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Pfirsiche

Das erste, was Jana am Morgen wahrnahm, war ein schmerzhaftes Hämmern und Klopfen in ihrem Arm. Seufzend schloss sie die Augen wieder. Es war bestimmt noch viel zu früh, um aufzustehen. Träge drehte sie sich auf die andere Seite- und fiel mit einem dumpfen Knall von dem schmalen Sofa herunter. Mit einem Schlag war Jana hellwach. Schallendes Lachen erfüllte den Kellerraum. Noch immer auf dem Rücken liegend warf Jana Jasper einen wütenden Blick zu. Ihr Komplize lachte jedoch nur noch heftiger. „Lach mich nicht aus!“, warf sie ihm vor, konnte sich ein leichtes Grinsen aber selbst nicht mehr verkneifen.

„Würde ich mir niemals erlauben.“, gab Jasper ungerührt zurück.

Jana ließ den Blick durch den Raum schweifen, auf der Suche nach irgendetwas, mit dem sie ihn bewerfen konnte. Doch in diesem Moment fuhr erneut ein heftiger Schmerz durch ihren Arm und ihr verging das Lachen.

Jasper hörte ebenfalls auf, zu lachen und runzelte besorgt die Stirn. „Was macht dein Arm?“

Jana verzog das Gesicht und antwortete tonlos: „Ich glaube, du hast es mit deinem Splitterentfernen nur schlimmer gemacht.“

Jasper verzog bedauernd das Gesicht und gab dann sarkastisch zurück: „Wir sollten es positiv sehen, solange er noch weh tut, ist noch Leben in ihm.“ 

Jana stöhnte, rappelte sich mühsam auf und ließ sich auf das unter ihrem Gewicht ächzende Sofa fallen. „Charmant, Jasper. Genau das wollte ich jetzt hören.“

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Jaspers Lippen, doch bevor er antworten konnte, drangen von außen Stimmen herein. Beide erstarrten, als wären sie in Stein verwandelt worden. Eine Weile herrschte Stille, dann drangen wieder Fetzen einer Unterhaltung zu ihnen herein, die jedoch weder Jana noch Jasper verstehen konnten. Jana spürte, wie sich jeder einzelne Muskel in ihrem Körper verkrampfte. Ihre Hände ballten sich ohne ihr Zutun zu Fäusten und sie biss die Zähne zusammen. Jasper hatte sich währenddessen an das Fenster heran geschlichen und lauschte aufmerksam. Nach einigen Momenten wurde er blass und fuhr von dem Fenster zurück, als hätte es ihm einen elektrischen Schlag verpasst.

Jana schluckte einmal hart. Ihr Freund war schwer zu erschrecken, es musste etwas Ernstes sein, wenn es ihn dazu brachte, seinen Posten aufzugeben.

„Was ist los?“, fragte sie.

Jaspers Augen glänzten, Angst lag darin. „Der Präsident...“ Ihm brach die Stimme weg. Er räusperte sich einmal kräftig und setzte dann von neuem an. „Der Präsident ist da.“ Nach einigen Sekunden fügte er hinzu: „Zusammen mit einigen Polis. Wahrscheinlich die, die dich gestern hierher gejagt haben.“

Jana zog die Knie an, schlang ihre Arme darum und stützte das Kinn darauf. Ihre Eingeweide schienen einzufrieren. Krampfhaft biss sie sich auf die Lippe, bis sie Blut schmeckte. Schließlich sagte sie heiser: „Na, ich würde mal sagen, das ist nicht gut.“

Jasper stöhnte und ließ sich neben sie auf das Sofa fallen, das quietschend protestierte, was er aber ignorierte. „Du hast es auf den Punkt gebracht.“

Auch wenn er es nicht laut aussprach, wusste Jana, was er dachte. Daran war ganz allein ihr Leichtsinn Schuld. Wäre sie am vorherigen Abend nicht so übermütig gewesen und in das Haus eingedrungen, hätten sie die Polis nicht entdeckt und sie auch nicht verfolgt. Sie wäre unverletzt und ihr Versteck nicht entdeckt. Und auch der Präsident, vor allem der Präsident, wüsste nichts von ihrer Existenz. Das waren ein paar Dosensuppen nicht wert, und das wusste Jana.

