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7. Kapitel

Mut ist, wenn man Todesangst hat, aber sich trotzdem in den Sattel schwingt.

John Wayne

Wie besprochen verließ die Gruppe bei Sonnenaufgang die Stadt. Javet fühlte sich zwar leicht unwohl auf dem Rücken seines Höllenrosses – besonders, weil er das erste Mal auf einem Pferd saß –, aber er musste Noche nicht viel lenken, denn der Hengst ging von alleine hinter den anderen Tieren her. Domador thronte wieder auf seinem großen Höllenross, während Sera ihren vollkommen schwarzen Hengst hatte und ihre Schwester Estrella den mit dem fast vollständig gespaltenen Kopf. Den Bürgermeister Hierro sah Javet nicht wieder, auch nicht beim endgültigen Abschied oder als sie den Gang mit den Metallstangen, die die Decke stützten, hinter sich gelassen hatten.

Sie haben mich wirklich gehen lassen, dachte Javet, während die Hufe der Höllenrösser laut über den schwarzen Stein klapperten. Er warf seinen Begleitern leicht verärgerte Blicke zu. Aber jetzt muss ich ein Heilmittel für sie beschaffen und sie ins Ostland lassen, sobald ich König bin. Ein leises Seufzen entwich seiner Kehle. Bisher hatte er nur eine einzige Idee, wie er das schaffen konnte, an die er sich wie verzweifelt klammerte.

Als er noch in Zamani lebte, hatte es ein Geschlechtsloses namens Msaada gegeben, das ebenfalls dort wohnte. Es war das einzige seiner Art im Dorf gewesen, wurde aber trotzdem von den meisten mehr oder weniger akzeptiert. Wenn Marielle von Mgonjwa geschlagen worden war und deshalb nicht auf Javet und Mashimo hatte aufpassen können, hatten die zwei Jungen sich häufig zu Msaada geschlichen. Das Geschlechtslose war gut darin, Geschichten zu erzählen. Obwohl das nun schon fünf oder mehr Jahre her war, erinnerte Javet sich dennoch an eine Geschichte, in der Msaada behauptet hatte, die Königin des Westlands sei irgendwann strahlenkrank geworden und dann von einem Heiler wieder gesund gepflegt worden. Zwar wusste Javet weder, ob diese Geschichte wahr war, noch, ob dieser Heiler auch das Problem der Menschen aus Hölle lösen konnte, aber er klammerte sich an diesen winzigen Funken Hoffnung wie jemand, der vom Rand einer Klippe hing.

»Halt!« Domadors Stimme riss Javet aus seinen Gedanken. Zum Glück war Noche schlau und hielt von selbst an, bevor er mit dem Hengst von Sera zusammenstoßen konnte. Javet schaute zum Mann nach vorne, der seine Augen zusammengekniffen hatte und angestrengt nach links blickte. Was ist da?

Im selben Moment ertönte ein lautes Fauchen. Es kam von irgendwo hinter den Autos, die jenseits des schwarzen Stein standen. Javet zuckte erschrocken zusammen. Das hört sich nicht gut an! Das Fauchen klang so ähnlich wie das des Zapatillas. Instinktiv legte er die Hand auf den Dolch, den Sera ihm beim Aufbruch gegeben hatte, obwohl er noch nie einen benutzt hatte. Wenn er sich geprügelt hatte, hatte er nur seine Fäuste benutzt.

Er hörte Domador einen leisen Fluch auf seiner Sprache ausstoßen. Dann stieß der Mann seinem Hengst die Fersen in die Seite und galoppierte los. Javet unterdrückte einen lauten Schrei, als Noche hinter den anderen Höllenrössern her stürmte. Jedes Mal, wenn die Hufe auf dem schwarzen Stein aufkamen, ging ein Beben durch den ganzen Körper des Tieres und es schnaubte. Bevor Javet sich von dem Schreck erholen konnte, bemerkte er aus dem Augenwinkel eine flüchtige Bewegung.

