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44. Kapitel

Selbstaufopferung ist das wirkliche Wunder, aus dem alle anderen Wunder entspringen.

Ralph Waldo Emerson

Wenn das Totenland tot war, so war das Grenzland wenigstens noch etwas lebendig. Ein düsterer Vorbote seines Nachbarn, Heimat der Strahlenkranken und Verbannten. Es atmete Luft, die krank machte, und fraß tote Körper, die zum Sterben zurückgelassen worden waren. Gerade machte es sich daran, das Mädchen zu sich zu holen, das bewusstlos auf seinem harten Boden lag. Sie hatte schreckliche Flecken im Gesicht und auf ihren Armen. Eindeutige Zeichen der Strahlenkrankheit. Neben ihr lag ein seltsamer Gegenstand aus Metall, halb aus ihrer Hand gerutscht. Und vor ihr stand eine alte Frau.

Die Frau betrachtete das Mädchen eine Weile mit gelb unterlaufenen Augen. Ihr Atem ging rasselnd und offenbar konnte sie sich nicht so lange auf den Beinen halten, denn sie ließ sich neben der Bewusstlosen nieder. Die dürren, skelettartigen Finger streckten sich zitternd nach dem entstellten Gesicht aus.

»Du siehst aus wie sie«, flüsterte die Frau mit schwacher Stimme. »Wie ist das möglich? Du solltest tot sein.«

Sie strich dem Mädchen über die Wange, wickelte sich ihr Haar um einen Finger. Die Strähne löste sich einfach von der Kopfhaut und als die Frau die Hand hob, flog sie als schwarzer Schleier davon. Angetrieben von einem giftigen Wind, der einen heftigen Gestank mit sich trug.

»Mein armes, armes Kind«, wisperte die Frau. »Du kannst es nicht sein.«

Sie zögerte kurz, bevor sie die Hände des Mädchens untersuchte und dann die Haare hinter ihrem linken Ohr zurückstrich. Dort, verborgen vor neugierigen Blicken, prangte ein schwarzer Punkt, ein unauffälliges Muttermal. Die Augen der Frau weiteten sich und ein Lächeln huschte über ihre blassen Lippen, die schon ganz aufgesprungen waren.

»Und du bist es doch. Vala. Wie hast du so lange überlebt?« Die Frau betrachtete das Mädchen eine Weile, fast schon verträumt. Schließlich nahm sie die kleine Hand in ihre. »Deine Reise ist noch nicht vorbei. Noch nicht ganz.«

Sie schloss die Augen und plötzlich begann ihre Haut zu flackern. Es sah aus, als würde sie auseinander fallen und sich dann wieder zusammensetzen. Die Frau presste die Lippen fest zusammen, keuchte vor Schmerzen, bis auch auf der Haut des Mädchens ein Flackern auftauchte. Doch sie ließ sie nicht los. Feine Sandkörner stiegen um sie herum auf und bildeten kleine Wirbel, die sich gleich wieder auflösten. Endlich öffnete die Frau die Augen wieder und zog ihre Hand zurück.

»Es tut mir leid, dass ich dich nicht heilen kann, Prinzessin«, seufzte sie. In ihrer Stimme klang ein tiefer Schmerz mit. »Ich hoffe nur, dass du genug Wut und Hass in dir hast, um dir deine Rache zu holen.« Ihr Blick fiel auf den metallenen Gegenstand, der neben dem Mädchen lag und sie runzelte verwirrt die Stirn. Einige Sekunden starrte sie ihn an, bevor sie den Kopf schüttelte und sich schwankend wieder auf die Beine erhob. Beinahe wäre sie hingefallen.

»Räche deine Eltern«, flüsterte die Frau, drehte sich um und stolperte den Weg zurück, den sie gekommen war. Sie ging vorbei an großen Felsen, folgte dem kaum sichtbaren Pfad. Irgendwann war der Gestank, der zuvor nur kurzzeitig vom Wind hergeweht worden war, überall. Er umgab sie wie eine giftige Wolke und sie musste husten. Auf der Spitze eines Hügels blieb sie stehen.

Vor ihr lag eine Senke, die mit stinkenden Schlammlöchern übersät war. Immer wieder stiegen Blasen an die Oberfläche und zerplatzten, wobei sie diesen schrecklichen Gestank verbreiteten. Die ungesunden Farben stachen der Frau in die Augen oder vielleicht war es etwas anderes, was ihr die Tränen in die Augen trieb. Glitzernde Tropfen flossen ihre hellen Wangen hinab, blieben kurz am Kinn hängen und tropften dann zu Boden. Die rechte Hand hatte sie in den Stoff über ihrer linken Brust gekrallt. Dort, wo das Herz saß. Ein Ausdruck tiefer Trauer stand auf ihrem Gesicht geschrieben.

Die Frau spürte, dass ihr Ende nah war. Aber wenigstens würde sie mit einem guten Gedanken sterben. Sie wusste, was sie noch zu tun hatte. Was sie sagen musste und woran sie erinnern musste. Es war nicht alles umsonst gewesen.

Noch einige Minuten starrte sie auf die blubbernde Senke. Dann wandte sie sich ab und setzte ihren Weg fort. Vermutlich war es das letzte Mal, dass sie ihn gehen würde.

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Wie bereits im Vorwort erwähnt, habe ich besonders am Ende sehr viel überarbeitet. Dieses Kapitel hat es in der ersten Fassung auch nicht gegeben. Man konnte quasi rätseln, was denn jetzt mit Vala passiert ist. Jetzt kann man es zwar immer noch, aber es kommt nicht mehr aus dem Nichts :)

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