Klasse, die sich hier zum ersten Mal beweisen konnten. 

Abes Schiffsformation wurde vom Leichten Kreuzer Nagara angeführt, gefolgt von den beiden Schlachtkreuzern und mit den Zerstörern in drei Gruppen zu den Flanken. Er wusste von den US-Schiffen im Savo Sound, wollte aber eine Konfrontation vermeiden. Er war eher ein Zerstörerspezialist und war somit mit den Schlachtkreuzern nicht sehr wohl. Das Glück schien zuerst auf seiner Seite zu sein, als seine Schiffe in ein Gewitter segelten, dass zusammen mit ihnen in Richtung Guadalcanal zog und somit deckte. Abe plante, diese Deckung zu nutzen, um die US-Schiffe zu umgehen, Henderson Field zu bombardieren und die Schiffe dann vielleicht von hinten zu überraschen. Allerdings wurde rasch gemerkt, dass dies kaum möglich wäre, da man Henderson Field sehen musste, um den Standort bombardieren zu können. Also befahl Abe eine 180° Wende, um das Gewitter vorbeipassieren zu lassen, bevor er mit einer zweiten Wende wieder auf Kurs ging. Nur wurde die Schiffsformation durch diese Manöver durcheinander gebracht und als sie den Savo Sound zwischen Savo Island und Guadalcanal betrat, waren die Schiffe überall verstreut und ungeordnet. 

Auf der US-Seite wurde mittlerweile die Frage laut, wie der Angriffsplan lautete. Denn Callaghan hatte ihn niemandem mitgeteilt. Falls er überhaupt einen hatte. Callaghan wusste, dass er gegen einen überlegenen Feind in den Kampf ziehen würde und anstelle einen Plan aufzustellen, um sich selbst die bestmöglichsten Chancen zu geben, beschloss er, einfach komplett blind in die Situation hineinzurennen und auf das Beste zu hoffen. 

Davon zeugte nicht nur die Tatsache, dass er niemandem irgendwelche Anweisungen gab, sondern auch die Wahl seines Flaggschiffs und die Aufstellung seiner Schiffe. Wie Scott bei Cape Esperance hatte Callaghan die San Francisco als Flaggschiff gewählt, die lediglich ein älteres Radarsystem hatte. Portland, Helena und Juneau hatten das modernere SG-System. Von den Zerstörern hatten O'Bannon und Fletcher ebenfalls das SG-Radar, somit jeweils der letzte Zerstörer beider Zerstörerkolonnen. Callaghan schien keine Ahnung zu haben, wie er mit Radar umzugehen hatte, womit die Schiffe mit gutem Radar nicht dort positioniert waren, wo sie am nützlichsten wären und erneut befand sich der kommandierende Admiral auf einem der Kreuzer mit dem älteren Radarsystem, was ihn von Berichten anderer Schiffe abhängig machte. 

Um 01:24 Uhr des 13. Novembers wurden die japanischen Schiffe auf dem Radarsystem der Helena gesichtet und Callaghan gemeldet. Die japanischen Schiffe waren ungefähr 25 Kilometer entfernt und beide Schiffsformationen hielten direkt aufeinander zu. Aber Helenas Informationen wurden von Callaghan ignoriert, der stattdessen den führenden Zerstörer Cushing fragte, was dieser sehen konnte. Ohne modernem Radar und einem älteren Radar, dass nie richtig funktionierte, überhaupt nichts ausser Dunkelheit. Trotz dieser Tatsache ignorierte Callaghan weiterhin sämtliche Funksprüche der Helena und fragte die Cushing wieder und wieder nach Informationen bezüglich dem Feind, die die Helena problemlos hätte beantworten können. Aber auf TBS konnte nur ein Schiff auf einmal eine Nachricht entsenden, womit die Schiffe, die mehr wussten, als die San Francisco, nicht antworten konnten, da San Francisco und Cushing ständig am Senden waren. 

(Die Anmarschrouten beider Seiten)

Die Distanz zwischen den beiden Formationen begann, rapide abzunehmen. Runter auf 20 Kilometer, dann 10, dann fünf, dann nur drei. Aber nichts passierte. Im Gegensatz zu Scott hatte Callaghan nicht die Erlaubnis gegeben, selbstständig das Feuer zu eröffnen. Callaghan versuchte anscheinend, das T der japanischen Formation zu kreuzen, aber anstelle dies mit Hilfe von Radardaten zu tun, versuchte er es mit visuellen Informationen, die nicht kamen. Nicht dadurch geholfen, dass die japanischen Schiffe verstreut waren. Callaghan hatte überhaupt keinen Überblick über die Situation. Trotzdem segelte er weiterhin geradeaus auf seinem Kurs: "as uncomplicated as that of a train rushing headlong into a tunnel. Callaghan and his staff had decided to do the unexpected and to do it quickly, and so we steamed into the dragon's mouth with every man at every gun on every ship holding his breath and waiting for the inevitable eruption." (So unkompliziert wie ein Zug, der kopfüber in einen Tunnel rast. Callaghan und sein Stab hatten beschlossen, das Unerwartete zu tun, und so dampften wir in den Rachen des Drachen, wobei jeder Mann an jedem Geschütz auf jedem Schiff den Atem anhielt und auf den unvermeidlichen Ausbruch wartete.)  wie ein Besatzungsmitglied der Helena es später beschreiben würde. 