Sera schien es ebenfalls gesehen zu haben. Die Frau schrie Domador und Estrella etwas zu, bevor sie ausscherte und vom schwarzen Stein herunter galoppierte, hinein zwischen die herumstehenden Autos. Mitten im Galoppsprung zog sie die Füße aus den Steigbügeln und hüpfte aufs Dach eines verrosteten Wagens, in der Hand ein langes, gekrümmtes Messer. Ihr Hengst machte sofort kehrt und kam zu Domador und Estrella zurück, die mittlerweile ihre eigenen Pferde angehalten hatten, sodass Noche ebenfalls stehen blieb. Die darauf folgende Stille war so unheimlich, dass Javet kaum wagte, zu atmen. Seine schwitzigen Hände umklammerten den Dolch, den er mittlerweile gezogen hatte. Aber was auch immer hier herum schleicht, ich werde mit diesem Dolch nicht dagegen ankommen.

Plötzlich schoss etwas zwischen zwei Autos hervor. Es passierte so schnell, dass Javet keine Zeit hatte, um richtig zu reagieren. Das Tier stürzte sich mit einem lauten Fauchen auf Sera, doch die Frau war vorbereitet. Bevor seine ausgefahrenen Krallen sie berühren konnten, schwang sie das Messer und versenkte die Klinge im Kopf des Tieres. Es sackte sofort in sich zusammen, zuckte noch kurz und blieb dann tot liegen. Erst jetzt bemerkte Javet, dass er die ganze Zeit den Atem angehalten hatte. Keuchend ließ er die Luft raus und schaute zu dem toten Tier, während Sera das Messer rauszog und sich weiter umsah. Das Wesen, das sie angegriffen hatte, hatte kein Fell, war vollkommen nackt. Die Haut spannte sich über hervortretende Knochen.

»Ein Zorro Lobo«, rief Domador Javet als Erklärung zu ohne die Umgebung aus den Augen zu lassen.

Javet schluckte. Wenn ich alleine zurück gegangen und so einem Tier begegnet wäre, wäre ich wahrscheinlich schon tot.

Obwohl der Zorro Lobo besiegt war, blieb Sera immer noch auf dem Dach des Autos. Das Metall knirschte leicht unter ihrem Gewicht, wenn sie einen Schritt nach vorne oder hinten tat. Javets Nervosität wuchs. Sind wirklich noch mehr hier? Oder geht sie nur auf Nummer sicher?

Gerade hatte er zu Ende gedacht, als einige Autos von Sera entfernt ein weiterer Zorro Lobo auf einen Wagen kletterte. Auch sein Körper war kahl. Aus seinem Mund tropfte glänzender Geifer und seine Augen waren zwei schwarze Höhlen. Die gekrümmten Krallen schabten über das verrostete Metall.

»Sie kommen nie alleine«, hörte er Domador zischen. Der Mann trieb seinen Hengst zu einem anderen Auto und kletterte hinauf. »Den ersten opfern sie, um zu erfahren, wie stark ihre Beute ist. Dann zeigen sie sich.«

»Was soll ich tun?«, rief Javet mit zitternder Stimme.

»Nichts!«, entgegnete Domador genervt und ohne sich umzudrehen. »Bleib da! Estrella wird dich beschützen!«

Javet schaute etwas unsicher zu Seras Schwester, die nun ebenfalls ein langes, gebogenes Messer in der Hand hielt. Die Krallenspuren auf ihrer Wange schienen deutlicher als zuvor hervor zu stechen. Die Lippen hatte sie fest zusammengepresst.

Der Zorro Lobo machte zuerst keine Anstalten, anzugreifen, knurrte nur leise und fauchte ab und zu. Weder Domador noch Sera bewegten sich. Sie warteten. Dann sprang das Tier plötzlich los, von einem Dach zum anderen, doch auf keinen der wartenden Krieger zu, sondern auf die Lücke zwischen ihnen. In Richtung Estrella und Javet, die immer noch auf ihren Pferden saßen. Eine leichte Panik stieg in ihm auf und er umklammerte den Dolch fester.

Estrella stieß einen lauten Schrei aus, sprang von ihrem Höllenross und hob ihr Messer, bereit, den Zorro Lobo abzuwehren, aber er hatte es gar nicht auf sie abgesehen. Mit einem lauten Fauchen schoss er an ihr vorbei und sprang mit ausgefahrenen Krallen auf den Rücken von Domadors Hengst, verbiss sich mit den Zähnen in seinem Nacken. Das Höllenross wieherte erschrocken auf, warf den gespaltenen Kopf vor und zurück und trat aus. Die anderen Pferde scheuten. Noche stieg auf die Hinterbeine. Javet wurde nur nicht abgeworfen, weil er sich wie verzweifelt an der schwarzen Mähne festklammerte, wobei ihm der Dolch aus der Hand rutschte und zu Boden fiel. Schreiend hielt er sich im Sattel, während Domador, Sera und Estrella sich wild etwas zu riefen.