Es war kein Laut zu hören, die Stimmen vor ihrem Keller waren verstummt. Jana rührte sich nicht, und auch Jasper saß da wie eine Statue. Während die Zweit verstrich, schweiften ihre Gedanken ab, sie erinnerte sich an andere Zeiten, an Zeiten, bevor sie sich verstecken musste, bevor sie sich mit Jasper angefreundet hatte und diese Freundschaft zu bedingungslosem Vertrauen ausgewachsen war. Betrübt und ein wenig geschockt realisierte Jana, dass diese Zeiten in ihrer Erinnerung unscharf und verschwommen wirkten, als wären sie aus dem Leben eines anderen Menschen.
Zwar hatte der Präsident das Gesetz erst vor gut drei Jahren verabschiedet, aber Jana hatte schon vorher auf der Straße gelebt, seit... An dieser Stelle blockte sie ihre Gedanken ab. Sie wollte nicht weiter denken, wollte nicht, dass diese Erinnerung in ihrem Kopf Gestalt annahm. ‚Damals war meine Existenz wenigstens noch nicht illegal’, dachte sie bitter. In gewisser Weise war es damals sogar einfacher als jetzt, obwohl sie da noch alleine gewesen war.

Irgendwann stand Jasper auf, ging zu dem ehemaligen Kühlschrank und holte zwei Dosen Pfirsiche heraus. Eine davon warf er Jana zu, die sie reflexartig auffing. Erst da bemerkte sie den nagenden Hunger in ihrem Bauch. Zwar war sie an knappe Rationen gewöhnt, aber nun hatte sie seit über fünfzehn Stunden nichts mehr zu sich genommen und das machte sich bemerkbar. Langsam öffnete sie die Dose und fischte die erste Pfirsichhälfte heraus.

„Irgendeine Idee, wie wir hier rauskommen sollen?“, unterbrach Jasper schließlich das Schweigen und Janas Gedanken.

Es dauerte eine Weile, bis seine Worte zu ihr durch drangen und auch dann verstand sie sie nicht. Sie nahm sich Zeit, sich einen Pfirsich in den Mund zu schieben, bevor sie antwortete: „Rauskommen?“ Verwirrt blickte sie ihn an.

Jasper schnaubte verächtlich und drehte sich vollends zu ihr herum. Das Sofa ächzte abermals, doch er schenkte dem keine Beachtung. „Tut mir leid, aber ich wusste noch gar nicht, dass du hier drin bleiben wolltest, bis der Präsident uns das Dach über dem Kopf weg sprengt.“

Jana verzog die Lippen. Sein Zynismus ging ihr auf die Nerven. „Hatte ich auch nicht vor, aber ich habe genau so wenig geplant, hier raus zu gehen, während der Präsident direkt vor unserem Fenster sitzt und wahrscheinlich Däumchen dreht!“

„Es wird schon wieder dunkel draußen!“, sagte Jasper eindringlich. „Wir können hier nicht länger drin sitzen, als der Präsident seine Leute da draußen halten kann, und das weißt du.“

„Vielleicht sind sie ja weg gegangen?“, schlug Jana ohne Hoffnung vor. Jasper warf ihr nur einen verächtlichen Blick zu. Sie zuckte die Schultern und aß einen weiteren Pfirsich.

„Sei doch nicht dumm, Jana. So ein Verhalten wäre den Polis vielleicht sogar noch zuzutrauen, aber dem Präsidenten nicht. Und er war vorhin hier und ist es vielleicht jetzt noch. Du weißt doch besser als ich, dass er ein Versteck, sobald er es gefunden hat, nicht mehr verlässt, solange die natürlichen Kinder sich noch darin befinden.“

Erneut spürte Jana Wut in sich aufschäumen. Mit einem deutlich hörbaren Knall stellte sie die Pfirsichdose auf den Boden. Fruchtsaft spritzte auf den Boden, doch das beachtete sie nicht.

„Das brauchst du mir nicht zu sagen! Ich bin doch kein kleines Kind mehr!“, fauchte sie.

„Dann verhalte dich auch nicht wie eines.“, gab Jasper kühl zurück.

Jana wandte den Blick ab. Das war kein Punkt, über den sie mit ihm streiten würde. Abweisend zog sie,- unter einem erneuten widerstrebenden Knarren des Sofas-, die Knie wieder nach oben und baute so eine Mauer zwischen sich und Jasper auf. Die Pfirsiche waren vergessen.

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