Die japanischen Schiffe hatten die amerikanischen Schiffe mittlerweile ebenfalls gesichtet, aber Abe wollte einen Kampf vermeiden. Seine beiden Schlachtkreuzer waren mit Splittergranaten für das Landbombardement geladen. Er überlegte sich, ob er umdrehen sollte, um seine Geschütze zu laden, aber dies würde den Amerikanern Zeit geben und er war unwillig, dies zu tun. 

Weil keine der beiden Formationen das Feuer eröffnete, segelten beide nun praktisch ineinander hinein. Cushing hatte somit zwar endlich Sichtkontakt, aber weil die japanischen Schiffe verstreut waren, war es schwierig festzustellen, wo der Hauptteil der feindlichen Gruppe war und wie die Schiffe somit manövrieren sollten, um dem Feind die Breitseiten präsentieren zu können.  Erneut schien jeder ausser dem Befehlshaber zu wissen, wie die Situation aussah, als Helena erneut Radardaten funkte, um erneut ignoriert zu werden. Selbst auf der Atlanta mit dem älteren Radarsystem hatte Scott eine bessere Idee, wie die Lage war. Beide Seiten waren mittlerweile so nahe gekommen, dass es praktisch unmöglich wäre, sich mit Torpedos zu verfehlen, weshalb die vorderen Zerstörer um Erlaubnis baten, sie abfeuern zu dürfen. Callaghan, immer noch komplett ahnungslos und mit keinem Plan, was los war, verweigerte dies. 

Nun eskalierte die Situation am vorderen Ende der amerikanischen Formation. Die japanischen Schiffe waren mittlerweile so nahe gekommen, dass die amerikanischen Zerstörer Ausweichmanöver einleiten mussten, um Kollisionen zu vermeiden. Sie drehten nach Backbord ab, wobei jeder Zerstörer wegen dem vorherigen Schiff enger ausweichen musste. Die Atlanta sah die Situation vor sich und drehte ebenfalls ab. Callaghan sah dies, funkte das Schiff an und befahl ihr, so schnell wie möglich wieder geradeaus zu segeln, da sie die ganze Formation durcheinanderbringen würde, als ob es ihre Schuld wäre, dass Callaghan sie mitten in die japanische Formation geführt hatte. 

Die japanischen Schiffe kamen von leicht Backbord, wobei einige Zerstörer die US-Schiffe bereits vorderhalb passiert hatten und nun auf der Steuerbordseite waren. Alle Schiffe hatten ihre Geschütze aufeinander gerichtet, die Rohre mittlerweile horizontal, weil sie einander so nahe waren, aber niemand feuerte. Um 01:48 Uhr passierte es dann. Der Zerstörer Akatsuki und die Hiei aktivierten ihre Scheinwerfer und beleuchteten die Atlanta, nur 2'700 Meter entfernt. Keine andere Konfrontation zwischen Kriegsschiffen im Zweiten Weltkrieg würde auf solch kurze Distanz stattfinden oder jedenfalls nicht in diesem Ausmass. Als wären die Scheinwerfer das Signal gewesen, eröffneten die Schiffe auf beiden Seiten prompt auf Eigeninitiative das Feuer. Helena feuerte ihre enorme Breitseite und begann, wie üblich, rapide ihre Granaten in Richtung des Feindes zu schleudern. 

Auf der Atlanta befahl der Kapitän: "Counter-illuminate!" (Gegenbeleuchten!), also den Zerstörer, der sie anleuchtete, mit den eigenen Scheinwerfern zu beleuchten, was vor dem Krieg die Standardprozedur in dieser Situation war. Dem Geschützoffizier war bewusst, dass sich das Schiff somit in eine Zielscheibe verwandeln würde und antwortete: "Fuck that! Open Fire!" (Scheiss drauf! Feuer frei!)
Die Akatsuki musste in der Tat nicht beleuchtet werden. Ihre aktiven Scheinwerfer machten sie zum Ziel der Atlanta, San Francisco, Helena, O'Bannon und Laffey, die das Schiff innerhalb kürzester Zeit in Metallschrott verwandelten, woraufhin dieses explodierte. 

