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Schlacht um Midway

Dieses Kapitel widme ich John B. Lundstrom, Jonathan Parshall und Anthony Tully, ohne deren beiden Bücher ich dieses Kapitel nicht einmal ansatzweise in dem Detail hätte schreiben können, wie ich es getan habe. Ihre Bücher, Black Shoe Carrier Admiral und Shattered Sword sind absolut fantastische Bücher mit einer riesigen Anzahl von Details, die ich vorher nicht kannte und von denen ich viele hier nicht erwähnen kann, weil es den Rahmen sprengen würde. Falls ihr Englisch lesen könnt, besorgt euch diese Bücher, ihr werdet es nicht bereuen. 

Zusätzlich widme ich das Kapitel natürlich auch noch allen Beteiligten dieser Schlacht und allen, die darin gefallen sind. 

Noch als kleine Warnung im Voraus, das ist das längste Kapitel, dass ich jemals geschrieben habe. Es sind über 22'000 Wörter, also ca. 6'000 Wörter mehr als mein vorheriges längstes Kapitel, dass über die Skagerrakschlacht war. Und sind wir mal ganz ehrlich, wenn es ein Kapitel gibt, dass verdient, das längste Kapitel zu sein, dass ich geschrieben habe und das auch realistisch gesehen das längste Kapitel sein könnte, dann ist es dasjenige zur Schlacht um Midway. Viel Vergnügen beim Lesen. 

Nachdem der Pazifikkrieg bereits ein halbes Jahr angedauert hatte, war die japanische Übermacht im Pazifik immer noch ungebrochen. Die amerikanischen Schlachtschiffe in Pearl Harbor waren vernichtet worden, die ABDA-Flotte war ausradiert worden, Australien wurde erstmals direkt angegriffen und war gefährlich isoliert, die britische Eastern Fleet war nur knapp der völligen Vernichtung entgangen und die US-Navy war nicht in der Lage, die japanische Expansion aufzuhalten. 

Die europäischen Kolonien in Asien und im Pazifik waren praktisch vollständig gefallen. Hong Kong, Malaya, Singapur, Niederländisch-Ostindien, die Gilbert-Inseln, Burma, Wake Island, die Salomonen-Inseln und trotz hartem Widerstand, der mehrere Monate andauerte, waren auch die Philippinen vollständig gefallen. Mit dem Krieg in Europa waren Truppen in diesen Kolonien in zu geringer Zahl und von schlechter Qualität gewesen, mit unzureichendem Equipment und inkompetenten Befehlshabern, die die Japaner und deren Fähigkeiten enorm unterschätzt hatten. 
Die japanische Expansion im Pazifik nach ihrem Kriegseintritt war der vermutlich schockierendste Erfolg einer Kriegspartei des gesamten Zweiten Weltkrieges. 

Mit dem Feldzug zu Ende kommend blieb nur noch ein Gegner, der eine mögliche Gefahr darstellte. Die US-Navy und ihre Träger. Admiral Yamamoto wollte diese Gefahr endgültig ausschalten, um die Vereinigten Staaten in eine solch geschwächte Position zu zwingen, dass ihnen keine andere Möglichkeit bleiben würde, als verhandeln zu wollen. Yamamoto begann im April, sich Überlegungen für eine entsprechende Operation zu machen und bildete dann Operation MI. 

Midway war ein wichtiger US-Stützpunkt am nördlichen Ende der Hawaii-Inselkette, der hauptsächlich von U-Booten genutzt wurde. Mit der Nähe zu Hawaii war Yamamoto davon überzeugt, dass die US-Navy auf eine Invasion der beiden kleinen Inseln, die Midway bildeten, reagieren müsste. Die wertvollen Träger würden hervorgelockt und in einer Entscheidungsschlacht zerstört werden. Nachdem die unglaubliche Seeschlacht von Tsushima 1905 den Krieg mit Russland mit einem gewaltigen Sieg beendete, erhielt Japan den Eindruck, dass Kriege durch gewaltige Entscheidungsschlachten zu entscheiden seien. Diese Schlacht sollte dies herbeiführen oder jedenfalls ein wichtiger Schritt dazu sein. Yamamoto wollte nach der Einnahme Midways und der Zerstörung der US-Träger nämlich noch weiter vorstossen und Hawaii selbst erobern, falls er die nötige Unterstützung der japanischen Armee erhalten würde, was einfacher gesagt war, als getan, da sich die beiden Faktionen in einem sehr grossen Ausmass nicht ausstehen konnten. 

Der Plan war extrem ambitioniert und es entstand viel Widerspruch. Im Gegensatz zu praktisch all anderen japanischen Kriegsplänen war dieser in sehr kurzer Zeit zusammengewürfelt worden und er hatte eine Menge Mängel aufzuweisen. Nachdem allerdings der Doolittle-Raid passierte und die Zerstörung der US-Träger nun zu einer Frage der Ehre wurde, erhielt Yamamoto reichlich Unterstützung für die Operation. Sie würde die grösste Operation sein, die die japanische Marine bisher durchgeführt hatte und beinahe alle verfügbaren Kriegsschiffe einsetzen, die das Land hatte. Eine überwältigende Übermacht, gegen die die US-Navy nichts entgegenzusetzen hatte. 

Japanische Pläne während des Zweiten Weltkrieges waren immer unnötig und übertrieben komplex und der Plan für Operation MI ist ein praktisch perfektes Musterbeispiel dafür. An der Operation waren über 100 Kriegsschiffe beteiligt, aber schlussendlich würde nur ein kleiner Teil relevant sein. In den beiden letzten grossen Marine-Konflikten, in denen Japan gekämpft hatte, gegen China 1894/1895 und gegen Russland 1904/1905, war die feindliche Marine eher passiv gewesen, hatte sich nur selten zum Kampf gezeigt und musste eher zur Konfrontation gezwungen werden. Yamamoto und die restlichen Admirale waren der Meinung, dass es mit den Amerikanern gleich sein würde. Damit die US-Träger also auslaufen würden, mussten sie mit einem Feind konfrontiert werden, den sie würden konfrontieren wollen. Also wurde die übermächtige japanische Flotte in zahlreiche Splittergruppen aufgeteilt.

Die sechs Flottenträger des Kidō Butai unter Nagumo würden die Speerspitze bei diesem Angriff bilden. Sie würden Midway zuerst mit Luftschlägen ausser Gefecht setzen und für die Invasion vorbereiten, woraufhin sie die amerikanischen Träger stellen würden, sobald diese auftauchen. Eskortiert wurden die Träger von den beiden Schlachtkreuzern Haruna und Kirishima, den Schweren Kreuzern Tone und Chikuma, dem Leichten Kreuzer Nagara und 12 Zerstörern. 

Dahinter folgte Yamamoto mit der Hauptkampfgruppe der 1. Flotte, der der Kidō Butai angehörte. Sein Flaggschiff war das Superschlachtschiff Yamato. Weitere Mitglieder dieser Flotte waren die Schlachtschiffe Nagato und Mutsu, der Leichte Träger Hōshō, der mit der HMS Hermes darum konkurriert, der erste geplante und gebaute Träger zu sein, da Hermes zuerst begonnen, Hōshō aber zuerst in Dienst gestellt wurde und eskortierende Zerstörer. 

Ebenfalls beteiligt an der Operation war die 2. Flotte unter Nobutake Kondō. Seine Flotte bestand aus den Schlachtkreuzern Kongō und Hiei, kommandiert von Gunichi Mikawa, den Schweren Kreuzern Atago, Chōkai, Myōkō und Haguro, dem Leichten Träger Zuihō und eskortierenden Zerstörern. 

Als nächstes kam natürlich der Invasionskonvoi, bestehend aus zahlreichen Transportschiffen und deren Zerstörereskorten, kommandiert von Raizo Tanaka.
Dann war da noch die Midway-Unterstützungsgruppe bestehend aus den Schweren Kreuzern Kumano, Suzuja, Mikuma und Mogami, kommandiert von Takeo Kurita. Diese segelte voraus und würde Midway für die Invasion bombardieren. 

Dann waren da noch zehn U-Boote der 6. Flotte, die zwischen Hawaii und Pearl Harbor stationiert werden würden, um die Amerikaner anzugreifen, bevor sie überhaupt das Kampfgebiet erreichen würden. 

Und das waren bereits eine Menge Schiffe, aber immer noch nicht alle, die an der Operation beteiligt sein würden. Denn die 5. Flotte im Norden erhielt ebenfalls eine Aufgabe. Sie würde nämlich die Aleuten-Inseln Attu und Kiska angreifen. Dies nicht, wie häufig behauptet, um von Midway abzulenken, sondern, um den japanischen Verteidigungsring zu erweitern und um amerikanischen Boden einzunehmen. Yamamoto wollte nicht von Midway ablenken, schliesslich sollten die amerikanischen Träger ja zu Midway gelockt werden. Es waren einfach zwei unabhängige Operationen, die gleichzeitig durchgeführt wurden. 

Auch Operation AL hatte es in sich. Die drei Schweren Kreuzer Nachi, Takao und Maya, die vier alten Schlachtschiffe Fusō, YamashiroHyūga und Ise und mehrere Leichte Kreuzer und Zerstörer. 
Ausserdem die beiden Flugzeugträger Ryūjō und Jun'yō. Dies war Trägerdivision 4, bestehend aus einem Leichten Träger, der dank einem Loophole im Washington-Abkommen zu eher grossen Abmessungen gebaut worden war und ein brandneuer Träger, der ein umgebautes Passagierschiff war und der eher in die Kategorie eines Mittleren Trägers passen würde, wenn diese Kategorie existieren würde, was es verwirrenderweise nicht tut. 

All diese gewaltigen Schiffsformationen würden sich an dieser Operation beteiligen. Allerdings gab es hier ein grosses Problem. Die Gruppen waren alle so weit verstreut, dass sie sich nicht gegenseitig unterstützen konnten. Alle waren alleine unterwegs. In japanischen Plänen wurde immer viel Aufmerksamkeit darauf gelegt, den Feind zu täuschen. Die Flotte durfte nicht zusammen an einem Ort sein, da die Amerikaner sonst nicht auslaufen würden. Also würden Nagumos Träger alleine die Schlacht beginnen. Der Invasionskonvoi und Kuritas Unterstützungsgruppe wären in der Nähe, aber sie kamen aus einer eher südwestlichen Richtung, da sie einen anderen Ausgangspunkt hatten, während Nagumo Midway von Nordwesten aus ansteuern würde. 

Yamamotos und Kondōs Flotten waren hunderte Kilometer von Nagumo entfernt. Zwar wurden sie offiziell als "Unterstützungs-Gruppen" bezeichnet, aber wenn Nagumo auf Probleme treffen würde, wäre er bis zu einem ganzen Tag auf sich alleine gestellt, bevor richtige Verstärkung eintreffen könnte. Diese viele unabhängigen Flottenbewegungen forderten eine Menge Koordination unter Funkstille, damit die Flotten zu der jeweils richtigen Zeit am Ziel eintreffen würden. Nagumo war der Speer des Angriffs, aber auch gleichzeitig der Köder, da es seine Schiffe waren, die die US-Träger herauslocken sollten. 

Das gleiche Problem hatte die 5. Flotte mit Operation Al. Ihre Träger bräuchten mehrere Tage, um nach Midway zu gelangen, falls dort Probleme auftauchen würden.

Während Yamamoto eine mächtige Flotte besass, so zerstückelte er sie in zahlreiche Portionen, was sie verwundbarer und die Koordination um einiges komplizierter machte. Kongō und Hiei hätten sich ihren Geschwistern anschliessen können, um eine stärkere Eskorte für die sechs Flottenträger zu bilden. Kuritas Unterstützungsgruppe hätte ebenfalls ohne grosse Probleme mit Nagumo segeln können. Somit hätte diese Flotte zwei weitere Schlachtkreuzer, vier weitere Kreuzer und einige Zerstörer gehabt. Kurita hätte Midway auch von dieser Route aus einfach bombardieren können. 

Allerdings war die japanische Flotte gleichzeitig so mächtig, dass selbst diese Aufteilung kaum ein allzu grosses Problem darstellte. Die sechs Flottenträger des Kidō Butai waren die mächtigste Schiffsformation ihrer Zeit. Sie hatten über 300 erstklassige Flugzeuge mit Elitepiloten, die ihre Pflicht bedingungslos erfüllten und fanatische Kämpfer waren, die alles für ihren Kaiser opfern würden. Die Träger waren jedem Feind, der sich ihnen gegenüberstellen könnte, überlegen. Die Eastern Fleet hatte sich verstecken müssen und die US-Navy hatte ihr nur vier eigene Träger im Pazifik entgegenzusetzen. Und der grosse Unterschied zwischen beiden Trägergruppen war, dass die japanische fantastisch als Gruppe operieren und zusammenarbeiten konnte, während den Amerikanern die Erfahrung fehlte, da sie ihre Träger immer nur alleine oder in Zweiergruppen operieren liessen. Selbst wenn sie ihre vier Träger zusammen gegen die sechs japanischen Flottenträger einsetzen würden, so würde ihre Koordination nicht ansatzweise so gut sein, wie diese der Japaner. Somit spielte es keine Rolle, dass Nagumo für den Anfang der Operation allein sein würde. Er wäre trotzdem jeder Gefahr gewachsen. 

Doch dann kam Operation MO auf. Admiral Inoue forderte Unterstützung von Flottenträgern für die Eroberung von Port Moresby und Yamamoto stellte ihm etwas widerwillig Trägerdivision 5 zur Verfügung, darauf bauend, dass keine ernsten Bedrohungen in der Nähe sein und dass die Besatzungen der neuesten Flottenträger Erfahrung für Operation MI sammeln würden. Damit beging Yamamoto einen schweren Fehler. Er wusste, dass die USA dazu in der Lage sein würden, mehr Kriegsschiffe zu bauen, als Japan, was schlussendlich in einer überwältigenden Übermacht der US-Navy enden würde. Yamamoto hatte die Übermacht und die Initiative und diese wollte er solange nutzen, wie möglich. Dies war ein Vorteil, den er nicht einfach verschwenden konnte. Wie Jonathan Parshall und Anthony Tully in Shattered Sword argumentieren, hätte Yamamoto seine Ziele in zwei Kategorien einteilen müssen. Diejenigen, für die es sich lohnte, mit allen sechs Trägern anzugreifen und diejenigen, die es nicht wert waren. Stattdessen teilte Yamamoto seine wichtigsten Streitkräfte auf und machte sie verwundbar. Und nicht nur das. Weil er dies tat, machte er den Erfolg von Operation MI vom Erfolg von Operation MO abhängig. 

Mit der Schlacht im Korallenmeer ging dieser Schuss komplett nach hinten los, als Shōkaku und Zuikaku ausser Gefecht gesetzt wurden und Shōhō versenkt wurde. Alle drei Träger waren für Operation MI geplant gewesen und die beiden ersteren waren Bestandteil vom wichtigsten Aspekt dieses Planes. Mit Shōkaku beschädigt und Zuikaku ohne Luftgruppe, schrumpfte der Kidō Butai prompt auf vier Flottenträger. Die beiden modernsten, besten und grössten japanischen Flottenträger waren ausgefallen und mit ihnen ein Drittel der geplanten Feuerkraft Nagumos. (Mit besten Trägern meine ich bezüglich dem Design, nicht der Qualität der Besatzungen.)

Dies war der Zeitpunkt, bei der Yamamoto hätte pausieren müssen, um zu sehen, ob der Plan geändert werden musste und welche Lektionen es von der Schlacht im Korallenmeer zu lernen gab. Aber dies tat er nicht. Somit wollte er sich in die nächste Trägerschlacht stürzen, ohne von der vorherigen etwas gelernt zu haben. 
Die Besatzungsmitglieder der Trägerdivisionen 1 und 2 machten sich währenddessen auch keine Sorgen darüber, nun ohne Trägerdivision 5 in den Kampf zu ziehen. Diese betrachteten sie sowieso eher mit Hohn und hatten keine hohe Meinung von ihnen. 
Sie witzelten deshalb vor Midway darüber, dass wenn die Söhne der Konkubinen (Prostituierten) von Trägerdivision 5 die Amerikaner besiegen können, dann sind die reinen Söhne der Trägerdivisionen 1 und 2 unantastbar. 

Da die Japaner davon ausgingen, dass Lexington und Yorktown versenkt worden waren, würden ihnen bei Midway nur noch Enterprise und Hornet gegenüberstehen. Eventuell auch Wasp, da sie sich nicht ganz sicher waren, wo sich dieser Träger befand, aber sie machten sich keine grossen Sorgen darüber und gingen eher nicht davon aus. Somit hätte Nagumo immer noch eine klare Überlegenheit mit seinen Trägern und würde die Schlacht somit gewinnen. 

Yamamoto liess noch ein Kriegsspiel durchspielen, um den Plan noch möglichst genau durchzugehen, aber dieser war eher eine Konstruktion, um die Festhaftigkeit seines Planes zu untermauern, anstelle tatsächliche Fehler zu finden. Als der japanische Offizier, der die Amerikaner spielte, es schaffte, die Kaga in einem prompten Gegenangriff zu versenken, wurde dieser Zug annulliert, da man nicht der Meinung war, dass er realistisch wäre. 
Tatsächlich wurde die Gefahr der Amerikaner als so nicht Existent eingeschätzt, dass man einfach davon ausging, dass sie genau das tun würden, was von ihnen erwartet wurde. Und zwar blindlings in eine Falle zu segeln, wo sie dann vernichtet werden würden, ohne zu reagieren. Der Sieg schien eine Selbstverständlichkeit und so wurde auch gespielt. Man ging nie davon aus, dass die Amerikaner auch nur eine Chance haben würden. Da die Japaner bisher noch nie verloren hatten, litten sie an der Siegeskrankheit. Sie fühlten sich unbesiegbar und handelten dementsprechend. 
Um Shattered Sword erneut zu zitieren: In contrast to the unstinting efforts that had characterized earlier Japanese victories, Combined Fleet was sleepwalking into its most important battle ever. 
Im Gegensatz zu den unermüdlichen Bemühungen, die frühere japanische Siege gekennzeichnet hatten, schlafwandelte die Combined Fleet in ihre wichtigste Schlacht aller Zeiten.
Aufgrund dessen versuchten sie es nicht einmal, Zuikaku kampfbereit zu machen. Sie hätte die Luftgruppe von Shōkaku übernehmen können, auch wenn es gegen die japanische Doktrin ging. Somit hätte Nagumo einen fünften Träger gehabt. Aber sie waren so sehr vom Erfolg überzeugt, dass sie keine Notwendigkeit dafür sahen. 

Die vier japanischen Träger hatten folgende Luftgruppen:
Akagi: 18 Zeros, 18 Vals und 18 Kates (+6 weitere Zeros als Reserve)
Kaga: 18 Zeros, 18 Vals und 27 Kates (+9 weitere Zeros als Reserve und 2 Vals als Fracht)
Sōryū: 18 Zeros, 16 Vals und 18 Kates (+3 Zeros als Reserve und 2 neue D4Y Judy Sturzkampfbomber, die während dieser Schlacht allerdings lediglich in einer Kundschafterrolle teilnehmen würden.)
Hiryū: 18 Zeros, 18 Vals und 18 Kates (+3 Zeros als Reserve)

Die japanischen Träger hatten seit Beginn des Kriegs schwer zu ersetzende Verluste erlitten, weshalb die Luftgruppen von Akagi und Kaga zum Beispiel kleiner ware, als Anfang des Krieges. Aber sie hatten immer noch 248 Flugzeuge.  

Aber wie sah nun der Plan schlussendlich aus. Nun, Nagumo würde Midway angreifen und aus der Luft bombardieren, um die Verteidigungspositionen und Flugzeuge auszuschalten. Danach würde der Beschuss durch Kuritas Kreuzer erfolgen und dann würden 5'000 Soldaten die beiden Inseln stürmen. Diese würde dann so schnell wie möglich wieder in Schuss gebracht werden, damit japanische Flugzeuge vom Flugfeld aus operieren könnten, unter anderem in der Spähfunktion. Die amerikanischen Träger, hervorgelockt durch den Angriff, würden hoffentlich wegen den U-Booten Verluste erleiden und dann von den japanischen Trägern versenkt oder schwer beschädigt werden, woraufhin die Schlachtschiffe vorstossen würden, um der amerikanischen Flotte den Rest zu geben. 
Um die Position der amerikanischen Träger sicherzustellen, würde ein Spähflugzeug nach Pearl Harbor entsandt werden, dass bei French Frigate Shoals von einem U-Boot aufgetankt wird, um die benötigte Reichweite zu haben. 
Mehr als Zusatzgedanke, als als richtiger Befehl, wies Yamamoto Nagumo an, die Hälfte seiner Flugzeuge als Reserve zurückzuhalten, falls die Amerikaner früher auftauchen würden, als erwartet. Auf die Frage, was die Träger tun würden, falls sie früher als angenommen angegriffen werden, antworteten mehrere Mitglieder aus Nagumos Stab, dass der Feind an ihnen zerschellen würde. 

Während Nagumo den gesamten Verband und Trägerdivision 1 befehligte, hatte das Kommando über Trägerdivision 2 Tamon Yamaguchi. Dieser war ein äusserst aggressiver Admiral und auch einer der besten Trägeradmirale der japanischen Marine. Er hatte seine Piloten sehr hart trainieren lassen und die Division seit Kriegsbeginn kommandiert. Er mochte Nagumo nicht besonders, da dieser kein Trägeradmiral war und hatte ihn einmal sogar in den Schwitzkasten genommen, als es zu einer Auseinandersetzungen zwischen den beiden gekommen war. 

