2. Bei Eugnatius
Ich mied die üblichen Pfade, hatte es aber irgendwie auch nicht eilig.
Im Park sah ich dann Damir und Cosima, die auf dem Weg zur Konditorei waren. Daran konnte ich mich erinnern.
Vermutlich waren Eudoxia und Baldwin mit Mama zum Tempel gegangen.
Das hieß, dass ich maximal Papa, Sidrick oder Baldo über den Weg laufen konnte. Wobei mir der Hausmeister noch am liebsten war.
Aber irgendwie hatte ich heute kein Glück, denn kaum kam ich zur Türe hereingeschlichen, lief ich meinem Vater fast wortwörtlich in die Arme.
"Bei Eugnatius! Abraxas, wie siehst du denn aus?!", rief er aus, räusperte sich dann und deklarierte, mit sich selbst zufrieden: "Nachdem du schon wieder hier bist, gehe ich davon aus, dass dein werter Freund Chaos für deinen Anblick verantwortlich ist."
Ich wich seinem Blick aus. Es war ein Teil der Wahrheit, aber nicht die ganze. Papa interpretierte mich falsch. "Hast etwa du Chaos zu verantworten?" "Nein!", rief ich sofort aus, und sah ihn nun doch wieder an.
"Dann wird es Zeit für eine Erklärung. Ich finde es ansonsten so oder so heraus." Mein Vater verschränkte die Arme und fokussierte mich mit seinem finsteren Blick.
Ich verlagerte mein Gewicht von einer Pfote auf die nächste, verschränkte die Arme hinter Rücken und schlug unrund mit meinem Schwänzchen. Dann versuchte so manche Einzelheiten zu umgehen: "Teo ist in den Tatzelstrom gefallen..."
Im Hintergrund kam gerade Sidrick in den Gang, der wie Papa ausgehfertig aussah. Er mischte sich aber nicht in seine Angelegenheit ein, sondern verharrte einfach. Sein Blick war für mich nicht zu deuten.
"In den Fluss? Habt ihr auf der Brücke geturnt?" Mein Vater kam der Wahrheit schon sehr nahe.
Ich äußerte mich beschämt: "So ungefähr... zumindest versucht... ich hab aber rasch aufgehört..."
"Ich sagte dir doch, dass er kein guter Umgang für dich ist! Es wäre wirklich ein Albtraum, wenn etwas passiert, wäre..."
Mit meinem plötzlichen: "Tatzentod wollte ihn holen!", würgte ich ihn allerdings ab. Es beschäftigte mich mehr, als ich mir eingestehen wollte.
Jetzt war es doch mein Lehrmeister, der einen absolut beißenden Ton draufhatte: "Tatzentod?! Wollte?! Was hat ihn daran gehindert?"
Papa sah zwischen mir und Sidrick her und versuchte abzuwiegen, was nun die beste Lösung war. Er beschloss, mich reden zu lassen.
Ich log allerdings diesmal: "Ich weiß es nicht." Selbst war ich der Meinung, dass meine Bitte gereicht hatte, den Schatten abzuwimmeln. Eigentlich war das ja ein kindischer Gedanke. Aber mit zwölf Katzenjahren war es nun einmal die für mich am schnellsten greifbare Erklärung.
"Lothar, dir ist bewusst, dass wir dem Tempelvorstand reden müssen? Zukünftiges Unheil muss diesem Ort hier fernbleiben."
"Warte noch einen Moment.", forderte Papa und wandte sich mir zu. Beinahe schon im Befehlston rief er: "Hausmeister Bilibaldo!"
Sofort vernahm ich eine Türe aufgehen, dann eine zweite und schon stand Sidricks Bruder bei uns: "Ja, Lord Lothar?"
"Hilf meinem Sohn dabei, sich sauber zu machen.", erhielt er die Forderung.
Ich protestierte auf der Stelle: "Ich kann das doch schon lange selbst!" Ich war immerhin jetzt zwölf und kein Baby mehr!
Papas düsterer Blick wanderte zu mir nach unten. Die Stirn furchte sich und ich war mir jetzt nicht sicher, ob ich nicht gerade einen schwerwiegenden Fehler begangen hatte.
Bevor er aber dazu kam, mich nochmal auszuschimpfen reagierte Baldo sofort: "Natürlich. Komm, Abraxas. Das haben wir gleich." Er schob mich auch sofort Richtung Treppe, die ich dann allerdings ohne weitere Aufforderungen zu benötigen. Und schließlich fand ich mich zum zweiten Mal heute in die Kleiderkammer wieder.
Als der Hausmeister die Türe hinter mir schloss, fragte er allerdings gar nichts, sondern richtete nur einen neuen Satz Kleidung her. Das machte mich nervöser als mich weitere Fragen gemacht hätten.
"Hat Tatzentod unsere Stadt verflucht?", fragte ich dann spontan, als ich mich aus meinem Oberteil geschält hatte.