Die Schlacht hatte begonnen, aber Callaghan war noch nicht fertig, sie zu versauen und gab deshalb den Befehl: "Odd ships commence fire to starboard, even to port." (Ungerade Schiffe nach Steuerbord feuern, gerade nach Backbord. ) Da Callaghan keinen Schlachtplan aufgestellt hatte, wussten die meisten Schiffe nicht, ob sie ein gerades oder ungerades Schiff in der Formation waren, weshalb einige kurz das Feuer einstellten, um herauszufinden, in welche Richtung sie schiessen mussten. Andere Schiffe ignorierten den Befehl und feuerten einfach weiter. Da einige der vorderen Schiffe ausserdem gewendet hatten, weshalb Backbord und Steuerbord für sie eine ganz andere Richtung war, als für die San Francisco, wurde die Sache noch weiter verkompliziert. Der Zerstörer Sterett hatte Geschütze und Torpedos auf ein Ziel Backbords gerichtet, als er den Befehl hörte und die Waffen etwas unwillig auf die Steuerbordseite schwenkte.  Sie sah dort den Leichten Kreuzer Nagara und eröffnete das Feuer. Allerdings waren Leuchtgranaten geladen, die nicht wirklich Schaden am Schiff anrichteten. Aber da der Zerstörer sehr schnell feuerte, folgten bald einige richtige Granaten, die das Schiff trafen, bevor es in der Dunkelheit verschwand. 

Die Atlanta war währenddessen das Lieblingsziel der japanischen Schiffe, da sie von Scheinwerfern beleuchtet wurde und wurde in kurzer Zeit ebenfalls von zahlreichen Granaten getroffen, kurz darauf gefolgt von zwei Torpedos, von denen einer allerdings nicht explodierte. Derjenige, der explodierte, beschädigte das Schiff schwer, kappte sämtliche Energie und liess das Schiff antriebslos umhertreiben. 

Da von Schiffsformationen keine Rede mehr sein konnte, verwandelte sich die Schlacht schnell in sehr unübersichtliche und individuelle Gefechte. Sie wurde später als "Barschlägerei, bei der das Licht ausgegangen war" bezeichnet und das trifft es auch relativ gut. Die Zerstörer Inazuma und Ikazuchi tauchten aus einer Regenwand auf, gerade als der Beschuss anfing, feuerten einige Torpedos in Richtung der Amerikaner und machten prompt eine 180° Wende zurück in den Regen, allerdings nicht bevor der Beschuss eines Schweren Kreuzers die Ikazuchi beschädigte. Die Cushing, mit ausgefallenem Funkgerät, war nicht durch Callaghans verwirrenden Befehl aufgehalten worden und hatte Geschwindigkeit aufgenommen, wurde aber innert kurzer Zeit von mehreren Granaten getroffen, die das Schiff schwer beschädigten und die Steuerung ausfallen liess. Dann wurde die Situation noch verschlimmert, als ein Ungetüm aus der Dunkelheit auftauchte und auf die Cushing und die anderen amerikanischen Zerstörer zuhielt. Der Schlachtkreuzer Hiei, mit aktivierten Scheinwerfern, hatte die Zerstörer zu ihrem Ziel gemacht und feuerte ihre Sekundärbatterie in die Cushing, was die Maschinenanlage ausser Gefecht setzte. Die anderen Zerstörer feuerten ihre Torpedos auf die Hiei, aber die Distanz zwischen den Gegnern war mittlerweile so sehr geschrumpft, dass die Torpedos gar keine Zeit hatten, den Sprengkopf zu aktivieren, bevor sie ihn erreichten. 

Die Hiei hielt direkt auf die Laffey zu, die ein Ausweichmanöver einleiten musste, um nicht gerammt zu werden. Der kleine Zerstörer fand sich daraufhin direkt neben dem gewaltigen Schlachtkreuzer wieder, der über ihm emporragte. Die Hiei feuerte ihre Hauptgeschütze auf die Laffey, aber diese war so nahe, dass die Geschütze nicht tief genug eingestellt werden konnten und die Salve flog über die Köpfe der Besatzung hinweg. Der Krach der Geschütze war genug, dass die Besatzung der Laffey für einige Momente nichts mehr hören konnte, was nur Kommunikation mit Handsignalen ermöglichte. Aber während die Hiei nicht dazu in der Lage war, die Laffey zu treffen, so hatte diese keine Probleme, auf die Hiei zu feuern und nahm diese Gelegenheit sehr enthusiastisch an. Der Zerstörer begann, wie wild aus nächster Distanz in den Schlachtkreuzer zu feuern. Sie feuerte ihre 12.7cm Geschütze, ihre Flugabwehr, ihre Besatzung nahm sogar Handfeuerwaffen hervor und feuerte damit auf die Hiei. Zwar war diese zu stark gepanzert, um vom Zerstörer kritisch beschädigt zu werden, aber diese und die anderen Zerstörer in der Nähe feuerten wie wild in die Aufbauten hinein und richteten diese Übel zu. Die Brücke wurde beschossen und Admiral Abe, sowie der Kapitän der Hiei wurden verwundet und Abes Stabchef wurde getötet. Danach segelte die Laffey weiter, kam aber bald darauf unter Beschuss durch die Kirishima und mehreren Zerstörern. Das Schiff wurde schwer getroffen, unter anderem von einem Torpedo, der ihr Heck wegsprengte. Feuer brachen aus, von denen eines ein Magazin des Schiffes erreichte. Die Laffey explodierte und sank mit schweren Verlusten. 

