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3. Kapitel

Ein ganz klein wenig Süßes kann viel Bitteres verschwinden lassen.

Francesco Petrarca

Nach König Miros Verkündung, gab es in Burg Fedha keinen ruhigen Platz mehr. Die Garderitter patrouillierten täglich in den Gängen und eskortierten Adlige aus dem gesamten Ostland zu ihren Gästezimmern. Allgemein waren viel zu viele Soldaten und Krieger unterwegs, sodass Vala sich kaum traute, sich außerhalb ihres Zimmers blicken zu lassen. Es erschien ihr, als würde ihr Onkel sich vor etwas fürchten.

»Hast du diese Alina mal gesehen?«, fragte ein Bleichgesicht-Dienstmädchen mal einen Stallburschen, während Vala hinter der nächsten Ecke stand und lauschte.

»Ne, was ist denn mit der?«, wollte der Junge wissen.

»Die ist so mit Gold behängt, das glaubst du nicht!«, flüsterte das Dienstmädchen ihm zu. »Ich frage mich ja, wo der König die überhaupt aufgegabelt hat. Der hat doch in den letzten Jahren die Burg kaum verlassen und wenn, dann nur, um sich von seinem Volk bejubeln zu lassen. Wo soll er sie bitte kennengelernt haben?«

»Vielleicht war sie ja mal hier zu Besuch. Zusammen mit ihrer Familie«, mutmaßte der Stallbursche leicht gelangweilt.

»Denkst du wirklich, ich hätte sie übersehen können? Ich bin doch praktisch in allen Gästezimmern der Burg unterwegs, um die ganze Drecksarbeit zu machen. Die ist keine Adlige, das sag ich dir!«

»Und die Haut hat sie sich mit Tinte eingeschmiert oder was?«

»Es gibt auch dunkelhäutige Bauern!«, warf das Dienstmädchen ein.

»Schön für die«, erwiderte der Junge. »Aber die werden doch wohl kein Gold haben, mit dem sie sich behängen können!«

»Oder was, wenn sie eine Schmutzhaut ist? Was, wenn ihre Mutter oder ihr Vater ein weißhäutiger Diener ohne Rechte war?«

»Keine Ahnung. Ist mir egal.«

»Mit dir kann man nicht vernünftig reden, Jack!«, regte das Mädchen sich auf und rannte davon.

Schnell presste Vala sich an die Wand, doch das hätte sie gar nicht tun müssen. Das Dienstmädchen lief an ihr vorbei ohne sie zu bemerken und verschwand im Inneren der Burg. Eine Weile wartete Vala noch, bevor sie ihr Kleid glatt strich und so majestätisch wie möglich über den Hof schritt. Ziemlich viele Fenster zeigten zum Innenhof, sodass einige der anwesenden Gäste sie beobachten konnten. Sie wollte nicht riskieren, dass ihr Onkel ein nicht königliches Benehmen ihrerseits als Provokation sah und sie wirklich in ihrem Zimmer einsperrte.

Wie immer, wenn sie im Innenhof war, fiel ihr Blick auf das Gittertor, das nach draußen auf die Allee der Rosen führte. Die Zugbrücke war jedoch oben, sodass sie die Hauptstraße selbst nicht sehen konnte. Trotzdem waren links und rechts davon mehrere Garderitter postiert. Und wieder bestätigte sich ihr Verdacht, dass König Miro vor etwas Angst hatte.

Vielleicht stimmt mit dieser Alina wirklich etwas nicht. Aber was? Selbst wenn das Dienstmädchen sie noch nie in der Burg gesehen hat, kann es sein, dass sie trotzdem mal hier war. Oder Onkel hat sie in der Stadt bemerkt und dann ein paar Garderitter geschickt, um sie zu holen. Wobei... Wie kann sie dann jetzt schon ein Kind erwarten? Wer ist sie?