Jemand packte Noche an den Zügeln und beruhigte ihn, sodass Javet sich erleichtert wieder aufsetzen konnte. Sein Blick wanderte zu Domadors Hengst, der verzweifelt um sein Leben kämpfte. Doch egal wie sehr er ausschlug und auf die Hinterbeine stieg, der Zorro Lobo ließ ihn nicht los. Sera hatte alle Mühe damit, ihr eigenes Pferd vor dem Weglaufen zu hindern. So blieb nur Domador, der laut brüllend versuchte, sich seinem Hengst zu nähern, ohne von seinen Hufen getroffen zu werden.

Doch er blieb erfolglos. Das große, schwarze Höllenross kämpfte immer wilder und ließ Domador nicht an sich ran. Als es das nächste Mal auf die Hinterbeine stieg, ließ es sich mit dem Rücken auf die Vorderseite eines Autos fallen. Ein lautes Knacken ertönte, gleichzeitig mit einem Quietschen, als das Metall sich unter dem Gewicht verbog. Der Hengst ruckte wiehernd mit dem Kopf, um sich zur Seite zu rollen und aufzurichten. Unter ihm kam der zerquetschte Körper des Zorro Lobo zum Vorschein. Javet schaute schnell weg.

Kurz darauf ertönte ein herzzerreißender Schrei, in dem so viel Wut lag, dass ihm ein Schauer über den Rücken lief. Er blickte wieder zum Auto, neben dem Domadors Hengst nun zusammengebrochen war. Er blutete stark aus mehreren Krallenspuren und Bissen an der Seite und am Hals. Domador kniete neben ihm und stieß immer wieder Schreie aus, hieb mit der Faust auf das Metall des Autos ein, bis seine Knöchel blutig wurden. Entsetzt beobachtete Javet, wie der Mann plötzlich sein Schwert zog und es dem Hengst über die Kehle zog. Das Höllenross zuckte kurz mit den Beinen, während das Fell an seinem Hals sich noch dunkler färbte, und blieb still liegen. Mit gesenktem Kopf blieb Domador neben dem Hengst knien und strich ihm mit der Hand immer wieder über den gespaltenen Nasenrücken.

»Warum hat er das gemacht?«, keuchte Javet ungläubig. »Die Verletzungen waren doch gar nicht so schwer! Er hätte ihn nicht töten müssen!« Er schaute zu Estrella, die Noche immer noch an den Zügeln hielt, doch da er von ihr keine Antwort erwarten konnte, wanderte sein Blick weiter zu Sera.

»Die Zorros Lobo kommen aus dem Glasland«, erklärte die Frau. Ihrer Stimme war anzuhören, dass sie zusammen mit Domador trauerte. »Dort ist die Strahlung so stark, dass selbst wir dort nicht hin gehen.«

Javet erinnerte sich an die spiegelglatte Fläche, die er auf dem Weg nach Hölle gesehen hatte. Damals hatte Domador ihm nur einsilbig geantwortet, was es damit auf sich hatte.

»Tiere, die von dort kommen, übertragen gefährliche Krankheiten mit ihren Bissen. Eine davon ist die Geifersucht«, fuhr Sera fort. »Muerte wurde gebissen und hat sich wahrscheinlich angesteckt. Früher oder später wird er versuchen, uns zu beißen. Wir können nicht riskieren, dass er uns ansteckt. Deshalb musste Domador ihn töten.«

Javet nickte und schaute traurig zu Domador und dem toten Hengst, Muerte, hinüber. Ich kann verstehen, dass sie nicht mehr im Totenland leben wollen. Sein Blick wanderte zu Estrella, die ihre Lippen immer noch fest zusammengepresst hatte. In ihren Augenwinkeln schimmerten Tränen, die sie jedoch schnell wieder weg blinzelte. Als sie bemerkte, dass er sie ansah, lächelte sie ihm etwas gequält zu und wandte sich an ihre Schwester, sagte ihr etwas.

»Estrella möchte sich entschuldigen«, übersetzte Sera für ihn.

»Warum?«, fragte er verwirrt.

