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Paris 4.

Am nächsten Tag ließ ich die Schule ausfallen. Ich stand nicht auf, mit dem Willen alles um mich herum zu zerstören, in den Dreck zu ziehen und dann mich selbst genauso zu behandeln wäre das eh nicht gut gegangen. Ich blieb einfach im Bett liegen. Meine Mutter war auf Jobsuche. Raffo auf der Arbeit. Ich war allein. Und zwar nicht nur im der Wohnung.

Ich war einsam.

Frustriert.

Wütend.

Traurig.

Immer wieder schlief ich ein. So lange bis es einfach nicht mehr ging.

Etwa um zwölf schleppte ich mich ins Bad, tat dort aber nicht wirklich was. Ich putzte nicht die Zähne, steckte mir nur ein wenig zahnpasta in den Mund. Haare kämmen schaffte ich irgendwie auch nicht. Ich machte mir einfach einen Dutt, aus dem ein viertel der Haare heraus fielen und beschloss meiner Wut freien Lauf zu lassen. Scheiß auf die Medis.

Mein Zimmer sah nach kürzester Zeit aus wie ein zerstörtes Schlachtfeld.

Also doppelt zerschlachtet.

Und trotzdem kam ich einfach nicht zur Ruhe.

Ich wusste nicht was los mit mir war. Gestern hatte ich nicht diesen riesigen aussetzter kommen sehen.

Ich war in der Schule gewesen, ganz normal. Im Moment absolut unvorstellbar.

Verzweifelt rieb ich mir mit den Handflächen übers Gesicht.

Dann fiel mir etwas ein.

Schnell packte ich meine Sachen und verließ das Haus. Innerhalb von zwanzig Minuten war ich von zuhause zum Verein gefahren. Den Fußweg war ich gerannt. Und immernoch hatte ich Angst um die Leute die da gerade drin sein könnten.

Ich drückte energisch die Klinke nach unten. Zum Glück gab sie nach.

Offenbar hatte der Laden hier wohl immer geöffnet. Perfekt.

Ein paar kleine Kinder hatten gerade Unterricht. Vielleicht fünfte oder sechste Klasse, so wie die aussahen.

Ich sah Kai, der mich verwundert anguckte und dann weiter die Kinder unterrichtete.

Ich ging in einen hinteren Teil des riesigen Raumes, der etwas abgeschirmt war.

Ich holte mit keine boxhandschuhe. Das war zeitverschwendung.

Anfangs ging ich in angriffsstellung, boxte normal auf den scheiß Sack ein. Doch es brachte nichts. Ich wurde immer frustrierter und verzweifelter. Dieser Druck in mir sollte endlich verschwinden. Doch je länger meine Fäuste auf das Leder trafen, desto schlimmer schien es zu werden.

Es fühlte sich an, wie ein unglaublich starker bewegungsdrang. Wie ein jucken in all meinen Nerven, das einfach nicht aufhören wollte. Überall in mir dieses kribbeln, das mich in den Wahnsinn trieb. Und das nicht nur wörtlich.

Das was ich tat konnte man nicht mehr wirklich als Boxen bezeichnen. Ich trat und schlug nur noch wild um mich.

Ich hatte keine Ahnung wie lange ich da stand und das tat, aber irgendwann gab mein kreislaufsystem nach.

Schweiß rann mir in die Augen und ich merkte gar nicht mehr, wie ich ohnmächtig wurde.



"Valle! Valerie!!"

Mein Herz raste. Ich Rang nach Luft um mein Blut mit Sauerstoff zu versorgen. Dann blinzelte ich gegen das Licht, das so hell war, daß es unnormal wirkte.

"Valerie, um Gottes Willen du kannst mi doch ned so eine schreckn einjachen! Was hast du denn bitte jemacht?!"

Was? Was hatte ich denn getan? Was tat Kai hier? Moment, was war passiert?

Oh.

"Valerie?"

"J-ja?"

"Was is los mit dir?" Kai, der neben mir kniete und mich besorgt anguckte machte einen erschrockenen Eindruck.

War ich wirklich ohnmächtig? Wie lächerlich.

Verächtlich verzog ich das Gesicht. Warum war ich so verdammt schwach. Ich sollte wirklich mehr Sport machen.

"Valerie??"

"Ja?"

"Verstehst du mir? Ich hab dir was jefragt."

"Was denn?"

"Kindchen, du bist ja völlig durchn Wind. Jetzt setz dir doch erstmal richtig hinne."

Er packte mich mit seinen kräftigen Armen an den Schultern und brachte mich in eine aufrechte Position.

Ich schaute auf meine Hände, die so weh taten das sie jemand angezündet haben könnte.