Auf dem Weg zurück zu ihrem Zimmer, stieß Vala beinahe mit Daya zusammen. Sie war die ein Jahr jüngere Schwester von Broda, hatte aber praktisch nichts mit ihr gemeinsam. Während Broda glatte Haare hatte, standen die von Daya in wilden Locken von ihrem Kopf ab. Nicht mal ihr persönliches Dienstmädchen Ashley konnte sie bändigen, obwohl sie die schönsten Flechtfrisuren kreieren konnte. Daya hatte auch die pechschwarzen Augen ihres Vaters geerbt, was Vala manchmal einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Dabei war die zweitälteste Prinzessin doch recht umgänglich.

»Vala!«, rief Daya überrascht und kicherte kurz darauf leise los. Sie nahm Valas Hand und drückte ihr ein halb zerdrücktes Kuchenstück hinein, das sie anscheinend zuvor aus der Küche gestohlen hatte. Daya machte das öfters, weswegen sie auch etwas fülliger als Broda war.

»Sag nicht, du hast das wieder mitgehen lassen?«, schmunzelte Vala.

Doch Daya kicherte nur und rannte an ihr vorbei. Vala setzte ihren Weg fort, wobei sie einen kleinen Bissen von dem Kuchen nahm und ihn dann sofort wieder ausspuckte. Daya hatte ihn offenbar zu lange in der Hand gehalten, sodass die Füllung zum Teil geschmolzen und jetzt nur noch ein ekliger Matsch war. In ihrem Gemach angekommen, setzte sie sich wieder ans Fenster und beobachtete das Geschehen auf der Straße.

Sie fragte sich, wie es wäre, die Allee der Rosen entlang zu gehen. Wie die Menschen wohl reagieren würden? Wie dachten sie jetzt gerade über sie? Sehen sie mich als Tochter eines Tyrannen? Hassen sie mich deshalb? Oder lieben sie mich, weil ich das einzige überlebende Kind von König Witan bin? Vielleicht gefällt ihnen Miro als König genauso wenig wie mir?

Am nächsten Tag war es soweit. Die Hochzeit. Während Broda, Daya, Finis, Rena und Zami, die Königstöchter, von ihren Dienstmädchen hübsch gemacht worden waren, musste Vala sich mit dem begnügen, was sie selbst zustande gebracht hatte. Sie trug das Kleid, das früher ihrer Mutter gehört hatte. Königin Sybille war schon als Kind in Burg Fedha gekommen, weil ihre Eltern früh gestorben waren und sie Arbeit gebraucht hatte. Sie hatte als Magd gearbeitet, bevor König Witan sich in sie verliebt hatte. Wenigstens so viel hatte Vala herausfinden können. Das Kleid, das sie angezogen hatte, war dementsprechend das, das die Mägde früher getragen hatten. Ihr Onkel würde nicht begeistert sein, aber das war ihr egal. Er hat gesagt, sie sollte ihm die Hochzeit nicht verderben. Aber es war ja nicht sie selber, die es nun womöglich doch tat, sondern das Kleid.

Im Feuertanzsaal, in dem immer die größten Feste stattfanden, hatten sich alle Bewohner der Burg versammelt. Sie saßen an reich gedeckten Tischen oder standen in der Gegend rum und unterhielten sich. In der hinteren Ecke spielten ein paar Musiker auf ihren Instrumenten und auf der freien Fläche davor tanzten einige Pärchen. An einem einzelnen Tisch, der aus reinem Silber bestand und mit verschlungenen Mustern verziert war, saßen König Miro, Alina und die drei wichtigsten Männer des Hofstaats: Kunong'ona, der Berater, Dawa, sowas wie der persönliche Mediziner der Königsfamilie, und Mudir, der Verwalter, der aus dem Südland an den Hof geholt worden war. Hinter ihnen hatte sich eine Reihe von Garderittern aufgebaut, die die Feierlichkeiten im Auge behielten. Sie verdeckten das große, dreiteilige Gemälde, das schon seit Valas Geburt hinter dem Silbertisch hing.

Vala ließ ihren Blick über die vollen Tische schweifen und quetschte sich schließlich an einer Gruppe fetter Adliger vorbei, die laut lachend mit ihren Bechern anstießen. Sie fand einen freien Platz neben Zami, König Miros jüngster Tochter. Sie war gerade mal sechs Jahre alt, dafür aber schon ziemlich aufmüpfig und störrisch. Sie mochte es nicht, sich an Regeln zu halten. So aß sie die fettigen Fleischstücke auf ihrem Teller auch mit den Händen, während das adlige Paar gegenüber von ihr sie voller Ekel dabei beobachtete.