(Tamon Yamaguchi)

Am 27. Mai liefen die vier Träger des Kidō Butai aus, mit Kurs auf Midway und in ihre wichtigste Schlacht bisher. Hier zeigte sich bereits das erste Problem der Operation. Nagumo lief einen Tag später aus, als geplant, da er zusätzliche Zeit benötigt hatte, um die Träger vorzubereiten. Aber da die Invasion selbst auf die Gezeiten und Mondphasen abgestimmt war, bedeutete dies, dass Tanakas Invasionskonvoi immer noch dem alten Zeitplan folgte. Somit lief er Risiko, vor dem Angriff der vier Träger entdeckt zu werden. Und weil das Datum der Invasion nicht verschoben werden würde, bedeutete dies schlicht, dass Nagumo nun einen Tag weniger Zeit haben würde, um Midway als Gefahr zu neutralisieren, bevor die Invasion durchgeführt wird. 

Dies sollte allerdings kein zu grosses Problem sein. Solange nichts unerwartetes dazwischenkommt, sollte es zeitlich gesehen trotzdem passen. Der wichtigste Teil des Planes war der Überraschungsmoment und solange dieser gewährleistet war, würde auch alles aufgehen. 

Nur war der Überraschungsmoment nie vorhanden. Die US-Navy und Admiral Nimitz, Befehlshaber der Pazifikflotte, wussten schon beträchtliche Zeit im Voraus, dass eine grosse Offensive im Zentralpazifik geplant wurde. Die Analytiker, die versuchten, die japanischen Codes zu knacken, waren zu diesem Zeitpunkt weit genug gekommen, um ungefähr 10 Prozent davon lesen zu können. Und sie bemerkten, dass eine Offensive mit dem Ziel AF angegeben wurde. Nimitz wurde darüber informiert, aber niemand war sich sicher, was AF war. Es wurde vermutet, dass es sich um Midway handelte, aber völlig sicher war man sich nicht. 

Nimitz wollte diesen Angriff, wo und wann auch immer er kommen würde, mit seinen Trägern konfrontieren. Nur gab es da ein Problem. Admiral King. Dieser war davon überzeugt, dass die nächsten japanischen Offensiven gegen Süden, in Richtung Australien geführt werden würden, wie Operation MO es gewesen war, und hatte deshalb befohlen, dass Halseys Task Force 16, bestehend aus den Trägern Enterprise und Hornet, im Südwestpazifik stationiert wird. Würden sie dort bleiben, könnte es gut passieren, dass sie nicht in der Lage sein würden, rechtzeitig im Zentralpazifik anzukommen, um den japanischen Angriff aufzuhalten. Also tat Nimitz das mutigste, dass ein amerikanischer Admiral im Zweiten Weltkrieg tun konnte. Er hinterging Admiral King. Und zwar tat er dies, in dem er einen Brief per Flugzeug zu Halsey entsandte, den nur er sehen durfte. In diesem war die Anweisung, dass er sich absichtlich von einem japanischen Flugzeug sichten lassen musste. 
Gesagt getan. Er ging nahe an eine besetzte Insel, wurde von einem japanischen Flieger entdeckt und meldete dies. Da die Japaner nun wussten, dass Task Force 16 im Südwestpazifik war, nahm Nimitz dies als Grund, um die Träger zurück nach Pearl Harbor zu befehlen, da der Standort der Träger kein Geheimnis mehr war. 

Mit Halsey Trägern auf dem Rückweg, musste Nimitz jetzt nur noch King davon überzeugen, dass das Ziel des japanischen Angriffs tatsächlich Midway war. Also versuchte Nimitz einen einfachen Trick. Mithilfe einer Unterwasserkabelverbindung, wies er Midway an, einen Funkspruch zu senden, nach dem das Wasser auf dem Atoll ausgeht, da die Kläranlage kaputtgegangen ist. Midway sendete diesen Funkspruch unverschlüsselt und kurz darauf entschlüsselten die Analytiker einen Funkspruch, in dem es hiess, dass AF das Wasser ausgeht. 

Nimitz wusste nun, dass das Ziel Midway war und er bereitete sich darauf vor, eine Schlacht zu führen. Denn im Gegensatz zur japanischen Annahme, dass die US-Navy zur Schlacht gezwungen werden müssten, war Nimitz mehr als willig, eine Konfrontation zu wagen, wenn er grossen Schaden beim Feind anrichten könnte. 

Dank den entschlüsselten Funksprüchen erhielt Nimitz eine ungefähre Idee, wann der Angriff stattfinden würde, mit vier oder fünf Flugzeugträgern. Midway selbst wurde ziemlich verstärkt. Neue Verteidigungspositionen wurden hinzugefügt, 2'000 Marines wurden auf der Insel postiert und eine grosse Luftgruppe wurde entsandt, damit das Atoll über eine starke Luftpräsenz haben würde. 17 B-17 Bomber, vier B-26 Bomber, 19 SBD Dauntlesses, 21 ältere SB2U Vindicator Sturzkampfbomber, sechs brandneue TBF Avenger Torpedobomber, 21 ältere F2A Buffalo Jäger und sieben Wildcats. Dazu noch zahlreiche Catalinas in der Spährolle. Somit befanden sich 127 Flugzeuge auf Midway. 

Task Force 16 lief in Pearl Harbor ein und wurde zur Schlacht vorbereitet. Aber es gab zwei Probleme. Zum einen waren sie nur zwei Träger, die vier oder fünf feindlichen Trägern gegenüberstehen würden. Und Halsey hatte Schuppenflechten, die mittlerweile einen grossen Teil seines Körper bedeckten und so stark juckten, dass er kaum noch schlafen konnte. Er hatte über 9kg Gewicht verloren und musste dringend behandelt werden. Somit fiel Nimitz' bester und erfahrenster Trägeradmiral direkt beim ungünstigsten Zeitpunkt aus. 

Somit hatte Nimitz nur wenige Träger und die Person, die die Schlacht kommandieren würde, war ausgefallen. Beide Probleme lösten sich mit dem eintreffen von Task Force 17. Die Yorktown war im Korallenmeer durch einen Bombentreffer schwer beschädigt worden und zog während der Heimreise eine Ölspur hinter sich her. Um sie zu reparieren, wurde angenommen, dass man mindestens zwei Wochen benötigen würde und realistisch gesehen müsste sie drei Monate in Reparatur verbringen. Aber Nimitz brauchte alle Träger, die er kriegen konnte. Um die Chancen zumindest etwas mehr ausgleichen zu können, war Yorktowns Beteiligung bei der nächsten Schlacht ein absolutes Muss. Er gab den Arbeitern 48 Stunden und alles verfügbare Personal in Pearl Harbor liess alles stehen und liegen, um die Yorktown in dieser Zeitspanne wieder einsatzbereit zu machen. Nachdem die Yorktown am 27. Mai in Pearl Harbor einlief, wurde sie praktisch sofort von 1'400 Arbeitern umschwärmt, die auf der Stelle mit Notreparaturen begannen. Einige dieser Arbeiter arbeiteten die 48 Stunden komplett durch, ohne zu schlafen. Metallplatten wurden über Löcher gelegt und zusammengeschweisst, das Flugdeck wurde repariert, die Lecks verschlossen. Die Amerikaner bewegten Himmel und Erde, um die Yorktown in diese Schlacht zu bringen. 

(Die Yorktown wird vor der Schlacht repariert)

Die Lösung des zweiten Problems war Yorktowns Befehlshaber. Frank Jack Fletcher. Halsey war zwar ein guter Admiral, aber Fletcher war der einzige, der über Kampferfahrung in Trägerschlachten verfügte und im Gegensatz zu den Japanern hatte er bereits eine Menge daraus gelernt. Darunter zwei wichtige Dinge. 
Erstens, wenn man versehentlich ein falsches Ziel mit allen Flugzeugen angreift, lässt man sich verwundbar und kann die richtige Gefahr dann nicht mehr angreifen.
Zweitens, wenn die eigenen Träger zusammen operieren, können die Japaner sie einfacher finden und dann gleich alle Träger gleichzeitig angreifen. Wenn die Träger aber in Gruppen separat unterwegs sind, können die Japaner zwar eines dieser Schiffe ausschalten, aber die anderen nicht, da sie anderswo sind. 
Allerdings kam die zweite Erkenntnis auch mit ihren Schattenseiten. Unter anderem würden so auch die Verteidigungsmöglichkeiten, wie die Jäger, aufgeteilt werden. 

Fletcher übernahm den Oberbefehl über die Schlacht im Kampfgebiet und würde Task Force 17 im taktischen Level kommandieren. Somit musste nur noch ein Ersatz für Halsey gefunden werden, um Task Force 16 zu kommandieren. Halsey machte einen überraschenden Vorschlag. Der Befehlshaber seiner Kreuzergruppe, Raymond Spruance. Halsey und Spruance könnten charaktermässig nicht unterschiedlicher voneinander sein. Halsey wurde enorm von seinen Emotionen getrieben, während Spruance hauptsächlich mit Logik arbeitete. Er war vorsichtig, kalkuliert und achtete sehr aufs Detail. Ausserdem hatte er null Erfahrung damit, Träger zu kommandieren und war, wie Fletcher, ein black-shoe Admiral. Aber Halsey war von ihm überzeugt und Nimitz übergab ihm somit das Kommando über Enterprise und Hornet. Spruance war sich bewusst, dass er kaum Erfahrung mit Luftoperationen hatte und würde sich deshalb in grossem Grade auf Halseys Stabchef, Miles Browning verlassen, um diese zu leiten. Dieser war ebenfalls eine sehr emotionale Person und Spruance würde grosse Schwierigkeiten damit haben, mit ihm zu arbeiten. 

(Raymond Spruance)

Task Force 16 verliess Pearl Harbor am 28. Mai, um sich in Position zu begeben. Laut Geheimdienstinformationen könnte die japanische Operation am 2. Juni beginnen und Nimitz wollte seine Schiffe bis am 1. Juni in Position haben. 
Yorktown erhielt in Pearl Harbor noch eine neue Luftgruppe. Nur die Sturzkampfbomberstaffel VB-5 blieb von der alten Luftgruppe übrig. Die anderen Staffeln hatten im Korallenmeer beträchtliche Verluste erlitten und wurden durch die Luftgruppe des Träger Saratoga ersetzt, die sich auf Hawaii befand. Die Jägerstaffel VF-3, die Sturzkampfbomberstaffel VB-3 und die Torpedobomberstaffel VT-3. Nur VB-3 hatte frische Trägererfahrung, da sie beim Dolittle-Raid dabei gewesen war. VF-3 besass die neueste Version der Wildcat, was Fletcher sehr erfreute. Genauso auch die Tatsache, dass die Yorktown diesmal 25 Wildcats hatte, während sie im Korallenmeer nur 17 gehabt hatte. Dass die Anzahl von Jagdflugzeugen erhöht werden sollte, war ebenfalls eine seiner wichtigeren Erkenntisse gewesen.
Lediglich VT-3 war komplett unerfahren. Somit würde Yorktown mit einer grösstenteils neuen Luftgruppe in die Schlacht ziehen, aber diese war äusserst fähig, wie sich zeigen würde. VB-5 wurde zu VS-5 umgetauft, um Verwechslungen mit VB-3 zu vermeiden. 

Nimitz versuchte ausserdem, die Saratoga selbst ebenfalls in die Schlacht zu bekommen. Die Reparaturen, die sie wegen dem Torpedotreffer hatte durchführen müssen, waren abgeschlossen und sie raste von der Westküste nach Pearl Harbor, um an der Schlacht teilnehmen zu können. Aber sie erreichte den Stützpunkt erst am 7. Juni und verpasste die Schlacht somit sehr knapp. 

Yorktown lief am 30. Mai aus, um sich ihren Schwestern bei Midway anzuschliessen. Sie war nicht komplett repariert, einfach nur gut genug, um an der Schlacht teilnehmen und Flugoperationen durchführen zu können. Unter anderem war ihre Höchstgeschwindigkeit nicht erreichbar. Somit waren die amerikanischen Träger ausgelaufen, bevor die japanischen U-Boote in Position waren und diese erreichten ihre vorgesehenen Positionen sogar noch später, als geplant war, worüber allerdings weder Yamamoto, noch Nagumo informiert wurden. Der geplante Spähflug fiel ebenfalls aus, da Nimitz einige Kriegsschiffe bei French Frigate Shoals positioniert hatte. Das japanische U-Boot konnte somit nicht auftauchen, um das Spähflugzeug aufzutanken, womit dieser Plan, um die Position amerikanischer Träger festzustellen, ebenfalls ins Wasser fiel.

Yorktown hatte 76 Flugzeuge. 25 Wildcats, 37 Dauntlesses und 14 Devastators. Begleitet wurde sie von den Schweren Kreuzern Astoria und Portland und den Zerstörern Hammann, Hughes, Morris, Anderson und Russel.
Enterprise hatte 78 Flugzeuge. 27 Wildcats, 37 Sturzkampfbomber und 14 Torpedobomber. Hornet hatte 77 Flugzeuge. 27 Wildcats, 35 Dauntlesses und 15 Devastators. Eskortiert wurden sie von den Schweren Kreuzern New Orleans, Minneapolis, Vincennes, Northampton, und Pensacola, dem brandneuen Flugabwehrkreuzer Atlanta und den Zerstörern Phelps, Worden, Monaghan, Aylwin, Balch, Conyngham, Benham, Ellet und Maury

Die drei US-Träger hatten somit 233 Flugzeuge. Nur 15 Flugzeuge weniger, als die vier japanischen Träger. Die amerikanischen Träger konnten grössere Luftgruppen transportieren, was die Kräfteverhältnisse mehr ausglich. Ausserdem kamen dann noch die Flugzeuge auf Midway selbst dazu, was bedeutete, dass die Japaner, was Flugzeuge anging, unterlegen waren. Auch hatten Task Force 16 und 17 mehr Schiffe, als Nagumo. Allerdings hatte dieser auch zwei Schlachtkreuzer, während Fletcher und Spruance nur Schwere Kreuzer hatten. 

Und die japanischen Piloten und Flugzeuge waren, trotz Erschöpfung von sechs Monaten hartem Einsatz, immer noch eine mehr als ebenbürtige Bedrohung für die Amerikaner, selbst mit insgesamt weniger Flugzeugen. 

Nimitz' Plan war folgendermassen. Die drei Träger würden sich Nordöstlich von Midway postieren, etwa 480 Kilometer entfernt von Nagumos vermuteter Anmarschroute, bei einer Position, die "Point Luck" genannt wurde. Midways Spähflugzeuge würden die japanischen Träger entdecken, woraufhin die amerikanischen Träger die Distanz schliessen und den Japanern in ihre linke Flanke fallen. 
Geheimdienstarbeiter und Nimitz gingen davon aus, dass die Japaner ihre vier oder fünf Träger möglicherweise in zwei Gruppen operieren würden, wie die Amerikaner es selbst tun. Würde der erste Teil der japanischen Träger gesichtet werden, würden Enterprise und Hornet zusammen den ersten Angriff auf diese Träger durchführen. Yorktown würde als Reserve bleiben, falls die zweite Gruppe gesichtet wird. Passiert dies nicht oder alle japanischen Träger werden zusammen gesichtet, wird Yorktown sich diesem Angriff anschliessen. 
12 U-Boote wurden ebenfalls entsandt, um die japanische Flotte anzugreifen. 

Nimitz war zwar bereit für eine Schlacht, aber er wollte auch nicht, dass seine Träger unnötige Risiken eingingen. Deshalb wies er Fletcher und Spruance an, sich sofort zurückzuziehen, falls die Möglichkeit besteht, dass der Feind sie angreifen kann, ohne dass sie ebenfalls grossen Schaden verursachen können. Midway sollte in diesem Fall im Stich gelassen werden. 
Nimitz war sich bewusst, dass die Japaner kaum dazu in der Lage wären, Midway ordentlich versorgen zu können und das Atoll wäre relativ leicht zu isolieren und befand sich ausserdem in Reichweite von Bombern auf Hawaii. 

Bevor es zum Feindkontakt kam, gab es für die Japaner bereits einige Anzeichen, dass etwas nicht ganz in Ordnung war. So stellten sie unter anderem erhöhten Funkverkehr von amerikanischen Streitkräften fest und es wurden mehr und aggressivere Patrouillen durchgeführt, als zu erwarten gewesen war. Aber diese Dinge wurden von Yamamoto und Nagumo ignoriert. 

Am 3. Juni, um 09:00 Uhr, sichtete eine PBY Catalina Tanakas Invasionskonvoi. Da er dem alten Zeitplan folgte, befand er sich in Reichweite von Midway, bevor Nagumo das Atoll angegriffen hatte. Nun wussten auch die Japaner, dass der Überraschungsmoment dahin war und es passierte einen Tag vor Nagumos Angriff. Neun B-17 Bomber wurden gestartet und griffen den Konvoi an. Da sie allerdings in grosser Höhe flogen, verfehlten alle Bomben ihre Ziele. Während der Nacht wurden vier PBYs mit Torpedos bewaffnet und entsandt, um den Konvoi im Schutz der Dunkelheit anzugreifen. Sie griffen diesen an und erzielten einen Treffer auf dem Frachter Akebono Maru. Es würde der einzige erfolgreiche Torpedoangriff der Amerikaner während der gesamten Schlacht sein. 

(Karte der Schlacht)
(https://commons.m.wikimedia.org/wiki/File:Battle_of_midway-deployment_map.svg#mw-jump-to-license)

Die Besatzungen des Kidō Butai standen am 4. Juni bereits kurz nach 02:00 Uhr Nachts auf, um die Operationen am nächsten Tag vorzubereiten. Die Torpedobomber wurden in den Hangardecks bewaffnet und aufgetankt. Die Sturzkampfbomber wurden auf erst dem Flugdeck bewaffnet. Die Träger operierten in einer Boxformation. Akagi und Kaga waren auf der Steuerbordseite, Hiryū und Sōryū auf der Backbordseite. Die Schlachtkreuzer eskortierten die Träger auf der Backbordseite, die Schweren Kreuzer auf der Steuerbordseite, mit dem Leichten Kreuzer in Führung und den Zerstörern in einem Ring drumherum. Je ein Zerstörer würde sich bei einem Träger positionieren, um Flugzeugbesatzungen aus dem Wasser zu holen, falls einige Flugzeuge im Wasser landen würden. 

Die US-Träger hatten "Point Luck" in den vorherigen Tagen verlassen und hatten die Distanz zur vermuteten Anmarschroute der Japaner gekürzt, nachdem Nimitz zum Schluss gekommen war, dass er die Schlacht lieber an einem Tag beenden wolle, falls möglich. Wären die Träger bei ihrer alten Position geblieben, hätten sie die japanischen Träger erst am späten Nachmittag angreifen können, was bedeutet hätte, dass sich die Schlacht über mehrere Tage hinwegziehen könnte. Indem er anwies, die Distanz um 280 Kilometer zu verringern, würden sie rascher eingreifen können, während die japanischen Träger hoffentlich noch mit Midway beschäftigt waren. 

Das Wetter war ruhig und mässig bewölkt. Für einen grossen Teil der Reise waren Nagumos Schiffe durch eine sehr dichte Nebelsuppe gesegelt, aber diese hatten sie über Nacht hinter sich gelassen. Um 04:30 Uhr starteten die vier Träger ihren ersten Angriff auf Midway. 108 Flugzeuge wurden gestartet. 36 Zeros, 36 Vals und 36 Kates. Akagi und Kaga starteten die Sturzkampfbomber, Hiryū und Sōryū die Torpedobomber (mit Landbomben bestückt) und jeder Träger startete ausserdem noch neun Jäger. Indem alle Träger nur einen Teil ihrer Luftgruppen starteten, lief dieser Prozess sehr flüssig ab. In nur zehn Minuten waren alle 108 Flugzeuge gestartet und unterwegs nach Midway. Da der Wind aus Südosten kam, konnten die Träger auf Kurs bleiben und gleichzeitig starten, anstelle manövrieren zu müssen. 

Da Akagi und Kaga die besseren Torpedobomber und Hiryu und Sōryū die besseren Sturzkampfbomber hatten, hatten sie so die jeweils besseren Flugstaffeln als Reserve zurückbehalten, falls unerwartet feindliche Schiffe auftauchen würden. 

Der Angriff wurde von Joichi Tomonaga geführt, der eine Kate flog. Er war ein erfahrener Pilot, hatte aber bisher noch keine Erfahrung mit Trägeroperationen, da er bisher in China gekämpft hatte. Die Person, die normalerweise die Angriffe des Kidō Butai kommandierte, Mitsuo Fuchida, war auf der Hinreise unerwartet erkrankt, und blieb deswegen auf der Akagi

Um einer möglichen Überraschung von feindlichen Einheiten vorzubeugen, liess Nagumo sieben Spähflugzeuge von seinen Eskortschiffen starten. Nicht besonders viele Flugzeuge, insbesondere, wenn man in Betracht zieht, dass jedes dieser Flugzeuge eine Fläche von der Grösse Schwedens absuchen musste. Aber dieser Einsatz entsprach der Doktrin und da keine Probleme erwartet wurden, sah man keinen Grund dazu, sich mehr Mühe zu machen. Diese Flugzeuge starteten ohne Probleme, abgesehen von Tones Nr. 4 Flugzeug, dass sich 30 Minuten verspätete. 

Die Amerikaner starteten währenddessen 31 Flugzeuge, um nach dem Feind zu suchen. 21 Catalinas von Midway und Fletcher startete zur gleichen Zeit wie dem japanischen Angriff zehn Dauntlesses von VS-5, um das Gebiet nördlich seiner Träger in einem 180° Radius zu sichern. Auch wurden 16 B-17 Bomber gestartet, um den Invasionskonvoi erneut anzugreifen. 

(Die Yorktown am Morgen des 4. Juni)

Die Amerikaner fanden ihr Ziel zuerst. Eine PBY entdeckte einen Teil von Nagumos Flotte um 05:34 Uhr und meldete dies. Zwei Träger seien 175 Meilen (ca. 280 km) von Fletchers Trägern entfernt. Damit hatte Fletcher ein Problem. Und zwar befanden sich diese Träger genau am Rand der Reichweite seiner Torpedobomber und Jäger, falls die Position stimmte, und es waren nur zwei Träger gesichtet worden, was bedeutete, dass die anderen zwei oder drei woanders sein könnten. 