Der Horror in den Augen von Baldo war deutlich zu sehen und ich nahm an, dass er nun in die falsche Richtung dachte.
Doch im Gegensatz zu seinem Bruder oder meinem Vater blieb er ruhig. "Nein, das hat er nicht."
Mir genügt die Information nicht, denn hatte einen anderen Eindruck erweckt. "Kann er vielleicht seinen Fluch weitergeben?"
Ich sah das Stocken in seinen Pfotenbewegungen, als er eine Schüssel mit einem Krug füllte. "Seinen Fluch? Das musst du mir erklären."
Irgendwie glaubte ich ihm nicht, dass er mich nicht verstand. Aber ich holte trotzdem nochmal aus: "Gott Eugnatius hat doch seinen Sohn verflucht, um sich an... nun... Tatzentods Mutter zu... eh... rächen."
"Wer hat dir denn das erzählt?" Er reichte mir die Schüssel und ich begann meine Ärmchen selbst sauber zu machen.
Dabei druckste ich herum: "Ich hab das gelesen."
Baldo seufzte und schlussfolgerte: "Hat dich etwa jemand in die Bücherstube des Tempels gelassen?"
Ich verweigerte die Mitarbeit.
"Weder mein Bruder noch dein Vater werden davon erfahren. Ehrenwort."
Das glaubte ich ihm dann ja doch. Er hatte mich noch nie verraten, wenn ich ihm was anvertraut hatte.
Also war ich doch ehrlich: "Ja... Teo hat mich bei einem Tempelbesuch dort rein gelassen." Doch ich merkte, dass er mich versuchte abzulenken. Also hakte ich nach: "Also, kann er seinen Fluch weitergeben?"
Wir schwiegen, während ich die Waschschüssel gegen das frische Oberteil tauschte.
Dann kam die Antwort: "Sprich am besten mit deiner Mutter darüber. Ich kann dir das nicht beantworten."
Das konnte mich nicht zufriedenstellen: "Sidrick hat gesagt, dass Unheil kommen könnte."
"Nichts wird passieren, Abraxas. Die Priester werden bestimmt nur das übliche Ritual durchführen..."
Ich fügte an seine Aussage: "Und Tatzentod mit Steinen bewerfen.", hinten dran.
"Das klingt so, als ob du mit ihm sympathisieren würdest." Keine Frage, eine Feststellung.
Beim besten Willen konnte ich nicht verstehen, warum das alle so aufregte. Mein Kindskopf wollte das auch nicht akzeptieren. Also blieb ich dran: "Ich wäre doch auch sauer, wenn Papa mir sagen würde, ich solle gemein zu Mama sein. Besonders, wenn ich es dann machen würde und er mich vergäße."
"In Eugnatius Namen, Abraxas. Kein Wort davon zu den Priestern! Ich verstehe deine Meinung dazu... aber... und du kannst mir glauben, dass dein Vater so etwas niemals von dir wollen würde... Doch... Bei allem, was Recht ist! Behalte diese Meinung wirklich für dich!"
"Warum?!" Ich war eindeutig nicht in der Stimmung, zu schlucken, was mir auf der Zunge lang.
"Du machst dir damit hier nur Feinde bei den Eugnatius-Anhängern. Nichts von dem ist laut der Religionsgemeinschaft so passiert wie es niedergeschrieben wurde
und sie werden nichts anderes hören wollen. Also bitte ich dich nochmal: Behalte deine Meinung für dich."
So einen emotionalen Ausbruch hatte ich von unserem Hausmeister auch noch nicht erlebt. Es verunsicherte mich nochmal. Um dem zu entkommen, zog ich nun die Hose aus und zog die frische auch gleich an.
"Was soll ich dann sagen? Sidrick und Papa möchten mit dem Tempelvorstand sprechen." Meine Information schien nicht zu überraschen.
"Bleib bei dem, was du den beiden bisher gesagt hast und lass die Dinge geschehen.", war der letzte Rat, den ich bekam, bevor ich von unten Papa rufen hörte.
Zügig eilte ich daher zur Türe und die Treppe hinab und ließ Baldo mit seinen Gedanken allein.
Selbst wünschte ich mir noch während des kurzen Weges zum Tempel, dass ich heute wirklich einfach im Bett geblieben wäre.
Das war der doofste Tag in meinem Leben. Und die Stadt kam mir auf einmal viel zu klein vor. Denn wir waren schon so gut wie vor dem Tempel, dessen Wächter uns einfach passieren ließen.
Hinter uns wurde das Tor dann auch gleich wieder geschlossen und wir standen im kleinen Garten im Innenhof. Es wirkte alles noch etwas trist und roch nicht besonders großartig.
Überall waren rot-goldene Gewänder zu sehen. Die Katzen hier waren alle älter als ich, wobei die Spanne von 'nur ein paar Jahre' bis hin zu 'mindestens ein halbes Jahrhundert' reichte.
