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Schlaf

„Was ist los mit dir?“, fauchte Jana Jasper unwirsch an, kaum dass die Tür hinter Maya ins Schloss gefallen war. „Wir haben gerade einen Aufenthaltsort für die Nacht gefunden, noch dazu bei jemandem, dem wir vertrauen können, weil er jemand von uns ist, und du ziehst ein Gesicht, als wären wir in einem Rattenloch untergekommen!“

„Seit wann bist du so vertrauensselig?“, fragte Jasper im gleichen Tonfall zurück. „Was ist das für ein Haus? Wie kommt es, dass sie hier noch nie entdeckt wurde? Irgendjemand muss doch einen Anspruch darauf erheben. Der Präsident lässt doch nichts von seinem Territorium ungenutzt, das weißt du genau so gut wie ich!“

Unsicher geworden biss sich Jana auf die Unterlippe. „Es gibt eine ganze Reihe unbewohnter Gegenden hier in der Stadt. Über unserem alten Versteck hat auch niemand gewohnt.“

„Das war viel weiter außerhalb als hier. Außerdem sind da öfters mal Leute vorbei gekommen, irgendeine Bedeutung wird es haben. Außerdem...“

Er wurde mitten im Satz unterbrochen, als sich die kleine Tür zu dem Nebenraum oder was auch immer es sein mochte, wieder öffnete und Maya heraus kam, zwei ziemlich angeschlagene Tassen tragend.

Das erste Mal wirkte ihr Lächeln echt, als sie die Tassen vor Jana und Jasper abstellte. Sie waren mit klarem Wasser gefüllt. „Trinkt ruhig. Ihr seht ziemlich fertig aus.“

Dankbar ergriff Jana die Tasse und stürzte den Inhalt in einem Zug herunter, die Tatsache ignorierend, dass die Flüssigkeit ihr auch über das Kinn lief und tropfte. Zu ausgedörrt war sie, um noch auf ihre Manieren zu achten. Der Blick, den Jasper ihr zuwarf, wirkte beinahe angewidert. Er griff nur zögerlich nach seinem Getränk und trank es langsamer aus als Jana.

Nun, als sie zur Ruhe kam, bekam Jana die Auswirkungen des anstrengenden Tages deutlich zu spüren. Ihre Augen waren schwer und mehrfach musste sie ein herzhaftes Gähnen unterdrücken. Sie hing mehr in ihrem Stuhl als dass sie wirklich noch saß. Träge wandte sie den Blick zu dem Fenster an der Seite, durch das man einen kleinen Garten sehen konnte. Noch nie hatte Jana in der Stadt einen Garten an der Straße gesehen, alle befanden sich an der Rückseite von den Häusern und wurden auf der anderen Seite wieder so von einer neuen Häuserreihe eingegrenzt, dass sie von der Straße aus nicht sichtbar waren. In diesem hier wuchsen kleine Blumen, die sie in der Dunkelheit nicht mehr richtig erkennen konnte, in sorgsam angelegten Reihen, der Rasen erschien gepflegt und saftig.

Erneut musste Jana gähnen. Ein Blick zu Jasper zeigte ihr, dass es ihm ganz genau so erging wie ihr. Beide brauchten dringend eine Weile Schlaf.

Maya, die in einem Stuhl ihnen gegenüber Platz genommen hatte, schien ihre Müdigkeit zu bemerken und ein mitleidiges Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Ihr seht furchtbar aus“, meinte sie. „Kommt mit, ich habe noch ein Zimmer frei, da könnt ihr euch ausruhen.“

Leicht taumelnd standen Jasper und Jana auf und folgten ihrer freundlichen Gastgeberin durch dieselbe schmale Tür, durch die Maya zuvor verschwunden war und kamen in einen neuen Flur, von dem zwei Türen abgingen. An seinem Ende meinte Jana so etwas wie eine Treppe zu erkennen, aber entweder war es zu dunkel oder ihre Augen zu müde, als dass sie noch etwas hätte erkennen können.

Maya öffnete die Tür zu ihrer Linken und winkte die beiden herein. Auf dem Boden lagen zwei dünne Matratzen mit jeweils einer zerlöcherten Filzdecke darauf.

„Es ist hier nicht sehr angenehm...“, versuchte Maya in einem beinahe verteidigenden Tonfall, das eher unfreundliche Ambiente des Zimmers zu entschuldigen. Jana machte sich nicht einmal mehr die Mühe, ihr einen ironischen Seitenblick zuzuwerfen. Sie musste scherzen.

„Hoffen wir mal, dass wir darauf schlafen können“, murmelte sie, bereits sehnsüchtig die Matratzen betrachtend.

Maya lächelte wieder. „Dann sehen wir uns morgen früh... Gute Nacht.“

Sie schloss die Tür hinter Jasper und Jana. Völlig ausgelaugt ließen sie sich auf die Matratzen fallen. Jana hatte sich noch nicht einmal mit der Decke zu gedeckt, da war sie schon eingeschlafen.    

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Leise zog Maya die Tür hinter sich ins Schloss. Draußen lehnte sie sich an die Wand und hielt ihre erhitzte Stirn gegen die angenehm kühle Mauer. In ihrem Kopf rasten die Gedanken wie in einer Achterbahn durcheinander. Was hatte sie sich da nur eingebrockt. Gedankenverloren strich sie sich durch die langen, verfilzten Haare und fluchte unterdrückt, als ihre Finger in einem Knoten hängen blieben.