Die Positionsmeldung war in der Tat falsch und die japanischen Träger waren 30 weitere Kilometer entfernt, womit nur die Sturzkampfbomber in Reichweite wären. Fletcher beschloss, Nimitz' Plan zu folgen und befahl Spruance um 06:07 Uhr, die Distanz zu schliessen und die gesichteten Träger anzugreifen. Somit würde Task Force 16 in Reichweite kommen, falls die Positionsmeldung nicht akkurat war. Task Force 17 blieb noch zurück, um einerseits die zehn Dauntlesses noch zu landen, die von ihren Spähflügen zurückkehrten, und um auf weitere Sichtungsmeldungen zu warten. Würde dies nicht passieren, würde Fletcher folgen und seine Flugzeuge ebenfalls gegen diese beiden Träger starten.
Enterprise und Hornet verfügten ausserdem, nach Doktrin, über genügend Feuerkraft, um alle japanischen Träger zu versenken, falls sie sie finden würden. Laut Doktrin benötigt es 18 Sturzkampfbomber, um einen Träger anzugreifen. Drei der Bomber werden statistisch gesehen Treffer erzielen und drei Treffer werden benötigt, um einen Träger zu versenken. So lautete jedenfalls die Denkweise der US-Navy. Jeder Träger hatte zwei Staffeln von Dauntlesses, also sollte es reichen. Dazu kamen dann natürlich noch jeweils eine Staffel mit Torpedobombern. Ein kombinierter Angriff von Sturzkampfbombern und Torpedobombern würde die Verteidigung erschweren und Treffer wahrscheinlicher machen. 

Midway selbst startete ebenfalls ihre Flugzeuge. Alle Bomber wurden gegen die Träger entsandt, die B-17 Bomber wurden kontaktiert, damit sie statt dem Konvoi ebenfalls die Träger angreifen würden und die Jäger blieben zurück, um Midway zu verteidigen. 

Um 06:15 entging Fletcher offenbar nur um Haaresbreite der Entdeckung. Chikuma Nr. 1 Flugzeug hätte laut Flugplan zu diesem Zeitpunkt direkt über Task Force 17 fliegen sollen. Entweder verhinderten Wolken eine Sichtung oder das Flugzeug war vom Kurs abgekommen. 

Um 06:20 Uhr begann der japanische Angriff auf Midway. Sechs Wildcats und 20 Buffalos waren erfolgreich gestartet, aber sie waren in der Unterzahl und insbesondere die Buffalo war der Zero unterlegen. Zwei Wildcats und 13 Buffalos wurden zerstört und von den restlichen Jägern blieben im Nachhinein nur zwei flugtauglich. Im Gegenzug zerstörten sie vier Kates und eine Zero. Drei weitere Flugzeuge wurden von der heftigen Flugabwehr abgeschossen und drei weitere wurden schwer genug beschädigt, dass sie die Träger nicht mehr erreichten. 14 weitere wurden schwer beschädigt und waren nachher nicht mehr kampfbereit und weitere 29 wurden unterschiedlich schwer beschädigt. 

Midway wurde ziemlich in Mitleidenschaft gezogen, aber nicht genügend schwer beschädigt, um komplett ausser Gefecht zu sein. Die Flugpiste war immer noch einsatzbereit und die Verteidigungspositionen waren noch immer intakt. Tomonaga meldete, dass ein zweiter Angriff notwendig sein würde, um Midway komplett zu neutralisieren. 

Um 07:00 Uhr war Spruance nahe genug herangekommen, um seine Flugzeuge zu starten. 67 Dauntlesses, 29 Devastators und 20 Wildcats wurden gestartet. Aber hier zeigte sich die Unerfahrenheit von Task Force 16. Die Startoperationen waren ein Desaster. Die Japaner hatten ihre Flugzeuge in zehn Minuten gestartet. Task Force 16 war erst um 07:55 Uhr fertig. Sie brauchten beinahe sechsmal länger. Und die Koordination zwischen den Flugstaffeln funktionierte ebenfalls nicht korrekt und es wurden Fehler bei den Planungen gemacht. Hornet startete die Wildcats zuerst, obwohl sie weniger Reichweite hatten, als die Dauntlesses. Da Die Angriffsgruppen alle zusammen unterwegs sein sollten, kreisten Hornets Flugzeuge bis zu eine Stunde lang über dem Träger, bis auch die letzten Torpedobomber gestartet waren. 
Bei der Enterprise wurde dies besser gelöst, aber weil sich die Startoperationen wegen vier Dauntlesses, die nicht starten konnten, verzögerte, befahl Spruance um 07:40 Uhr, dass die bereits gestarteten Dauntlesses ohne die Torpedobomber und Jäger in Richtung ihres Zieles fliegen sollten. Grund dafür war die Vermutung, dass Task Force 16 gesichtet worden war und sich der Startvorgang zu sehr verzögerte. Die Torpedobomber starteten später und folgten den Sturzkampfbombern der Enterprise auf ungefährem Kurs. Die Jäger der Enterprise allerdings verpassten dies und folgten stattdessen den Torpedobombern der Hornet, da diese die einzigen waren, die sie entdecken konnten. 

(Die Torpedobomber der Enterprise bereiten sich zum Start vor)

Trotz der enormen Verzögerung waren nun die Staffeln beider Flugzeuge unterwegs, um Nagumos Träger anzugreifen. Jedenfalls wäre dies der Plan gewesen. Entweder der Kapitän der Hornet, Marc Mitscher, der Führer der Flugstaffeln, Stanhope Ring, oder beide, hatten beschlossen, den Plan komplett aus dem Fenster zu werfen und ihre eigene Sache durchzuziehen. 
Anstelle in Richtung der Sichtung zu fliegen, um diese beiden Trägern zusammen mit der Enterprise anzugreifen, hatte Mitscher beschlossen, stattdessen seine Flugzeuge auf einen anderen Kurs zu entsenden, um die anderen beiden Träger zu finden, die sich vermutlich einige dutzend Kilometer hinter den ersten beiden befanden. 

Um das klar zu stellen, Mitscher (ist nicht ganz bestätigt, ist aber ziemlich vermutlich so), hat den Plan absichtlich ignoriert und seine Flugzeuge entsandt, um nach einem Feind zu suchen, dessen Position er nicht kannte, anstelle den Feind anzugreifen, dessen Position ihm bewusst war und den er laut Plan angreifen müsste. Und nicht nur tat er das, er teilte dies auch niemandem mit. Weder Fletcher, noch Spruance. Ihm war mehr als bewusst, dass es Yorktowns Aufgabe war, die zweite Trägergruppe anzugreifen, falls diese überhaupt existierte. Stattdessen hatte er diese Aufgabe einfach so übernommen und entsandte seine Flugzeuge auf etwas, dass später als der "Flight to nowhere" berühmt werden würde. Vermutlich sendete er sie praktisch direkt nach Westen, während die anderen Fluggruppen eher nach West-Südwest flogen. Der Angriff auf die bestätigte Trägersichtung würde somit voraussichtlich nur von Enterprises Flugzeugen durchgeführt werden. Das Problem hierbei war natürlich, dass diese Trägergruppe aus allen vier japanischen Trägern bestand und nicht nur zwei. Mitscher hatte beschlossen, einen Geist zu jagen, während dies Yorktowns Job gewesen wäre, und entfernte Hornets Angriffsgruppe somit praktisch komplett von der Schlacht von Midway. Dies würde im Verlauf der Schlacht ziemlich grosse Konsequenzen mit sich bringen. 

Zurück bei Nagumo war der Kidō Butai zur ungefähr gleichen Zeit, wie Spruance mit dem Starten seiner Flugzeuge anfing, von Midways Flugzeugen angegriffen worden. Die vier B-26 Bomber und sechs Avenger Torpedobomber hatten die Träger entdeckt und gingen zum Angriff über. Allerdings taten sie dies nicht koordiniert und griffen jeweils die Akagi und die Hiryū an. 30 Zeros wurden entsandt, um sie zu zerstören. Die Japaner besassen keine wirkliche Jägerkontrolle auf ihren Schiffen, weshalb Koordination zwischen den Jägern schwer war und diese häufig einfach diese Ziele angriffen, die in Sicht waren. Die Avengers, die bei dieser Schlacht ihr Debut feierten, kamen unter schweren Beschuss von Zeros und nur zwei von ihnen konnten ihre Torpedos gegen die Hiryū abwerfen. Nur eines der sechs Flugzeuge überlebte. Von den B-26, die die Akagi angriffen, konnten ebenfalls nur zwei ihre Torpedos abwerfen und zwei Maschinen gingen verloren. Die manövrierfähigen Träger wichen den Torpedos leicht aus. Eine B-26, geflogen von James Muri, wurde von Zeros verfolgt und um sich in Sicherheit zu bringen, beschloss er, das vermutlich selbstmörderischste zu tun, dass er tun konnte. Er hielt weiterhin auf die Akagi zu und schoss in geringer Höhe über ihr Flugdeck, während die Maschinengewehre des Bomber wie wild feuerten und zwei Besatzungsmitglieder des Trägers töteten, während seine Verfolger ihr Feuer einstellen mussten, um nicht das eigene Schiff zu treffen. Überraschenderweise funktionierte es und Muri kam heil nach Hause. 

Ein weiterer B-26 Bomber, der beschädigt worden war, ging brennend auf Kollisionskurs mit der Akagi und zielte auf ihre Insel. Das Flugzeuge verfehlte diese nur um Haaresbreite und stürzte ins Meer. Nagumo und sein Stab, nur knapp dem Tod entgangen, wurden von diesem Angriff ziemlich erschüttert. Amerikanische Piloten sollten ihrer Meinung nach nicht in der Lage sein, solch fatalistischen Mut zu zeigen. Dieser Angriff Unterstrich Tomonagas Meldung, dass Midway erneut angegriffen werden sollte. 

Für Nagumo bestätigte sich nun etwas, dass er bereits erwartet hatte. Nur die Hälfte seiner Flugzeuge einzusetzen würde nicht ausreichen, um Midway auszuschalten. Er könnte zwar Tomonagas Flugzeuge landen, tanken, bewaffnen und wieder angreifen lassen, aber bis es soweit wäre, würden einige Stunden vergehen, die den Amerikanern auf Midway zusätzliche Zeit geben würden, sich auf den nächsten Angriff vorzubereiten. Also beschloss er um ca. 07:15 Uhr, die Flugzeuge, die in Reserve gehalten worden waren umzubewaffnen. Davon waren nur die Kates von Trägerdivision 1 betroffen, da die Vals von Trägerdivision 2 schliesslich erst auf dem Flugdeck bewaffnet werden würden. Somit wurden die Torpedos von den Kates entfernt und durch Bomben ersetzt. Ein Prozess, der ungefähr 60-90 Minuten dauern würde. 
Zwar war er angewiesen worden, diese Flugzeuge in Reserve zu behalten, aber er konnte wohl kaum den Angriff mit nur der Hälfte seiner Verfügbaren Flugzeuge durchführen. Ausserdem waren die meisten seiner Spähflugzeuge bereits wieder auf dem Rückweg und hatten bisher nichts gesichtet. Also ging er davon aus, dieses Risiko eingehen zu können. Die Abwesenheit von Trägerdivision 5 machte sich mittlerweile deutlich bemerkbar. 

Dann folgte um 07:45 Uhr ein Schock. Tones Nr. 4 Flugzeug meldete, zehn Feindschiffe im Nordosten, die auf Parallelkurs zu Nagumos Trägern unterwegs waren. Nagumo liess den Umbewaffnungsbefehl sofort rückgängig machen und forderte eine Identifikation der Feindschiffe. 

Hier wird die Situation etwas kompliziert und die Abläufe der japanischen Träger, was Flugoperationen anging, müssen noch erklärt werden. 
Um die Flugzeuge aufs Deck zu bringen und zu starten wurden 45 Minuten benötigt. Würde Nagumo also sofort seine Flugzeuge dafür vorbereiten, könnten sie vielleicht um 08:30 starten. Tomonagas Flugzeuge, die auf dem Rückflug waren, müssten um 08:45 Uhr mit der Landung beginnen, da dies insgesamt bis zu 30 Minuten dauern würde und sie bis 09:15 Uhr Treibstoff hatten. Somit hatte Nagumo von 07:45 bis 08:00 Uhr Zeit, um zu entscheiden, ob er auf diese Sichtung mit einem Angriff reagieren wollte. 

Allerdings kommen noch weitere Schwierigkeiten dazu. Midways Flugzeuge waren immer noch auf Kurs, um die Träger anzugreifen. Während die Träger diesen Angriffen ausweichen müssen, können sie keinen Grossangriff vorbereiten und starten. Es wäre möglich, aber riskant. Und während einem solchen Angriff nehmen die Zeros Priorität, da sie regelmässig landen müssen, um Munition neu aufzufüllen. Für ihre beiden Maschinenkanonen haben sie nur jeweils 30 Schuss oder sieben Sekunden. Und nur die beiden kleineren Maschinengewehre haben nicht immer genug Feuerkraft, um feindliche Flugzeuge zuverlässig abzuschiessen. Während die Zeros also landen und starten, können ebenfalls keine Operationen für einen Luftangriff durchgeführt werden. 

Die Sichtung selbst warf einige Fragen auf. Zum einen stimmte die gemeldete Position überhaupt nicht mit dem vorhergesehenen Kurs des Flugzeuges überein. Und zwar war sie beinahe 100 Kilometer daneben. Nagumo konnte sich deshalb nicht wegen der feindlichen Position sicher sein. Und er wusste nicht, um was für Schiffe es sich handelte. Takagi hatte im Korallenmeer einen Angriff auf ein falsches Ziel durchgeführt, da es nicht richtig identifiziert worden war. Nagumo wollte nicht den selben Fehler machen, besonders, da ihm nur eine sehr kurze Zeitspanne zur Verfügung stand, um diese Entscheidung zu treffen. Er hätte genügend Flugzeuge für einen Angriff gehabt. Die 44 Vals von Trägerdivision 2 waren bereit. Von den 34 Kates von Trägerdivision 1 waren 15 bereits umbewaffnet worden. Somit waren noch 19 Kates mit Torpedos bewaffnet. Statt 78 Flugzeuge hatte Nagumo noch 63. Immer noch eine stattliche Nummer, die eine Menge Schaden anrichten könnte. 

Auch war die feindliche Streitkraft, nach Meldung der Sichtung, ausser Reichweite eines eskortierten Angriffes. Falls ein amerikanischer Träger bei dieser Einheit wäre, müsste er zuerst die Distanz schliessen, bevor er angreifen könnte. Zwar waren die gesichteten Schiffe gegen den Wind unterwegs, was Träger immer tun, um Flugzeuge zu starten, aber sie schienen ausser Reichweite zu sein. Nagumo kam zum Schluss, dass ihm dies mehr als zwei Stunden Zeit geben würde, um handeln zu können. Dies schien die Notwendigkeit eines sofortigen Angriffes ebenfalls auszuschliessen. 

Doch noch während Nagumo in seinem Dilemma steckte, folgte um 07:53 Uhr der nächste Alarm. 16 Dauntless Sturzkampfbomber von Midway hatten die Träger entdeckt und hielten auf sie zu. Während Nagumo also wegen der Sichtung eine Entscheidung treffen musste, wurde er erneut angegriffen, was seine Möglichkeiten weiter eingrenzte. Die Dauntlesses zielten auf die Hiryū. Allerdings waren diese Piloten nicht sehr erfahren und anstelle in richtige Sturzflüge zu gehen, beschlossen sie, Glide Bombing Anflüge durchzuführen, bei denen sie weniger steil anfliegen, worunter aber auch die Zielgenauigkeit leidet. Einige Bomben landeten zwar nah am Träger, aber keiner davon erzielte einen Treffer. Die Hälfte der Bomber wurde abgeschossen. 

Mit dieser Gefahr erledigt, beschloss Nagumo, Tomonagas Flugzeuge landen zu lassen. Somit hatten die Kates zusätzliche Zeit, um wieder vollständig neu bewaffnet zu werden, womit ein vollständiger Angriff stattfinden könnte. Ausserdem könnte Nagumo somit hoffen, bessere Details zur Sichtung zu erhalten und er müsste nicht riskieren, dass einige von Tomonagas Flugzeuge verlorengehen, da sie im Wasser landen müssten. Er handelte mit dieser Entscheidung nach der Doktrin. Er riskierte keine unnötigen Verluste und würde mit einem kompletten Angriff gegen den Feind vorgehen. 

Yamaguchi stimmte dieser Entscheidung nicht zu. Er hatte sofort, nachdem er die Sichtungsmeldung erhalten hatte, gefordert, sofort mit allen Flugzeugen anzugreifen, egal, was die Bewaffnung war. Aber Nagumo hatte sich dagegen entschieden. 

Kurze Zeit später, um 08:10 Uhr, folgte der nächste Angriff, durchgeführt von 15 B-17 Bombern. Diese zielten auf die Akagi, die Sōryū und die Hiryū und konnten praktisch ungestört agieren, da sie in ca. 6'000 Metern Höhe flogen. Allerdings bedeutete die grosse Höhe auch, dass die Träger mehr als genug Zeit hatten, um auszuweichen. Auf beiden Seiten kam es zu keinen Verlusten und der Angriff endete um 08:20 Uhr.

(B-17 Angriff auf die Sōryū)

 Zu diesem Zeitpunkt folgte der nächste Schock für Nagumo. Tones Nr. 4 Flugzeug meldete sich endlich wieder und meldete, dass die Feindschiffe von etwas, dass ein Träger zu sein schien, begleitet werden. Nagumo wurde langsam vom miserablen Job dieses Spähflugzeuges frustriert und diese spezifische Flugzeug würde für den Rest des Tages weiterhin schlechte Berichte liefern. Nagumo hatte seine Entscheidung getroffen und musste dies nun akzeptieren. Würde er jetzt versuchen, einen Angriff durchzuführen, könnten seine Flugzeuge frühestens um 09:05 abgehoben haben, womit mindestens die Hälfte oder noch mehr von Tomonagas Flugzeugen der Treibstoff ausgehen würde, bevor sie landen könnten. Jetzt hatte Nagumo keine andere Wahl mehr, als darauf zu warten, dass Tomonaga gelandet war, bevor er einen Gegenangriff durchführen konnte. Ausserdem wären keine Zeros verfügbar, um einen Angriff zu eskortieren, da alle im Moment für die Verteidigung gebraucht wurden. Die Kates wurden währenddessen eifrig wieder mit Torpedos bewaffnet. Allerdings wurden die Bomben nicht, wie normalerweise, wieder per Aufzug in die tieferen Decks transportiert, sondern in den Hangardecks zur Seite gestellt. 

Um 08:27 Uhr folgte der letzte Angriff von Midway. 11 SB2U Sturzkampfbomber griffen die japanischen Schiffe an. Allerdings beschlossen diese Flugzeuge, nicht die gut verteidigten Träger anzugreifen und führten ihre Sturzflüge stattdessen auf den Schlachtkreuzer Haruna durch. Da sie am Rand des japanischen Verbandes operierten, verloren sie lediglich zwei Flugzeuge, erzielten aber erneut keine Treffer. 

Gleichzeitig führte das U-Boot USS Nautilus, dass die japanischen Schiffe entdeckt hatte, einen Torpedoangriff auf den Schlachtkreuzer Kirishima durch. Er war nicht erfolgreich und das U-Boot musste flüchten, während es vom Zerstörer Arashi verfolgt und mit Wasserbomben angegriffen wurde. 

52 Flugzeuge von Midway hatten Nagumo angegriffen, aber keinen einzigen Treffer erzielt und 17 Flugzeuge verloren, während sie nur drei Zeros im Gegenzug abgeschossen hatten. Die Japaner waren von diese Piloten nicht sehr beeindruckt. 

Bei Hornets Luftangriff war es währenddessen zu einer Auseinandersetzung zwischen Stanhope Ring und John C. Waldron, Kommandant von VT-8 gekommen. Waldron verstand die Entscheidung nicht, nicht gegen die gemeldete Sichtung zu fliegen, sondern auf einem anderen Kurs, um eventuell andere Träger zu finden. Er versuchte erfolglos, die Kontrolle über die Angriffsgruppe zu übernehmen. Als dies scheiterte, drehte er im Alleingang in Richtung der Sichtung ab. Der Rest seiner Staffel folgte ihm gehorsam, während der Rest von Hornets Gruppe ihren Flug ins Nichts fortsetzte. Die zehn Wildcats von Enterprise, die Hornets Torpedobomber mit ihren eigenen verwechselt hatten, folgten VT-8 weiterhin in grosser Höhe. 

Tone Nr. 4 Flugzeug befand sich zu dieser Zeit auf dem Rückweg. Das Flugzeug hatte Task Force 16 entdeckt, aber nur einen der beiden Träger und diesen auch erst mehr als eine halbe Stunde nach der ersten Sichtung. Nun stolperte das Flugzeug über Task Force 17. Und sichtete dabei irgendwie nur zwei der eskortierenden Kreuzer, was gemeldet wurde. Auf der Sōryū wurde währenddessen eines der neuen D4Y-Flugzeuge vorbereitet, um für bessere Spähberichte zu sorgen und auch ein weiteres Wasserflugzeug wurde gestartet, da Nr. 4 Flugzeug definitiv nicht sehr gut in seinem Job war. Es blieb nach entsprechender Anweisung noch für über eine halbe Stunde bei der neuen Sichtung, gab aber während dieser Zeit keine einzige weitere Meldung durch. Die D4Y Judy startete kurz darauf und begab sich auf die Suche nach den amerikanischen Schiffen, um bessere Ergebnisse zu liefern. 

Fletcher hatte währenddessen beschlossen, die zwei gesichteten Träger anzugreifen, da keine weiteren Sichtungen eingetroffen waren. Da er noch weiter von den Japanern entfernt war, als Task Force 16 gewesen war, musste er noch mehr Distanz schliessen und tat dies zügig. Die Operationen der Yorktown, im Vergleich zu Enterprise und insbesondere Hornet, verliefen um ein vielfaches besser. Yorktown drehte um 08:38 Uhr in den Wind und startete 17 Sturzkampfbomber von VB-3, gefolgt von 12 Torpedobombern von VT-3. Daraufhin folgten sechs Wildcats von VF-3, kommandiert von John "Jimmy" Thatch. Die Sache war um 09:06 Uhr beendet. 