Die US-Kreuzer, mehr oder weniger immer noch zusammen, versuchten, eine Übersicht über die Situation zu erhalten und auf den Feind zu feuern, als es zu einem tragischen Friendly-Fire-Zwischenfall kam. Die San Francisco übersah die Atlanta, die in die Schusslinie trieb und feuerte mehrere Granaten in den Flugabwehrkreuzer. Einige davon trafen die Brücke und töteten die meisten Insassen dort, inklusive Admiral Scott. Callaghan befahl, den Beschuss einzustellen, wobei dies vermutlich nur für das eigene Schiff gedacht, aber an alle Schiffe gefunkt wurde. Als Helena fragte: "Can we open fire if we have targets?" (Können wir das Feuer eröffnen, wenn wir Ziele haben?) antwortete Callaghan mit: "Advise type of targets. We want the big ones." (Geben Sie die Art der Ziele an. Wir wollen die Grossen.) Die beiden Schlachtkreuzer hatten Priorität. Sie waren diejenigen, die Henderson Field bombardieren würden und waren deshalb auch diejenigen, die ausgeschaltet werden mussten. 

Die San Francisco wartete bis die Atlanta aus der Schusslinie war und suchte sich einen neuen Gegner. Sie fand ihn, im Schlachtkreuzer Hiei, eines der beiden grossen Ziele. Mit mehr als der dreifachen Verdrängung und mit einer Salve, die fünfmal so schwer war, war dies ein völlig ungleicher Kampf, aber die San Francisco nahm diesen Kampf an und eröffnete das Feuer, während die Hiei den Beschuss erwiderte. Ein Kreuzer duellierte sich mit einem Schlachtkreuzer, dafür konstruiert, Kreuzer zu versenken. Vor dem Krieg war ein solches Szenario in der US-Navy durchgegangen worden. Für den Kreuzer war es eine hoffnungslose Angelegenheit, aber es war als sehr unwahrscheinlich angesehen worden, dass es zu einem solchen Zusammentreffen kommen könnte. 

Nun war diese Konfrontation Wirklichkeit und die San Francisco stellte neue Geschwindigkeitsrekorde auf, mit der sie auf ihren Kontrahenten schoss. Sie war das Leichtgewicht in diesem Kampf. Wenn sie überleben wollte, musste sie so schnell wie möglich möglichst viel Schaden anrichten. Mit ungefähr nur zwei Kilometern Distanz zwischen den Schiffen war die Panzerung der Hiei tatsächlich nicht stark genug, um die 20.3cm Granaten des amerikanischen Kreuzers aufzuhalten und dieser gab sich grösste Mühe, so viele Treffer wie möglich zu erzielen. Hauptgeschütze, Sekundärgeschütze und Flugabwehrgeschütze wurden alle auf den Schlachtkreuzer gerichtet und entfesselt. Ein Besatzungsmitglied der San Francisco beschrieb die Szene folgend: "With a pagoda-like superstructure, the big ship was so close she looked like the New York skyline. As our stream of shells hit, you could see men or debris flying off the (searchlight) platform, it was that close... . When my vision returned I looked out upon the battle scene to starboard... . The magnitude of the battle was almost unbelievable." (Mit pagodenähnlichen Aufbauten war das grosse Schiff so nah, dass es aussah wie die Skyline von New York. Als unser Schwall von Granaten einschlug, konnte man Männer oder Trümmer von der (Suchscheinwerfer-)Plattform fliegen sehen, so nah war es... . Als ich wieder sehen konnte, blickte ich auf die Kampfszene an Steuerbord... . Das Ausmass der Schlacht war beinahe unglaublich.) Doch die Hiei nahm den Beschuss nicht einfach so hin und feuerte zurück. Eine Granate krachte mitten in die Brücke der San Francisco und tötete praktisch alle Insassen, inklusive Admiral Callaghan und Kapitän Young. Innerhalb nur einiger Minuten der Schlacht waren alle drei Admirale auf beiden Seiten getötet oder verwundet worden. Somit waren beide Seiten nun auch führungslos. 

