Kapitel 22
An diesem Nachmittag versuche ich es noch fünf Mal, aber zu keiner Zeit geht Lena an ihr Handy. Völlig fertig mit den Nerven lege ich mich ins Bett und schlafe relativ früh für meine Verhältnisse ein. Mitten in der Nacht wache ich wieder auf und kann nicht mehr schlafen.
Also hole ich meinen Laptop und schaue mir die alten Winnetou-Filme an und hole mir leise eine Cola aus der Küche. Damit breite ich mich auf meinem Bett aus und ziehe mir die Filme rein. Gegen halb neun gehe ich in die Küche und mache Kaffee. Dann hole ich mir eine Tablette aus dem Ärztezimmer und nehme sie, da ich übelste Kopfschmerzen habe. Wahrscheinlich habe ich es mit den Filmen ein bisschen übertrieben aber man ist selbst schuld wenn man meint, sieben Stunden Filme mit geschieße anschauen zu müssen.
Dann nehme ich mir ein Wasser mit und gehe wieder ins Bett und lege mich noch eine Weile hin. Um halb elf ziehe ich mich um und gehe nach unten. Julia und Franco sind im Wohnzimmer. ,,Wo ist Alex?", frage ich. ,,Er ist arbeiten", meint Franco. Ich setze mich auf die andere Couch und lege die Füße hoch. ,,Ich gehe, glaube ich, eine Runde Joggen", sage ich und laufe die Treppe nach oben, in mein Zimmer. Dort ziehe ich mir Sportsachen an und nehme mein Handy und Kopfhörer. Dann hole ich meine Sportschuhe und mache ich auf den Weg. Ich jogge eine ganze Stunde und gehe anschließend sofort unter die Dusche und stecke meine verschwitzten Sachen in die Waschmaschine. Dann gehe ich in die Küche, wo Julia am Herd steht und kocht.
,,Kann ich dir helfen?", frage ich. ,,Nein, danke. Aber Lena hat angerufen und gesagt, dass wir uns keine Sorgen machen sollen und dass sie im Krankenhaus war und ihr die Fäden von dem Schnitt gezogen wurden", sagt Julia. ,,Kommt sie wieder?", frage ich hoffnungsvoll. ,,Ich weiß nicht, danach habe ich sie nicht gefragt", meint meine Kollegin und Freundin. Ich nicke und setze mich an den Tisch. ,,Ach ja ... Sam wohnt vorübergehend bei Ben und den Anderen in der WG und sucht sich dann was Anderes. Und er hat gesagt, dass es ihm leid tut", sagt sie. ,,Aber Lena kommt nicht zurück, auch wenn er jetzt weg ist. Ich verstehe ihn nicht. Als Lena entführt wurde war er für mich da und hat mich getröstet und alles", sage ich. ,,Ich kann dir das Verhalten erklären. Er hat sich in dich verliebt und weil du das nicht gemerkt hast sondern dich nur um Lena gekümmert und gesorgt hast, hat er eben die Nerven verloren", meint Julia.
,,Ja, klar. Das könnte hinkommen und würde auch sein Verhalten erklären", sage ich. Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen. ,,Rede doch mal mit ihm", meint sie. ,,Ich hole erstmal meine Lena zurück", sage ich und stehe auf. ,,Das hat doch noch bis nach dem Essen zeit", meint Julia und drückt mich zurück auf den Stuhl. Also schaue ich ihr beim Kochen zu und warte ungeduldig, da ich wirklich vorhabe, Lena bei Dustin zu besuchen und sie eventuell wieder mitnehme. Mal abwarten, wie sich das Ganze entwickelt. Aber ich bin schon auf die Reaktion von Lena gespannt und ob sie wieder mitkommen möchte.
Dann gibt es endlich Essen und ich esse eine kleine Portion ziemlich schnell. Dann ziehe ich meine Schuhe an und hetze zum Auto. Dann fahre ich zu Dustin und klingele. Er macht auf. ,,Paula, was suchst du den hier?", fragt er überrascht. ,,Kann ich bitte mit Lena reden?", frage ich. ,,Ich weiß nicht, ob sie das möchte ...", beginnt er. ,,Bitte, frag sie wenigstens", verlange ich. ,,Kann ich machen. Warte hier", meint Dustin und verschwindet nach oben. Eine Minute später kommt er wieder nach unten. ,,Und?", frage ich hoffnungsvoll. ,,Sie meldet sich später bei dir", sagt Dustin. ,,Danke", sage ich und gehe wieder nach Hause.
,,Und?", fragt Julia erwartungsvoll. ,,Sie meldet sich später bei mir", sage ich. ,,Immerhin etwas", meint Franco, der neben ihr sitzt. Alex ist mittlerweile auch daheim. ,,Komm, setz dich zu uns", meint er und rutscht in eine Ecke des Sofas. Ich setze mich neben ihn und folge ihrem Gespräch über Medizin. Daran beteilige ich mich jedoch nicht, da es irgendwie ... Alltag für mich ist. Ich habe jeden Tag mit Medizin zu tun und brauche es nicht auch noch daheim. Also hole ich mir etwas zu Trinken aus der Küche. Dann gehe ich in mein Zimmer und lege mich auf mein Bett, das Handy aber in Griffweite. Aber den ganzen Nachmittag über meldet sich niemand bei mir und ich habe es schon fast aufgegeben, dass sie sich überhaupt noch meldet.
Aber dann meldet sich Lena doch noch, wenn auch sehr spät am Abend. Wir telefonieren sehr lange und als ich sie frage, ob sie wieder kommt, legt Lena einfach auf. Enttäuscht lege ich mein Handy weg und setze mich auf mein Bett. Das wird wohl nichts mehr mit ihr und daran ist ganz alleine Sam schuld. Also lege ich mich ins Bett und mache das Licht aus. Ich starre vor mich hin und muss schließlich eingeschlafen sein. Ich habe ja letzte Nacht nicht besonders viel geschlafen und den muss man dann auch schließlich nachholen.
So, meine Lieben. Das wäre dann Kapitel 22. Ich hoffe, dass es euch gefallen hat. Bitte schreibt mir eure Meinung zu dem Buch in die Kommentare. Danke!
Eure Jacqui1709
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