Der Luftoffizier der Yorktown, Murr Arnold, hatte die Fluginformationen von Task Force 16 erhalten und feststellen müssen, dass diese mit dem vorhergesehenen Rendez-vouz-Punkt mit ihren Flugzeugen einen Fehler gemacht hatten und ging zu Fletcher, um sicherzustellen, dass dieser nicht den gleichen Fehler machen würde. Dieser liess ihn dann einen eigenen Rückkehrpunkt festlegen und den Piloten mitteilen. 

Die Sturzkampfbomber von VS-5 wurden nicht gestartet. Fletcher war sich weiterhin bewusst, dass zwei Träger nicht gesichtet worden waren und hatte beschlossen, diese Staffel als letzte Reserve zurückzuhalten, falls doch noch eine Sichtung reinkommen würde, während seine anderen Flugzeuge die Angriffe von Enterprise und Hornet unterstützen. Diese Entscheidung traf er kurzfristig, weshalb Maxwell Leslie, Kommandant von VB-3, gar nicht davon erfuhr und mit der Annahme startete, dass VS-5 ihm kurz darauf folgen würde. 
Da seine Flugzeuge die feindlichen Ziele vermutlich erreichen würden, nachdem die Flugzeuge von Enterprise und Hornet diese bereits angegriffen hatten, ging Fletcher davon aus, dass nicht mehr viele Ziele übrig wären oder dass sie ihnen nur noch den Rest verpassen müssten. In diesem Fall wären eine Sturzkampfbomberstaffel und eine Torpedobomberstaffel mehr als ausreichend. 

Tomonagas Luftgruppe landete erfolgreich auf den japanischen Trägern und die Vorbereitungen für einen Angriff gegen die gesichteten Schiffe liefen auf Hochtouren. Allerdings traf Nagumo um 09:17 Uhr eine etwas fragwürdige Entscheidung. Er drehte nach Nordosten ab, um die Distanz zum Feind zu schliessen. Er hatte den Reichweitenvorteil mit seinen Flugzeugen, die Distanz also zu schliessen würde nur dem Feind etwas nutzen, aber er tat es trotzdem. Möglicherweise hoffte er, dass er nach den Luftangriffen die Möglichkeit zu einem Geschütz- und Torpedoduell erhalten würde, aber es war dennoch eine sehr riskante Entscheidung. 

Mit den Flugzeugen vom Midway-Angriff gelandet, musste Nagumo nur noch eine Zeitspanne von 45 Minuten haben, um die Flugzeuge für den nächsten Angriff aufs Deck bringen und starten zu können. Aber diese Zeit wurde ihm nicht gegönnt. Nur eine Minute nach dem Richtungswechsel wurden von Nordosten kommende Flugzeuge gesichtet. Waldron hatte mit seinem Instinkt völlig richtig gelegen und VT-8 direkt zu den feindlichen Trägern geführt. Mit ihren 15 langsamen Devastators, die dank dem schweren Torpedo kaum schneller als 100 Knoten (185 km/h) fliegen konnten, gingen sie uneskortiert zum Angriff über. 

Die japanischen Träger drehten nach Backbord und gingen auf Westkurs. Sie präsentieren VT-8 somit ihr Heck und die langsamen Devastators mussten die Träger erst ein- und dann überholen, um ihre Angriffe durchführen zu können. Ihre Torpedos wären nicht schnell genug, um die japanischen Träger einholen zu können, bis der Antrieb ausgeht. Somit mussten sie an den Trägern vorbei, um sie von der Seite oder von vorne anzugreifen. 

30 Zeros stürzten sich auf Waldrons Geschwader und schossen es in Stücke. Zwei Drittel von den Flugzeugen gingen verloren, bevor sie überhaupt in die Nähe der Träger kamen. Von den übrigen kamen nur drei in die Nähe der Sōryū und nur eine Maschine, geflogen von George H. Gay, konnte ihren Torpedo abwerfen. Er wurde unmittelbar darauf ebenfalls geschossen, während die Sōryū dem Torpedo auswich. Waldron hatte sein Geschwader zwar erfolgreich zu den feindlichen Trägern geführt, aber sie hatten nicht erfolgreich angreifen können und wurden praktisch komplett ausradiert. Alle 15 Flugzeuge waren abgeschossen worden und von den 30 Besatzungsmitgliedern überlebte nur George Gay, der sich im Wasser unter seinem Sitzkissen versteckte, um nicht entdeckt zu werden. 

(Die 15 Piloten von VT-8. Dritte Person von links stehend ist Waldron, die kniende Person in der Mitte ist Gay)

Beinahe noch tragischer war die Tatsache, dass Hilfe sehr nah gewesen wäre. Die zehn Wildcats der Enterprise waren Waldron bis zu den japanischen Trägern gefolgt. Allerdings waren diese auf Höhe geblieben und hatten den Angriff somit wegen Wolken nicht visuell gesehen. Der Staffelführer der Jäger hatte mit den Staffelführer der Enterprise-Torpedobomber ein Signal über das Funkgerät vereinbart, dass dieser senden sollte, falls er Hilfe benötigt. Da Waldron nichts davon wusste und auch nicht wusste, dass diese Jäger ihm gefolgt waren, funkte er ihnen auch nicht zu. Somit hielten die Wildcats ihre Position über den japanischen Trägern, ohne etwas zu unternehmen und ohne entdeckt zu werden.

VT-8 war ausgelöscht worden, aber ihr Opfer war nicht komplett nutzlos gewesen. Dank der langsamen Anfluggeschwindigkeit der Torpedobomber zog sich der Angriff bis 09:38 Uhr hin. Dies war Zeit, die Nagumo nun nicht zur Verfügung stand und seinen Gegenangriff verzögerte. 

Anstelle eine Verschnaufpause zu erhalten folgte gleich unmittelbar darauf der nächste Angriff. VT-6, der hinter VB-6 und VS-6 hinterherhinkte und auf etwas nördlicherem Kurs war, hatte die japanischen Träger im Norden gesichtet und den Kurs gewechselt, um anzugreifen. Grund dafür war die japanische Flugabwehr während dem Angriff von VT-8 gewesen, der die 14 Devastators auf die feindlichen Träger aufmerksam machte. 

Somit begann um 09:40 Uhr die zweite Torpedobomberstaffel ihren Angriff auf die japanischen Träger. Diesmal aus dem Süden, also aus einer ziemlich anderen Richtung, als VT-8. Aufgrund dessen war die Opposition durch Zeros vorerst begrenzt und diejenigen, die sie angriffen, hatten den Grossteil ihrer Maschinenkanonenmunition verschossen. VT-6, angeführt von Eugene Lindsey, teilte sich in zwei Gruppen auf und versuchte, die Kaga in einen Zangenangriff zu nehmen. Mit dem Angriff von Süden her erfolgend drehten die Träger nun nach Norden ab, um erneut ihr Heck dem Angreifer zu präsentieren. Die Box-Formation der Träger war aufgrund dem vielen Manövrieren mittlerweile zu einer Linie geworden, angeführt von der Sōryū, gefolgt von Hiryū, Akagi und Kaga. Anders als VT-8 kam VT-6 grösstenteils intakt zum japanischen Verband. Aber hier wurde die Opposition nun doch zu gross. Neun weitere Zeros waren gestartet worden, alle mit vollständiger Munition und die restlichen Zeros, die im Norden mit VT-8 beschäftigt gewesen waren, fanden sich endlich im Süden ein. 

Der rechte Abschnitt des Zangenangriffs war für die Zeros näher und wurde schwer beschossen. Fünf der sieben Flugzeuge wurden abgeschossen und nur zwei Torpedos wurden erfolgreich abgeworfen. Die Kaga wich ihnen aus. Der linke Flügel verlor vier ihrer sieben Flugzeuge, warf ihre drei übrigen Torpedos ab, verfehlte sie aber auch. Staffelführer Lindsey wurde abgeschossen. Die fünf Flugzeuge zogen sich zurück, mussten sich aber aus dem japanischen Verband herauskämpfen. Eines dieser Flugzeuge würde es nicht zu den Trägern zurückschaffen. Dieser Angriff war um 09:58 Uhr zu Ende. Eine Zero war während diesem Angriff verlorengegangen. 

Erneut hatten die Wildcats von VF-6 nichts gemacht. Lindseys Funksprüche hatten sie anscheinend nicht gehört. Um 10:10 Uhr drehten sie zurück zu den Trägern, ohne einen Schuss abgefeuert zu haben. 

Südwestlich hatten die Sturzkampfbomber der Enterprise die japanischen Träger verpasst und waren an ihnen vorbeigeflogen. Als sie zur Position kamen, bei der die Träger zu finden sein sollten, fanden sie nichts vor. Befehlshaber beider Staffeln, C. Wade McClusky, musste eine Entscheidung treffen, wo er die japanischen Träger suchen sollte. Er kam zum Schluss, dass sie in Norden zu finden waren, da die Angriffe von Midway sie vermutlich gezwungen hatten, zu manövrieren, weshalb sie weniger weit hatten vorrücken können, als angenommen. Also drehte er nach Norden ab, um weiterzusuchen. Allerdings würde er sie bald finden müssen, weil sonst Treibstoffmangel drohte. Kurz darauf entdeckte er ein Schiff. Der Zerstörer Arashi hatte das U-Boot Nautilus mit Wasserbomben unter Wasser gehalten, bis er beschlossen hatte, sich wieder den Trägern anzuschliessen und unterwegs war, um genau dies zu tun. McClusky realisierte, dass der Zerstörer unterwegs zu den Trägern sein musste und schlug den selben Kurs ein, um sie so zu finden. 

Nagumo wurde mittlerweile nervös. Ihm wurde bewusst, dass diese Angriffe von Flugzeugträgern stammen mussten. Die Sichtungsmeldung war also falsch gewesen und die feindlichen Träger befanden sich in Angriffsreichweite. Er musste seine Flugzeuge jetzt so schnell wie möglich in die Luft bringen. Sie befanden sich aufgetankt und im Falle der Torpedobomber bereits bewaffnet, in den Hangardecks. Seine Träger waren momentan extrem verwundbar und er wusste das. Aber solange weitere Angriffe stattfanden, konnte er sie nicht starten und brauchte die Flugdecks für die Zeros. 

Nur kurze Zeit nachdem der zweite Angriff der Torpedobomber abgewehrt worden war, wurde um 10:10 Uhr eine dritte Staffel Torpedobomber gesichtet. VT-3 und der Rest von Yorktowns Fluggruppe hatten die japanischen Träger gefunden. Die einzigen amerikanischen Trägerflugzeuge des gesamten Angriffes, die auf direktem Wege zum Feind gefunden hatten, was erneut Yorktowns Erfahrung und gute Handhabung durch die Besatzungsmitglieder beweist. Es war auch die einzige Fluggruppe, die nicht auseinandergefallen war. Torpedobomber, Sturzkampfbomber und Jäger waren immer noch zusammen unterwegs. Nun hielten sie von östlicher Richtung her direkt auf die japanischen Träger zu,  Hiryū und Sōryū direkt vor ihnen in Sicht. Mit der Sōryū etwas weiter entfernt, beschloss VB-3 Kommandant Maxwell Leslie, dieses Schiff entsprechend der Doktrin anzugreifen. Greifen zwei Sturzkampfbomberstaffeln zwei Schiffe an, greift die vordere Staffel das Schiff an, dass weiter entfernt ist, damit die hintere Staffel weniger weit fliegen muss, um ihr Ziel anzugreifen. Mit der Annahme, dass VS-5 gestartet und hinter ihm war, folgte Leslie also der Doktrin und funkte auch, dass er das Schiff rechts angreifen würde und dass VS-5 sich doch um das linke Schiff kümmern sollte, wobei er allerdings keine Antwort erhielt. Trotzdem nahm er Kurs auf sein ausgewähltes Ziel, wobei er einen Bogen nach Norden einschlug, um vom äusseren Rand der feindlichen Formation anzugreifen. Die Torpedobomber von VT-3 flogen währenddessen auf direktem Kurs auf die Hiryū zu. Die sechs Wildcats blieben bei ihnen, um sie zu beschützen. Somit würde der Angriff aus zwei Richtungen stattfinden, wobei VB-3 etwas mehr Zeit brauchen würde, um sich richtig positionieren zu können. Leslies SBD und drei weitere Bomber hatten eine Fehlfunktion gehabt, die verursacht hatte, dass sie ihre Bomben bereits fallen gelassen hatten. Somit hatten noch 13 der Bomber noch ihre Ladungen übrig, aber Leslie würde diesen Angriff trotzdem mit gutem Beispiel anführen, egal ob mit Bombe oder ohne. 

Kritisch war hier die Tatsache, dass nur die Torpedobomber von VT-3 entdeckt wurden und nicht die Sturzkampfbomber ebenfalls. Der Luftschutz für die japanischen Träger bestand zu diesem Zeitpunkt aus 42 Zeros, von denen ein Grossteil nach Osten raste, um die Torpedobomber anzugreifen, während die Träger nach Westen drehten, um erneut das Heck zu präsentieren. 

Das erste Mal während dieser Schlacht waren die Zeros mit einer Jägereskorte konfrontiert. Thatch befahl zwei Wildcats, bei VT-3 zu bleiben, während er sich selbst mit den drei restlichen Jägern den Zeros stellte. Eine der Wildcats wurde rasch abgeschossen und Thatch musste etwas unternehmen. Also beschloss er, ein Manöver auszuführen, dass er sich vor einigen Monaten ausgedacht hatte, aber bisher noch nicht hatte ausprobieren können. 
In diesem Manöver fliegen zwei Wildcats parallel zueinander. Sobald sich eine Zero ans Heck von einer der beiden Wildcats setzt, fliegen beide Wildcats zusammen eine Schleife. Das heisst, sie fliegen aufeinander zu, um sozusagen die Flugposition des anderen einzunehmen. Dabei fliegt derjenige, der nicht verfolgt wird, eine engere Kurve, als der andere, womit er die Zero ins Schussfeld bekommt und abschiessen kann. Dieses Manöver kann mehrmals wiederholt werden. 
Eine weitere Variation von diesem Manöver ist, dass man ununterbrochen Schleifen fliegt und somit die Flugbahn des Kameraden immer wieder kreuzt, was es für einen Angreifer sehr riskant macht, sich ans Heck von einem der Flugzeuge zu setzen, da das zweite Flugzeug in diesem Fall sogleich mit einer engeren Kurve reagieren kann und angreift, bevor man das Flugzeug vor sich ausschalten kann. 
Die erste Variation kann eingesetzt werden, um einen Feind anzulocken, um ihn auszuschalten, die zweite wird eingesetzt, falls man einfach überleben will, da der Feind es häufig nicht riskieren wird, einen Angriff zu wagen. 

Mit einer Wildcat bereits abgeschossen führte Thatch das Manöver nun mit drei Flugzeugen durch. Zwei flogen miteinander, das einzelne Flugzeug formte den anderen Teil des Manövers. Die "Thatch Weave" (Thatch Schleife) funktionierte prompt. Da diese Taktik das erste Mal eingesetzt wurde, wurden die Zero-Piloten völlig von ihr überrumpelt. Die schwache Panzerung ihrer Jäger wurde nun zu einem grossen Nachteil, da bereits ein kurzer Feuerstoss von den Maschinengewehren der Wildcats ausreichte, um die Zero in Flammen aufgehen zu lassen, dadurch geholfen, dass diese keinen selbstabdichtenden Treibstofftank besass. Ausserdem waren die Wildcats von VF-3 von einer neuen Ausführung mit sechs Maschinengewehren statt vier, was ihnen mehr Feuerkraft gab, allerdings auch mit jeweils weniger Munition. 

(Jimmy Thatch)

Thatch und seine Kameraden waren so erfolgreich mit ihrem Manöver, dass sie die japanischen Piloten zur Weissglut brachten. Noch nie zuvor hatten sich die amerikanischen Piloten so erfolgreich gegen die Zeros behaupten können und nun lieferten diese drei Jäger eine Show, die sieben Zeros vernichtete, ohne selbst weitere Verluste zu erleiden. Über 20 Zeros stürzten sich aufgrund dessen auf die Wildcats, was eine sehr schlechte Aufgabenverteilung war. Die Torpedobomber, eskortiert von den zwei übrigen Wildcats, konnten somit ihren Angriff fortsetzen und verloren in dieser Phase nur eine ihrer 12 Maschinen. Die Zeros, die in grosser Höhe operierten, um die Träger von Sturzkampfbombern zu schützen, sahen, dass die Torpedobomber praktisch ungestört immer noch im Anflug waren, während die Zeros, die sie angreifen sollten, von den Wildcats beschäftigt wurden. Also gingen diese Zeros in den Sturzflug, um VT-3 abzufangen. Sämtliche Zeros, die sich also in der Luft befanden, begaben sich somit Richtung Osten und in tiefere Höhen. Die zwei Wildcats befanden sich nun ebenfalls in der Unterzahl und waren nicht dazu in der Lage, die Torpedobomber weiterhin zu beschützen, während Thatch und seine beiden Flügelmänner ebenfalls zu sehr unter Druck waren, um etwas unternehmen zu können. Somit stürzten sich die Zeros erneut auf die praktisch ungeschützten Torpedobomber. 

Allerdings zog dies weitreichende Konsequenzen mit sich. Der Himmel über den Trägern war auf einmal komplett ungeschützt. Es war keine Zero mehr übrig, um die Träger vor möglichen Angriffen vor Sturzkampfbombern zu schützen und Nagumo und die Besatzungen der Träger mussten sich mittlerweile fragen, wo diese waren und wie bald sie angreifen würden. Die Zeros hatten sich auf die sichtbaren Ziele gestürzt und waren nun auf diese fixiert. Und genau in diesem Augenblick fiel die japanische Luftabwehr zusammen. 

Es war 10:22 Uhr. Der Kidō Butai hatte den ganzen Morgen über einen Angriff nach dem anderen ohne grosse Probleme abgewehrt. 99 feindliche Flugzeuge hatten sie angegriffen und hatten mehr als die Hälfte davon verloren, ohne einen einzigen Treffer zu erzielen, während sie nur 11 Zeros abgeschossen hatten. VT-3 flog weiterhin auf die japanischen Träger zu, mit dem Ziel, die Hiryū anzugreifen. Sämtliche Zeros griffen entweder sie oder Thatchs Wildcats an. Der Himmel über den Trägern war komplett ungeschützt und die Träger waren extrem verwundbar mit aufgetankten und bewaffneten Flugzeugen in ihren Hangardecks. In genau diesem Moment tauchten beide Sturzkampfbomberstaffeln der Enterprise und die Sturzkampfbomberstaffel der Yorktown auf und gingen aus 6'000 Metern Höhe in den Sturzflug über. McClusky hatte richtig gelegen mit dem Instinkt, dem Kurs des Zerstörers zu folgen und hatte die Träger entdeckt. Und obwohl die Flugzeuge der Enterprise viel früher gestartet waren, als die der Yorktown, hatte der Umweg, den sie geflogen waren, dafür gesorgt, dass sie zur genau gleichen Zeit am gleichen Ort eintrafen. Bei den japanischen Trägern. Genau im ungünstigsten Zeitpunkt für diese. 

Die SBDs der Enterprise kamen aus dem Süden und stürzten sich somit auf den südlichsten Träger, die Kaga, während die SBDs der Yorktown, die aus dem Norden angriffen, auf die Sōryū zielten. McClusky machte dabei einen Fehler. Er war ein Jägerpilot gewesen und kommandierte Sturzkampfbomber noch nicht lange. Deshalb wusste er nicht, dass die vordere Sturzkampfbomberstaffel nach Doktrin das Schiff angreifen sollte, dass weiter entfernt ist, was in diesem Fall die Akagi gewesen wäre. Er funkte, dass er mit seinen Sturzkampfbombern den ersten Träger angreifen würde. Allerdings funkte der Kommandant der anderen Staffel, Richard "Dick" Halsey Best, im gleichen Moment, dass er nach Doktrin angreifen würde, also ebenfalls die Kaga. Da sie gleichzeitig funkten, überlagerten sich die Funksprüche und beide bekamen nicht mit, was der jeweils andere vorhatte. Somit gingen beide SBD-Staffeln der Enterprise in den Sturzflug gegen die Kaga

(Dick Best)

Auf den japanischen Trägern wurden die Sturzkampfbomber gesichtet und sie erkannten, dass es sich bei diesen Sturzkampfbomberpiloten um Profis handelte, im Gegensatz zu denen von Midway. Sie begannen, mit der Flugabwehr das Feuer zu eröffnen, aber dieses war sehr ineffektiv. Dick Best, mitten in seinem Sturzflug auf die Kaga, erkannte nun mit Schrecken, dass McClusky ebenfalls die Kaga angriff. Die Akagi wurde von niemandem angegriffen und könnte somit jeglichem Schaden entkommen. Er funkte: "1st division, 2nd divison, stay with me and come on over. Don't let this carrier escape."
(1. Division, 2. Division, bleibt bei mir und kommt rüber. Lasst diesen Träger nicht entkommen.)
Best zog seine SBD aus dem Sturzflug und steuerte auf die Akagi zu. Nur seine zwei Flügelmänner folgten ihm. 

Die restlichen 28 SBDs von VB-6 und VS-6 warfen ihre Bomben auf die Kaga ab. Die erste Bombe (225kg) traf sie in der Nähe des hinteren Flugzeugaufzugs und explodierte im oberen Hangar. Die zweite (225kg) traf den vorderen Aufzug und explodierte ebenfalls im oberen Hangar. Die dritte Bombe (225kg) krachte in die Insel und löschte alle Insassen, inklusive den Kapitän der Kaga, aus. Eine vierte Bombe (450kg) rundete alles ab und schlug Mittschiffs durchs Flugdeck und explodierte ebenfalls im oberen Hangar. Dieser verwandelte sich in ein Flammeninferno, als die aufgetankten und bewaffneten Flugzeuge zerstört wurden und explodierten. 