Ich ließ mich hier gerne wirklich von allem ablenken, was da war und somit bekam ich auch nicht wirklich mit, was Papa und Sidrick mit den anderen redete. Eigentlich wollte ich es auch nicht wissen.
Und wirklich aufmerksam wurde ich erst wieder, als wir durch die Torbögen in den Innenbereich gingen, den ich ziemlich gut kannte.
Die Türe, die gewählt wurde, sagte mir allerdings nicht zu. Denn es war die Türe des Vorstands, einem Priester, von dem mir Teo schon viel erzählt hatte.
Da Papa der Überzeugung war, sein Rang hier machte die Notwendigkeit des Anklopfens hinfällig, ging er einfach rein und kaum, dass er Bruder Rigmor sah, sprach er ihn auch gleich an: "Wir müssen uns dringend unterhalten."
Der schmale Kater, der jünger aussah, als ich erwartet hatte, sah von seinem Schreibtisch auf.
"Lord Lothar, was kann ich für Euch tun? Die Tempelkrieger stellen gerade ihr Können zur Schau, sollte es Euch interessieren.", empfing der Priester Papa sogleich in aller Seelenruhe.
"Es ist mehr die Arbeit Ihres Priesters, die ich benötige. Ich bestehe darauf, dass das Brückenritual so rasch wie möglich erneuert wird."
Sidrick erlaubte sich, anzufügen: "Tatzentod wurde heute unter der Brücke gesichtet."
"So?", Bruder Rigmor machte eine bedeutungsvolle Pause: "Wer hat ihn denn gesehen?"
Mit einem unwirschen Grummeln sah mein Vater zu mir und kommentierte unwirsch: "Ausgerechnet mein Erstgeborener."
Sogleich kam der Rotgewandete auf mich zu und kniete sich vor mich hin, um mit mir so ungefähr auf Augenhöhe zu stehen: "Sprich, junger Lord. Erzähl mir ganz genau, was du gesehen hast."
Also erzählte ich einfach noch einmal, was ich zu sehen geglaubt hatte. Aber, wie Baldo mir gesagt hatte, kein Wort mehr.
"Beim Eugnatius persönlich! Sollte das wahr sein, ist Tatzentod seit dem letzten Ritual mächtiger geworden. Bisher hat er sich nur dann gezeigt, wenn das göttliche Feuer am Himmel verdeckt wurde oder ein Todgeweihter abgeholt werden musste."
Mir wurde das zu doof und mir rutsche raus: "Und was passiert, wenn kein Ritual gemacht wird?"
"Dann verlässt Tatzentod eines Tages den Fluss und breitet seine Schatten über ganz Idylheim aus!"
Papa verharrt still und beäugt die Sache kritisch.
Mein Lehrmeister befand es als Notwendigkeit zu nicken und zu kommentieren: "Abraxas ist zu jung, um so etwas zu verstehen. Es ist aber sehr wichtig, dass sein Horizont so rasch wie möglich erweitert wird."
"Ich kann anbieten, ihn in die nächsten Gebetsstunden mit einzubeziehen und ein paar Einheiten mit den Novizen mitmachen zu lassen.", offerierte Bruder Rigmor und ich hasste gerade die ganze Welt für diesen Einfall. Aber mit Sidrick, dem Vorstand und Papa gleichzeitig im Raum dachte ich nicht im Traum daran, in dem Moment aufzumucken.
"Ich würde es sehr schätzen. Eugnatius Beistand darf nicht von diesen unheilvollen Omen überschattet werden." Papa meinte, was er sagte.
"Nichts wird Eurem Sohn geschehen, Lord Lothar, das versichere ich Euch."
Wenn mit 'nichts passieren' gemeint war, dass mein Leben in der Zukunft meiner eigenen Kontrolle entgleiten würde, kam das gut hin. Zumindest stellte ich es mir so vor.
Dann fiel dem Vorstand aber noch etwas ein: "Eine Sache kann ich aber bereits im Vorhinein machen. Geht nur zu Eurer Gattin und genießt die Vorführung. Ich werde dem Kind hier noch ein paar Dinge nahebringen."
Weder Sidrick noch Papa hatten Einwände und damit war ich mir ganz sicher, dass mein 'besonderer Tag' der Schlimmste meiner auch zukünftigen Existenz werden würde.
Konnte ich nicht das Kind eines Einsiedlers irgendwo in den Bergen sein? Wohl nicht.
Im Fazit kann ich nur mehr dazu sagen, dass ich den Ausruf: "Bei Eugnatius" am Ende des Tages so richtig, richtig satt bekommen hatte.
Aber ich verstand wenigstens, warum Teo immer versuchte, so weit weg wie möglich vom Tempel zu sein.
Da spielte ich lieber vornehmer Lord als braver Gottesanbeter.
Es würde dauern, bis sich meine Sichtweisen dazu auch nur in irgendwelche Richtungen ändern würden. Dafür musste ich aber mal überhaupt den Tag überstehen. Und der zog sich wie unser Frühstücksschleim.