San Francisco und Hiei feuerten weiterhin Breitseiten in das andere Schiff hinein, unterstützt durch Sekundärbatterie und Flugabwehrgeschütze. Die San Francisco erhielt Unterstützung durch die Portland, die ebenfalls anfing, auf die Hiei zu feuern, aber diese erhielt wiederum Unterstützung durch die Kirishima und mehrere Zerstörer, die ebenfalls anfingen, sämtliche Geschütze in die San Francisco zu entladen. San Franciscos Steuerbordseite verwandelte sich durch den Beschuss in eine Mondlandschaft, als alles in Stücke geschossen wurde. Die Besatzungen der Sekundär- und Flugabwehrgeschütze wurden niedergemäht und zahlreiche Feuer wurden ausgelöst. Mehrere Lecks verursachten Wassereinbrüche, das Schiff wurde von niemandem gesteuert, die Steuerung und die Kontrolle über die Maschinenanlage waren verlorengegangen. Mit Callaghan und Young tot fiel das Kommando des Schiffes an Joseph Hubbard, der bei Battle Two stationiert war, eine Ersatzkontrollstation, falls die Brücke ausfällt. Er wies an, das Steuerruder mit Battle Two zu verbinden, aber kaum war dies getan, schlug eine Granate dort ein und tötete Hubbard und die anderen Insassen. Der nächste ranghöchste Offizier an Bord war Schadenkontrolloffizier Herbert Schonland, aber dieser war damit beschäftigt, das Schiff über Wasser zu halten, ohne dass es explodiert, weshalb er dem letzten Überlebenden Offizier auf der Brücke, Bruce McCandless, das Kommando übergab. Mccandless und zwei Besatzungsmitglieder begaben sich in den Kommandostand, eine gepanzerte Einrichtung unterhalb der Kommandobrücke, die zwar existiert, aber häufig bei Schlachten nicht benutzt wird. Nun war dies die letzte Position, um das Schiff zu lenken. McCandless musste aus einem schmalen Schlitz in der Panzerung sehen, genug Übersicht erhalten und damit die beiden Besatzungsmitglieder anweisen, den Kurs zu ändern. 

Trotz den gewaltigen Schäden hatte die San Francisco Glück im Unglück. Die Schlachtkreuzer feuerten noch ihre Splittergranaten, da die panzerbrechenden Granaten noch aus den Magazinen hochgebracht wurden. Wären diese Treffer von den angemessenen Granaten gewesen, hätte der Schwere Kreuzer diese Konfrontation nicht überlebt. Auch hatte sie dank der geringen Distanz keine Unterwassertreffer erhalten, auch wenn die Splittergranaten und Treffer nahe der Wasserlinie für zahlreiche kleinere Lecks sorgten. 

Dies bedeutete allerdings nicht, dass es der San Francisco gut ging. Sie war in kritischer Gefahr, mit Wassereinbruch von unten und Feuer von oben, mit Wasser, dass sich gefährlich hoch oben im Schiff sammelte und jedes Mal auf eine Seite schwappte, wenn das Schiff eine Kursänderung machte. Wurden diese Probleme nicht beseitigt, würde das Schiff fluten, kentern oder bis auf die Wasserlinie abfackeln. Und der Feindbeschuss kam natürlich weiterhin immer noch hinein. 

Die Helena und die Juneau erschienen zu diesem Zeitpunkt zur Rettung ihres Flaggschiffes. Helena eröffnete das Feuer auf die japanischen Zerstörer und vertrieb sie von der San Francisco, während die Juneau etwas unfreiwillig die Hiei ablenkte und zu ihrer neuen Zielscheibe wurde. Die San Francisco konnte sich somit langsam vom Gefecht entfernen und sich um ihre Schäden kümmern, während die Helena in der Nähe blieb, um das Flaggschiff zu beschützen. Im Duell zwischen den beiden Flaggschiffen waren beide schlecht davongekommen, aber die San Francisco hatte in einem Aspekt triumphiert. Eine ihrer Granaten hatte den Generatorenraum für das Steuerruder und die Hauptgeschütze der Hiei getroffen, der daraufhin geflutet wurde. In kurzer Zeit war der Schlachtkreuzer manövrierunfähig und begann hilflos zu kreisen, während die Geschütztürme sich nicht mehr drehen liessen. 

Währenddessen versuchte die Portland, sich im Chaos zurechtzufinden, als ein Torpedo ihr Heck traf, das Steuerruder blockierte und das Schiff unkontrollierbar nach Steuerbord kreisen liess. Versuche, die Bewegung zu kontrollieren, waren erfolglos. Im Kreis segelnd, feuerte die Portland somit nur noch auf Ziele, die sich bei Gelegenheit anboten. So feuerte sie unter anderem einige Salven in die brennende Hiei, die ihrerseits mit einigen Granaten antwortete, die die Portland weiter beschädigten. 

Die Juneau hatte, wie bereits erwähnt, ebenfalls einige Salven mit der Hiei ausgetauscht und feuerte rasche 12.7cm Salven in den Schlachtkreuzer hinein. Allerdings wurden die Zerstörer Asagumo, Murasame und Samidare auf den Flugabwehrkreuzer aufmerksam und begannen, sich mit ihm zu duellieren. Die Murasame feuerte mehrere Torpedos ab und einer davon traf die Juneau und beschädigte sie schwer, ihr Kiel gebrochen, rapide Schlagseite nach Backbord und das Feuerleitsystem, dass alle acht Geschütztürme kontrollierte, war ausgefallen. Das Schiff begann, sich langsam zurückzuziehen. 