Commander Leslie führte VB-3 währenddessen gegen die Sōryū. Seine Flugzeuge trafen den Träger mit drei 450kg Bomben und beschädigten ihn fatal. Als der kleinste der vier Träger erhielt Sōryū die schwersten Treffer, die vermutlich die Struktur des Schiffes selbst irreparabel beschädigten. Die Sōryū hatte drei Abteilungen des Hangars, in der Hoffnung, dass wenn eine getroffen wird, dass die anderen nicht von den Schäden betroffen sein werden. Die Yorktown-Piloten erzielten ihre Treffer in allen drei Abteilungen, womit dieses Schutzsystem komplett nutzlos wurde. Eine der drei Bomben schlug zusätzlich durch den Boden des oberen Hangars und explodierte im unteren Hangar, womit gleich beide Hangars des Trägers zu einem Inferno wurden. Die Sōryū kam nach nur wenigen Minuten zum Halt, ihre Maschinen hatten versagt, während die Besatzungen der Maschinenräume unter dem Feuersturm, der in den Hangars tobte, mehr oder weniger gefangen waren oder von der Hitze überwältigt wurden. 

Dick Best begab sich währenddessen mit seinen drei SBDs in Angriffsposition und begann seinen zweiten Sturzflug, diesmal auf die Akagi. Mit sechsmal weniger Flugzeugen, als die Doktrin es vorschrieb und einen Sturzflug aus geringerer Höhe, als normalerweise der Fall war, griff Best das Flaggschiff des Kidō Butai an. Die Flugabwehr liess die Japaner erneut im Stich und alle drei Flugzeuge konnten ihre Bomben abwerfen. Die Bomben von Bests Flügelmännern verfehlten die Akagi knapp. Eine davon traf das Wasser neben der Insel, während die andere einen Nahtreffer beim Heck erzielte. Bests Bombe (450kg) währenddessen traf mitten ins Flugdeck und explodierte im oberen Hangar. Da es nur ein Treffer war, war der Schaden nicht sofort katastrophal, aber wegen dem vollgestellten Flughangar konnten die Schadenkontrollteams nicht schnell genug zum Feuer gelangen, bevor er sich ausbreiten konnte und begann, sekundäre Explosionen aufgrund der umgebenden Flugzeuge und Munition zu verursachen. 

Von 10:22 zu 10:26 Uhr, in nur vier Minuten, hatten die Sturzkampfbomber von Enterprise und Yorktown gemeinsam drei der vier japanischen Träger getroffen, zwei von ihnen katastrophal. Der Kidō Butai, die japanischen Flottenträger, standen nach einer sechsmonatigen Serie von Nonstop- Siegen in Flammen. 

Während die Sturzkampfbomber ihren Angriff bereits beendet hatten, führten Lance Edward Massey und VT-3 weiterhin ihren Angriff auf die Hiryū durch. Anders als häufig dargestellt wurden alle vier japanischen Träger gleichzeitig angegriffen, nur begann der Angriff auf die Hiryū früher und endete auch später, weil die Devastators einfach so langsame Flugzeuge waren. Da sie einen grossen Teil der Zeros angezogen hatten, erlitten die Torpedobomber erneut schwere Verluste. Fünf von ihnen konnten erfolgreich ihre Torpedos abwerfen, erzielten aber erneut keine Treffer. Nur zwei der Flugzeuge entkamen erfolgreich. Die Sturzkampfbomber und Jäger zogen sich ebenfalls zurück, um zu ihren Trägern zurück zu gelangen. Bei zahlreichen von ihnen war wegen der Treibstoffmenge nicht garantiert, dass sie es zu ihren Trägern schaffen würden. 

Die Situation auf den drei getroffenen Trägern war währenddessen absolut grauenvoll. Kaga war ein Flammeninferno und mit der gesamten Führung durch den Bombentreffer auf der Insel getötet, war niemand sicher, wer das Kommando hatte. Die Bemühungen der Schadenskontrollteams zu koordinieren, war deshalb praktisch nicht möglich. Die Kaga segelte zwar noch, aber nur mit ca. fünf Knoten. Da alle Bombentreffer im oberen Hangar gewesen waren, blieb der untere Hangar eine Weile verschont, aber dies blieb nicht zu lange der Fall.

Sōryū hatte diesen Luxus allerdings nicht. Ihr oberer und unterer Hangar brannten in allen drei Abteilungen, ihre Maschinen hatten gestoppt und als einziger der drei getroffenen Träger nahm sie auch Wasser auf. Zwar nicht viel und nur langsam, aber es wurde von einigen Besatzungsmitgliedern nach einer Weile festgestellt. Als kleinster der Flottenträger mit solchen Schäden konfrontiert war sie praktisch auf der Stelle verloren und kein Versuch, das Schiff zu retten, hätte auch nur den Hauch einer Chance. 

Auf der Akagi wurde eifrig versucht, das Schiff noch zu retten. Mit nur einem Bombentreffer wurde gehofft, dass das Schiff vielleicht noch gerettet werden könnte. Man versuchte, das Feuer zu löschen, unter anderem auch mit Kohlendioxid, aber es war erfolglos. Dem Feuer den Sauerstoff zu nehmen würde nur funktionieren, wenn das Feuer von kleinerem Ausmass wäre und war nur dazu gedacht, das Feuer temporär aufzuhalten, bevor man mit Wasser und Schaum verhindert, dass es wieder ausbricht. Aber die Explosionen der Bomben hatten auf allen drei Trägern die meisten Wasserleitungen zerschlagen, da sie aus Material gebaut worden war, die sich als sehr schockempfindlich herausstellten. Da Wasser und Schaum nicht eingesetzt werden konnte, war das Kohlendioxid ebenfalls erfolglos, da Objekte, die möglicherweise davon gelöscht wurden, heiss genug blieben, um wieder zu entflammen, sobald wieder Sauerstoff verfügbar war, da man das Kohlendioxid-System nur ein einziges Mal einsetzen konnte. Um 10:40 stellte sich dann auch heraus, dass der Nahtreffer am Heck das Ruder beschädigt hatte. Es war um 30 Grad nach Steuerbord blockiert und das Schiff begann, sich im Kreis zu drehen. 

Nagumo befand sich nach dem Angriff Augenzeugenberichten nach wie in Trance, während er die drei brennenden Träger betrachtete. Als er aufgefordert wurde, die Akagi zu verlassen, murmelte er: "Es ist noch nicht Zeit."
Trotzdem wurde er überzeugt, doch zu gehen. Mangels anderer Alternativen mussten er und seine Stabsmitglieder sich aus einem Fenster abseilen. Da er Erfahrung mit Judo hatte, landete Nagumo gut auf dem Flugdeck, während sein Stabchef Ryūnosuke Kusaka sich beide Knöchel verstauchte und sich dann auch noch verbrannte. Nagumo verlegte sein Kommando zum Leichten Kreuzer Nagara und beschloss, die Distanz zum Feind zu schliessen. Das Spähflugzeug, dass gestartet worden war, um Tone Nr. 4 Flugzeug abzulösen, hatte Task Force 17 entdeckt und viel bessere Berichte liefern können. Die amerikanischen Schiffe befanden sich anscheinend nur etwas mehr als 140 Kilometer entfernt. Nagumo, kein Trägerliebhaber und Torpedoexperte, hoffte, dass er nahe genug an die Amerikaner herankommen könnte, um ein Geschütz- und Torpedoduell ausfechten zu können. Task Force 17 schien auf annäherndem Kurs zu sein, also erschien es ihm als eine realistische Möglichkeit. 

Also führte Nagumo auf der Nagara die restlichen Schiffe an, um die Distanz möglichst schnell zu überwinden. Allerdings blieben ungefähr zwei Zerstörer pro brennender Träger zurück, um dort weiterhin Unterstützung zu leisten.
Die Hiryū folgte dem Verband mit ein wenig Abstand. Yamaguchi, der die ganze Zeit hatte angreifen wollen, erhielt nun endlich die Gelegenheit dazu, da die Angriffe vorbei waren. Auf Eigeninitiative startete er eine erste Welle von Flugzeugen. Hiryū befand sich in keiner besonders guten Lage. Sie hatte insgesamt 37 Flugzeuge übrig. 10 Zeros, 18 Vals und neun Kates. Dazu würden noch weitere Zeros der restlichen Träger kommen, die noch in der Luft waren und eine einzelne Kate der Akagi, die ebenfalls noch in der Luft war. 

Yamaguchi warf die Idee eines koordinierten Angriffes aus dem Fenster. Die Hiryū war der letzte verfügbare Träger und es waren offensichtlich mehrere feindliche Träger am Angriff beteiligt gewesen. Er musste so schnell wie möglich reagieren und da die Kates noch von ihrem Angriff auf Midway repariert, getankt und neu bewaffnet wurden, waren sie noch nicht verfügbar. Somit wurden die 18 Kates und sechs Zeros als Eskorte um 10:54 Uhr gestartet. 

Die amerikanischen Flugzeuge kehrten wieder zu ihren Trägern zurück. Hier stellte sich heraus, dass die Vermutungen des Flugoffiziers der Yorktown korrekt gewesen waren. Da Task Force 16 hatte manövrieren müssen, befanden sich diese beiden Träger nicht dort, wo die Piloten erwartet hatten und da sie wegen Treibstoffmangel nicht wieder hatten steigen können, konnten sie die Radiosignale, die sie leiten sollten, meistens nicht empfangen. Da zahlreiche Flugzeuge eine Weile lang nach dem Feind hatten suchen müssen, war ausserdem der Treibstoff knapp, was eine Suche weiterhin einschränkte. Nach 11:00 Uhr begannen die Landungen auf den drei Trägern und würden sich eine Weile hinziehen. 

Hornets "Flight to nowhere" wurde nun zu einem kompletten Desaster. Alle zehn eskortierenden Wildcats gingen wegen Treibstoffmangel verloren, 13 der Sturzkampfbomber flogen nach Midway, anstelle zurück zum Träger, was ihre Einsatzmöglichkeiten einschränkte, wobei zwei Maschinen wassern mussten und nicht alle der restlichen Bomber fanden zum Träger zurück. Einer davon landete auf der Yorktown. Abgesehen von Waldrons VT-8, dass komplett massakriert worden war, hatte keines von Hornets Flugzeugen Feindkontakt gehabt oder nur irgendetwas erreicht. 
Auf der Enterprise gingen ebenfalls mehrere Sturzkampfbomber verloren. Schäden während dem Angriff verunmöglichten für einige die Rückkehr, andere fanden die Task Force nicht rechtzeitig, wiederum andere verschwanden spurlos in den Weiten des Ozeans. Von den 33 SBDs kamen nur 15 zum Träger zurück.
Yorktown wiederum kam relativ gut davon. Ihre Flugzeuge fanden ohne grosse Probleme wieder zum Träger zurück, auch wenn sie wegen anderen Flugoperationen noch nicht landen konnten. 

Schlussendlich hatten die drei Träger 70 Flugzeuge verloren. 12 Wildcats, 21 Dauntlesses und 37 Devastators. Besonders die Torpedobomber waren massakriert worden. Von 41 gestarteten Maschinen hatten nur vier der Enterprise überlebt und nur drei davon waren weiterhin einsatzbereit. Ca. 40 Prozent der gestarteten Flugzeuge war verlorengegangen, wobei glücklicherweise die Verluste der Besatzungen geringer war, da mehrere davon aus dem Wasser gerettet wurden. Während dem Angriff auf die japanischen Träger war nur eine einzige SBD abgeschossen worden, nämlich von der Kaga. Alle anderen Verluste traten später ein, in dem die Flugzeuge entweder zu beschädigt für die Rückkehr waren oder die Träger nicht rechtzeitig fanden. Trotz des schlussendlich sehr erfolgreichen Angriffes waren die Verluste sehr hoch gewesen. 

Fletcher, der von seinen Piloten mitbekam, dass sie einen feindlichen Träger versenkt hatten, wusste immer noch nicht, ob die japanischen Träger zusammen oder in zwei Gruppen operierten, da ihn keiner der Piloten in der ganzen Hektik darüber informierte. Wegen den Informationen, die er hatte, ging er korrekterweise davon aus, dass noch weitere feindliche Träger unterwegs waren. Er bereitete nun die letzte komplett einsatzbereite Staffel aller drei Träger vor. 10 Sturzkampfbomber von VS-5 wurden aufs Deck gebracht, um eine Kundschaftermission zu fliegen. Sie wurden angewiesen, 320 Kilometer nach Nordwesten zu suchen, um erneut Kontakt mit dem Feind herzustellen, während die Träger ihre Landeoperationen, die noch am Laufen waren, am abschliessen waren. Diese Flugzeuge wurden um 11:33 Uhr gestartet und waren bis 11:50, zusammen mit neuen Wildcats, die die Jägerpatrouille über dem Träger ablösten, in der Luft. 

Und dies genau im richtigen Moment. Um 11:52 Uhr wurde der japanische Luftangriff auf dem Radar entdeckt. 12 Wildcats von VF-3 versuchten, Höhe zu gewinnen, um diesen abfangen zu können. Task Force 16 hatte lediglich 19 Jäger in der Luft. Der Rest befand sich unter Deck und konnte nicht gestartet werden, da die beiden Träger noch mit den Landungen der zurückkehrenden Flugzeuge beschäftigt waren. Das Verteidigungspotential hatte sich somit aufgeteilt und keine der beiden Task Forces war komplett für einen Angriff vorbereitet. Acht Jäger der Hornet wurden entsandt, um der Yorktown zu helfen, aber nur vier davon reagierten. Sieben Jäger der Enterprise wurden so positioniert, dass sie die feindlichen Flugzeuge abfangen könnten, falls sie auf Task Force 16 zuhalten würden. Vier dieser Flugzeuge flogen auf Eigeninitiative zur Yorktown, um dort direkt helfen zu können. Somit waren 20 verstreute Jäger verfügbar, um die japanischen Sturzkampfbomber anzugreifen. Yorktowns Flugzeuge, die die japanischen Träger angegriffen hatten, waren, abgesehen von den Jägern, noch nicht gelandet und wurden angewiesen, in der Luft zu bleiben. 

Die japanischen Sturzkampfbomber befanden sich auf Kurs auf Task Force 17. Die Sturzkampfbomber der Hiryū, zusammen mit derjenigen der Sōryū, galten als die besten der japanischen Flotte. Angeführt wurden sie von ihrem Staffelführer Michio Kobayashi, der äusserst talentiert war. Es waren diese Sturzkampfbomber gewesen, die im Indischen Ozean die beiden britischen Schweren Kreuzer Dorsetshire und Cornwall versenkt hatten. Nun würden sie gegen die Amerikaner zurückschlagen. 

Die sechs Zeros, die die Vals eskortieren sollten, entdeckten allerdings sechs Dauntlesses der Enterprise und griffen diese auf Eigeninitiative an, womit sie die Bomber uneskortiert liessen. Die langsamen aber wendigen Dauntlesses machten den Zeros allerdings rasch ziemliche Mühe und kein Flugzeug auf beiden Seiten wurde abgeschossen. Zwei Zeros wurden allerdings beschädigt und mussten zur Hiryū zurückkehren, während die anderen vier so weit hinter die Vals zurückfielen, dass sie sie nicht mehr rechtzeitig einholen würden. Von den sechs Dauntlesses ging einer davon der Treibstoff aus und die beiden Besatzungsmitglieder, Frank O'Flaherty und Bruno Gaido, mussten wassern. Von den anderen fünf trennte sich eine Maschine von den anderen, als es unterschiedliche Meinungen über den zu fliegenden Kurs gab. Die Besatzung dieser Maschine musste zwar ebenfalls wassern, überlebte allerdings, die anderen vier Flugzeuge verschwanden spurlos. 

Captain Buckmaster der Yorktown bereitete sein Schiff währenddessen eilig auf den bevorstehenden Angriff vor. Unter anderem wurde eine brandneue Prozedur eingesetzt, die auf einer Idee des Schadenkontroll-Offiziers der Yorktown basierte. Dieser hatte nur einen Monat zuvor gesehen, wie die Lexington wegen Treibstoffgasen in Flammen aufgegangen war und hatte nach einer Möglichkeit gesucht, so etwas in Zukunft zu verhindern. Die Lösung, die er gefunden hatte, bestand darin, sämtliche Treibstoffleitungen, mit denen die Flugzeuge getankt wurden, leer zu pumpen, damit diese nicht brennen konnten und die Räume um die Treibstofftanks herum wurden mit Kohlendioxid gefüllt. Buckmaster war von dieser Idee überzeugt worden und nun wurde sie zum ersten Mal eingesetzt. Fletcher erhöhte die Geschwindigkeit der Yorktown auf 30.5 Knoten während die Eskorten einen Ring um die Yorktown bildeten. 

Kobayashi sichtete die Yorktown um 11:55 Uhr und signalisierte zum Angriff. Um 12:01 Uhr trafen sie auf die Wildcats, die sich auf sie stürzten und sie in kurzer Zeit auseinandernahmen. Sieben Vals wurden abgeschossen, bevor die vier übrigen Zeros endlich wieder aufholten, aber diese konnten kaum etwas ausrichten, bevor drei von ihnen ebenfalls abgeschossen wurden. Zwei weitere Vals wurden zerstört und zwei andere mussten ihre Bomben frühzeitig abwerfen und sich zurückziehen. Somit waren nur noch sieben Vals übrig, um die Yorktown anzugreifen. 

Fletcher wurde informiert, dass der Angriff begann. Seine Arme zu seinem Kopf hebend, sagte er: "Well, I've got on my tin hat. I can't do anything else now." (Nun, ich habe meinen Blechhut aufgesetzt. Ich kann jetzt nichts anderes mehr tun.) Danach begaben er und der Grossteil seines Stabes sich nach aussen, um den Angriff beobachten zu können. Mit dabei war neuerdings auch ein britischer Offizier Namens Mike Laing, der als Beobachter dabei war und eifrig Notizen machte. 

Um 12:06 eröffneten die Eskorten das Feuer mit ihren Flugabwehrgeschützen. Die sieben übrigen Vals teilten sich in zwei Gruppen auf. Eine, bestehend aus drei Flugzeugen, griff direkt aus dem Westen an, die andere, bestehend aus den anderen vier, griff aus dem Südwesten an, aus der Sonne. Buckmaster drehte sein Schiff vom Feind weg, um sein Heck zu präsentieren. Ähnlich wie im Korallenmeer versuchte er, durch manövrieren den Bomben auszuweichen, aber diese Piloten waren um einiges besser als diejenigen von Trägerdivision 5. Der erste Angreifer wurde zwar um 12:11 Uhr abgeschossen, aber seine 242 kg hochexplosive Bombe traf die Yorktown hinter dem mittleren Flugzeugaufzug, riss ein Loch ins Flugdeck und richtete ein Blutbad bei den Besatzungen von zwei Flugabwehrstellungen an. Drei Dauntlesses im Hangar gerieten in Brand, wurden aber rasch mit Einsatz der Sprinkleranlage gelöscht, was schlimmeres verhinderte. 

Das zweite Flugzeug erzielte einen Nahtreffer am Heck, was ein kleines Feuer auslöste und wurde danach ebenfalls abgeschossen, während die zwei nächsten Bomben den Träger verfehlten und hinter dem Heck im Wasser landeten, aber diesmal ohne Schaden anzurichten. 
Die fünfte Bombe, eine standard 250kg Bombe schlug neben der Insel durchs Flugdeck und explodierte tief im Schiffsinneren. Durch die Explosion wurden zwei Kessel ausgeschaltet und die Feuer in allen restlichen, bis auf einen, gelöscht. Es kam zu enormer Rauchentwicklung und das Schiff verlangsamte sich. Das sechste Flugzeug erzielte einen Treffer auf dem vorderen Flugzeugaufzug und drang drei Decks tief ins Schiff ein und explodierte Nahe einem Treibstofftank, wo es ein Feuer auslöste. Die letzte Val erzielte einen weiteren Nahtreffer. 

Vier Minuten nach Beginn des Angriffes kam die Yorktown zum Halt. Sie brannte, hatte grosse Rauchentwicklung, ihr Radar war ausgefallen, die meisten Räume, inklusive Funkräume der Insel hatten wegen der Rauchentwicklung evakuiert werden müssen und war nicht mehr einsatzbereit. 


(Die Yorktown nach dem Angriff der Sturzkampfbomber)

Von sieben angreifenden Flugzeugen hatten drei Treffer und zwei Nahtreffer erzielt. Hier konnte man gut die Diskrepanz zwischen den amerikanischen und japanischen Piloten und ihren Fähigkeiten sehen. Sie hatten eine beeindruckende Leistung gezeigt. Allerdings hatten sie auch einen hohen Preis dafür gezahlt. Nur fünf Vals und zwei Zeros kehrten zurück. Von den zwei beschädigten Zeros, die hatten umdrehen müssen, hatte eine wassern müssen. Kobayashi befand sich nicht unter den Überlebenden. Die Amerikaner hatten nur eine Wildcat in der Verteidigung verloren. Dafür war die Yorktown in einem ziemlich schlechten Zustand. Fletcher sendete eine Nachricht zu Nimitz und Spruance, dass er angegriffen worden war. Spruance entsandte die Schweren Kreuzer Vincennes und Pensacola und die Zerstörer Balch und Benham zu Task Force 17 zur Unterstützung. Die Flugzeuge der Yorktown, die noch in der Luft waren, wurden angewiesen, zu Task Force 16 zu fliegen und dort zu landen. Von den 17 SBDs von VB-3 landeten 15 erfolgreich auf der Enterprise während zwei, inklusive derjenigen von Staffelführer Leslie, wasserten. Die zwei überlebenden Devastators von VT-3 wasserten ebenfalls. (Diese Verluste sind bereits bei denen weiter oben mitgezählt.)