Vorsichtig drehte sie den Schlüssel im Schloss der schmalen Tür herum, hinter der die beiden natürlichen Kinder schliefen. Sollte das Schlafmittel, das in ihrem Wasser gewesen war, verfrüht nachlassen, würde ihnen das zumindest ein Hindernis sein. Blieb die Frage, was sie nun tun sollte. Ohne es wirklich zu realisieren, stieg Maya die Treppe im hinteren Bereich des Flurs zu ihrem eigentlichen Wohnraum hinauf. Es war ihre Pflicht, den Präsidenten zu alarmieren. Es wäre ihre Pflicht.

‚In drei Teufels Namen, du hast zwei natürlichen Kindern Unterschlupf gewährt’, verfluchte Maya sich innerlich. ‚Was hast du dir nur dabei gedacht? Sie werden dir nicht weiter helfen. Sie sind deine Feinde.’

Der obere Bereich des Hauses teilte sich in mehrere Bereiche auf. Wenn man die Treppe hinauf kam, stand man in einer Art Vorhalle, die mit Teppich ausgelegt und mit einigen schmalen Sofas, zwei kleinen Schränken und einer  Kommode ausgestattet war. An der Wand hing eine altmodische Uhr, in ihrem Kasten schwang unermüdlich ein goldenes Pendel hin und her. Das leise Ticken der großen schwarzen Zeiger war das einzige Geräusch in der Halle.

Von dieser  führten mehrere Türen in angrenzende Räume, die kreisförmig um die Halle angeordnet waren: Ein Bad, ein geräumiges Schlafzimmer, eine große Küche und ein Wohnzimmer ausgestattet mit einer kleinen Bibliothek, einem großen Fernseher und einer großen, weichen Couch. Kaum, dass Maya einen Fuß auf den Teppichboden gesetzt hatte, hörte sie ein leises, elektronisches Schnurren und ihr mannsgroßer Hausroboter kam auf sie zu. Fast jeder Haushalt besaß mittlerweile einen solchen Gehilfen. Er nahm lästige Hausarbeiten ab und war eine Art Diener für den jeweiligen Menschen, dem er zugeteilt worden war. Maya hatte einmal gehört, dass die meisten ihren Robotern Namen gaben, doch das verbot sie sich. Sie wollte keine persönliche Bindung zu einer Maschine aufbauen.

Sie bedachte den großen weißen Roboter mit einem herablassenden Blick. „Was kann ich für dich tun?“, fragte der in diesem Moment.

Maya verdrehte die Augen und hätte ihm am liebsten ein hartes: „Dich verziehen!“ an den Kopf geknallt, doch sie verbiss es sich im letzten Moment.

„Ich brauche dringend eine neue Frisur. Diese Flusen gehen mir höllisch auf die Nerven. Hilf mir, sie zu entwirren.“ Noch immer kam sie sich entsetzlich albern vor, mit einer Maschine zu sprechen.

Noch immer in Gedanken verloren ging sie gefolgt von ihrem Roboter in ihr Bad und lief sich auf dem einzigen Stuhl in dem Raum nieder. Er stand vor einem riesigen Spiegel, der in einen hölzernen Rahmen gefasst fast die gesamte Längsseite des Raumes einnahm. Davor stapelten sich Schminkartikel und Pflegemittel. Lustlos griff Maya nach einer großen runden Bürste und drückte sie ihrem Roboter in die geöffnete Hand. Während die Maschine begann, ihre langen blonden Haare zu entwirren, gab sich Maya wieder der Frage hin, wie es nun weiter gehen sollte. Natürlich konnten die beiden nicht in ihrem Haus bleiben. Was das Gesetz betraf, gab es eigentlich keinen Grund, zu zögern.

Der Präsident hatte für einen solchen Fall klare Anweisungen gegeben. „Nehmt sie bei euch auf. Lullt sie ein. Und wenn sie euch vertrauen, lasst die Falle zuschnappen.“ Diesen Teil hatte Maya strikt verfolgt. Sie hatte ihre untere Etage extra zu diesem Zweck hergerichtet, sich die Haare wachsen lassen und sie längere Zeit nicht mehr gekämmt, seit sie erfahren hatte, dass wieder mehr natürliche Kinder auf der Straße unterwegs waren.

Was ihr nun Kopfzerbrechen bereitete, war der nächste teil. „Danach ruft ihr die Polis. Sie werden die natürlichen Kinder übernehmen und in die Obhut des Imperias übergeben.“

Die Bürste blieb in einem besonders großen Knoten hängen. Überrascht zog Maya die Luft zwischen den Zähnen ein. „Entschuldigung.“, sagte der Roboter. Maya ging nicht darauf ein.

Konnte sie es wirklich mit ihrem Gewissen vereinigen, zwei Jugendliche, die kaum jünger waren als sie selber, dem sicheren Tod im Imperias auszuliefern? Durchdringend blickte sie ihrem Spiegelbild ins Gesicht, auf der Suche nach einer Antwort in den eigenen Augen.

Mittlerweile waren ihre Haare entwirrt und fielen ihr wieder glatt und glänzend über die Schultern, so, wie Maya es eigentlich von sich gewöhnt war. Nun sah sie fast wieder aus wie sie selbst. Wie ein ganz normaler Mensch. Dieser gewohnte Anblick gab den Ausschlag.

„Ruf die Polis“, befahl sie dem Roboter, der abwartend neben ihr stand. „Ruf sie und sag ihnen... sag ihnen, dass ich jemanden von ihren Feinden in meiner Wohnung habe.“

Die Maschine nickte ergeben und verließ den Raum.

Zwei Sekunden später war sie sich nicht mehr sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Müde stützte sie die Ellenbogen auf den hölzernen Schminktisch vor ihr und vergrub das Gesicht in den Handflächen. Eiserne Entschlossenheit durchflutete sie. ‚Das ist das letzte Mal’, schwor sie sich. ‚Es wird Zeit, dass der Präsident erkennt, wer ich wirklich bin.’ 

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