Für den Versuch, einen dicken, roten Fleck, wegzuwaschen den Rigmors unlustige Idee auf meiner Stirn hinterlassen hatte, verbrachte ich dann den Abend sehr, sehr lange im Badezimmer.
Ich ächzte und schimpfte über die Priester, die ihr verfluchtes Reinigungsritual sich von mir aus gesehen selbst in den Pelz schmieren konnten.
Und damit war ich so beschäftigt, dass ich Mama nicht hörte, als sie reinkam: "Abraxas! Ich verbiete dir diese Wortwahl!"
Ich erschrak so sehr, dass ich prompt die Waschschüssel versenkte. Dann ließ ich Ohren, Schwänzchen und mich selbst in dem Moment hängen.
Mama kam zu mir, und anstelle der Schüssel aufzuheben, schloss sie mich von hinten in die Arme. "Ich habe doch gesagt, wir reden am Abend.", murmelte sie und gab mir einen Kuss zwischen die Ohren.
Ich wandte mich in ihrem Armen und drückte mich an ihre Brust.
"Dein Papa hat mir erzählt, was passiert ist.", erklärte sie mir, woraufhin ich flüsterte:
"Vermutlich spricht eh schon die ganze Stadt davon."
Mama kraulte mir den Rücken, woraufhin ich total ungewollte zu schnurren anfing. Sie sagte aber nichts dazu, sondern liebkoste mich einfach weiter, selbst schnurrend.
Dazwischen sagte sie mir: "Es ist okay, ja?! Jeder hat mal einen schlechten Tag."
"Ich soll trotzdem nicht mehr mit Teo spielen... hab ich recht?" Wenn er denn überhaupt noch was mit mir machen wollte nach diesem echt miesen Tag.
Sie überlegte kurz und sah mir dann in die Augen: "Wenn er wirklich dein Freund ist, dann wirst du es merken. Du wirst noch so viel über dich und diese Welt lernen, aber das wird nicht an einem Tag passieren. Und du wirst noch viele Fehler machen, bevor du gelernt hast, die Welt nicht nach nur einem einzigen Zwischenfall zu beurteilen. Verstehst du?"
Ich schüttelte den Kopf, gerade nicht nachdenken wollend, woraufhin sie mir den Hinterkopf streichelte.
Dann erklärte sie nochmal: "Nur weil etwas gerade passiert ist, heißt es nicht, dass es auch in Zukunft so passieren wird. Jeder hat Einfluss auf diese Welt und daher müssen wir alle behutsam durch das Leben gehen. Hast du denn schon einmal überlegt, was sich eine andere Mutter denken muss, wenn sie ein Kind in den Fluss fallen sieht?"
Ich überlegte. "Was würdest du denn denken? Du bist ja nicht Teos Mama. Also bist du eine andere Mutter."
"Schlaues Köpfchen...", lobte sie, bevor sie wirklich antwortete: "Ich würde mir Sorgen machen. Ich habe mir auch heute Sorgen gemacht, als ich davon erfahren habe. Was wolltest du hinter der Mauer beim Fluss?"
"Ich...", leider fand ich keinen Grund zum Lügen, "...Teo wollte mir etwas unter der Brücke zeigen. Er sagte, es sei etwas Besonderes. Oder so..." Wenn ich so drüber nachdachte, wusste ich auch gar nicht mehr, was er eigentlich gesagt hatte.
"Es ist lieb von ihm, dass er dir seine geheimen Orte zeigen wollte... aber bitte, lass dich nicht unnötig in Gefahr bringen."
"Ja, Mama!"
Kurz genoss ich die Zweisamkeit mit meiner Mutter, bevor mir wieder einfiel, dass ich sie noch etwas fragen wollte: "Baldo hat gesagt, du könntest mir eine Frage beantworten. Er konnte es nicht."
Meine Mutter schob mich ein Stück zurück und griff nun zu einem Handtuch, um meinen nassen Kopf trocken zu reiben. "Welche Frage wäre das?", will sie dann von mir wissen, als ich nicht von selbst damit kam.
"Kann man Flüche weitergeben?"
Mama hielt inne, versuchte meine Frage zu verstehen. "Nein. Flüche kann man brechen, aber nicht weitergeben. Ein Fluch ist etwas Persönliches und es muss nicht einmal etwas Böswilliges sein."
"Und wie geht das?" Ich hätte vermutlich dazusagen sollen, dass ich das Fluch-brechen von jemand anderem meinte, nicht das Verfluchen und auch nicht meinen eigenen, denn Mama sah mich entsetzt an.
Ihr Ton wurde unerwartete barsch und sie sah für einen Moment aus, als ob sie jemandem an die Kehle wollte: "Haben die Priester deshalb ein Reinigungsritual gemacht? Hat es jemand gewagt, dich..."
Ich vergaß deshalb meine Frage. "Nein Mama... Dass war Bruder Rigmors Idee... Es ging nicht um mich..."