»Zami«, sprach Vala das kleine Mädchen an und setzte sie sich kurzerhand auf den Schoß, wobei sie vergnügt quiekte. »Wie oft hat Fräulein Rica dir schon gesagt, dass es sich nicht gehört, mit den Fingern zu essen?«

»Weiß nicht«, murmelte Zami und fing an, Valas Haare mit dem Fett an ihren Händen zu beschmieren.

»Tu nicht so scheinheilig«, flüsterte sie ihr zu, nahm sich eine Gabel vom Tisch und hielt sie dem Mädchen hin. »Hier. Damit geht das viel besser.«

Zami nahm die Gabel zwar an, machte aber keine Anstalten, etwas zu essen. Stattdessen beugte sie sich zu Vala vor und wisperte ihr ins Ohr: »Ich mag Papas neue Frau nicht.«

Vala verkniff sich ein belustigtes Schmunzeln. Da bist du nicht die einzige, wollte sie sagen, erwiderte stattdessen aber: »Warum nicht? Sie sieht doch sehr hübsch aus. Bestimmt schenkt sie dir ganz viele neue Kleider.«

»Mag keine Kleider«, murrte Zami und fing an, ihre Haare um die Zinken der Gabel zu wickeln. »Und keinen Schmuck. Ich hab gehört, dass sie alle Bleichgesichter aus Burg Fedha verbannen möchte. Das stimmt doch nicht?«

Vala stutzte. »Wer hat das gesagt?«

»Der da!« Das kleine Mädchen deutete anklagend auf den Adligen, der zusammen mit seiner Frau ihnen gegenüber saß. Dieser kräuselte verärgert die Stirn und zog die schwarzen Augenbrauen zusammen.

»So eine Frechheit lasse ich mir nicht bieten!«, polterte er. »Dieses Gör ist eine Prinzessin und verhält sich wie eine Bettlerin von der Straße! Unerhört! Ich verlange eine sofortige Erklärung, was das mit dem Fingerzeig zu bedeuten hat!«

»Entschuldigt uns«, sagte Vala schnell, hievte Zami auf die andere Seite der Sitzbank, stand selber auf und nahm sie bei der Hand. Besser, sie würden jetzt gehen als den Ärger eines machtvollen Mannes auf sich zu ziehen. Sie führte das kleine Mädchen zum Rand der Tanzfläche. »Komm, wir tanzen etwas.«

Zami schaute sie skeptisch an und spielte mit der Gabel in ihrer Hand herum. »Mag kein Tanzen. Und ich kann's auch nicht.«

In dem Moment hoben die Musiker zu einem langsamen Walzer an, den Vala nur unter dem Namen ›Nummer zwei‹ kannte. Eines der wenigen Musikstücke, das aus der Zeit vor dem Großen Krieg erhalten geblieben war. »Komm schon, diesen Tanz hat Fräulein Rica dir ganz sicher beigebracht!«

Das Mädchen druckste etwas herum und meinte schließlich: »Aber das tanzt man mit einem Jungen. Nicht mit einem Mädchen.« Zami grinste sie frech an.

»Gut, dann such dir einen Tanzpartner und ich warte hier auf dich.« Vala schaute, wie die Prinzessin irgendwo am Rand der Menge verschwand. Hoffentlich stellt sie nichts an.

Es dauerte nicht lange, bis die Musik verstummte. Aber nicht, weil das Stück zu Ende war, sondern weil König Miro mit zornesrotem Gesicht aufgestanden war und sich zielstrebig auf einen Punkt auf der Tanzfläche zubewegte. Die Menge teilte sich, um ihm Platz zu machen und ein ungläubiges Raunen ging durch den Feuertanzsaal. Vala schnappte erschrocken nach Luft. Ihr Onkel hatte Zami grob am Arm gepackt und schüttelte sie wild durch, während sie laut weinte.