Die blutete an den Knöcheln. Die Haut war rot und teilweise aufgeplatzt.

Wahrscheinlich hätte ich doch Handschuhe nehmen sollen.

"Ach Gottchen, Valle, was haste bloß jemacht?"

Kai nahm meine Hände in seine und begutachtet sie sorgfältig.

"Na des könn wa ned so lassen, weißt was? Ich hol dir n Wasser und du erklärst mir denne was los is."

Und schon war er weg.

Immernoch konnte ich meinen Blick nicht von meinen Händen lassen.

War ich wirklich so ausgerastet? Ich musste Kai und den Kindern bestimmt Angst gemacht haben.

Wo waren die Kinder überhaupt?

Ich sah mich um. Keine zu sehen, wann waren sie gegangen? Warum hatte ich das nicht mitbekommen? Wie lange waren sie schon weg?

"Hier isses"

Ich zuckte zusammen als Kais Stimme wieder direkt neben mir war. Er sah blass aus. Warum? Hatte ich ihm wirklich so einen Schrecken eingejagt?

Und warum hatte er dieses tape Zeug dabei?

Und warum bitte Feuchttücher?!

"Kick ne so, des is für deine Hände"

Achso. Natürlich.

"Hier, trinken" Hielt er mir eine Flasche sprudelwasser hin.

Wie aufgefordert trank ich ein paar Schluck. Noch hatte ich keine Ahnung das ich das bereuen werde.

"Und jetzt gib mal deine Hände her." wieder tat ich was er sagte.

Ich zischte als er mit den nassen tüchern die aufgeplatzt Haut reinigt und beruhigte. Es brannte sowieso schon, aber der Stoff war nicht wirklich angenehmer.

Er war wirklich fürsorglich und vorsichtig. Irgendwie fühlte ich mich nun besser. Zumindest solange, bis ich wieder das Gesicht verzog, "Au-" sagte und mich dann vorüber und spuckte das sprudelwasser aus, das ich eben getrunken habe. Kurz wurde mir schwindelig.

So überraschend die magenlentleerung auch kam, irgendwie hatte ich es geschafft, weder mich, noch Kai zu treffen.

Dieser seufzte gerade und betrachtete die Pfütze.

"Sprudelwasser war wohl n Fehler"

Ach was!

"Das weiß doch jeder!" Beschwerte ich mich und sah ihn vorwurfsvoll an.

"Wenn du's weißt, warum hasts dann jetrunken?"

"Weil ich noch nicht wieder ganz bei mir war!"

"Jetzt offenbar schon, schön das es dir jetz besser geht!"

"Ja!"

Angepisst wandte er sich wieder meiner Hand zu. Nun war er nicht mehr so vorsichtig. Ich zuckte zusammen als er auf die Wunden drückte.

Ich ebenfalls nicht bester Laune schaute ihm mit finsterer. Miene dabei zu. Doch dann tat es mir leid.

Ich be ähm mich wie der letzte arsch, das war ihm gegenüber nicht fair.

"Tut mir leid" Murmelte ich leise.

Er zwang sich zu einem Lächeln.

"Mir auch. Tut mir leid, ich hätte wissen müssen dass Sprudelwasser keine gute Idee ist."

Ich wollte nicken, konnte mich aber stoppen. Das war bestimmt keine gute Idee.

Eine Weile saßen wir schweigend da. Irgendwie war ich wieder geknickt. Und total fertig.

"Trink noch was" Meinte Kai, der gerade damit begann meine Hände mit den schützenden Mullbinden zu umwickeln.

Ich hatte keine Ahnung wozu genau das gut sein sollte, hielt ihn aber nicht davon ab. Solange meine Mutter nicht fragte würden sie mich nicht stören.

"Tut es sehr weh?" Fragte Kai mich ernst.

"Nein, es tut eigentlich kaum weh." Log ich und stand auf, als er endlich fertig war.

Unentschlossen sah ich zu meinem rucksack. Kai rang sich die Hände, die er kurz darauf in die Seiten stemmte.

"Willste mir erzählen was da eben los war?"

Die Frage hatte ich nicht erwartet. Eher sowas wie eine Ermahnung. 'mach sowas ja ned nochma!' Doch ich hätte nicht gedacht, dass er fragen würde, warum ich so aufgebracht war. Mir wurde in meinem Umfeld gezeigt das man seine Probleme für sich behielt. Besonders wenn man seinen Gegenüber nicht kannte. Man redete einfach nicht über seine Probleme. Nicht in meiner Welt.

"Passt schon" Murmelte ich, wusste ja selbst nicht, was los war. Wie sollte ich ihm erklären das ich grundlos so launisch agierte.

