30~Bathroomtalk
Jimin
So saß ich also dort, in einer stickigen Toilettenkabine, in welche nur ein einziger Streifen schwachen Lichtschimmers durch den dünnen Spalt am unteren Ende der Tür drang, die Arme um die Knie geschlungen, den Kopf auf eben diesen abgelegt und lauschte stumm der herüber dringenden Musik, die schon längst jegliche Ordnung verloren hatte und letztlich nur noch aus Lust und Laune heraus gewählt wurde- Beinahe schon zu klischeehaft.
Ebenso klischeehaft, dass ausgerechnet ich, das stereotypische 'Opfer', auf der Party des berühmt berüchtigten Jeon Jungkook gelandet war und mich im Zuge dessen auf dem perfekten Ort für Wertlosigkeit wie die meine- der Toilette- verkroch.
Ein einziges, aufgrund meiner Unaufmerksamkeit für mich vollkommen unerwartetes Klopfen reichte aus, um meinen Puls binnen von Sekunden von null auf hundert zu bringen und animierte meine leider deutlich ausgeprägte, schreckhafte Ader sogleich in Form eines heftigen Zusammenzuckens, bei welchem ich mehr oder weniger schmerzhaft Bekanntschaft mit der hinter mir liegenden Wand machen durfte, mal wieder an ihre Existenz zu erinnern.
"Jimin? Es tut mir leid, falls ich dich erschreckt haben sollte..."
Der Sprecher, bei dem es sich mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit um Yugyeom handelte, insofern meine Ohren nicht ebenso funktionsuntüchtig waren, wie der Rest von mir, zögerte einen Moment, ehe nahezu qualvoll langsam ein Pappteller durch den Spalt geschoben wurde, der eine trockene Toastscheibe präsentierte.
"Ich weiß, du willst nichts zu dir nehmen und verspürst bestimmt auch kein Hungergefühl...mit der Zeit vergeht das ja..."
Obwohl ich mir nicht wirklich einen Reim daraus machen konnte, schien der Schwarzhaarige wahrhaftig mit sich zu ringen, mir diese scheinbar belanglosen Worte entgegenzubringen, während ich stumm in unveränderter Position auf der geschlossenen Kloschüssel hockte, die einzelne Brotscheibe intensiv beäugend, als würde sie sich dadurch in Luft auflösen.
"Weißt du, ich war auch mal so...Irgendwann, es fing mit einer einzigen, ungünstig ausgedrückten Bemerkung an, aber...mich überkam plötzlich das Gefühl, mein Körper wäre nicht gut genug. Nicht für mich, nicht für B-...Andere."
Von meiner Seite aus herrschte noch immer Schweigen und obwohl ich stumm die Zeit, in welcher Yugyeoms Stimme brach, verstreichen ließ, so machte sich eine seltsame Art von Mitleid in mir breit, die ich im Bezug auf Jungkooks besten Freund nun nicht unbedingt hatte kommen sehen.
"Es stellte nie ein Problem dar, auf das Essen zu verzichten...Ein bisschen, als hätte man in mir einen Schalter umgelegt und schon war ich auf Autopilot. Ich nahm nichts mehr wirklich wahr, weder meine Bedürfnisse, noch die Anderen...
Aber Kunpimook, nun ja, du wirst ihn vermutlich nur als 'BamBam' kennen, er half mir wirklich sehr in dieser Zeit...Ich weiß nicht warum, aber er war der Einzige, bei dem es mir plötzlich wichtig war, wenn er mir sagte, ich übertriebe mit der Sache. Okay, eigentlich weiß ich es schon, aber das ist eine andere Sache.
Der Punkt ist, dass ich deine Position nachvollziehen kann. Man lebt in seiner Scheinwelt, egal, was Andere sagen, man glaubt nur das, was man glauben möchte...oder zumindest für wahr hält. Aber lass dir gesagt sein: Du kannst so nicht weiterleben, Jimin.
Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis das Ganze gravierende Auswirkungen entfaltet und willst du das wirklich? Ich weiß, tief in dir drin, ist dir bewusst, dass das nicht mehr normal ist. Unterdrück es nicht länger, bitte...
Du musst dich vermutlich fragen, warum ich dir hier meine halbe Lebensgeschichte darbiete, ohne dass wir uns nun groß kennen und um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht.
Aber ich weiß, dass Jungkook dich extrem gern hat und das reicht mir als Grund, dich auch zu mögen. Niemand hat das, was du durchmachst verdient und auch, wenn ich die Gründe dafür nicht kenne, so weiß ich doch, dass du das ganz und gar nicht nötig hast.
Du musst diese Scheibe Brot nicht essen. Ich kann verstehen, wie es sich anfühlt, vor die direkte Wahl gesetzt zu werden und deshalb werde ich sie dir allein überlassen.
Ach, und...lass dich mal wieder sehen, man vermisst dich bereits."
Mit einem leisen 'Klack' fiel die Tür ins Schloss und signalisierte mir somit, dass Yugyeom den Raum verlassen hatte. Allerdings änderte diese Begebenheit nicht unbedingt viel an der Tatsache, dass ich von Grund auf überfordert war.
Einerseits wollte ich dem Schwarzhaarigen Glauben schenken, ich wollte es wirklich, denn allein an der Art, wie er im Alleinigen das Gespräch mit mir gesucht hatte und auch nicht unbedingt einen emotional gefassten Auftritt hinlegte, musste ihm tatsächlich irgendwo etwas an dem Thema liegen, aber andererseits existierte da noch immer diese leise Stimme des Misstrauen, die mir immer wieder zuflüsterte, dass er doch eben Jungkooks bester Freund war und demnach nahe lag, dass jener in die Sache involviert war.
Mein Blick traf erneut auf den Pappteller und ehe ich mich versah, taten meine Hände ihr Werk von allein, ohne auf jegliche Befehle meines Verstandes einzugehen; der Mundschutz fand seinen Weg beiseite und schneller, als ich zu blinzeln imstande war, verblieben von dem Weißbrot lediglich Krümel.
Plötzlich verspürte ich das dringende Bedürfnis, diesem Ort wieder zu entfliehen und ganz gleich, woher der plötzliche Sinneswandel rührte, ich kam diesem, ohne jegliche Umstände, umgehend nach.
Selbstverständlich konnte ich nicht unbedingt von mir behaupten, mich großartig zu fühlen, nach dieser Aktion, doch versuchte ich mein Bestes, mich lediglich schnellstmöglich davon abzulenken.
"Oh, Jimin, hier steckst du!", begrüßte mich BamBam sofort, ohne dass ich auch nur zwei Sekunden in dem Hauptraum der Veranstaltung verbrachte und schlang seinen Arm um meine Schulter, was mir dann doch ein wenig unangenehm erschien, sodass ich mich umgehend verkrampfte.
"Dein Auftritt war wirklich toll vorhin!", sprudelte es ohne auch nur den Anschein eines roten Fadens weiter aus dem Größeren heraus und er lenkte unser beider Körper in Richtung Jungkook- Nicht unbedingt mein Traumziel, aber von meinem Schicksal konnte man viel Anderes ohnehin nicht erwarten. "Schau mal, ich hab deinen Schatzi mitgebracht!"
"Tut mir leid, Jimin.", entschuldigte sich Angesprochener seltsamerweise sogar und befreite mich von dem Arm des Anderen, den er mit einem deutlich genervteren Ausdruck bedachte. "Geh deinen Alkoholkonsum irgendwo anders kompensieren, am Besten bei Yugyeom, danke."
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Heyyy,
most filler-like and most teribble written chapter: check
Ich schätze, Entschuldigen retten hier rein gar nichts mehr, aber trotzdem tut es mir verdammt leid, dass einfach nichts Produktives mehr meine Finger verlässt!
Ich wollte unbedingt updaten, aber, naja...
Man liest sich...
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