Das beruhigte sie.
Kurz blieb sie still, dann richtete sie sich gänzlich auf und äußerte sich: "Das Mal wird mit dem Aufgang von Eugnatius Feuer von selbst verschwinden. Du brauchst dir also nicht weiter versuchen, das Fell vom Kopf zu waschen. Hopp, ab ins Bett mit dir, Schätzchen."
"Ich weiß nicht, ob ich überhaupt ins Bett will. Dann muss ich morgen wieder aufstehen... und morgen werden doch wieder Steine von der Brücke geworfen. Papa und Sidrick hatten es eilig damit. Da werden so viele Leute sein..."
Mama griff nach meiner Pfote und zog mich mit sich zur Türe. "Morgen wird besser werden als heute. Das kann ich dir versprechen. Erinnere dich, an das, was ich dir gesagt habe. Es wird morgen nicht gleich werden wie heute."
Damit gab ich mich zufrieden. Die Schüssel blieb liegen.
Ich ließ mich zum Kinderzimmer bringen, eilte sogleich ins Bett und ignorierten die fragenden Blicke meiner Geschwister, die alle schon auf ihren Decken saßen.
Jedem einzelnen von uns gab Mama einen Gutenachtkuss, bevor sie uns allein ließ.
Menodoras Licht leuchtete schwach durch den immer noch bewölkten Himmel, man konnte das durch den Spalt im Vorhang sehen.
Ich versuchte mich einfach auf diesen Schimmer zu konzentrieren und ignorierte dabei die hartnäckigen Fragen der anderen.
Mir fielen bereits die Äuglein zu, als ich Eudoxia tadeln hörte: "Lasst ihn in Ruhe und geht schlafen. Morgen wird viel Neues auf uns zu kommen."
Wie recht sie hatte, konnte ich mir noch gar nicht vorstellen. Ich konnte mir nicht einmal vorstellen, dass ich morgen überhaupt aufstehen wollte.
Die ganze Nacht über fand ich kaum Ruhe, denn ich kam mir beobachtet vor. Aber so sehr ich mich auch darum bemühte, ich fand nicht heraus, warum.
Meine Geschwister schliefen, draußen war niemand und selbst hinter der Türe hatte ich niemanden finden können.
Als ich dann einmal doch Schlaf fand, blieb ich traumlos.
Und letztendlich war mir auch die Zeit nicht lange vergönnt, denn Baldo weckte uns kurz vor dem Frühstück auf.
Und diesmal war ich ganz Damirs Meinung - Zu früh! Viel zu früh!
Mürbe ließ ich mich mit meinem Leidensgenossen aus dem Bett scheuchen und tappte mit ihm gemeinsam hinter unseren Geschwistern her, wobei die Mädchen zuerst ins Bad durften, während wir unsere Kleidung für den Tag holten.
"Du bist sonst immer munterer als ich!", behauptete, gerechtfertigter Weise, Damit sofort.
Baldwin schloss sich dem an: "Und du warst gestern ganz komisch! Aber die Erwachsenen auch..."
"Jeder hat mal einen schlechten Tag..." Ich zitierte nun Mama, wobei ich eindeutig schlechterer Laune war als die meines schlafliebenden Brüderchens normalerweise um diese Zeit.
Einfühlsamer als erwartet erklärte mir Baldwin: "Dabei hast du dich so auf gestern gefreut! Weißt du was? Wir machen es bald besser! Oder ich..., wenn du nicht mitmagst, Damir!"
Es folgte eifriges Nicken.
Auch wenn ich sicher war, dass das niemals gleichwertig sein würde.
Ich fand das lieb von den beiden und fühlte mich gleich viel besser und ich ließ mich dann doch auch dazu überreden, über die Ereignisse des Vortags zu sprechen. Und weil es heute sowieso in aller Munde sein würde, berichtete ich auch von Tatzentod.
Beide meiner Brüden waren daraufhin der simplen Überzeugung, dass das Ritual heute schon alles richten würde. Sobald am Nachmittag unsere neuen Fächer im Unterricht beginnen würden, würde niemand mehr daran denken, was gestern gewesen war.
Ich ließ mich fürs erste davon beschwichtigen.
Bis wir dann allesamt gewaschen und angezogen waren, war ich auch schon wieder besserer Laune und zum Frühstück war beinahe alles so, als ob nichts gewesen wäre.
Bevor wir dann aber allesamt dem Event bei der Brücke beiwohnen würden, durften wir uns noch im Haus beschäftigen. Es war zu früh für einen Aufbruch.
Kurz überlegte ich, was ich tun konnte, da bekam ich auch schon ich einen spontanen Einfall.
Eilig huschte ich zum Schreibzimmer und suchte in den Laden eines Schreibtisches nach Papier und Stift. Ich wollte etwas aufschreiben.
Als ich fündig wurde, überlegte ich mir, wie ich das formulieren sollte. Doch mein ungeübtes Kindergehirn bot mir nicht allzu viele Optionen an.
