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Ausblick

Dieses Mal bestand nicht die Notwendigkeit, nach dem Weg zu fragen oder den Drang, sich zu verstecken. Jana spürte den unangenehmen Druck der Hand des Polis auf ihrer Schulter, nicht übermäßig bedrohlich, aber eine stete Erinnerung daran, dass sie nicht entkommen konnte. Sie fühlte unzählige Blicke auf sich lasten, als sie und ihre Freunde durch die mit weißem und schwarzem Marmor ausgelegte Eingangshalle geführt wurden. Die Parasiten, die sich momentan im Imperias aufhielten, hatten ihre Ankunft offensichtlich mitbekommen. Bei einem kurzen Blick nach oben in Richtung der gläsernen Stufen konnte Jana viele Gesichter erkennen, die sie mit einer Mischung aus Furcht und Neugierde musterten. Was mochten diese Menschen nur von ihr denken? Sahen sie das Monster in ihr, das sie in ihnen sah? Jana fühlte sich ausgeliefert und präsentiert wie eine Rarität.

Fast war sie dankbar, als sich die Türen des großen Gebäudes hinter ihr schlossen und sie neben Lizzy, Jasper, Marie und R in den Park geführt wurde. Der süße Geruch der Blumen drang in ihre Nase. Er schien die Luft auszufüllen und sie auf eine seltsame Art und Weise stickig zu machen. Jana hatte das Gefühl, nicht mehr atmen zu können. Die Feuchte, die aufgrund des vorher gefallenen Regens in der Luft lag, tat dazu ihr Übriges. Schweißperlen traten ihr auf die Stirn.

Zügig durchquerte die kleine Gruppe den Park und näherte sich dem eigentlichen Hauptgebäude des Imperias. Es war das gleiche Gebäude, in dem sich auch das Gefängnis befand. Groß und bedrohlich wie ein Krieger ragte es über Jana auf, die verspiegelte Fassade wirkte abweisend und kalt. Regentropfen hatten sich auf den Fenstern gesammelt und brachen das wenige Licht, das die schmalen Sonnenstrahlen, die durch die langsam aufreißende Wolkendecke fielen, spenden konnten. Als der voran gehende Polis die Tür aufzog, war Jana geblendet und der Eingang tat sich wie ein gähnendes schwarzes Loch vor ihr auf, das sie verschluckte.

Stille Kühle begrüßte sie im Inneren des Gebäudes. Treppen führten in die höheren Stockwerke, der weiße Boden war so stark poliert, dass Jana ihr, Maries, Jaspers, Lizzys und Rs Spiegelbild darin erkennen konnte. „Weiß wie der Frieden", murmelte Jasper leise hinter ihr, sodass die Polis es nicht hören konnten. „Was für eine Überraschung."

Jana verzog kurz das Gesicht, kommentierte aber nicht weiter. Die Anspannung in ihr wuchs. Sie hatten keine Ahnung, was der Präsident von ihnen wollte. Was gab es, was er mit ihnen besprechen könnte, für das sie nicht zuerst eingesperrt werden mussten? Die Erinnerung an die elektrischen Schocks drängte sich Jana auch, doch sie verdrängte sie.

Treppe um Treppe führten die Polis sie nach oben, bis Jana schwindelig war und ihre Beine schmerzten. Hinter sich hörte sie Jasper keuchen, nach dem ersten Stockwerk hatte er Marie hochheben müssen, da sie drohte, das Bewusstsein zu verlieren. Sie brauchte dringend medizinische Versorgung, doch Jana hatte das ungute Gefühl, dass bald keiner von ihnen mehr irgendetwas brauchen würde.

Natürlich hatte der Präsident seine Räume ganz oben in dem Gebäude, wo er sein Reich in alle Richtungen überblicken konnte. Irgendwann endete die scheinbar endlose Treppenflucht und endete vor einer einzelnen Tür. „Der Präsident erwartet euch bereits.", sagte der größte der Polis tonlos und wies in einer vagen Geste mit der behandschuhten Hand auf die Tür.