Anderswo im Savo Sound fanden der Leichte Kreuzer Nagara und einige Zerstörer die bewegungslose Cushing und versenkten den Zerstörer mit ihren Geschützen. Irgendjemand traf ausserdem die Harusame mit irgendetwas am Heck, was diesen Teil des Schiffes aus dem Wasser hob und schwer beschädigte. 

Die Yūdachi und die Aaron Ward rammten beinahe ineinander hinein und mussten scharf ausweichen, woraufhin die folgende Barton bremsen musste, um nicht in die Aaron Ward zu rammen. Kurz darauf trafen zwei Torpedos der Amatsukaze die Barton, die in der Explosion verschwand und nur 42 Überlebende von 276 Besatzungsmitgliedern zurückliess. Die dahinter folgende Monssen wurde kurze Zeit darauf von zahlreichen Granaten getroffen und ausser Gefecht gesetzt, weshalb die Besatzung das Schiff evakuieren musste, während es zu sinken begann. 

Die Aaron Ward und die Sterett fanden unabhängig voneinander die Yūdachi und schalteten den japanischen Zerstörer in kurzer Zeit mit Beschuss aus. Allerdings wurde die Sterett kurz darauf von der Teruzuki überrascht, selbst schwer beschädigt und zum Rückzug gezwungen, während die Aaron Ward auf die Kirishima traf, die mehrere Salven auf den Zerstörer feuerte und ihn ebenfalls ausser Gefecht setzte. 

Die Amatsukaze versuchte, sich an die San Francisco anzuschleichen, um sie zu versenken, aber die Helena entdeckte sie und beschädigte den Zerstörer schwer, der sich nur zurückziehen konnte, als die Helena von drei anderen Zerstörern angegriffen wurde, was sie entsprechend ablenkte. 

Nachdem das Blutbad ungefähr 40 Minuten gedauert hatte, befahlen Admiral Abe und Kapitän Hoover der Helena, der ranghöchste überlebende Offizier des US-Geschwaders, sich von den Gefechten zu lösen. Im ganzen Chaos waren die japanischen Schiffe besser weggekommen, als die amerikanischen, was wohl unter anderem ihrem Nachtkampftraining zu verdanken war. Abe hatte noch die Kirishima, die Nagara und die Zerstörer Asagumo, Teruzuki, Yukikaze und Harusame, die nur leicht beschädigt waren, mit den Zerstörern Inazuma, Ikazuchi, Murasame und Samidare etwas mehr beschädigt, aber weiterhin einsatzbereit. Auf der US-Seite waren nur noch der Leichte Kreuzer Helena und der Zerstörer Fletcher einsatzbereit, der Rest war versenkt oder mit schweren Schäden ausser Gefecht. 

Aber trotz dieser Tatsache, befahl Admiral Abe den Rückzug, anstelle erneut vorzustossen, die letzten US-Schiffe zu versenken und Henderson Field zu bombardieren, was er hätte tun können. Allerdings hatte Abe von der beschädigten Hiei auch einen etwas schlechteren Überblick, er war verwundet worden, hatte eine Hirnerschütterung und würde sich im Nachhinein nicht an die Schlacht erinnern können. Auch hatten die Schlachtkreuzer zahlreiche ihrer Splittergranaten bereits abgefeuert, was die Effektivität des Bombardements einschränken könnte, was dann dazu führen würde, dass die Cactus Air Force weiterhin einsatzbereit ist, sobald es hell wird. Trotzdem verschwendete Abe eine gute Chance, Henderson Field auszuschalten und den US-Schiffen bei Guadalcanal einen enormen Schlag zu versetzen. 

Die Helena versammelte die Schiffe, die noch dazu in der Lage waren, zu segeln. Dabei entdeckte sie einen unbekannten Kreuzer und forderte diesen auf, sich zu identifizieren. Dieser Kreuzer war die San Francisco, die nicht antworten konnte. Sämtliche ihrer Kommunikationsmöglichkeiten war während der Schlacht zerstört worden. Sie hatte keinen Funk, kein TBS, keine Flaggen, kein Signalhorn, keine Signallampe, nichts. Sich bewusst, dass die Helena sie vermutlich in einigen Sekunden in die Luft jagen würde, falls sie keine Antwort bekommt, jagte die Besatzung auf der Suche nach einer Kommunikationsmöglichkeit umher, als eine kleine Signallampe gefunden wurde. Nur wollte der Signalmann nicht antworten. Der Grund? Das Identifikationssignal des Tages war J-A-P, was sehr leicht als Kurzform für Japaner verwechselt werden konnte und nun war die Besatzung paranoid, dass die Antwort ebenso wie keine Antwort Geschützfeuer folgen lassen würde. McCandless liess den Signalmann daraufhin c38 signalisierren, eine Abkürzung für CA-38, die Hüllennummer der San Francisco. Glücklicherweise passierte dies gerade bevor die Helena das Feuer eröffnete. 