»Dafür, dass sie Noche nicht schnell genug festgehalten hat. Du wärst fast runter gefallen.«

»Es ist ja nichts passiert. Sie braucht sich nicht zu entschuldigen.«

Als Sera das ihrer Schwester übersetzt hatte, nickte Estrella ihm dankbar zu und trieb ihr Pferd leicht an. Etwas weiter abseits blieb sie stehen, den Kopf abgewandt. Javet konnte am leichten Beben ihres Körpers erkennen, dass sie weinte. Fragend schaute er Sera an.

»Sie hatte auch einst eine Begegnung mit einer Gruppe Zorros Lobo«, erklärte die Frau ihm flüsternd. »Normalerweise sind sie nur zu zweit, aber manchmal schließen sie sich auch zu Rudeln von sechs Tieren oder mehr zusammen. Estrella ist mit einigen anderen Kriegern zu den giftigen Quellen aufgebrochen, um Wasser zu holen. Auf dem Rückweg wurden sie von einem solchen Rudel angegriffen. Drei ihrer Begleiter und alle Höllenrösser wurden in der Luft zerrissen. Nur sie und ihr bester Freund überlebten. Doch er war zu stark verletzt und auch noch gebissen worden. Sie konnte ihn nicht zurücklassen, da die Zorros Lobo ihn dann qualvoll umbringen würden, aber nach Hölle durfte sie ihn auch nicht bringen, weil er wahrscheinlich die Geifersucht bekommen würde. Sie hatte keine andere Wahl als ihn zu töten. Ich habe mich sehr lange um sie gekümmert. Sie konnte nicht vernünftig schlafen und auch nicht essen. Erst nach einem halben Jahr traute sie sich, wieder zu den giftigen Quellen zu reiten, aber manchmal kehrt die Angst zurück und sie ist wie erstarrt. Die Krallenspuren auf ihrer Wange erinnern sie immer wieder daran, was damals passiert ist.«

Javet wusste nicht, was er darauf entgegnen sollte. Er fühlte einen dicken Kloß im Hals. schließlich nickte er nur und murmelte: »Danke, dass du mir davon erzählt hast.«

»Lass sie nicht wissen, dass du von ihrer Angst weißt«, flüsterte Sera ihm zu.

Der Junge nickte wieder und schaute statt zu Estrella zu Domador, der nun aufstand und zu ihnen zurück kam. Auf seinem Gesicht stand unsagbarer Schmerz geschrieben, den er offenbar zu verbergen versuchte, doch es gelang ihm nicht. Vor Noche blieb er stehen und starrte wütend zu Javet hoch.

»Ich wünschte, du wärst es gewesen«, zischte er und schleuderte Sera einige Worte in seiner eigenen Sprache entgegen, woraufhin die Frau absaß und ihm ihr Pferd überließ. Der Mann schwang sich auf den Rücken des Hengstes und stieß ihm grob die Fersen in den Bauch, damit er los trabte.

»Er ist nicht bei Sinnen«, wandte Sera sich mit einem besorgten Gesichtsausdruck an Javet. »Nimm es bitte nicht ernst. Ich weiß, dass er eigentlich ein genauso weiches Herz wie ich hat.«

»Er hätte mich bei den giftigen Quellen getötet, wenn du nicht gewesen wärst«, presste Javet hervor.

»Ich stehe in der Hierarchie unter ihm«, erklärte Sera. »Er hätte nicht auf mich hören müssen. Aber er hat es getan, weil er es nicht übers Herz bringen würde, einem Kind Leid anzutun.« Sie trat an Noches Seite und streckte ihm auffordernd die Hand hin. »Komm runter. Wir tauschen die Höllenrösser durch. Du reitest mit mir auf Asco. Noche ist zu klein, um uns beide zu tragen. Estrella wird ihn übernehmen.« Dasselbe schien sie ihrer Schwester zuzurufen, die nun ebenfalls abstieg und ihren Hengst mit dem fast vollständig gespaltenen Kopf zu ihnen führte.

Nachdem sie die Pferde getauscht hatten und Javet seinen Dolch aufgehoben hatte, setzten sie sich wieder in Bewegung. Domador war nur noch als schwarze Silhouette weiter vorne zu erkennen. Sie würden sich beeilen müssen, um ihn einzuholen. Wenn er das überhaupt wollte. Javet erinnerte sich, dass er nach Marielles Tod auch am liebsten alleine gewesen wäre. Wahrscheinlich war Muerte eine sehr lange Zeit Domadors treuer Begleiter gewesen. Ihn jetzt zu verlieren musste ein harter Schlag für ihn sein.

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