Gedanken an gestern überkamen mich und irgendwie fühlte ich mich schlecht. Es beschlich mich das leise Gefühl, mit schuld daran zu sein, dass dieses Ritual heute überhaupt gemacht wurde.
Mich holte auch die Überlegung ein, wie es sich anfühlen musste, mit Steinen beworfen zu werden. Das tat sicher weh.
So entschloss ich mich auf die Schnelle, eine kleine Entschuldigung zu schreiben und... ja was und?
Ich brauchte lange und schaffte es trotzdem nicht, viel Sinnvolles zu schreiben.
Als die Türe aufging und Baldwin nach mir rief, stopfte ich den eigentlich unfertigen Zettel einfach in meine Hosentasche und kletterte vom Schreibtischstuhl.
"Wir spielen noch Scharade! Spielst du mit?", war sein Aufruf gewesen und da wollte ich doch dabei sein. Vielleicht fiel mir dazwischen auch ein, was ich mit meinem kleinem Stück Papier nun genau machen wollte. Doch das Raten lenkte viel zu sehr von meinem Vorhaben hab.
Die Erleuchtung hatte ich schließlich erst, nachdem wir im Tempel unsere Säckchen 'Feuersteine' abholten, die wir in den Fluss werfen würden.
Ich beschloss, mein Entschuldigungsschreiben - so klein es auch sein möge - als Knöllchen in den Sack dazu zu stecken und mit hineinzuwerfen. Ja, das war ein guter Plan, so fand ich und mein Gewissen würde dann auch wieder rein sein.
Somit weiterhin frohen Mutes, auch als wir am Brückenplatz am linken Ufer ankamen. Diese Seite war die stärker bewohnte. Um den ganzen Platz standen alte, aber gut gepflegte Holzhäuser. Die meisten von ihnen verfügten über einen Laden im Erdgeschoß. Man wohnte zumeist in den oberen Stockwerken.
Auf der anderen Seite wiederum sah man die Zeltlager der reisenden Händler, die auch ihre Marktstände dort aufbauten. Die Fremden beteiligten sich auch nicht an dem Event und ich hatte nur ganz selten jemanden aus einer anderen Volksgruppe gesehen. Manchmal hatte ich auch die Vermutung, dass hier nichts anderes als Katzenvolk erwünscht war, was ich sehr doof fand. Immerhin machte man sich extra die Mühe, in das Tal hier zu kommen, das nur von Bergen und umgeben ist - Nur, um dann schief angeschaut zu werden.
Dem entsprechend standen nun auch überall nur Katzen herum, die tuschelten und beunruhigte Blicke in den Fluss warfen.
Schäfchenwolken trieben über den Himmel und vom gestrigen, doch recht schlechtem Wetter sah man kaum mehr Spuren. Nur der Boden war noch feucht.
Die Stimmung blieb in diesem eigenwilligen Zustand, bis die Priester, angeführt von Bruder Rigmor, dazustießen.
Er, eine junge Geweihte und ein Tempelritter, betraten gemeinsam und als einzige die Brücke und stellten sich in die Mitte, Strom aufwärts Richtung Berge sehend.
Der Tempelvorstand breitete seine Arme uns und begann eine lange, ausschweifende und ermüdende Rede.
Die lächerliche Kindervariante der Geschichte von Tatzentod wurde erzählt, die Großartigkeit von Eugnatius wurde besungen und auch Menodora und Idyl wurden miteinbezogen. Nach viel weiterem Geplapper wurden dann alle aufgerufen, sich auf der Brücke und an den Mauern am Flussufer entlang zu verteilen und gemeinsam Katzentod auszutreiben.
Und alle leisteten den Anweisungen Folge. Niemand hinterfragte, niemand schien an der Richtigkeit zu zweifeln und alle hofften, dass das Ritual ihnen wieder für lange Zeit Ruhe schenken würde.
Das Einzige, was ich mir hier wünschte, war eine Annahme meiner Entschuldigung für den gestrigen Tag.
Und mit dieser Motivation warf ich mein Knöllchen irgendwann dazwischen einmal in den Tatzelstrom und versuchte, es beim Treiben flussabwärts zu beobachten. Doch das Wasser war so aufgewirbelt von den Steinen, dass das unmöglich war.
"Bei Eugnatius, es ist vollbracht! Tatzelstein ist nun wieder ein sicherer Ort! Stoßen wir nun gemeinsam auf eine, von Eugnatius wohlbehütete, wunderbare Zukunft an!", wurde schließlich verkündet und alles strömte zu zwei Kesseln, die am Brückenplatz im Osten aufgesetzt worden waren. In einem, so wusste ich, war ein Kräutergetränk für Erwachsene drinnen. Im kleineren ein guter Fruchtsaft für uns Kinder. Von denen gab es hier zwar nicht allzu viele, aber ich sah mehr auf einem Haufen als sonst das ganze Jahr über.