Es kam mir unglaublich blöd vor die ganze zeit nur wegen der selben sache wütend zu sein, aber es war so. Ich brauchte wahrscheinlich Zeit um mich einzugewöhnen. Auch wenn ich das gar nicht wollte.

Ich hätte es nicht zugegeben, doch mir fiel es ziemlich schwer anschluss zu finden. Zuhause hatte ich Freunde. Oder zumindest das was man Freundschaft nennen konnte. Menschen mit denen ich Spaß haben konnte, mich betrinken, high sein, die genauso dumm drauf waren wie ich.

Ich vermisste diese sorglosen Stunden in denen der Alkohol mein Gehirn besetzt hatte, wie Napoleon 1806 Preußen.







Pov "Finnick"

Ich saß in meinem Zimmer, als ich von unten einen Schrei hörte.

Schnell sprang ich auf und rannte dir Treppe nach unten. Dort fand ich meine Mutter auf dem Boden sitzend. Sie umklammert ihre Hand, als würde ihr Leben davon abhängen.

Kurz musterte ich die Küche.

Offenbar hatte sie vergeblich versucht etwas zu kochen.

Überall waren fettsprizzer an der Wand. Offenbar hatte sie auch was abbekommen.

Die Frage was passiert war konnte ich mir also sparen.

"Ist es sehr schlimm?" Wollte ich wissen. Doch eigentlich war es mir egal.

Sie schüttelte den Kopf. "Geht schon"

Meine Mutter war nicht dumm, sie wusste ich wollte ihr nicht helfen. Wir beide wussten das sie Log.

Kurz hadert ich mit mir, doch ich konnte sie einfach nicht so sitzen lassen.

"Warte kurz" Brummte Ich und verließ die Küche wieder um aus dem Bad Sachen zu holen.







"Jules..  es-"

"Nein!" Unterbrach ich sie. Ich wusste was sie sagen wollte. Doch ich wollte es nicht hören.

Ich hasste sie. Das wusste sie. Daran würde eine Entschuldigung nichts ändern. Dafür war es zu spät.

Sie konnte nichts tun um es besser zu machen.

"Bitte hör mir doch zu, lass es mich erklären!"

"Nein!" wütend stand ich auf und starrte sie so hasserfüllt an, wie ich konnte.

Sie schien erschrocken.

Zu gerne hätte ich meine ganze Moral über Bord geworfen und wäre gewalttätig geworden.

Ich brauchte dringend Ablenkung.

Irgendwas was mich davon abhielt einen Fehler zu begehen.

Glücklicherweise wusste ich wer mir helfen konnte.

Tommy. Tommy war immer so seelenruhig, dass er einen sofort auf den Boden brachte.

Innerhalb von zehn Sekunden stand ich vor seiner Tür und Klopfte an.

Es kam keine Antwort.

Wie immer beunruhigt mich das, doch ich blieb ruhig.

Er wird nicht tot sein.

Ganz langsam öffnete ich die Tür.

Sobald ich ihn sehen konnte hielt ich inne und starrte ihn an.

So lange, bis ich mir sicher war, daß sein Brustkorb sich bewegte.

Gleichmäßig, in einem normalen Tempo.

Er schien zu schlafen.

Dann sollte ich ihn in Ruhe lassen.

Plötzlich hörte ich hinter mir jemanden die Treppe hochkommen.

Schnell schloss ich die Tür und drehte mich zu meiner Mutter um.

"Wie geht's ihm?" Fragte sie kleinlaut.

Ich schnaubte. "Das soll wohl nen Witz sein. Nun, er ist nicht sonderlich lustig."

Sie seufzte. "Jules, ich bin immernoch seine Mutter" Behauptete sie. Immernoch stellte ich mir vor, wie ich ihr den Hals umdrehte.

"Mag sein, daß er dir das verzeiht, aber ich nicht. Du hast nicht das Recht dich als unsere Mutter zu bezeichnen, nachdem was du getan hast." Presste ich zwischen meinen Lippen hervor.

Meine Fingernägel bohrten sich in meine Handfläche. Es tat weh, aber noch lange nicht genug.

"Aber ich liebe ihn! Genau wie du!"

Etwas baff starrte ich sie an. Fassungslos schnaubte ich. Das ich nicht lachte!

"Ach ja? Man sieht ja wie sehr du ihn liebst! Zum Tode verurteilt hast du ihn! Er wird sterben und das nur wegen dir! Ich werde meinen Bruder verlieren, nur wegen dir!"

Ich musste hier weg.

Ich durfte ihr keine Chance mehr geben mit mir darüber zu reden. Ich wollte nicht darüber reden. Ich musste weg.

Aber zu wem.

Ablenkung.

Wo bekam ich am besten Ablenkung?

Meine Freunde sollten nichts wissen, zu wem also dann?

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