»Wie kannst du es wagen, mich so bloßzustellen!«, schrie er seine Tochter an. »Am Tag meiner Hochzeit! Vor dem gesamten Hofstaat! Was hast du damit beabsichtigt? Für wen hälst du dich? Etwa für eine Wohltäterin, die sich für die Rechte der Bleichgesichter einsetzt? Und du!«

Nun wandte er sich einem Jungen zu, der zuvor offenbar mit Zami getanzt hatte. Er trug zwar lange Kleidung, doch als er das Gesicht drehte, konnte Vala erkennen, dass er eine weiße Haut hatte. Ein Bleichgesicht! Was hat Zami sich dabei gedacht! Sie ist eine Adlige und er ein Diener! Und dann auch noch auf der Hochzeit!

»Deine Aufgabe ist es, den Gästen das Essen zu bringen und nicht, königliche Töchter zu verführen!«

Der Junge fiel auf die Knie und flehte den König mit erhobenen Händen an: »Bitte, habt Gnade! Ich habe mich nur dem Befehl der Prinzessin gebeugt! Sie wollte tanzen! Also habe ich es getan! Verzeiht mir!«

»Schafft ihn fort!«, unterbrach König Miro ihn und winkte zwei Garderitter zu sich, die den Diener an den Armen packten und nach draußen zerrten. Zami weinte immer noch, doch der König beachtete das nicht. Stattdessen befahl er einem weiteren Garderitter: »Sperr sie in ihrem Zimmer ein! Bei Wasser und Brot! Das wird ihr eine Lehre sein!«

»Papa! Nein! Das kannst du nicht machen!« Doch die Rufe der Prinzessin blieben ungehört. Der Garderitter ergriff sie am Oberarm und schleifte sie hinter sich her zum Ausgang.

Eine Weile blieben alle Gäste geschockt stehen. Vala konnte nicht fassen, was soeben passiert war. Sie wusste zwar, dass ihr Onkel grausam war, aber dass er seiner eigenen Tochter das antun würde, was er sonst nur bei ihr wagte, hätte sie nie gedacht. Sie kam nicht umhin, das zufriedene Lächeln auf Alinas Gesicht zu sehen.

Erst nach mehreren Augenblicken klatschte König Miro in die Hände und rief laut: »Warum ist es so still hier! Ihr sollt feiern und euch freuen! Euer König heiratet eine wunderschöne Frau! Musiker, spielt das nächste Stück!«

Die Musiker zuckten zusammen, ordneten dann aber schnell ihre Instrumente und stimmten ein fröhliches Lied an, das die Atmosphäre offensichtlich auflockern sollte. Die Paare begaben sich wieder auf die Tanzfläche und wirbelten umeinander herum. Vala aber wartete, bis sie sich sicher war, dass niemand auf sie achtete und schlich sich dann zu einem unbewachten Teller. Hastig ließ sie das Olivenbrot darauf in ihren Ärmeln verschwinden. Sie wusste, dass Zami es über alles mochte. König Miro würde wahrscheinlich dafür sorgen, dass sie es nicht bekam, doch Vala wollte der jungen Prinzessin eine Freude bereiten. In gewisser Weise ist es ja meine Schuld, dass sie jetzt weggesperrt wird. Ich hätte sie nicht zur Tanzfläche bringen sollen. Was wohl mit dem Jungen passiert? Sie wollte gar nicht daran denken.

Ungesehen schlüpfte sie aus dem Feuertanzsaal und schritt erhobenen Hauptes in Richtung von Zamis Zimmer. Zu spät bemerkte sie, dass zwei Garderitter als Wachen vor der Tür postiert worden waren. Vorsichtshalber ging sie so erhaben wie möglich an ihnen vorbei als würde sie zu ihrem eigenen Gemach wollen. Kurz vor dem Ende des Flures bog sie jedoch zum Innenhof ab. Zum Glück befand sich das Zimmer der jüngsten Prinzessin im untersten Stock und hatte ein Fenster, das auf den Innenhof hinaus zeigte. Davor war jedoch ein großes Beet mit allerlei Pflanzen und Blumen angelegt – ein Zeichen von Reichtum, weil sie sehr viel Wasser verbrauchten.

