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Verfolgt

Die Polis

Die Sonne ging allmählich unter und warf ihr warmes Licht auf das große Haus, das einen langen Schatten auf das Gras des Vorgartens warf. Es war ein großes Gebäude, mit mehreren Fensterreihen und sogar einer kleinen Veranda, die über eine breite, in hellem weiß gestrichene Treppe in einen kleinen Vorgarten führte, der mit Blumen und einigen kleinen Büschen bepflanzt war und durch den ein schmaler Weg sich auf ein schmiedeeisernes Törchen zu wand. Auf der Veranda stand ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen und einem Blumenstrauß. Es waren leise Vogelstimmen zu hören und auch wenn weit und breit keine Vögel zu sehen waren, die Stimmen also aus Lautsprechern kommen mussten, erschuf dies den Eindruck eines Hauses auf dem Land und nicht in einer Stadt, die noch dazu mitten in einer Wüste lag. Die untergehende Sonne tauchte das Bild wie zur Vervollständigung in ihr warmes Licht. Ihr Spiegelbild wurde von den Fenstern reflektiert.

Die ganze Szenerie hätte friedlich und einladend wirken können, wären da nicht die fünf verhüllten Gestalten, die trotz der angenehm milden Temperaturen Handschuhe und große Kapuzen trugen. Alle waren ungewöhnlich groß und bullig, keiner von ihnen war kleiner als zwei Meter.

Von dem Haus ging keine offensichtliche Gefahr aus, offenbar hatten die Gestalten lediglich die Aufgabe, es zu bewachen. Denn dass sie nicht einfach so dort standen, wurde, wenn nicht durch ihre Erscheinung, durch ihre Pistolen, die sie auffällig trugen, bezeugt.

Trotzdem schienen sie diese gar nicht oder selten einsetzen zu müssen, denn sie standen alle teilnahmslos da, mit krummen Rücken und obwohl man ihre Gesichter nicht erkennen konnte, war es offensichtlich, dass sie sich unglaublich langweilten und nichts zu tun hatten. Im Laufe der Zeit, die sie untätig dastehen mussten, hatte ihre Aufmerksamkeit nachgelassen. So kam es, dass keiner von ihnen die schmale Gestalt bemerkte, die sich langsam dem Haus näherte, wobei sie die langen Schatten als Deckung nutzte. Sie trug einen leeren Rucksack auf dem Rücken.

Nicht einmal zehn Sekunden, nachdem sie die schützenden Zweige eines der Büsche, die den Garten eingrenzten, verlassen hatte, verschwand sie durch ein leichtsinnig geöffnetes Fenster.

Die vorherige Atmosphäre von Stille und Gemächlichkeit senkte sich wieder über den Garten. Die bewaffneten Gestalten bewegten sich nicht, man hätte meinen können, es wären Statuen, wenn nicht manchmal eines ihrer Gewänder durch einen Windhauch geraschelt hätte.

So vergingen mehrere Minuten, in denen nur das künstliche Vogelgezwitscher zu hören war. Dann drang aus dem Haus plötzlich das Geräusch von zerbrechendem Glas, unangenehm laut durchschnitt es die friedliche Stille. Einen Herzschlag lang verstummten die Vogelstimmen, dann zwitscherten sie munter weiter.

Die verhüllten Gestalten jedoch waren nun aus ihrer Erstarrung erwacht. Sie waren zusammen gefahren, hatten ihre gelangweilte Haltung aufgegeben und in derselben Bewegung ihre Waffen gezogen und entsichert. Ausnahmslos alle waren nun auf den Ausgang des Hauses gerichtet. Einige weitere spannungsgeladene Sekunden geschah nichts, dann wurde die Tür mit einem lauten Knall schwungvoll geöffnet. Ein dünnes Mädchen stand im Türrahmen. Der Rucksack auf ihrem Rücken war nun prall gefüllt, ihre langen dunkelbraunen Haare hingen ihr wirr ins Gesicht. Für den Bruchteil einer Sekunde stand sie erstarrt auf der Veranda, während ihre blaugrauen Augen die Gestalten wahrnahmen.

Dann rannte sie los. Über den Rasen und hinaus durch das schmiedeeiserne Törchen. Einen kurzen Moment lang standen die vermummten Gestalten unschlüssig vor der Veranda, bis drei von ihnen zur Verfolgung des Mädchens ansetzten, während die anderen zwei bei dem Haus blieben. Kurz danach fielen die ersten Schüsse. Die Jagd war eröffnet.

·         

Jana rannte um ihr Leben. Der Wind wehte um ihr Gesicht und ließ ihr die dunklen Haare ins Gesicht fliegen, als wäre er persönlich daran interessiert, ihr die Sicht zu versperren. Ihre Füße hämmerten auf den Asphalt, und doch waren sie zu langsam, viel zu langsam. Jeder Atemzug schmerzte in Janas Brust, als würde ihr jemand ein glühendes Messer zwischen die Rippen rammen. Der prall gefüllte Rucksack hüpfte auf ihrem Rücken im Takt ihrer Schritte unangenehm auf und ab und schien mit jedem zurück gelegten Meter zehn Kilo schwerer zu werden. Mehr als einmal war sie versucht, ihn einfach fallen zu lassen, doch sie wusste, dass er ihre Überlebensgarantie war, sollte sie aus dieser Situation lebend heraus kommen.