Fletcher machte nach dem Angriff auf der Stelle einen Rundgang auf dem Flug- und auf dem Hangardeck, um die Schäden zu begutachten. Schadenkontrollteams machten sich eifrig an die Arbeit, um das Loch im Flugdeck zu reparieren, die Feuer zu löschen und die Kessel wieder in Betrieb zu bringen. Das Kohlendioxid hatte gute Arbeit geleistet und wahrscheinlich verhindert, dass der dritte Bombentreffer eine schlimmere Explosion auslöste. Der Schwere Kreuzer Portland wurde von Buckmaster angewiesen, die Radarwache zu übernehmen, bis Yorktowns Radar wieder funktionierte. Fletcher kam zum Schluss, dass er mit der Yorktown in voraussichtlicher Zeit nichts würde ausrichten können und beschloss, seine Flagge zum Schweren Kreuzer Astoria zu wechseln. Er und Task Force 17 würden sich darauf konzentrieren, die Yorktown zu beschützen, während Task Force 16 unter Spruance die Angriffe auf die Japaner fortsetzen würden. 

Bei Nagumo und Yamaguchi waren Tomonagas Kate Torpedobomber endlich einsatzbereit und wurden aufs Flugdeck gebracht um möglichst schnell gestartet zu werden. Zwei japanische Zerstörer hatten drei amerikanische Piloten aus dem Wasser gezogen. SBD-Pilot und Funker Frank O'Flaherty und Bruno Gaido, die weiter oben bereits erwähnt wurden und VT-3 Pilot Wesley Osmus. Die ersten beiden wurden vom Zerstörer Makigumo "gerettet", Osmus vom Zerstörer Arashi. Alle drei wurden verhört/gefoltert, um Informationen über die amerikanischen Schiffe preiszugeben, was sie schlussendlich auch taten, weshalb die Japaner nun erfuhren, dass sie drei feindlichen Trägern gegenüberstanden. Danach wurden alle drei Überlebenden hingerichtet. O'Flaherty und Gaido wurden gefesselt und mit Gewichten über Bord geworfen. Osmus wurde zum Heck des Schiffes gebracht und angewiesen, mit dem Rücken zu den Japaner hinzustehen. Dann erhielt er eine Axt ins Genick. Allerdings tötete ihn diese nicht und als er übers Geländer fiel, konnte er sich festhalten, bevor er zweites Mal von der Axt getroffen wurde und im Wasser verschwand. 

Mit diesen Informationen nun verfügbar, wusste Yamaguchi, dass er drei Trägern gegenüberstand. Um 13:15 Uhr erreichten die Vals die Hiryū und begannen, zu kreisen, da die Kates bereits auf dem Flugdeck waren. Eine der Vals liess eine Nachricht aufs Deck fallen, dass sie einen Flugzeugträger 90 Meilen entfernt mit Kurs 080 Grad angegriffen und brennend zurückgelassen hatten. 

Die zehn einsatzbereiten Kates starteten um 13:30 Uhr, angeführt von Joichi Tomonaga. Hiryūs Kates waren diejenigen gewesen, die beim Angriff auf Midway die höchsten Verluste erlitten hatten und einige der Flugzeuge hatten repariert werden müssen, um überhaupt an diesem Angriff teilnehmen zu können. Darunter war Tomonagas Flugzeug, dessen Treibstofftank wegen einem Treffer undicht war. Es war somit nicht gesichert, dass er genug Treibstoff für die Rückkehr haben würde. Als andere Piloten vor dem Start darum baten, deshalb mit ihm das Flugzeug zu wechseln, sagte er: "Die Yankes sind nur 90 Meilen entfernt. Ich kann es mit einem einzelnen Tank hin und zurückschaffen." Yamaguchi, von Tomonagas Opfer gerührt, war zu ihm gegangen, hatte seine Hand geschüttelt und gesagt: "Ich werde dir gerne folgen" 

Die Kates wurden von sechs Zeros eskortiert. Laut ihren Annahmen hatten die Japaner einen feindlichen Träger ausgeschaltet, was zwei übrig liess. Yamaguchi wollte versuchen, diese zwei ebenfalls auszuschalten, woraufhin die Schlachtschiffe von Yamamoto und Kondo, die zu ihm eilten, die Schlacht übernehmen könnten, um die restlichen US-Schiffe auszuschalten und die Schlacht so noch zu gewinnen. Tomonaga wurde informiert, dass es kritisch sei, dass er einen der beiden anderen Träger ausschaltet. Nur startete er ohne die aktuellsten Informationen. Die Nachricht, die die eine Val aufs Deck hatte fallen lassen, wurde dem Besatzungsmitglied übergeben, dass normalerweise mit Tomonaga im selben Flugzeug fliegen würde, aber dieses flog bei dieser Mission nicht mit und übergab die Nachricht auch nicht an ihn. 

Bei Task Force 17 erreichten mittlerweile die Verstärkungen von Task Force 16 die Yorktown und waren überrascht, sie in solch guter Verfassung und ohne Schlagseite zu sehen. Da sie ein besseres Radar hatte, wurde die Pensacola angewiesen, die Radarwache zu übernehmen, was sie auch tat. Um 13:55 Uhr stotterte die Yorktown plötzlich und begann, wieder Fahrt aufzunehmen. Die Schadenkontrollteams hatten hervorragende Arbeit geleistet und drei der sechs Kessel wieder vollständig in Betrieb nehmen können. Buckmaster liess eine riesige amerikanische Flagge hissen, um die Moral zu heben. Das Schiff konnte wieder 19 Knoten schnell unterwegs sein und Flugoperationen durchführen. Die Feuer waren alle gelöscht worden. 

Das Spähflugzeug, dass die Yorktown gesichtet und gemeldet hatte, wurde ausserdem abgeschossen. Die D4Y, die gestartet worden war, hatte Task Force 16 gesichtet und dies gemeldet, aber ihr Funkgerät funktionierte nicht, weshalb sie die Sichtung erst nach der Landung weitergeben konnte. Fletcher integrierte die neuen Schiffe in die Formation von Task Force 17, mit den vier Kreuzern um den Träger herum und die Zerstörer zwischen die Kreuzer. Um 14:27 Uhr sichtete das Radar der Pensacola feindliche Flugzeuge 70 Kilometer entfernt. 

Um 14:30 Uhr entdeckte Tomonaga einen amerikanischen Träger, der unbeschädigt zu sein schien. Also ging er zum Angriff über und teilte seine Kates in zwei Gruppen, um einen Zangenangriff durchzuführen. Allerdings handelte es sich dabei erneut um die Yorktown. Die zweite japanische Angriffswelle würde erneut den gleichen Träger treffen. Gut für Enterprise und Hornet, schlecht für die Japaner und noch schlechter für die Yorktown. Sie hatte momentan nur sechs Jäger in der Luft mit acht weiteren auf dem Flugdeck. Acht Jäger von Task Force 16 wurden zu ihr befohlen, aber die Distanz zwischen den zwei Gruppen hatte sich vergrössert und sie würden Task Force 17 nicht rechtzeitig erreichen. Somit musste sich die Yorktown alleine mit dem verteidigen, dass ihr zur Verfügung stand. 

Sie entsandte ihre sechs Wildcats auf Abfangkurs, aber nur zwei davon fanden die Angreifer um 14:38 Uhr. Sie konnten lediglich eine Kate abschiessen, bevor sie beide von den eskortierenden Zeros abgeschossen wurden. Pensacola sichtete die angreifenden Flugzeuge und eröffnete das Feuer mit ihrer Hauptbatterie und Sekundärgeschützen, bald gefolgt von den anderen Schiffen und leichterer Flugabwehr. Yorktown drehte in den Wind nach Süden und startete die acht übrigen Wildcats unter Jimmy Thatch. Durch Yorktowns Manöver befand sich Tomonagas Gruppe in einem schlechten Angriffswinkel und er teilte seine vier Flugzeuge erneut für einen Zangenangriff auf. Er steuerte auf die Yorktown zu, als Jimmy Thatch ihn mit seiner Wildcat angriff und schwer beschädigte. Brennend und abstürzend hielt Tomonaga trotzdem seinen Kurs auf die Yorktown und konnte seinen Torpedo erfolgreich abwerfen, bevor sein Flugzeug ins Wasser stürzte und ihn und seine Besatzung tötete. Sein Torpedo verfehlte, genauso wie diejenigen vom Rest seiner Gruppe, die allesamt abgeschossen wurden. Nun griff aber allerdings die zweite Gruppe von Osten her an und warf ihre Torpedos aus kurzer Distanz ab. Zwei davon trafen die Backbordseite der Yorktown Mittschiffs um 14:43 und 14:44 Uhr und beschädigten den Träger schwer. Der Strom fiel aus, das Ruder blockierte und der Träger entwickelte rasch eine schwere Schlagseite von 26 Grad. Buckmaster befahl, das Schiff zu evakuieren, da das Schiff bald zu kentern schien. Die Yorktown war nun endgültig ausser Gefecht. 

(Die Yorktown wird von einem Torpedo getroffen)

Fünf Kates und zwei Zeros waren abgeschossen worden, die anderen drehten in Richtung Mutterschiff zurück und meldeten, einen zweiten Träger versenkt zu haben. 

Fletcher meldete den zweiten Luftangriff, was Spruance und Browning schockierte. Sie waren, nachdem sie die Berichte der Piloten durchgegangen waren, zum Schluss gekommen, dass alle vier japanischen Träger beschädigt oder versenkt worden waren und dass der Trägeraspekt der Schlacht vorbei war. Dies, obwohl einige Piloten, wie etwa Dick Best, gesagt hatten, dass sie nur drei brennende Träger gesehen hatten. Während Fletcher also Blut geschwitzt hatte, um die, seiner Meinung nach, übrigen zwei feindlichen Träger zu finden, hatte Spruance geglaubt, dass die Schlacht bereits vorbei war und dass der erste Angriff auf die Yorktown vor dem Angriff auf die japanischen Träger gestartet worden war. Unerwartet kam Hektik auf, um sich um den unerwarteten Feind zu kümmern. Glücklicherweise präsentierte sich auch in genau diesem Augenblick eine Lösung. 

Nachdem VS-5 Pilot Samuel Adams und sein Flügelmann ihren zugeteilten Abschnitt für die Suche nach den letzten Trägern abgeflogen waren, beschloss Adams, da ihr Abschnitt der äusserste war, auf Eigeninitiative, noch ein Stück weiter zu fliegen, falls die japanischen Schiffe weniger weit nördlich waren als angenommen. Um 14:30 Uhr, also während die Yorktown zum zweiten Mal angegriffen wurde, entdeckte Adams die Hiryū und gab eine Sichtungsmeldung durch. Die gestarteten SBDs von VS-5 wurden angewiesen, auf Midway zu landen. 

Spruance machte sich schnell daran, seine SBDs vorzubereiten und startete 25 Sturzkampfbomber um 15:42 Uhr, 14 davon von Yorktowns VB-3. Wegen schlechter Kommunikation verspätete sich Hornets Reaktion und sie startete 16 Bomber um 16:04 Uhr. Daraufhin machte Mitscher einen Fehler und drehte aus dem Wind bevor eine zweite Gruppe mit 15 weiteren SBDs gestartet werden konnte, was er erst nach einer Weile bemerkte. Zum Schluss kommend, dass es zu viel Zeit brauchen würde, noch einmal in den Wind zu drehen, wurde die ranghöchste Person, die nun in der Luft war, ausgemacht und das Kommando übertragen, da alle Staffelführer der Hornet-Bomber noch auf dem Träger waren. Nachdem einige Bomber wegen Problemen wieder umdrehen mussten waren nun insgesamt 38 Dauntlesses unterwegs, um den letzten japanischen Träger anzugreifen. Wegen der Distanz flogen sie allerdings ohne Jägereskorte. 

Bei der japanischen Flotte landeten die Flugzeuge der zweiten Welle um 15:45 Uhr auf ihrem Träger. 10 Minuten später erhielt Nagumo einen frischen Spähbericht und realisierte, dass beide Angriffe der Hiryū den gleichen Träger erwischt hatten. Es waren immer noch zwei feindliche Träger übrig. Da die Amerikaner die Distanz ausserdem offensichtlich nicht schlossen, wurde Nagumo bewusst, dass ein Zusammenstoss zwischen seinen und den feindlichen Schiffen nicht passieren würde. Also beschloss er, sich zurückzuziehen und drehte nach Westen ab. 

Hier zeigte sich nun ein gewaltiger Fehler, den Yamaguchi begangen hatte. Nagumo hatte für die letzten Stunden versucht, die Distanz zum Feind zu schliessen, um mit seinen Schlachtkreuzern, Schweren Kreuzern und Zerstörern mit ihren ausgezeichneten Torpedos angreifen zu können. Yamaguchi war ihm diese ganze Zeitspanne über mit der Hiryū gefolgt. Er war Nagumo gefolgt und hatte mit dem Träger ebenfalls die Distanz geschlossen. Yamaguchi hatte den letzten Flottenträger, den die japanische Marine einsatzbereit hatte. Drei andere waren Flammeninfernos einige Kilometer hinter ihnen und die beiden anderen waren ausser Gefecht in Japan. Die Flottenträger waren die wichtigsten Einheiten der Flotte, aber anstelle die Hiryū möglichst ausser Gefahr zu halten, waren sie näher an den Feind herangesegelt und setzten sich somit immer mehr Luftangriffen aus. Japanische Flugzeuge hatten überlegene Reichweite. Yamaguchi hätte auf Distanz gehen und die Amerikaner aus sicherer Entfernung angreifen können. 

Wieso er das nicht getan hat ist nicht ganz geklärt. Vermutlich hatte es mit der japanischen Kultur zu tun. Sie hatten gerade drei Träger verloren mit nur noch einem weiteren übrig. Die Schlacht zu gewinnen wurde somit optional, aber sich die grösste Mühe dafür zu geben nicht. Vermutlich waren Nagumo und Yamaguchi der mentalen Einstellung, dass sie wenigstens ihr absolut Bestes geben sollten, um wenigstens zu versuchen, das Ergebnis der Schlacht wieder ein wenig gerade zu biegen. Sich nach dem grossen Angriff zurückzuziehen kam somit nicht in Frage, ohne zurückgeschlagen zu haben. Ausserdem war die Schlacht gerade persönlich für sie geworden. Drei ihrer Träger, inklusive Nagumos Flaggschiff, waren in Flammen aufgegangen. Sie wollten Rache an den Amerikanern nehmen. Sie bekamen einen Tunnelblick, der sie vergessen liess, ihren letzten wertvollen Träger vorsichtig einzusetzen. Nagumo war, nachdem er auf die Nagara gelangt war, damit beschäftigt, die Distanz zum Feind zu schliessen und eine Konfrontation zu planen. Vielleicht vergass er die Hiryū schlicht, die ihm mit etwas Distanz folgte. Vielleicht hatte er kein Problem damit, dass sie ihm folgte oder er beschloss, Yamaguchi einfach seine Arbeit erledigen zu lassen. Er und Yamaguchi kommunizierten während dieser Phase kaum. Dass Nagumo in dieser Phase nicht unbedingt etwas deswegen unternahm, lässt sich deshalb, zumindest ein wenig, nachvollziehen. Die Tatsache, dass Yamaguchi allerdings beschloss, die Distanz ebenfalls zu schliessen, ist absolut idiotisch. Seine und Nagumos Priorität hätte zu diesem Zeitpunkt sein sollen, ihren letzten Träger keinem unnötigen Risiko auszusetzen. Stattdessen segelte einer von ihnen das Schiff immer näher an den Feind, womit es länger dauern würde, wieder aus der Reichweite feindlicher Luftangriffe zu kommen, während der andere nichts dagegen tat, obwohl er es eigentlich hätte besser wissen müssen. Ihre eigene Ehre zu bewahren schien wichtiger zu sein, als den letzten einsatzbereiten Flottenträger der ganzen kaiserlichen Marine zu beschützen. 

Selbst wenn Yamaguchi die Hiryū erst nach dem Start von Tomonagas Angriff gewendet hätte, hätte dies bereits ausgereicht, da Adams und sein Flügelmann den Träger somit äusserst wahrscheinlich nicht entdeckt hätten. Was auch immer sein Grund gewesen war, die Distanz zu schliessen, sie war die falsche gewesen und würde nun Konsequenzen nach sich ziehen. 

Die Angriffe auf die Yorktown hatten den Träger zwar schlussendlich ausgeschaltet, aber die Bomberstaffeln hatten hohe Verluste dabei erlitten. Die Hiryū hatte nur noch vier Vals, fünf Kates, die eine Judy und 31 Zeros übrig. Also noch insgesamt neun Bomber, um es mit den zwei amerikanischen Trägern aufzunehmen. Aber Yamaguchi war äusserst störrisch und wollte noch einen dritten Angriff durchführen. Zuerst allerdings sollten die Piloten ruhen. Sie hatten den ganzen Tag über Einsatz gesehen und waren ziemlich erschöpft. Also liess Yamaguchi sie noch eine Mahlzeit einnehmen, bevor sie für den letzten Angriff starten würden. 

Doch um 16:45 Uhr sichteten die 24 Dauntlesses der Yorktown und der Enterprise die japanischen Schiffe, die nach Westen unterwegs waren. Nagumo hatte die Formation neu geordnet, mit der Hiryū in der Mitte, umgeben von den anderen Schiffen. Die amerikanischen Piloten flogen südlich an ihnen vorbei, um aus der Sonne angreifen zu können. Die zehn Piloten der Enterprise würden den Träger angreifen, während die 14 Piloten der Yorktown, zu ihrem Verdruss, den Schlachtkreuzer Haruna angreifen sollten. 13 Zeros befanden sich in der Luft, aber erneut wurden die Japaner völlig vom Auftauchen der Sturzkampfbomber überrascht. Ihr fehlendes Radar machte sich in dieser Schlacht sehr bemerkbar. Als die Sturzkampfbomber ihre Sturzflüge begannen, drehte die Hiryū scharf nach Backbord ab, was dafür sorgte, dass die ersten Bomben den Träger verfehlten. Dies war tatsächlich unabsichtlich gewesen, da Nagumo befohlen hatte, die Schiffe zu wenden, um einige Wasserflugzeuge aufzunehmen, die gerade auf von ihren Spähflügen zurückgekehrt und gelandet waren. 

Doch die Piloten der Yorktown hatten dies gesehen (oder beschlossen ihre Anweisungen zu ignorieren) und beschlossen, ebenfalls die Hiryū anzugreifen. Die restlichen amerikanischen Bomber tauchten auf den Träger herunter und erzielten in kurzer Zeit vier Treffer mit 450kg Bomben am vorderen Bereich des Schiffes. Einer dieser Treffer stammte von Norman "Dusty" Kleiss, der bereits die Kaga getroffen hatte, während ein weiterer Treffer möglicherweise von Dick Best stammte, der natürlich mit seinem Bombentreffer im Alleingang die Akagi ausgeschaltet hatte, während die beiden anderen Treffer von den Yorktown Piloten stammten. 

Zwar war der Hangar der Hiryū nicht so sehr mit Flugzeugen vollgestellt, wie bei den anderen drei Trägern, aber es waren dennoch genug vorhanden, um in kurzer Zeit einen grossen Brand auszulösen. Da alle vier Bombentreffer im vorderen Bereich platziert wurden, brach das Flugdeck dort komplett zusammen. Der vordere Aufzug wurde durch einen der Treffer aus den Verankerungen gerissen und gegen die Insel katapultiert, was den Besatzungsmitgliedern dort Glasscherben ins Gesicht schleuderte und sie umwarf. Da Nagumo weiterhin aus der Gefahrenzone herauswollte, behielt er die Geschwindigkeit bei, weshalb das Feuer, dank der riesigen Öffnung auf dem vorderen Bereich des Flugdecks, gut vom Wind genährt und in den hinteren Bereich des Hangardecks gedrückt wurde, weshalb bald der gesamte Hangar in Flammen stand. Im Gegensatz zu den anderen drei Trägern blieben die Löschvorrichtungen weitgehend intakt, aber die Bemühungen blieben erfolglos und das ganze Wasser, dass in den Hangar gepumpt wurde, sorgte stattdessen für 15 Grad Schlagseite. 

Die übrigen amerikanischen Piloten waren nach den vier Treffern zum Schluss gekommen, dass die Hiryū verloren war und griffen stattdessen die Schlachtkreuzer an, allerdings ohne Resultat. Der Angriff, der um 17:00 Uhr begonnen hatte, war 15 Minuten später beendet. Weitere 15 Minuten später tauchten Hornets Flugzeuge auf, die die Schweren Kreuzer angriffen, aber keine Treffer erzielten. Somit war Hornets Blamage und praktisch vollständige Nutzlosigkeit während dieser Schlacht komplett. Die Amerikaner hatten drei Dauntlesses während dem Angriff verloren. 

Mit dem Verlust des letzten Trägers war die Niederlage der Japaner offensichtlich. Naja, jedenfalls für alle, abgesehen von den Japanern. Yamamoto, der hunderte von Kilometer entfernt gewesen war, hatte nur Bruchstückhaft vom Desaster erfahren. Zuerst von den drei Trägern, die in Flammen standen, dann den Gegenangriffen und schlussendlich der Zerstörung des vierten Trägers. Trotzdem weigerte er sich, die Niederlage einzugestehen, wie auch alle anderen Offiziere. Es wurde nach Möglichkeiten gesucht, wie man die Schlacht doch noch gewinnen konnte. Yamamoto wollte, wie Nagumo es ebenfalls geplant hatte, ein Nachtgefecht durchführen. Seine und Kondōs Schlachtschiffe sollten in der Nacht vorstossen und die übrigen amerikanischen Schiffe versenken. Admiral Kuritas vier Schwere Kreuzer wurden angewiesen, sich Midway zu nähern und zu bombardieren. Währenddessen wurden die fatal verwundeten Träger entweder versenkt oder es wurde immer noch versucht, sie zu retten. 