Nachdem Vala sich durch das Dickicht gekämpft hatte, kam sie endlich bei dem Fenster an. Von drinnen ertönte lautes Heulen und dann ein Klirren als würde jemand ein Glas vom Tisch fegen. Sie zerstört doch jetzt nicht ihre gesamte Sammlung von Glasfiguren? Besorgt drückte sie das Gesicht gegen die Scheibe und beschirmte es von Seiten mit den Händen, um besser zu sehen, was drinnen vor sich ging. Dabei rutschte ihr jedoch das Olivenbrot fast bis zum Oberarm runter, sodass sie sie schnell wieder sinken ließ. Sie überlegte kurz und klopfte dann ans Fenster.

Das Heulen verklang und wenig später schob Zami das Fenster etwas nach oben. Der Spalt war gerade groß genug, um etwas hindurch reichen zu können. Weil König Miro heimliche Ausflüge seiner Töchter verhindern wollte, hatte er alle Fenster genau so präpariert.

»Was?«, schniefte Zami und blinzelte Vala mit verheulten Augen an.

»Du hast doch wohl nicht deine gesamte Sammlung aus Glasfiguren zerstört?«, fragte sie leicht besorgt.

Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Aber die da draußen sollen das denken!«

»Es tut mir leid, dass...« Vala stockte. Zami würde nicht verstehen, dass es falsch von ihr gewesen war, sie alleine zu lassen und ihr so die Möglichkeit zu geben, ein Bleichgesicht um einen Tanz zu bitten. Also sagte sie einfach nur: »Es tut mir leid.« Wie erwartet schaute Zami sie verständnislos an. »Das hier habe ich für dich mitgenommen«, sagte Vala also und ließ das Olivenbrot aus ihren Ärmeln gleiten. Sofort hellten Zamis dunkelbraune Augen sich auf.

»Toll!« Die Prinzessin schnappte sich das Brot und nahm sogleich einen großen Bissen. »Bringst du mir morgen auch was?«, wollte sie mit vollem Mund wissen.

Vala lächelte. »Na klar.«

Die nächsten Tage war sie damit beschäftigt, sich heimlich in die Küche zu schleichen und ein paar Sachen von dort mitgehen zu lassen. Nicht selten begegnete sie dabei auch Daya, doch das füllige Mädchen ging offenbar davon aus, dass Vala das Essen für sich selber holte. Mal waren es kleine Küchlein, mal ein Tortenstück. Manchmal hatte sie auch Pech und konnte nur eine Orange ergattern. Nur von einem gab es genug: Olivenbrot.

Doch als Vala am fünften Tag zum Fenster kam, öffnete ihr niemand. Und als sie sich von innen der Tür näherte, standen dort keine Garderitter. Verwirrt betrat sie das Zimmer. Es war leer. Am Boden lagen die zersplitterten Überreste von Glasfiguren. Zami war fort. Vala klopfte an das Nachbarzimmer, in dem Rena zu dieser Zeit oft auf ihrem Bett hockte und mit ihren Puppen spielte.

»Weißt du, wo Zami hin ist?«, fragte Vala die zweitjüngste Prinzessin und versuchte, die Besorgnis zu verdrängen, die in ihr aufwallte.

Rena zuckte mit den Schultern und konzentrierte sich wieder auf ihr Spielzeug.

»Hat jemand sie mitgenommen? Hast du irgendwas gehört?«

Rena nickte.

»Wer? Was ist passiert? Warum hast du deinem Vater nicht Bescheid gesagt! Vielleicht wurde sie entführt!«

Rena schüttelte den Kopf. »Nicht entführt. Papa ist mit Garderittern gekommen und hat sie mitgenommen.«

»Wohin?«

Rena zuckte mit den Schultern.

Vala seufzte frustriert und knallte die Tür zu. Aus ihr werde ich nie schlau werden... Aber wo ist Zami? Sie eilte durch die Burg, fragte nach der jüngsten Prinzessin, doch niemand gab ihr eine klare Antwort. Die Wahrheit kannte nur einer: König Miro. Aber ihn zu fragen, wagte sie nicht. Sie hoffte nur, dass Zami nichts Schlimmes passiert war. Trotzdem ging ihr das Bild der zersplitterten Glasfiguren nicht aus dem Kopf.

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