So fand ich auch Teo hier an und ich beschloss, mich auch bei ihm für den Vortag zu entschuldigen. Es war sicher nicht verkehrt. Also näherte ich mich ihm an und grüßte ihn.
Er empfing mit allerdings seltsam. "Findest du es nicht auch dumm, was hier heute gemacht wurde?"
"Du meinst das Ritual? Ja, das finde ich auch doof." Das konnte ich tatsächlich bestätigen, auch ich andere Gründe dafür hatte als er. Mehr wollte ich dazu dann auch nicht sagen.
Teo war sowieso nie an dieser Art von Austausch interessiert. Daher erzählte er mir stattdessen: "Ich hab es übrigens doch noch gestern unter die Brücke geschafft. War beim zweiten Mal ein Kinderspiel! Du schaffst das auch einmal, dann kann ich dir endlich zeigen, was ich dort gefunden habe!"
Das Thema war mir unangenehm, denn eigentlich wollte ich es nicht noch einmal wagen, über die Mauer zu klettern.
Und doch zog es mich später immer und immer wieder zur Brücke. Egal, wie oft und lange ich Unterricht hatte, egal welche Fächer, egal wie oft ich in den Gottesdienst im Eugnatiustempel geschickt wurde, es ging mir nicht aus dem Kopf.
"Komm, versuch es doch noch einmal! Wenn du schon die neuen Unterrichtsfächer überstanden hast, schaffst du die paar Steinchen auch mit Links.", sprach auch Teo mich jeden Tag immer und immer wieder darauf an.
"Kann man denn nicht von der anderen Seite hin?", wollte ich in meinem Frust wissen.
Teo schüttelte auf die Frage hin mit dem Kopf: "Ich hab es versucht. Aber die andere Seite ist hinter der Mauer viel zu steil und die Felsen zu schmal, um Halt zu finden. Glaub mir, ich hab es ausprobiert. Springen könnte funktionieren, aber warum Risiken eingehen, wenn es von der anderen Seite so leicht geht?"
Das nervte mich, denn ich wollte eigentlich selbst wissen, was mit meinem Freund so Großartiges zeigen wollte. Auf der anderen Seite wollte ich mich aber nicht schon wieder Eltern und Lehrern gegenüber erklären müssen.
Dieses Gedankenspiel beschäftigte mich jeden Tag und jedes Mal, wenn ich zu viel darüber nachdachte, fand ich mich wieder auf der Brücke wieder.
Dem wurde ich mir erst wirklich bewusst, als ich einmal im letzten Zwielicht des Tages allein auf der Brücke stand und den stromaufwärts Richtung Berge starrte.
Teo war an diesem Abend nach einem Streit zwischen ihm und Bruder Rigmor dazu verdonnert worden, nach dem Essen in der Küche auszuhelfen und das konnte bis in die Nacht hinein dauern. Deshalb hatte er mich nicht begleiten können, was mich auch nicht wirklich gestört hatte.
Um mich herum war es friedlich, wenn auch etwas kühl, jetzt wo Eugnatius Feuer hinter den Bergen verschwunden war.
Als ich einem größeren Ast schließlich dabei zu sah, wie er aus dem Gebirge angetrieben kam und unter der Brücke verschwand, schauderte es mich plötzlich. Ich konnte es mit kaltem Wasser vergleichen, das mir den Nacken runter lief.
Neugierig drehte ich mich um und lief die paar Schritte zum anderen Geländer, wo ich auf den Ast wartete. Doch er kam nicht noch einmal unter der Brücke hervor.
Um ihn vielleicht doch noch zu erspähen, lief ich auf das linke Flussufer und folgte der niedrigen Schutzmauer so lange, bis ich unter die Brücke sehen konnte.
Dort entdeckte ich dann auch den hängen gebliebenen Ast. Aber sonst nichts.
'Komisch... Ob Teo dort auch so ein Versteck wie im Baum hat?', fragte ich mich deshalb prompt selbst.
Drückende Neugierde erfasste mich und ehe ich mich versah, war ich glatt über die Mauer geklettert. Noch immer redete ich mir ein, mir das erstmals nur aus der Ferne ansehen zu wollen. Doch je länger ich nichts Auffälliges sehen konnte, desto zielstrebiger näherte ich mich den Steinen, die über das rauschende Gewässer führten.
Ehe ich noch einmal darüber nachdenken konnte, stand ich bereits am ersten Stein, von dem ich letztes Mal spontan wieder geflüchtet war. Für einen Moment stieg die Angst in mir empor, ich könnte das gleiche Problem bekommen wie Teo. Doch irgendwie verflüchtigte sie sich auch wieder genauso schnell, wie sie aufgekommen war.
Bestärkt in dem Gedanken, dass mir gerade wirklich absolut nichts passieren konnte, sprang ich auf den nächsten Stein. Diesen hatte mein Freund beim letzten Versuch, den ich mit angesehen hatte, verfehlt.