Die Sōryū wurde um 19:13 Uhr versenkt. Sie hatte 711 Besatzungsmitglieder verloren, von insgesamt 1'103 Mann. Die höchste Verlustrate auf allen Trägern. Die Kaga folgte um 19:25 Uhr, sie verlor 811 Besatzungsmitglieder, die insgesamt höchsten Verluste aller vier Träger. Das Flammeninferno auf ihr hatte das gesamte Flug- und Hangardeck praktisch niedergebrannt und abgesehen von Stahlpfeilern war über der Wasserlinie nicht mehr viel übrig. Die Kaga war während dem Nachmittag übrigens vom U-Boot USS Nautilus torpediert worden, die die japanische Flotte wieder eingeholt hatte, aber von den vier Torpedos, die abgefeuert werden sollten, weigerte sich einer, sein Rohr zu verlassen und von den anderen drei traf nur einer das Schiff und dieser explodierte natürlich nicht. Nicht nur das, er brach sogar auseinander und einige Teile davon schwammen auf dem Wasser, was einigen Überlebenden der Kaga ermöglichte, sich daran festzuklammern, bevor sie aus dem Wasser gefischt wurden. Amerikanische Torpedos waren zu diesem Kriegszeitpunkt so schlecht, dass sie mehr feindliche Leben retteten als auslöschten. 

Nachdem klar wurde, dass die Akagi trotz stundenlangen Bemühungen nicht gerettet werden konnte, befahl Yamamoto schweren Herzens, sein altes Flaggschiff zu versenken. Er sagte zu seinem Stab: "Ich war einst der Kapitän der Akagi und mit tiefstem Bedauern muss ich jetzt anordnen, dass sie versenkt wird."
Sie wurde um 05:20 Uhr versenkt, 267 Mann gingen mit ihr verloren. 

Auf der Hiryū liefen ähnlich tragische Szenen ab. Yamaguchi beschloss, dem Samurai-Codex zu folgen und mit seinem Schiff unterzugehen. Kapitän Tomeo Kaku beschloss, es ihm gleichzutun und die beiden wechselten mehrere Worte.
Yamaguchi sagte: "Lass uns die Schönheit des Mondes geniessen", woraufhin Kaku antwortete: "Wie hell er scheint, er muss in seinem 21. Tag sein."
Sein Stab wollte eigentlich, dass er mit ihnen von Bord geht und sie hätten ihn auch getragen, wenn er sich geweigert hätte, aber sie kamen zum Schluss, dass Yamaguchi sich im Nachhinein trotzdem umbringen würde, weshalb sie in auf dem Schiff liessen. Besatzungsmitglieder, die ebenfalls auf dem Schiff bleiben wollten, erhielten von Yamaguchi den Befehl, dass Schiff zu verlassen, auch wenn er von ihrer Geste gerührt war. Sie, die jungen Männer, sollten leben. Yamaguchi gab dann seinem Stabchef seine Mütze als andenken und die Besatzung prostete sich ein letztes Mal zu, bevor die Evakuierung begann. Als ein Besatzungsmitglied fragte, was mit dem Geld gemacht werden sollte, dass sich noch im Tresor befand, antwortete Yamaguchi: "Lasst es wo es ist. Wir werden es brauchen, um den Fluss Styx zu überqueren." 
Kaku fügte hinzu: "Das stimmt, wir werden es für eine anständige Mahlzeit in der Hölle benötigen." 

Auf die Frage, ob Yamaguchi eine letzte Nachricht hätte, antwortete dieser, er habe zwei. Die erste war für Nagumo. "Sagt Admiral Nagumo, dass ich keine Worte habe um das zu entschuldigen, was passiert ist. Ich wünsche nur für eine stärkere japanische Marine und Rache" 
Die zweite Nachricht war für den Befehlshaber von Zerstörerdivision 10. "Versenkt Hiryū mit euren Torpedos."  Yamaguchi und Kaku begaben sich auf die Brücke und winkten der Besatzung zu, nachdem diese das Schiff verlassen hatte. Danach feuerte der Zerstörer Makigumo zwei Torpedos ab. Einer verfehlte, aber der andere traf die Hiryū am Bug. Das Schiff würde allerdings noch eine Weile über Wasser bleiben. 

Über Nacht kam Yamamoto schliesslich zur Erkenntnis, dass die Schlacht verloren war. Er hatte seine vier Flottenträger verloren und nur zwei Leichte Träger übrig, einer davon ziemlich alt. Ausserdem waren seine Schiffe bisher nicht auf den Feind gestossen, was bedeutete, dass dieser sich zurückgezogen hatte. Dies bedeutete, dass die amerikanischen Träger die japanischen Schiffe auf Distanz halten und ungestört angreifen könnten, ohne selbst grosser Gefahr ausgesetzt zu sein. Um 02:55 Uhr brach Yamamoto Operation MI komplett ab und befahl, sich zurückzuziehen. Kurita hatte er bereits kurz nach Mitternacht angewiesen, die Bombardierung abzubrechen und sich der Hauptflotte anzuschliessen. Allerdings kam dieser Befehl erst um 02:30 Uhr zu Kurita durch, als er nur noch 80 Kilometer von Midway entfernt gewesen war. Trotzdem drehte er seine Kreuzer nach Norden, um sich Yamamoto anzuschliessen. Allerdings stolperte er dabei über das U-Boot USS Tambor. Dieses schaffte es nicht, die japanischen Schiffe zu identifizieren, geschweige denn, anzugreifen, aber die Sichtung alleine genügte, um Chaos bei den vier Kreuzern auszulösen. Kurita befahl 45 Grad nach Backbord auszuweichen. Kumano, Suzuja und Mogami folgten diesem Befehl gut, aber Mikuma, dass dritte Schiff in der Linie, drehte 90 Grad nach Backbord, direkt in den Pfad der folgenden Mogami. Ein Ausweichmanöver konnte nicht rechtzeitig stattfinden und die Mogami rammte ihr Schwesterschiff. Ihr Bug wurde zusammengepresst und schwer beschädigt. Die Backbordseite der Mikuma wurde etwas eingedrückt und sie verlor Öl, aber ansonsten ging es ihr gut. Da es bald Tag sein würde, beschloss Kurita, die Mogami mit der Mikuma und den beiden Zerstörern Arashio und Asashio zurückzulassen, da er ansonsten nicht rechtzeitig ausser Angriffsreichweite von Midway wäre. Mogami konnte nur etwas über 10 Knoten Geschwindigkeit machen. 

Ihr Schadenskontrolloffizier, Saruwatari Masayushi, beschloss, etwas eher radikales zu machen und liess sämtliche Torpedos und andere entflammbare oder explosive Materialien über Bord zu werfen. Schliesslich hatte die Mogami 12 Tonnen Sprengstoff und 24'000 Liter puren Sauerstoff mit diesem Torpedos an Bord zusammen mit reichlich anderem gefährlichem Material. 
Der Schadenskontrolloffizier der Mikuma folgte diesem Beispiel nicht. Da sein Schiff weniger schwer beschädigt war, kam er zum Schluss, dass es besser wäre, wenn sie ihre Bewaffnung behalten würden, falls es zu Gefechten kommen würde. 

Fletcher und Spruance hatten sich, wie die Japaner während der Nacht herausfanden, nach Osten zurückgezogen. Spruance fragte für neue Anweisungen mit der Nachricht: "Have you any instructions for further operations?" (Haben Sie Anweisungen für weitere Operationen?)
Fletchers Reaktion war eines der möglicherweise unglaublichsten Dinge, dass ein Befehlshaber jemals getan hatte. Seine Antwort an Spruance lautete: "Negative. Will conform to your movements." (Negativ, werde mich Euren Bewegungen anpassen)
Er hatte gesehen, dass Spruance die Schlacht ganz fähig führte und übertrug ihm somit das Kommando. Fletcher hätte problemlos zu Task Force 16 segeln, seine Flagge auf der Hornet hissen und dann sagen können, dass er die Schlacht weiterleitet. Aber das tat er nicht. Er liess seinen Untergebenen die Schlacht weiterführen, da er wusste, dass dieser seinen Job gut machte. Fletcher war nicht eine Person, die den Zwang hatte, die ganze Schlacht führen zu müssen und die sehen konnte, dass sein Untergebener einen perfekt kompetenten Job erledigte. Es gibt vermutlich kaum einen anderen Militärbefehlshaber, der, nachdem er kurzzeitig ausfiel, das Kommando nicht bei der erstbesten Gelegenheit wieder übernahm sondern seinen Untergebenen selbstständig weitermachen liess, da er wusste, dass dieser wusste, was er tat und dass er es hinbekommen würde. Dies spricht zu Fletchers bescheidenem Charakter, was ihn sehr sympathisch und professionell macht. 

Somit würden die restlichen Operationen der amerikanischen Streitkräfte während der Schlacht von Spruance geführt werden, während Fletcher mit Task Force 17 versuchen würde, die Yorktown zu bergen, die noch nicht gesunken war und von einem Zerstörer bewacht wurde, um sie notfalls zu versenken, falls die Japaner auftauchen würden. 

Das U-Boot Tambor, dass das ganze Chaos mit Kuritas Kreuzern ausgelöst hatte, hatte währenddessen eine Sichtungsmeldung gemacht. Allerdings waren sich deren Kommandant und erster Offizier, John Murphy und Edward Spruance (Sohn von Raymond Spruance), so unsicher darüber, was für Schiffe es waren, dass sie lediglich vier grosse Schiffe meldeten. Admiral Spruance, der früher ein U-Boot-Besatzungsmitglied gewesen war, wurde von dieser Ungenauigkeit sehr frustriert, da er nun annehmen musste, dass es sich um die Invasionsflotte für Midway handelte und sich so stationieren musste, um sie notfalls abzufangen. Murphy wurde später von Spruance abgesetzt. 

Am Morgen des 5. Juni entdeckte ein japanisches Spähflugzeug von Yamamotos Flotte die Hiryū, immer noch über Wasser und anscheinend mit Überlebenden auf dem Deck, die nicht evakuiert worden waren. Das Flugzeug machte Fotos vom immer noch brennenden Schiff, wovon eines davon das Cover dieses Buches ist. Als Yamamoto diese Meldung erhielt, war er etwas irritiert und befahl dem Zerstörer Tanikaze, zurück zu segeln und sicherzustellen, dass der Träger endgültig versenkt wird. Auch sollten die mysteriösen Überlebenden gerettet werden. 


(Die brennende und sinkende Hiryū.)

Die Tanikaze kehrte um und fand nichts. Der Träger war mittlerweile gesunken, 392 Mann gingen mit ihr verloren. Die gesichteten Überlebenden verliessen das Schiff mit einigen Booten und wurden einige Tage später von den Amerikanern gesichtet und gerettet. 
Die Amerikaner hatten die noch über Wasser treibende Hiryū ebenfalls entdeckt und Spruance hatte 61 Sturzkampfbomber entsandt, um den Träger endgültig zu versenken. Als sie eintrafen, war der Träger bereits gesunken, aber dafür entdeckten sie die Tanikaze und gingen zum Angriff über. 61 Sturzkampfbomber donnerten auf den einzelnen Zerstörer herunter und warfen ihre Bomben auf sie ab. Aber der Zerstörer wurde extrem gut von Kapitän Katsumi Motoi geführt und wich allen Bomben aus. Lediglich eine Bombe verursachte einen Nahtreffer und verursachte eine Explosion in einem der Geschütztürme, was die sechs Insassen tötete. Der Zerstörer schoss ausserdem erfolgreich eine der Dauntlesses ab. Ihr Pilot, Samuel Adams, einer der Helden von Midway, der am Tag zuvor die Hiryū mit seiner Eigeninitiative während der Suche gefunden hatte. Nur ein Tag war vergangen und einer der wichtigsten Piloten der Schlacht war bereits gefallen. 

Einige B-17 Bomber griffen die Tanikaze ebenfalls an. Einer der Bomber warf neben den Bomben versehentlich auch noch einen zusätzlichen Treibstofftank ab und schaffte es aufgrunddessen nicht zurück zu Midway. Ein weiterer B-17 Bomber schaffte es ebenfalls nicht zurück. 

Midway hatte währenddessen Mogami und Mikuma entdeckt und mit ihren übrigen Flugzeugen angegriffen. Diese erzielten keine Treffer, aber Pilot Richard E. Fleming, der abgeschossen wurde, würde für seinen Angriff, den er schwer beschädigt und brennend durchführte, die Medal of Honor erhalten. 

Bei Task Force 17 versuchte Buckmaster währenddessen, dass notwendige Personal zu finden, um zur Yorktown zurückzukehren, die sich immer noch über Wasser hielt. Da die Evakuierung etwas ein durcheinander gewesen war, waren diese Besatzungsmitglieder auf allen möglichen Schiffen verstreut, weshalb sich dies den ganzen Tag dahinzog. Auf der Yorktown selbst hatten sich noch zwei Überlebende befunden, die vom bewachenden Zerstörer gerettet wurden, auch wenn einer von ihnen später an seinen Wunden verstarb. 

Am 6. Juni hatte Spruance sich in Position begeben, um die beiden Schweren Kreuzer anzugreifen, die sich mit 12 Knoten zurückzogen. Obwohl sie von der gleichen Schiffklasse stammten, wurden sie wieder und wieder als ein Schlachtschiff und ein Kreuzer identifiziert, da der eingedrückte Bug der Mogami das Schiffprofil so sehr änderte. Spruance zog in Betracht, die drei überlebenden Torpedobomber zu senden, aber er wies an, dies nur zu tun, wenn der Feind kein Abwehrfeuer haben würde. Nach dem Massaker der drei Torpedobomberstaffeln wollte niemand diese irgendwelchen Risiken aussetzen. 

Zuerst erreichten 26 SBDs der Hornet die beiden Kreuzer und erreichten endlich etwas, als sie Geschützturm Nummer 5 und die Flugzeugeinrichtungen der Mogami trafen. Der zweite Treffer hätte katastrophal enden können, da er ein Feuer auslöste, der den Torpedoraum erreichte, aber diese waren schliesslich aus genau diesem Grund über Bord geworfen worden. Die Mikuma währenddessen konnte allen Bomben ausweichen und zwei SBDs wurden abgeschossen. Die Mogami nahm Geschwindigkeit auf, um die Gefahrenzone schneller verlassen zu können und erreichte trotz zerquetschtem Bug 20 Knoten. Aber es war nicht genug, als kurz darauf 31 SBDs der Enterprise auftauchten, zusammen mit 12 Wildcats und den drei letzten Devastators, die aber nicht angreifen würden, da noch Flugabwehr vorhanden war. 

Zuerst flogen die Flugzeuge an den Kreuzern vorbei, da sie nach dem gemeldeten Schlachtschiff suchten, aber nachdem ein Wildcat Pilot meldete, dass eines der Schiffe das Schlachtschiff sei, drehten sie wieder um und griffen an. Diesmal wurde die Mikuma ebenfalls getroffen. Eine Bombe traf den dritten Geschützturm und tötete oder verwundete beinahe jeden auf der Kommandobrücke. Eine zweite Bombe traf den vorderen Maschinenraum Steuerbords. Zwei weitere Bomben folgten und trafen ihre Flugzeugeinrichtungen und schalteten den hinteren Maschinenraum Backbords aus. Ausserdem lösten diese beiden Bomben schwere Brände nahe den Torpedos aus. Versuche, die Brände unter Kontrolle zu bringen, waren erfolglos und als sie die Torpedos erreichten, explodierten diese in einer katastrophalen Detonation. Das Schiff war nun hoffnungslos verloren. Die hintere Hälfte des Schiffes wurde durch die Explosionen beinahe unkenntlich gemacht und die Verluste waren verheerend. Das Schiff hatte keinen Antrieb mehr und begann, zu sinken. Die Mogami war bei diesem Angriff von zwei weiteren Bomben getroffen worden, aber aufgrund des Mangels an explosivem Material befand sie sich nicht in kritischer Gefahr, dadurch zu sinken. Einer der Bombentreffer auf der Mikuma war von Dussty Kleiss erzielt worden, was diesem zum einzigen Piloten bei Midway machte, der drei Schiffe während der Schlacht traf. 

Die Mogami und der Zerstörer Arashio hielten an, um Überlebende aufzunehmen, hielten allerdings beträchtlich Distanz, um sicher vor den sekundären Explosionen zu sein, weshalb die Besatzung der Mikuma eine grosse Distanz schwimmen musste. Während dies passierte tauchten 25 weitere SBDs auf, erneut von der Hornet. Erneut wurden Mogami und Mikuma getroffen. Die Arashio auch, wobei diese Bombe inmitten der Überlebenden der Mikuma explodierte. Die Bombe, die die Mogami traf, löste ein Feuer in der Krankenstation auf, was die meisten dortigen Insassen tötete. 

Nach diesem Angriff brachen die Schiffe die Bergung der Überlebenden ab und zogen sich zurück, womit sie einen Grossteil von Mikumas Besatzung dem Tod überliessen. Wegen der Verwirrung, ob es sich nun um ein Schlachtschiff gehandelt hatte oder nicht, liess Spruance einige SBDs mit Kameras entsenden, die das Schiff fotografieren sollten. Sie fanden es noch über Wasser, obwohl es stundenlang gebrannt hatte und machten mehrere Aufnahmen. Das Schiff sank zwei Stunden später, mittlerweile ungefähr 19:30 Uhr. Es gab nur 188 Überlebende mit 700 Toten. Japan hatte seinen ersten Kreuzer verloren. Und dazu noch einen der moderneren Schweren Kreuzer. Mogami überlebte und entkam erfolgreich mit den beiden Zerstörern, musste aber aufwändig repariert werden und hatte über 80 Tote zu beklagen. Das Schiff würde bei der Reparatur zusätzlich modifiziert werden. Die hinteren beiden Geschütztürme würden entfernt werden und durch zusätzliche Flugzeugeinrichtungen ersetzt, wie bei der Tone-Klasse, um besser in der Spähfunktion für die Flugzeugträger dienen zu können. Die Mogami würde somit 10 Monate ausser Gefecht sein, bevor sie wieder aktiv segeln würde. 

(Die schwer beschädigte Mikuma vor ihrem Untergang)

Am gleichen Tag wurde versucht, die Yorktown zu retten. 170 Mann der Besatzungen gingen wieder an Bord und der Zerstörer Hammann ging Längsseits, um Strom und Pumpen zu liefern, während zusätzlich der Schlepper USS Vireo eingetroffen war, der den Träger in schlepp nahm. Fünf weitere Zerstörer patrouillierten um den Träger herum, um ihn zu schützen. Es sah tatsächlich so aus, als ob der schwer beschädigte Träger gerettet werden könnte. Allerdings würden diese Bemühungen umsonst sein. Ein japanisches Spähflugzeug hatte die noch treibende Yorktown am Morgen des 5. Juni entdeckt und Yamamoto hatte daraufhin das U-Boot I-168 angewiesen, sich zu dieser Position zu begeben und das Schiff zu versenken. In einer Meisterleistung schaffte es der U-Boot Kommandant Yahachi Tanabe, sich unbemerkt heranzuschleichen, indem er nur für jeweils sehr kurz durchs Periskop sah und dann nach Gefühl weiter vorstiess, wobei er beim ersten Versuch näher an der Yorktown endete, als beabsichtigt, weshalb er wieder auf etwas Distanz gehen musste. Das U-Boot feuerte um 15:36 Uhr vier Torpedos ab. Diese wurden entdeckt und die Hammann versuchte, diese mit Maschinenkanonen auszuschalten, während sie Fahrt aufnehmen wollte, aber es war erfolglos. Einer der Torpedos traf den Zerstörer und halbierte ihn, während zwei weitere die Yorktown auf der Steuerbordseite trafen, womit der Träger nun auf beiden Seiten je zwei Torpedolöcher hatte. Als das Heck der Hammann sank, explodierten die Wasserbomben und töteten 81 Besatzungsmitglieder des Zerstörers. 

(I-168)

(Das Heck der Hammann sinkt, aufgenommen von der Yorktown)

I-168 wurde heftig mit Wasserbomben angegriffen und schwer beschädigt, entkam aber erfolgreich. Die Yorktown wurde währenddessen erneut evakuiert. Sie war nun endgültig verloren. Trotzdem weigerte sie sich, schnell zu sinken. Erst am frühen Morgen des 7. Juni, um 05:30 Uhr, bemerkten Beobachter, dass die Schlagseite nach Backbord zunahm. Der Träger legte sich auf die Seite, während Buckmasters Flagge immer noch am Mast wehte. Die übrigen Schiffe setzten ihre Flaggen auf Halbmast und ihre Besatzungen gingen in Hab-Acht-Stellung, während zwei PBYs, die über dem Träger flogen, ihre Tragflächen als Salut wackelten. Um 07:01 Uhr drehte sich das Schiff komplett auf den Rücken und sank mit dem Heck voran in die Tiefe. Die Yorktown, Fletchers Flaggschiff, das Schiff, dass im Korallenmeer und bei Midway heldenhaft kämpfte, dass von den Japanern viermal versenkt wurde, war nun endgültig gesunken, nachdem sie zwei feindliche Angriffe eingesteckt hatte, um ihre Schwestern zu beschützen. Mein Lieblingsträger hielt sich trotz enormen Schäden drei Tage lang über Wasser und versank danach leise und mit enormer Würde- "like the great lady she was" (wie die grossartige Dame, die sie war.), wie es ein Beobachter ihres Untergangs beschrieb. 141 Besatzungsmitglieder gingen mit ihr verloren. Und mit ihrem Untergang endete die Schlacht um Midway. 

(Die gekenterte Yorktown am Morgen des 7. Juni, kurz bevor sie endgültig sank)


Die Schlacht um Midway ist die zweifellos wichtigste Schlacht im Pazifikkrieg und auch eine der ausschlaggebensten. Admiral Yamamoto hatte sich eine Entscheidungsschlacht gewünscht, er hatte sie erhalten. Sei vorsichtig, was du dir wünschst. Vielleicht bekommst du es. 
Die japanischen Flottenträger waren ausradiert worden. Alle vier eingesetzten Flottenträger waren versenkt worden, genauso wie der Schwere Kreuzer Mikuma und alle Trägerflugzeuge waren verlorengegangen. 3'057 Besatzungsmitglieder waren tot und 37 gefangen. Die US-Navy im Gegenzug hatte nur die Yorktown und den Zerstörer Hammann verloren, mit insgesamt 307 Toten. Ausserdem waren ca. 150 Flugzeuge von den Trägern und von Midway verloren gegangen. 