Die beiden Kreuzer fanden dann ausserdem noch Juneau, Sterett, O'Bannon und Fletcher. Die Schiffe, teilweise schwer beschädigt, gingen auf Ostkurs, in der Hoffnung, in den U-Bootverseuchten Gewässer um Guadalcanal nicht in ein japanisches U-Boot zu laufen. 

Somit verliessen beide Seiten Savo Sound, liessen dabei aber auch jeweils drei Schiffe zurück. Auf der US-Seite waren dies die Portland, die Atlanta und die Aaron Ward, auf der japanischen Seite waren es die Hiei, die Yūdachi und die Amatsukaze. Als der Tag anbrach, fand sich die Yūdachi in Reichweite der Portland wieder und wurde prompt vom Schweren Kreuzer versenkt, wobei der Zerstörer interessanterweise anscheinend eine weisse Flagge gehisst hatte, was während dieser Ära äusserst selten passierte. Allerdings war der Grossteil der Besatzung des Zerstörers während dem Rückzug von einem anderen Zerstörer bereits aufgenommen worden. 

Die Amatsukaze konnte währenddessen genug Kontrolle über die Steuerung zurückerlangen, dass sie sich wieder zurückziehen konnte, wenn auch nur langsam. Die Hiei hatte nicht das gleiche Glück. Ihre Steuerung war immer noch ausser Gefecht und der Schlachtkreuzer, im Kreis segelnd, wurde sehr schnell zum Hauptziel der Cactus Air Force, sobald diese abhoben. Unterstützt von Flugzeugen der Enterprise, mittlerweile in Reichweite, und einigen optimistischen B-17 Bombern, wurde die Hiei von mehreren Torpedos und Bomben getroffen. Jäger der Jun'yō waren nicht dazu in der Lage, das Schiff zu beschützen. Die Kirishima wurde angewiesen, zu ihr zurückzusegeln und sie in Schlepp zu nehmen, aber Aufgrund von U-Bootgefahr wurde dieser Befehl rückgängig gemacht. Langsam sinkend, wurde die Hiei schlussendlich evakuiert und versenkt. Das erste "Schlachtschiff" der japanischen Marine war im Krieg verlorengegangen. 

(Die kreisende Hiei, von einer B-17 fotographiert)

Die Atlanta ging ebenfalls unter. Die Besatzung versuchte stundenlang, das Schiff zu retten, aber die Schäden stellten sich schlussendlich als zu schwer heraus. Die Portland und die Aaron Ward ihrerseits konnten gerettet werden und Tulagi erreichen. Portland mit Hilfe von zwei Schleppern, von denen sich einer gegen ihre Steuerbordseite drückte, um die Kreisbewegung zu stoppen. Nicht wissend, dass es noch US-Schiffe im Savo Sound gab, wurde die Portland von PT-Booten angegriffen, die nicht ganz überzeugt waren, dass der englisch redende Kapitän tatsächlich auch ein amerikanischer Kapitän eines amerikanischen Schiffes war. Ein Torpedo verfehlte das Schiff nur knapp, aber das Missverständnis konnte glücklicherweise aufgeklärt werden. 

(Portlands Beschädigung am Heck)

Weniger Glück hatte Hoovers Schiffsformation. I-26, das U-Boot, dass einige Monate zuvor bereits die Saratoga torpediert hatte, entdeckte die Schiffe und feuerte einige Torpedos ab. Sie verfehlten die San Francisco nur knapp, vermutlich das vorgesehene Ziel, und trafen stattdessen die Juneau, die in einer gewaltigen Explosion verschwand. Trümmer landeten um und auf den anderen Schiffen und die Flutwelle, die durch die Explosion ausgelöst worden war, brachte die San Francisco beinahe zum kentern. Im Wasser wurden keine Überlebenden gesehen und niemand glaubte auch, dass jemand diese Explosion überlebt haben konnte. Mit nur einigen Zerstörern, die ausserdem beschädigt waren, als Schutz vor U-Booten, beschloss Hoover, sich weiter zurückzuziehen, anstelle nach Überlebenden zu suchen. Tatsächlich hatten ungefähr 100 Besatzungsmitglieder der 697 köpfigen Besatzung die Explosion überlebt, aber es würde acht Tage dauern, bis Rettung kommen würde und zu diesem Zeitpunkt gab es nur noch zehn Überlebende und einige Ärzte, die vorher auf die San Francisco transferiert worden waren. Unter den Toten waren die fünf Sullivan Brüder, die alle beschlossen hatten, auf demselben Schiff zu dienen. Eine Familie verlor alle fünf Söhne/Brüder auf einen einzigen Schlag, was dazu führen würde, dass Brüder nicht mehr gemeinsam an einem Ort dienen können. Dies führte später zu einem Event, auf den der Film "Saving Private Ryan" basiert. Der Verlust der Juneau war einer der tragischsten Verluste der US-Navy des gesamten Krieges. 

