>>  I've wasted my nights,

You turned out the lightsNow I'm paralyzedStill stuck in that timeWhen we called it loveBut even the sun sets in paradise <<  

J U L I E T T E

"Sie wacht auf", hörte ich dumpf eine Stimme sagen. Langsam öffnete ich die Augen und zu meiner Überraschung herrschte nur fahles Licht im Raum, was ich als sehr angenehm empfand. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich eine Maske trug, die mir zusätzlichen Sauerstoff überlieferte. Vorsichtig nahm ich sie ab und wollte mich aufsetzen, wurde jedoch zurückgehalten. "Ganz ruhig mein Kind, immer langsam", sagte ein Mann zu mir, dessen Stimme mir unglaublich bekannt vorkam, ich ihn aber auf den ersten Blick nicht einordnen konnte.

"Henry", entkam es mir dann, als ich endlich wusste wohin mit ihm. "Sehe ich so anders aus?", fragte er mich belustigt und auch sein Sohn, der mittlerweile ebenfalls neben meinem Bett stand, stieg in sein Lachen mit ein. "Und wie", lachte nun auch ich. Er hatte wohl eine Dusche genommen und sich rasiert. Selbst seine Haare sahen anders aus, gepflegter. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Er war wieder zu Hause bei seiner Familie, dort wo er hingehörte. Auch Roger hatte eine volle Schüssel Hundefutter bekommen und schmatzte genüsslich vor sich hin.

"Du hattest eine schwere Rauchgasvergiftung Juliette, aber ich konnte es wieder in den Griff bekommen", informierte mich Seth über die Geschehnisse. "Außerdem habe ich gehört, dass du noch jemanden dringend erreichen willst?", sagte er mit einem Grinsen im Gesicht. Sofort wanderten meine Gedanken wieder zu Luke. Am liebsten wäre ich aufgesprungen und hätte das nächste Telefon aufgesucht, jedoch war mir schon im Vorhinein klar, dass weder Seth noch Henry mich einfach so aufspringen ließen.

"Wir haben gerade vier Uhr morgens, deshalb würden wir vorschlagen, da schläfst erstmal eine Runde und gleich morgen Früh, wenn du wach wirst darfst du deinen heißen Freund anrufen", zwinkerte mir Henry zu. Damit würde er mich wohl nie aufhören aufzuziehen. Aber er hatte ja recht, Luke war wirklich heiß. Ich begann zu grinsen. Auch wenn es mir gehörig gegen den Strich ging, dass ich erst morgen den erlösenden Anruf tätigen durfte, so willigte ich dennoch ein, denn für eine Diskussion war ich viel zu erledigt und matt.

"Gutes Kind", sagte Henry und erlosch noch das restliche Licht. "Gute Nacht und schlafe gut." Kaum hatte er diesen Satz beendet fielen mir die Augen schon zu und ich fiel in einen tiefen Schlaf.

Als ich am nächsten Morgen erwachte wurde ich schon von der hell scheinenden Sonne begrüßt. Jegliches Zeitgefühl war flotten gegangen, doch nach dem derzeitigen Sonnenstand zu urteilen, musste es bereits nach Mittag sein. "Morgen du Schlafmütze", überraschte mich plötzlich Seth, der im Türrahmen angelehnt stand. "Mittagessen ist fertig, wir haben auf dich gewartet." Kaum dachte ich nur an Essen begann mein Magen bereits zu knurren. "Da komm ich ja gerade rechtzeitig", lachte Seth und bat mich ihm zu folgen. Er führte mich durch sein gesamtes Haus und machte im Esszimmer halt. "Guten Morgen Juliette", sagte Henry freundlich und machte mir auf der Bank Platz.

Es gab Spaghetti Bolognese, mein Lieblingsessen und es schmeckte einfach himmlisch. Ich verdrückte zwei volle Portionen und rieb mir danach genüsslich über den Bauch. "Das war fantastisch", lobte ich Seth, unseren Koch und auch Henry stimmte mir sofort zu.

"Was hältst du davon, wenn du jetzt Luke anrufst?", forderte mich Seth auf und überreichte mir sein kabelloses Haustelefon. "Vielen Dank!", rief ich freudig und tippte hastig die Nummer ein. Jetzt würde nichts mehr schief gehen, keine unangenehme Stimme einer Frau würde mir sagen, dass das Geld aufgebraucht war. Ich nahm noch einen kräftigen Atemzug, ignoriere meine immer noch etwas schmerzenden Lungen und drückte auf die Wählen-Taste.

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Mieser Cliffhanger ik :D Es folgt nur noch ein Kapitel + Epilog (der sehr empfehlenswert ist zu lesen :D )

Wie denkt ihr geht das Gespräch aus?