Die Schlacht war nicht entscheidend, weil sie die japanische Flotte als Bedrohung eliminierte oder den Krieg gewann. Sie war entscheidend, weil sie das Kräfteverhältnis ausglich. Vor dieser Schlacht war die japanische Marine wegen ihrer Anzahl an Trägern überlegen gewesen. Nun hatten die Japaner noch zwei Flottenträger (momentan ausser Gefecht), zwei mittlere Träger und einige Leichte Träger. Die US-Navy hatte vier Flottenträger. Enterprise, Hornet, Saratoga und Wasp, auch wenn letzterer nicht ausgezeichnete Qualität ist. 

Indem Japan bei Midway vier Flottenträger verlor, konnte die US-Navy zukünftig in den Kampf gegen einen Feind ziehen, der ihnen nur noch in ähnlicher Grösse gegenübertreten konnte, anstelle in überwältigender Übermacht. Jedenfalls in der kritischen Schiffsklasse, die Flugzeugträger. 

Diese Gleichheit im Kräfteverhältnis würde es den USA erlauben, im Pazifik in die Gegenoffensive zu gehen und die Initiative zu ergreifen. Eine Gelegenheit, die Admiral King nur kurze Zeit darauf ergreifen würde. 

Die Schlacht war ein überwältigender Erfolg für die US-Navy, was den Entschlüsselungsexperten, drei Admiralen und zahlreichen Piloten zu verdanken war. Nimitz hatte mit Hilfe des Geheimdiensts tolle Arbeit vor der Schlacht geleistet und einen sehr guten Angriffsplan für die Träger ausgearbeitet. Fletcher hat diesen Plan dann vor Ort sehr gut ausgeführt, mit den Informationen, die ihm zur Verfügung standen, indem er Task Force 16 anwies, anzugreifen und dann mit Task Force 17 später folgte. VS-5 zu starten, um den Feindkontakt so schnell wie möglich wieder herzustellen war die absolut richtige Entscheidung gewesen. Spruance, obwohl er sich mit Träger nicht auskannte, leistete ebenfalls einen guten Job. Als sich die Startoperationen verspäteten und er die Flugzeuge bereits in der Luft anwies, Stückchenweise nach dem Feind zu suchen, war ebenfalls die richtige Entscheidung, da sie ihm und Fletcher schlussendlich genug Zeit erkaufte, drei der japanischen Träger auszuschalten, bevor sie ihre Flugzeuge starten konnten. Danach führte er die zweite Hälfte der Schlacht ebenfalls gut, indem er sich über Nacht zurückzog und dann die Nachzügler ausschaltete. Nach der Schlacht wurde er zu einem Mitglied von Nimitz' Stab, würde aber Träger zu einem späteren Zeitpunkt im Krieg wieder kommandieren. 

Dazu gibt es mehrere Piloten, die eine erneute Erwähnung verdienen, da sie mit ihren Handlungen grossen Einfluss auf die Schlacht nahmen. 

John C. Waldron, Kommandant von VT-8, der sich vom "Flight to nowhere" löste und seine Staffel direkt zum Kidō Butai führte, was zwar beinahe jedem von ihnen das Leben kostete, aber Zeit für die Sturzkampfbomber erkaufte und VT-6 auf den Kampf im Norden aufmerksam machte und sie den Kurs ändern liess, was erneut mehr Zeit für die SBDs schaffte. 

Jimmy Thatch, der eine neue Luftkampfstrategie einführte, während er sich in einer Notsituation befand und sie meisterhaft durchführte, was zahlreiche feindliche Jäger ablenkte, was sicherstellte, dass die SBDs durchkommen würden. 

Dick Best, der in seinem Sturzflug auf die Kaga bemerkte, dass die Akagi entkommen könnte und seinen Sturzflug abbrach und stattdessen aus geringerer Höhe auf sie abtauchte und mit seinem alleinigen Treffer ausschaltete, was einen schlimmeren Gegenangriff verhinderte. 

Samuel Adams, der, nachdem er seinen Suchsektor abgeflogen war, beschloss, noch weiter zu suchen, obwohl er Treibstoffmangel riskierte und den vierten japanischen Träger fand, was sicherstellte, dass dieser nicht entkommen würde. 

Die Schlacht um Midway ist unglaublich. Die Japaner wehren stundenlang einen Angriff nach dem anderen ab, bis es innerhalb von vier Minuten auf einmal komplett schiefgeht und sie drei von vier Trägern verlieren.

Jonathan Parshall und Anthony Tully argumentieren in Shattered Sword allerdings, dass Midway kein unglaublicher Sieg sei. Nachdem Nagumo seinen Angriff auf Midway gestartet hatte, verlor er wegen den Flugoperationen, die daraufhin folgen mussten, komplett die Initiative, während die Amerikaner ihre Angriffe auf seine Träger starten konnten. So gesehen ist dies zwar der Fall, aber die Realität der Schlacht und viele einzelne Faktoren machten es dennoch zu einer knappen Sache. Hornets "Flight to nowhere" entfernte einen beträchtlichen Teil der amerikanischen Fluggruppe komplett von der Schlacht. Hätte Waldron nicht aus Eigeninitiative den Kurs geändert, hätten die japanischen Träger Zeit erhalten, um ihre Flugzeuge für ihren Gegenangriff vorzubereiten. Indem er Angriff, hinderte er dies und sorgte dafür, dass VT-6 diese Zeitverzögerung fortführte, was den Sturzkampfbombern genug Zeit verschaffte, die Träger zu finden und anzugreifen. 

Mitschers Entscheidung, Hornets Flugzeuge auf die Suche nach einer anderen Trägergruppe zu entsenden, wenn Yorktown dies tun müsste, sorgte im Alleingang dafür, dass aus einer Schlacht, die die Amerikaner ohne Probleme hätten gewinnen können, zu einer wurde, die sie hätten verlieren können. Ohne Waldrons Eigeninitiative hätten die japanischen Träger möglicherweise einen Gegenangriff starten können, was zwar die eigenen Träger nicht vor dem SBD-Angriff von Yorktown und Enterprise geschützt hätte, aber vermutlich dafür gesorgt hätte, dass die Amerikaner mehr als nur einen Träger verloren hätten, was Nimitz unter allen Umständen versucht hatte, zu vermeiden.
Hätte Mitscher seinen verantwortungs- und rücksichtslosen Plan nicht umgesetzt und wäre dem eigentlichen Plan gefolgt, hätten seine Sturzkampfbomber sehr wahrscheinlich die japanischen Träger entdeckt und sehr wahrscheinlich hätte es keinen vierten Träger gegeben, der die Yorktown versenken konnte. 
Mitscher, der sowieso eine geplante Beförderung erhalten sollte, wurde nach der Schlacht zum Konteradmiral befördert, wurde aber von Nimitz zu einem Nebenposten abgeschoben, nachdem Spruance klargemacht hatte, dass etwas mit Hornets Flugoperationen nicht richtig gewesen war und dass Mitschers Berichte vermutlich gefälscht waren. Es würde eine Weile dauern, bevor Mitscher das Vertrauen von Nimitz und Spruance zurückerhalten würde. Ein kleiner Pluspunkt war wenigstens, dass Mitscher den Verlust von VT-8 zutiefst betrauerte und versuchte zu erreichen, dass alle Mitglieder die Medal of Honor erhalten. Dies schaffte er nicht, aber stattdessen erhielten sie zumindest das Navy Cross. 

Fletcher hatte nun seine zweite Trägerschlacht geschlagen und erneut gewonnen. Und nicht nur das. Der Sieg bei Midway verlieh dem strategischen Sieg vom Korallenmeer noch mehr Gewicht. Indem Trägerdivision 5 ausgefallen war, konnte der Sieg bei Midway errungen werden, indem die US-Navy nur gegen vier und nicht sechs Flottenträger antreten musste. 

Fletcher würde nach der Schlacht kritisiert werden, da er die Yorktown verloren, voreilig evakuiert und dann im Stich hatte. Aber wenn jemand für den Verlust der Yorktown verantwortlich gemacht werden kann, dann ist das, wie bereits erwähnt, Marc Mitscher. Und hier zeigt sich auch, dass zahlreiche Personen und Historiker, die Fletcher diesbezüglich kritisieren, Heuchler sind. Fletcher wurde kritisiert, weil er sich in der Nacht zurückzog und die Yorktown zurückliess. Spruance hingegen wurden gelobt, weil er sich zurückzog, um sich nicht japanischen Nachtangriffen auszusetzen. Fletcher war näher bei den Japanern gewesen, als Spruance. Diese Kritik ist also kompletter Blödsinn. Trotzdem war es wieder etwas, weswegen King erneut kein guter Eindruck von Fletcher bekam. Deswegen würde später Spruance sämtlichen Ruhm für den Sieg erhalten, ihm zugesprochen von King und Historiker Samuel Elliott Morrison. Aufgrund dessen ging Fletchers Leistung während dieser Schlacht praktisch in Vergessenheit, während Spruance' Sieg emporgehoben wurde, weshalb er häufig als Befehlshaber der US-Träger während der Schlacht dargestellt wird. Spruance selbst, der, ähnlich wie Fletcher, ein bescheidener Mensch war, spielte bei dieser Promotion selbst nie aktiv mit und sagte immer, dass Fletcher die Show während der kritischen Phase führte und ebenfalls Ruhm verdiente. 

Auch wenn es ein Sieg gewesen war, gab es viele Dinge, die es für die amerikanischen Träger zu ändern gab. Fletcher und Spruance verlangten nach der Schlacht lauthals nach mehr Jägern, da sie für die Verteidigung die beste und kritischste Verteidigung darstellten. Ausserdem sollte die amerikanische Trägerdoktrin bezüglich Angriffen geändert werden. Der Angriff um 10:22 Uhr durch Yorktowns und Enterprises Bombern demonstrierte deutlich, dass massierte Angriffe effektiver und schwieriger abzuwehren waren als die Angriffe, die in Wellen erfolgen, wie Yorktown und Lexington es im Korallenmeer getan hatten. Mike Laing, der britische Beobachter auf der Yorktown, schlug vor, dass für die Luftverteidigung ein Rastersystem eingeführt werden sollte, dass die britischen Träger benutzen. Damit wird die Umgebung um den Träger in mehrere Sektoren eingeteilt, was es vereinfacht, den Jägern zu sagen, wo sie hinmüssen, um den Feind abzufangen. Dieses System würde eingeführt werden. Yorktowns neues System, kritische Stellen des Schiffes mit Kohlendioxid zu füllen, würde auch bei den anderen Trägern eingeführt werden, um sie besser zu schützen. Auch mussten die Trägeroperationen verfeinert werden. Jimmy Thatch wurde von der Front abgezogen, um die neuen Rekruten Zuhause mit Hilfe seiner Fronterfahrung auszubilden. Die "Thatch-Weave" würde ebenfalls zu einer häufig benutzten Taktik gegen japanische Zeros werden. Die Amerikaner liessen ihre erfahrenen Besatzungen nicht einfach ständig an der Front, sondern liessen sie in die USA zurückkehren, damit sie den neuen Rekruten das beibringen konnten, was diese zum Überleben wissen mussten. 

Die Devastator-Torpedobomber mussten dringends ersetzt werden. Die TBD Avengers standen glücklicherweise als Ersatz bereits bereit und die Devastators wurden aus der Front entfernt. Das Flugzeug würde an zukünftigen Trägerschlachten nicht mehr teilnehmen. Das Massaker bei Midway hatte mehr als klar gemacht, dass es nicht mehr für Kampfeinsätze geeignet war. Ihr Gegenstück, die Kate, war wortwörtlich doppelt so schnell. Die Avengers waren grösser, schwerer, hatten bessere Leistung, grössere Reichweite und würde sich rasch als viel besseres Flugzeug als ihr Vorgänger beweisen. 

Auch war trotz dem Sieg klar, dass die Amerikaner einen riesigen Haufen Glück gehabt hatten. Es gibt vermutlich kaum eine Schlacht, in der eine Seite mehr Glück und die andere so viel Pech hatte, wie Midway. Die japanischen Spähflugzeuge übersahen die amerikanischen Schiffe oder gaben nur sehr schlechte Berichte durch. Die Angriffe von Midway verhinderten, dass Nagumo die nötige Zeit erhielt, um darauf zu reagieren. Die vorgegebene Zeitspanne von Flugoperationen lässt Nagumo danach erneut verhindern, zu reagieren, nachdem er angreifen wollte. Als er endlich bereit dafür ist, greifen Torpedobomber an, nur weil ihr Staffelführer Befehle ignoriert hat. Dadurch wurde Nagumo verzögert und kann nicht reagieren. Diese Bedrohung erledigt kommt die nächste Staffel Torpedobomber, angelockt durch das Flugabwehrfeuer. Das ganze wiederholt sich und die dritte Torpedobomberstaffel greift an. Die Jäger werden alle weggelockt und der Himmel über den Trägern ist frei, als die SBDs von Enterprise und Yorktown gleichzeitig auftauchen, obwohl sie zu völlig unterschiedlichen Zeiten gestartet sind, wobei Enterprises Bomber das Glück hatten, einen random Zerstörer zu finden, der ein U-Boot mit Wasserbomben hatte unter Wasser halten müssen, dessen Kurs sie zu den Trägern führte. Dann schafften sie es, drei Träger in vier Minuten zu versenken, wobei ein Pilot in seinem Sturzflug auf sein Ziel genug situative Aufmerksamkeit hatte, um zu bemerken, dass ein anderes Ziel nicht angegriffen wurde und dann dieses Ziel angriff und praktisch gegen alle Chancen einen Treffer landete, der genug war, um den Träger auszuschalten. Ernsthaft, Midway verdient eventuell den Titel: Glücklichste Schlacht aller Zeiten. Jedenfalls für die Amerikaner. 

Was auch gesagt werden muss, ist, dass die Niederlage etwas absehbar war. Der Kidō Butai befand sich nicht mehr auf seinem Höhepunkt, den er im Indischen Ozean erreicht hatte. Die Besatzungen waren nach sechs Monaten Krieg erschöpft, die Luftgruppen waren kleiner geworden und es hatten sich mehrere Schwächen offenbart, die ignoriert worden waren. Während dem Indischen Ozean hatten einige Flugzeuge umbewaffnet werden müssen und es war zu ziemlichen Verspätungen gekommen. Dies war ignoriert worden. Genauso auch die Tatsache, dass die japanische Flotte von neun Blenheim-Bombern überrascht worden war, die die Akagi ungestört bombardierten, und erst auf ihrem Rückzug von Zeros angegriffen wurden, wobei der Träger nur knapp nicht getroffen wurde. Zwar war man sich bewusst gewesen, dass dies eine knappe Sache gewesen war, aber etwas zu unternehmen, um dieses Problem anzugehen, war nicht vorhanden. 

Die Flugabwehr war auch sehr ungenügend gewesen. Von 146 Flugzeugen, die die Amerikaner am 4. Juni verloren, gingen nur zwei durch Flugabwehr verloren. Die Amerikaner verloren an diesem Tag mehr Flugzeuge durch Unfälle als durch japanische Flugabwehr. Aber auch wenn die Japaner wussten, dass ihre Flugabwehr weniger gut war, so wussten sie vermutlich doch nicht, wie schlecht und ineffektiv sie tatsächlich war. Abgesehen von den Blenheims im Indischen Ozean waren sie nie angegriffen worden, also konnten sie es auch nicht wissen. Wie sich herausstellte war sie komplett ungenügend. 

Auch war der japanische Plan äusserst schlecht und fehlerhaft gewesen. Viel zu unflexibel, der Feind würde nur das tun, was man von ihm wollte und man selbst war unbesiegbar. Kaum wurde der Feind gesichtet, fiel der ganze Plan auf der Stelle auseinander.
Auch war die japanische Trägerdoktrin, auch wenn sie sehr gut war, doch mit einigen Fehlern behaftet. So konnte man nicht flexibel auf Bedrohungen reagieren und alle vier Träger bei jeder Flugoperation zu beteiligen bedeutete, dass sie alle daraufhin auch diese Flugzeuge wieder landen mussten, was ihre Reaktion auf feindliche Sichtungen enorm verzögerte. Hätten nur zwei der Träger Midway mit ihren Luftgruppen angegriffen, während die anderen beiden eine Reserve bildeten, hätten diese frühzeitig einen Gegenangriff starten können. 

Wie mit dem Debakel auf der japanischen Seite umgegangen wurde war auch eine völlig andere Geschichte als bei den Amerikanern. Die Niederlage hatte sie aus dem nichts heraus getroffen. Anstelle aber die Wahrheit über die Niederlage zu berichten, wurde beschlossen, die ganze Sache zu vertuschen. In Japan wurde es als grosser Sieg präsentiert, bei der sie die amerikanische Flotte hart getroffen hatten. Langsam wurde dann zugegeben, dass sie einen oder zwei Träger verloren hatten, aber die anderen beiden seien lediglich in Reparatur und keinesfalls ebenfalls gesunken. Kaiser Hirohito wurde nicht sofort über den Ausgang der Schlacht informiert und der Armee wurde erst recht nichts über die Niederlage gesagt. Nicht einmal Hideki Tōjō wurde informiert, obwohl er der Premier- und Kriegsminister war. Allerdings war er eben auch Mitglied der Armee, also wurde ihm deshalb nichts gesagt. Aufgrund dessen kam es auch zu keinen Änderungen bei der Kommandostruktur. Yamamoto behielt seinen Job, wie auch Nagumo. Gegenüber der Armee zu zeigen, dass alles in Ordnung war und dass sie immer noch volles Vertrauen in diese Admirale hatten, war wichtiger, als einen tatsächlich fähigen Kommandanten zu den Trägern zu schaffen. Was sich ändern würde war allerdings die Schlachtdoktrin der Marine. Dazu allerdings mehr ein andermal, das Kapitel ist schon jetzt viel zu lang. Was allerdings bereits gesagt werden kann ist, dass die japanische Marine zwar bereit war zu lernen, aber wegen der Vertuschung nicht dazu in der Lage war, alles zu lernen und umzusetzen, das getan werden musste. Neue Admirale wären nötig gewesen, Dinge hätten geändert werden müssen, die nicht geändert werden konnten, weil sonst Fragen wegen dem dargestellten Sieg auftauchen würden. Diese Fassade aufrecht zu erhalten war wichtiger, als tatsächliche Lektionen zur Niederlage zu lernen und umzusetzen. 

Um die Niederlage zu verdecken wurden ausserdem die meisten Überlebenden sofort an die Front abgeschoben, wo sie nichts erzählen könnten und wo die meisten von ihnen sterben würden. Die Verletzten wurden in den Krankenhäusern streng bewacht, damit keine Informationen über die Niederlage bekannt werden. 

Dies würde zwei Trends starten. Zum einen, dass die japanische Öffentlichkeit belogen werden würde bis zum geht nicht mehr, was den Kriegsverlauf angeht und dass alle Personen mit Kampferfahrung an der Front bleiben, bis der Krieg entweder endet oder sie tot sind. Im Gegensatz zu den Amerikanern holten sie die erfahrenen Frontveteranen nicht zurück zu Japan, um die neuen Rekruten zu lehren, was bedeutete, dass die Qualität mit der Zeit immer mehr abnehmen würde. 

Anders als häufig dargestellt waren die Verluste der Flugbesatzungen während Midway nicht so katastrophal, wie angenommen. 110 Besatzungen waren verlorengegangen, die meisten davon von der Hiryū während ihres Gegenangriffs. Aber die anderen drei Träger hatten kaum Piloten verloren. Die 110 Toten waren weniger als ein Viertel aller eingesetzten Besatzungen auf den vier Trägern. Was ein viel grösserer Verlust war war der Verlust von 40 Prozent aller Flugzeugmechaniker und Techniker der japanischen Trägerflotte und die vier Träger an sich. Mechaniker und Techniker waren in Japan Mangelware, da es sehr anspruchsvolle Jobs waren, die ausserdem dünn besetzt waren. Anfangs des Krieges hatte Japan 2'000 qualifizierte Trägerflugzeugbesatzungen. Somit waren nach Midway immer noch zahlreiche Flugbesatzungen für weitere Trägeroperationen verfügbar. 

Alles in allem war die Schlacht von Midway ein äusserst beeindruckender Sieg. Vielleicht nicht so ausschlaggebend, wie er häufig präsentiert wird, aber ausschlaggebend genug, damit die US-Navy sich nun in fairem Kampf der japanischen Marine stellen und annehmen konnte, gewinnen zu können. Zwar war eine Niederlage Japans nach dem Angriff auf Pearl Harbor praktisch unausweichlich, da die USA extrem entschlossen waren, zu gewinnen, aber Midway sorgte dafür, dass dies früher passieren würde, was sicherlich zahlreichen Menschen das Leben rettete und den Krieg um mindestens ein Jahr verkürzte. 

Yamamoto hatte vor dem Angriff auf Pearl Harbor gesagt, dass er, wenn er die USA angreift, sechs bis 12 Monate die Überhand haben würde, bevor sich das Blatt wendet. Seit Pearl Harbor waren sechs Monate vergangen und seine Worte waren auf beinahe prophezeiende Weise in Erfüllung gegangen. Seine mächtigste Waffe war zerstört und die USA bereiteten ihre erste Gegenoffensive im Pazifik vor, die, kombiniert mit Midway, meiner Meinung nach die entscheidende Schlacht des Pazifikkrieges sein würde. 



09.07.22 

So, endlich fertig. Ich bin doch ganz froh, dieses Kapitel pausiert zu haben, um meine Prüfungen zu schreiben. So konnte ich mir nachher mehr Zeit hierfür geben, auch wenn es sich nun etwas verspätete. Aber dafür konnte ich mehr Details nennen, die ich sonst übersprungen hätte. Ich hoffe, es hat euch gefallen und bis zum nächsten Kapitel. 

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