(Die Sullivan Brüder)

Der erste Teil der Seeschlacht um Guadalcanal hatte geendet und es war ein Blutbad gewesen. Da es an einem Freitag passiert war, würde die Schlacht den Spitznamen "Schlacht vom Freitag dem 13." erhalten und diesen Titel verdient sie auch. Die US-Navy hatte zwei Leichte Kreuzer, die Flugabwehrkreuzer Atlanta und Juneau verloren, zusammen mit den vier Zerstörern Cushing, Laffey, Barton und Monssen. Die Schweren Kreuzer San Francisco und Portland und die Zerstörer Sterett und Aaron Ward waren schwer beschädigt. Die San Francisco hatte insgesamt 45 Treffer einstecken müssen. Lediglich die Helena, die Fletcher und die O'Bannon waren ohne schwer Schäden davongekommen. 1'439 Mann waren tot, inklusive beide Admirale. Dies waren, abgesehen von Pearl Harbor selbst, die höchsten Verluste, die die US-Navy während einer einzigen Schlacht im gesamten Krieg erleiden würden, selbst über Savo Island. Die Schlacht war eine gute Erinnerung daran, dass die japanische Marine immer noch ein sehr fähiger und gefährlicher Gegner war und dass die eigenen Befehlshaber dazu in der Lage sein mussten, ihre verfügbaren Mittel korrekt einzusetzen, um sich selbst die bestmöglichen Vorteile zu verschaffen. 
Die japanische Marine hingegen hatte den Schlachtkreuzer Hiei und die beiden Zerstörer Akatsuki und Yūdachi verloren, mit drei weiteren Zerstörern beschädigt. Sie hatten zwischen 550 und 800 Toten. 

Mittlerweile waren so viele Schiffe im Savo Sound gesunken, dass dieser einen neuen Namen erhielt. Ironbottom Sound, da gefühlt sämtlicher Meeresgrund des Sounds mit Schiffwracks übersäht war. Und weitere würden folgen. 

Die US-Navy hatte das Gefecht somit auf taktischem Level verloren. Die Task Force war komplett massakriert worden, mit hohen Verlusten und kaum einsatzbereiten Schiffen übrig, während ein grosser Teil der japanischen Streitkraft noch einsatzbereit war. Strategisch allerdings hatte sie gewonnen. Die japanische Einheit hatte sich zurückgezogen, womit Henderson Field für den Moment noch verschont blieb. Yamamoto war nach der Schlacht ausser sich, dass Abe sich zurückgezogen und die Hiei verloren hatte. Abes Karriere war danach am Ende. Er wurde von seinem Posten enthoben und danach in den Ruhestand gezwungen. 

Captain Hoover von der Helena würde danach ebenfalls seine Karriere an den Nagel hängen müssen. Aufgrund seiner Entscheidung, nicht nach Überlebenden der Juneau zu suchen, weshalb er über hundert Mann im Wasser zurückliess, enthob Halsey ihn von seinem Posten. 

Callaghan und Scott würden beide Posthum die Medal of Honor erhalten. (Callaghan meiner Meinung nach ungerechtfertigt) Herbert Schonland und Bruce McCandless erhielten ebenfalls die Medal of Honor für ihre Bemühungen, die San Francisco während der Schlacht zu retten. Ein weiteres Besatzungsmitglied, Reinhardt J. Keppler, erhielt die Medal of Honor posthum und die San Francisco selbst erhielt eine Presidential Unit Citation with star. Mit 17 battle stars, vier Medals of Honor, einer Presidential Unit Citation und weiteren Auszeichnungen würde die San Francisco eines der am meisten ausgezeichneten US-Kriegsschiffe des Zweiten Weltkriegs werden. 

(Admiral Nimitz mit Schonland und McCandless auf der San Francisco)

Doch die Seeschlacht um Guadalcanal war noch nicht zu Ende. Der japanische Konvoi sollte weiterhin geliefert werden, die Kirishima war immer noch einsatzbereit und Yamamoto war entschlossen, es ein weiteres Mal zu versuchen. Das Opfer, dass Callaghan, Scott und ihre Besatzungen und Schiffe erbracht hatten, hatte Henderson lediglich etwas Zeit erkauft. Und dank Callaghans Inkompetenz gab es nun keine Kreuzerstreitkraft mehr, die die japanischen Streitkräfte bei ihrem zweiten Versuch stellen könnte. Halsey würde seine absolut letzten Reserven in die Schlacht werfen müssen, um diese zu Gunsten der US-Navy zu entscheiden. 

13.11.22

Und Scott ist tot. Was sehr schade ist, da er ziemlich viel Potential hatte. Callaghan war definitiv einer der inkompetenteren Admirale, die es in der Guadalcanal-Kampagne gab. 

Was für eine chaotische Schlacht, aber mit einigen sehr epischen Ereignissen. Laffey gegen Hiei und danach San Francisco gegen Hiei. 

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