Eher unelegant und um Balance kämpfend fand ich halt.
Angespornt von diesem kleinen Erfolg beschloss ich, jetzt doch auskundschaften zu wollen, was sich da unter der Brücke befand. Und so hüpfte ich mehr oder minder graziös auf die andere Seite, wo ich schließlich die schmale Flussbank erreichte.
An dieser entlang bewegte ich mich weiter, bis ich in den Schatten der Brücke trat.
Dank meiner guten Augen sah ich zwar nicht perfekt, aber gut genug, um ich orientieren zu können.
Den hängen gebliebenen Ast, der mich überhaupt dazu inspiriert hatte, den Tadel der Erwachsenen im blödesten Fall in Kauf zu nehmen, ignorierte ich.
Viel wichtiger war es mir, das potenzielle Versteck von Teo ausfindig zu machen.
Ich tastete daher alles ab, was ich erreichen konnte und durch mehr Glück als Verstand fand ich Loch zwischen Felsen und Boden, das mit einem großen Stein verborgen worden war.
Kaum, dass ich die Öffnung freigelegt hatte, griff ich hinein und ertastete etwas, was ich gar nicht zuordnen konnte. Ich bekam es zuerst auch gar nicht zu Fassen.
Erst mit ein wenig Geduld fanden meine Pfotenballen ein Loch, das mich sehr an den Lochstein erinnerte.
Mit der Erwartung, einen zweiten dieser Art hervorzuholen, hakte ich einen Ballen ein und zog an.
Ich lag mit meiner Vermutung falsch - und bekam den Schreck meines bisherigen Lebens.
Der 'Stein' war weiß und größer als erwartete. Zudem hatte er gleich drei Löcher und sah verdächtig nach einem Gesicht aus.
Schlagartig ließ ich los, was dafür sorgte, dass der Fund sogleich wieder klackend in sein Versteck kullerte.
In einem leisen Anflug von Furcht und Respekt verschloss ich das Loch wieder mit dem Stein und wich zurück.
Dabei beließ ich es aber noch nicht, denn das Grauen packte mich in dem Moment, sodass ich die beinahe schon übereilte Flucht zurück auf die andere Flussuferseite antrat. Ich rutschte einmal ab, konnte mich aber am Fels festkrallen und noch einmal herausziehen, ehe ich die Mauer erreichte. Diese überwand ich dann schneller als ich schauen konnte.
Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich noch einmal unter die Brücke sah, nur um mich zu vergewissern, dass keine weiteren unheimlichen Dinge aus dem Loch gekommen war. Das war ein Fehler!
denn als mir dann noch prompt zwei rote Augen entgegen starrten - ja, da war ich mir absolut sicher, dass es Augen waren - floh ich endgültig.
Kein Wort würde ich über die Sache verlieren, bis ich mit Teo gesprochen hatte.
Und so musste ich mich bis zum darauffolgenden Abend gedulden.
Als mein Freund und ich schließlich wieder einmal unter uns waren und er wieder von der Brück anfing, gestand ich: "Ich hab es gestern doch versucht..."
Sofort war Teo hellauf begeistert und wollte gleich, dass ich mitkam, damit er mir seinen Fund zeigen konnte. Er sah daher nicht schlecht drein, als ich meinte: "Ich glaub, ich hab es gefunden. Das Ding hat gruselig ausgesehen!"
Er lachte. "Das glaub ich dir sofort. Als ich den Schädel gefunden hatte, ging es mir gleich. Ich hab gehört, dass so gut erhaltene Knochen präpariert wurden, damit sie halten."
"Was heißt 'präprariert'?"
"Präpariert heißt... vorbereitet würde ich sagen. Oder manipuliert."
"Wie Obst im Marmeladenglas, damit es nicht schlecht wird?"
"So ungefähr."
Kurz überlegte ich. Dann fragte ich: "Und was tut man damit? Das ist doch eklig! Warum hast du so etwas überhaupt versteckt?!"
Teo sah mich verwundert an und zuckt dann mit den Schultern: "Vermutlich irgendeinen Hokuspokus. Aber wehe dir, du fragst wen danach! Das bleibt unser Geheimnis! Ich finde es mysteriös und bisher hab ich nicht herausgefunden, wie er unter die Brücke gekommen ist."
Sofort schüttelte ich den Kopf. "Niemanden hier werde ich danach fragen.", versprach ich.
"Gut, denn du weißt, wie die Priester darauf reagieren würden..."
Ich nickte. "Sie würden sagen: 'Bei Eugnatius, wir müssen das Böse abwenden!', ganz egal, was es wirklich ist."
Wir lachten beide und ich fühlte mich nicht einmal schlecht deshalb. Eigentlich machte ich mich nicht über andere lustig, aber ich war eindeutig zu oft gegen meinen Willen im Tempel gewesen, um dem widerstehen zu können.
Und das wurde im Laufe der nächsten Jahre nicht besser.
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