Kapitel 6 (Finn)
Montag
6:02 Uhr
Nachdem ich aufgestanden war ging ich erstmal ins Bad um mich fertig zu machen, danach frühstückte ich.
Anschließend schnappte ich meinen Schulranzen und dann mein Fahrrad und fuhr los. Dank des Ausfluges in die Stadt konnte ich meine Hausaufgaben erst
spät am Abend anfangen. Doch nach einiger Zeit war ich dann einfach zu müde gewesen um weiter zu machen, deshalb hatte ich auch nur ungefähr die Hälfte gemacht.
Bei der Schule angekommen kettete ich mein Fahrrad an und betrat das Schulgebäude.
Tom und Jenny waren bereits im Klassenzimmer, ein paar Minuten später kam dann auch Alex.
Der Unterricht began mit Physik, danach eine Stunde Mathe.
Doch statt Unterricht zu machen redeten wir nur über die Feier am kommenden Mittwoch.
"Aber macht keinen Unsinn, ich hab dieses mal echt keine Lust das wieder so was ist wie letztes mal" ermahnte uns Herr Helswey.
"Aber das hat doch keiner geglaubt, oder?" sagte Julian, der reiche, verwöhnte Coolfühler unserer Klasse.
"Natürlich nicht... bis auf ein paar keine Kinder die deshalb nicht schlafen konnten", erklärte Herr Helswey, "und eine von den Personen behauptet immer noch das sie den Geist echt gesehen hat".
"Glauben sie das es Geister gibt?" fragte Jenny auf einmal.
"Nein, ich bin mir ganz sicher das es keine gibt und selbst wenn sie damals irgendetwas gesehen haben, weiß ich das es kein Geist war" versicherte Herr Helswey.
"Und was wenn es etwas schlimmeres wäre als ein Geist?" fragte Jenny.
"Es gibt keine übernatürlichen Sachen, alles lässt sich logisch erk..." plötzlich kam eine Frau herein und unterbrach Herr Helswey.
"Dr. Helswey, könnten sie bitte mal kurz mit raus kommen, da sind ein paar Herren von Quantara-B die sie sprechen wollen" sagte die Frau.
"Ist gut, sagen sie ihnen ich komme gleich... und ihr könnt jetzt in die Pause Kinder".
Als Tom, Alex, Jenny und Ich auf den Schulhof heraustraten kam Julian mit zwei seiner dämlichen Freunde auf uns zu.
"Jenny, Du glaubst an Geister?", lachte Julian blöd, "Du bist ja fast so dämlich wie deine Freunde".
"Wenigstens hat sie welche" verteidigte Tom sie sofort.
"Du meinst ich hätte keine Freunde?!" lachte Julian und schaute zu seiner beiden Gehilfen.
"Deine beiden Jackenständer sind deine Freunde? ernsthaft?" fragte Tom provokant.
Ich musste grinsen weil ich genau wusste das wir sie ab jetzt immer so nennen würden.
"Hey Tom, halt lieber dein Mund sonst könnt es dir weh tun" Julian stellte sich direkt wütend vor Tom und versuchte ihn einzuschüchtern, doch Tom musste nur grinsen.
"Scheint als wärst bis jetzt nur du verletzt".
Jetzt reichte es Julian, er packte Tom und warf sich mit ihm auf den Boden. Beide rollten sich im Dreck.
"Hört sofort auf!" schrie Jenny.
Eine Kurzschluss Reaktion lies mich dann etwas machen, das ich vielleicht hätte lassen sollen.
Ich lief auf die beiden zu und gab Julian einen kräftigen Tritt ins Gesicht, dummerweise kam Herr Helswey genau in dem Moment aus der Haupttür auf den Schulhof.
"DAS REICHT!".
Wenig später saß ich, in einem kleinen Raum, Herr Helswey gegenüber.
"Ich versteh das du deinem Freund helfen wolltest, aber mit zu prügeln ist nicht die Lösung, du hättest einen Lehrer holen sollen".
"Dann hätte er aber nicht die Strafe bekommen die er verdient" Ich schaute beleidigt zu Boden.