Die Schüsse der Polis zerfetzten die Luft um sie herum und hallten ihr in den Ohren. Verzweifelt wischte sich Jana die dunklen Haare aus der Stirn und konzentrierte sich darauf, nicht zu stürzen. Ein Sturz kam einem Selbstmord gleich. Ein Schweißtropfen lief ihr in das rechte Auge und ließ ihre Sicht verschwimmen. Jana strauchelte. Verzweifelt darum bemüht, ihr Gleichgewicht nicht vollends zu verlieren, stolperte sie weiter, während weitere Schüsse fielen, die sie jedoch wie durch ein Wunder alle verfehlten.

Nach einigen schrecklichen Sekunden hatte sie ihr Gleichgewicht wieder gefunden und rannte mit neuem Tempo weiter. Je eher sie am Keller ankam, desto besser. Nicht, dass daran je ein Zweifel bestanden hatte.

Endlose Häuserreihen flogen förmlich an Jana vorbei, Schaufenster, die die neueste Mode anpriesen, Lebensmittelgeschäfte, die scheinbar alle geschlossen hatten und natürlich Wohnhäuser. Nirgendwo regte sich etwas. Natürlich. Immer, wenn die Parasiten die typischen Geräusche einer Verfolgung hörten, schlossen sie ihre Läden. Die Vorstellung, dass jemand Jana zur Hilfe kommen könnte, war absurd, geradezu lachhaft.

Schließlich erreichte sie keuchend ihre Zielstraße, eine kleine Seitenstraße, in der nur Wohnhäuser standen. Größtenteils leer stehende Wohnhäuser. Jana war am Ende ihrer Kräfte. Sie war schweißüberströmt und ihr Brustkorb fühlte sich an, als würde er von innen zerreißen. Auch wenn Fluchten solcher Art keine Seltenheit für sie waren, so war sie es doch nicht gewohnt, mehrere Kilometer so schnell sie konnte, zu sprinten.

Funken sprühend schlug eine Kugel in das Mauerwerk neben ihr ein.

‚Komm schon’, trieb sie sich selber in Gedanken an. ‚Noch hundert Meter, dann hast du es geschafft. Jetzt gib nicht auf.’

Sie zapfte ihre letzten Kraftreserven an und startete den Endspurt. In der kurzen Atempause, die sie sich gegönnt hatte, als sie um die Ecke gebogen war, hatten die Polis gefährlich aufgeholt. Auch wenn sie das Gefühl hatte, mindestens fünf Tonnen zu wiegen, rannte Jana noch einmal so schnell sie konnte, bis sie endlich den Eingang zu dem Keller erreichte, in dem sie mit ihrem Freund Jasper lebte. Oder besser gesagt hauste. Es war nichts weiter als ein schmales Fenster zwischen der Hauswand und dem Bürgersteig, gerade breit genug, um sie durchzulassen.

Zu ihrem Glück hatte Jasper das Fenster offen stehen lassen und Jana musste nicht erst klopfen. Sie ließ sich vor Erschöpfung zitternd auf die Knie nieder und quetschte zuerst den Rucksack durch den schmalen Spalt. Weitere Schüsse zerfetzen die Luft.  Heftig biss Jana die Zähne zusammen, als eine Kugel Funken sprühend nur wenige Zentimeter von ihrer Hand entfernt in den Boden einschlug. Sie würde sich nicht jetzt noch erschießen lassen, nicht auf dem letzten Meter. So schnell ihr erschöpfter Zustand es zuließ, streckte sie die Beine durch den Spalt. Dann beging sie den Fehler, zurück zu sehen.

Die Polis waren bis auf wenige Meter heran gekommen, die Läufe ihrer Pistolen wiesen allesamt auf Jana, die wie erstarrt sitzen blieb und dem nahenden Unheil entgegen blickte wie ein Kaninchen der Schlange. Ihre Muskeln schienen gelähmt, sie war einfach nicht fähig, die letzten fünfzig Zentimeter nach vorne zu rutschen, die sie in Sicherheit gebracht hätten.

Ein weiterer Schuss dröhnte, so laut, dass er Janas Trommelfelle zu zerfetzen drohte.

Zuerst spürte sie, dass ihr linker Arm, den sie Halt suchend auf dem Asphalt abgestützt hatte, von einer unsichtbaren Macht nach vorne gerissen wurde, wodurch sie das Gleichgewicht verlor und unsanft mit dem Rücken auf den harten Boden fiel. Dann erst meldete ihr Gehirn ihr einen stechenden Schmerz im Oberarm und dass sich an ihren Arm eine schleichende Wärme ausbreitete. Und zwar von außen.

Jana konnte nichts tun, ihre Muskeln waren noch immer wie gelähmt, Hilflos lag sie auf dem Rücken und blickte den Polis entgegen, die nun auf ihren Kopf zielten. Diesesmal würden sie treffen, egal, was für schlechte Schützen sie sonst waren.

Panik ergriff Jana. Innerlich schrie sie ihre Muskeln an, etwas zu tun, doch sie reagierten nicht. Sie konnte nur dem nahenden Tod in die Augen sehen. Nicht in die Augen, um genau zu sein. In die Kapuze. ‚Das kann es noch nicht sein.’, schoss es ihr durch den Kopf. ‚Das ist es nicht, wie ich sterben werde. Nicht hilflos auf dem Boden.’

In diesem Moment spürte sie, wie sie sich bewegte. Verwirrt blickte Jana um sich. Dann bemerkte sie, dass sie an ihren Fußgelenken nach unten gezogen wurde. Plötzlich kam wieder Leben in sie. Ihre Muskeln gehorchten ihr wieder und sie schob sich immer weiter auf den rettenden Spalt zu. Schließlich spürte sie den Boden unter sich weg gleiten und verschwinden. In einer Wolke aus Staub und Schmutz fiel Jana in einen kleinen, dreckigen Kellerraum. Über ihr schlug eine Kugel in die Hauswand ein. 

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