Einige Sekunden verstrichen, bis jemand sich wieder rührte. „Stehen bleiben können wir hier nicht.", stellte Lizzy trocken fest. Jana biss die Zähne zusammen. Es war, als erwarteten die anderen von ihr, dass sie vorging. Bevor sich ein sarkastisches „Na vielen Dank auch" über ihre Lippen schleichen konnte, ging sie den letzten entscheidenden Schritt nach vorne und drückte die Klinke nach unten. Doch die Tür öffnete sich nicht. Verwirrt drückte Jana mit etwas mehr Kraft aufwand dagegen, doch das Holz rührte sich keinen Zentimeter. Gerade, als sie zurücktreten und den Polis einige wohlgewählte unfreundliche Worte entgegenschleudern wollte, ging die Tür plötzlich auf und der Präsident blickte auf die kleine Gruppe hinunter.

Als wäre der Blick des Präsidenten ein echtes Gewicht, senkte Jana den Kopf. Sie wollte nicht in diese Augen sehen, die wirkten, als würde ihr ein Spiegel vorgehalten, wenn auch ein Spiegel, der ihr eine kältere, grausamere Version von ihr zeigte. Einen Moment lang herrschte Stille, dann deutete der Präsident auf ein kleines Kästchen neben der Tür, dass Jana nicht bemerkt hatte. „Es erkennt Fingerbadrücke. Außer mir kann niemand diese Tür von außen öffnen und alle anderen haben für gewöhnlich den Anstand, zu klopfen."

„Das nächste Mal werden wir daran denken.", murmelte Jasper fast unhörbar, doch Jana war sich sicher, dass es den Ohren des Präsidenten nicht entgangen war. Allerdings ignorierte er den trockenen Kommentar und trat einen Schritt zurück.

„Kommt doch herein. Wir haben sehr viel zu besprechen."

Zögernd folgten Jana, R, Lizzy und Jasper mit Marie als Schlusslicht der Aufforderung. Als Jana den großen Raum betrat, stockte ihr kurz der Atem. Das Büro des Präsidenten war kreisrund und die Wände strahlend weit gestrichen, allerdings gingen sie nicht viel höher als bis zu Janas Hüfte. Danach schloss sich eine gläserne Kuppel an, die, von Metallstreben gehalten, erst weit über ihren Köpfen zusammenlief. Sie befanden sich am höchsten Punkt des gesamten Gebäudes, und so bot sich ihnen in allen Richtungen ein atemberaubender Blick über die Stadt, während am Horizont bereits die Wüste zu erkennen war. Auch wenn der Himmel bewölkt war und kein direktes Sonnenlicht durchließ, schien die Stadt doch in einem beinahe magischen Licht zu liegen. Es kostete Jana einige Mühe, sich von dem Anblick loszureißen und sich auf die unmittelbare Gefahr zu konzentrieren, die vor ihnen lag.

Der Präsident hatte an einem überdimensionalen, aber penibel aufgeräumten Schreibtisch Platz genommen und musterte sie unverwandt. Noch immer wich Jana seinem Blick aus.

Schließlich war es Lizzy, die das unangenehme Schweigen brach und die Frage stellte, die ihnen allen durch den Kopf ging: „Was wollen sie von uns? Es ist nicht unbedingt ihre Art, ihren Gefangenen einen schönen Ausblick zu zeigen, oder? Das einzige, woran ich mich von meinem letzten Besuch erinnern kann, sind Kachelwände und Dunkelheit."

Für einen Moment musste Jana beinahe lächeln. Das Zittern in Lizzys Stimme war kaum zu vernehmen gewesen. Auch der Präsident schien ein wenig vor den Kopf gestoßen. Vermutlich hatte es noch nie jemand gewagt, ihn in diesem Ton anzusprechen. „Ich habe euch gebeten, hierherzukommen, weil wir uns in einer außergewöhnlich kritischen Lage befinden und ich zu dem Schluss gekommen bin, dass wir unsere aktuellen Vorgehensweisen überdenken müssen."

„Wenn Sie denken, dass wir auch nur in irgendeiner Weise entscheiden sollten, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, haben Sie sich gründlich geirrt.", stellte Jasper entschieden fest, fast schien er die Worte dem Präsidenten ins Gesicht zu spucken.

Vorsichtig blickte Jana zu dem Präsidenten, um seine Reaktion sehen zu können. Seine Mundwinkel hatten sich um einige Millimeter gehoben, doch als er antwortete, war keine Spur von Humor in seiner Stimme. „Ich möchte, dass wir derartige Missverständnisse gleich von Anfang an vermeiden. Versteht mich bitte nicht falsch, aber ich hatte nicht vor, euch bei irgendeiner eurer sogenannten Entscheidungen die Wahl zu lassen."


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