"Doch, Ich könnte seine Eltern anrufen".
"Aber es interessiert seine Eltern doch gar nicht was er macht" rief Ich wütend.
"Eben, ist das nicht Strafe genug?!" sagte er ruhig.
Ich schaute wieder zu Boden.
Vielleicht hatte er ja recht.
"Eine Strafe muss ich dir aber geben", sagte er dann nach kurzer Zeit, "und du kannst froh sein das du ihm nicht die Nase gebrochen hast, sonst hättest du jetzt viel größere Probleme. Du schreibst bitte bis Morgen einen Aufsatz darüber warum Gewalt an der Schule keine Lösung ist".
Ich schaute ihn entgeistert an.
"Dann schreib halt ein Aufsatz über Hundewelpen wenn dir das besser passt" sagte er genervt.
Als ich wieder ins Klassenzimmer ging sah ich Jenny die Tom gerade ein nasses Tuch gegen eine wunde hielt.
Sofort verschlechterte sich meine Laune noch mehr.
Als sie mich sah kam sie zu mir.
"Und, was hat er gesagt?" fragte sie besorgt.
"Nix" brummte ich nur.
Sie schaute mich kurz verständnislos an, kümmerte sich dann aber wieder um Tom, was mich noch mehr aufregte. Den restlichen Unterricht sprach ich kein Wort.
Ich kam zuhause an, schmiss mein Fahrrad zur Seite und stapfte, an meiner verwirrten Mutter vorbei, ins Haus. In meinem Zimmer schmiss ich mich auf mein Bett und blieb ungefähr 20 Minuten einfach nur so liegen. Auf einmal klingelte es. Ich hörte wie meine Mutter die Tür öffnete und wenig später wie jemand die Treppe hochkam.
"Alles in Ordnung?" hörte ich Jenny fragen.
"Ja alles gut, kümmere dich lieber um Tom" sagte ich und blickte zu ihr auf
Sie schaute mich einige Sekunden Prüfend an und fragte dann "Kann es sein das du Eifersüchtig bist?".
"WAS, NEIN. Warum sollt ich Eifersüchtig sein?" stritt ich ab obwohl ich genau wusste wie Eifersüchtig ich war.
Und wie.
Sie zog die Augenbrauen hoch.
"ICH BIN NICHT EIFERSÜCHTIG!" durch die nervösität wurde mir langsam ziemlich warm.
Sie behielt ihren ungläubigen Blick bei.
"Warum sollte ich eifersüchtig sein, er war ja verletzt du musstest ihm helfen", ich merkte das ich rot wurde und redete immer schneller, "Warum sollte ich auf ihn Eifersüchtig sein, er ist doch mein Freund. Ich kann gar nicht auf ihn Eifersüchtig sein... Oder?".
Sie fing an zu grinsen.
"Das ist nicht lustig!" gab ich beleidigt, aber immer noch nervös, von mir.
Sie fing an zu lachen und setzte sich neben mich aufs Bett.
"Ach Finn..." lachte Sie.
"Das ist nicht lustig!" wiederholte ich.
"Du bist so Süß".
Dieser Satz störte mich nur noch mehr.
"Lass den Blödsinn endlich" schmollte ich.
"Blödsinn?", Sie fing wieder an zu lachen, "Du bist ja eigentlich gar nicht Eifersüchtig, weil Tom doch dein Freund ist".
Ihr ironischer Ton dabei verunsicherte mich noch mehr.
Sie bekam sich vor lachen kaum noch.
"Ist doch gut, übertreiben brauch mans auch nicht" sagte ich leise.
Sie stand auf und stellte sich an die Zimmertür.
"Okay Finn, ich muss nach Hause", Sie musste sich sehr dabei anstrengen ihr lachen zu unterdrücken, "Und Finn...".
"Ja?".
"Du kannst Gefühle echt schlecht verstecken" sie lächelte mich kurz amüsiert an und verschwand dann.
Ich sagte lieber nix, das hätte ich auch davor schon machen sollen.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro