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Auf sich gestellt

„Ich sollte gehen. Ich hatte es von Anfang an vor, aber eben ist etwas dazwischen gekommen.“ Auf irgendeine Weise war es Jana gelungen, ein wenig Abstand zu gewinnen. Ihre Stimme bebte nicht mehr, sie klang kalt und emotionslos. „Ich kann hier nicht bleiben, ich muss euch vor mir schützen.“

Für mehrere Augenblicke herrschte bleiernes Schweigen. Forschend musterte Jana die Gesichter ihrer Freunde und versuchte, in ihnen zu lesen. Was würden sie nun tun? Würden sie versuchen, sie zurückzuhalten? Oder würden sie sie gehen lassen?

Doch wohin sie auch blickte, alle wichen sie ihrem Blick aus, mit Ausnahme von Jasper. Er erwiderte ihren Blick unverfroren, die Jana so vertraute Falte hatte sich in seine Stirn eingegraben. Stumm, ohne, dass Lizzy, Katharina, Marie oder R es bemerkten, formte Jana ein ‚Bitte‘ mit den Lippen, ihren einstmals besten Freund anflehend, sie zu verstehen, und sie loszulassen, zu akzeptieren, dass sie hier nicht mehr hingehörte. „Geh. Tu, was du mit deinem Gewissen am besten vereinbaren kannst.“ Vier Köpfe in dem kleinen Kellerraum schossen nach oben. Fassungslos starrten die vier anderen Jasper an. Er jedoch schien nichts weiter sagen zu können oder zu wollen, er fuhr sich nur mit der Hand durch die sandfarbenen Haare.

Schließlich nickte auch R langsam. „Vielleicht hat er Recht. Wir können dich vor nichts zurückhalten, was du nicht…“ Er sprach nicht zu Ende, die Worte schienen ihm ausgegangen zu sein. Die drei Mädchen sagten gar nichts, sie starrten Jana einfach nur an. Einen Augenblick lang meinte Jana, einen Schimmer in Lizzys Augen wahrzunehmen, doch das junge Mädchen hatte die Augen viel zu schnell wieder zu Boden geschlagen, als dass sie sich hätte sicher sein können.

Zögernd wich sie zurück, einen zaghaften Schritt nach dem Anderen. Fast konnte sie das schmale Fenster hinter sich spüren, spüren, wie es sie anzog, wie es ihr praktisch versprach, dass es ihr Ausweg sei. Mühsam schluckte Jana. Ein zweiter Abschied. Erst jetzt realisierte sie, dass sie niemals einfach so hätte gehen können. Nicht, ohne ihren Freunden die bittere Wahrheit erzählt zu haben. Ein letztes ruckartiges Nicken, ein verzagter Gruß, dann drehte sie sich mit einer Bewegung um, riss das hinderliche schmale Fenster aus und stieg geübt heraus. Hinter ihr fiel es wieder zu, nur noch von innen zu öffnen. Nur zwei Sekunden später glaubte Jana, erhitzte Stimmen zu hören, doch sie hörte nicht zu, sondern sie ging los. Erst langsam und dann immer schneller, bis sie schließlich rannte. Der Regen hatte vorläufig aufgehört, doch die Straße glänzte noch vor Nässe. Janas Füße hämmerten auf den Boden, sie fühlte sich frei, so frei. Unabhängig, ungebunden. Die kühle Luft strich angenehm um ihr erhitztes Gesicht, sie konnte so frei atmen wie schon lange nicht mehr.

Doch sie erlaubte sich nicht, zu denken, sie erlaubte sich nicht, an die Gesichter ihrer Freunde zu denken, oder darüber nachzudenken, wie es jetzt weitergehen sollte. Sie wollte einfach nur die Bewegung spüren, spüren, wie sie sich fortbewegte, wie die Muskeln in ihren Beinen sich spannten und sich wieder entspannten, bis sie nicht mehr weiterlaufen konnte.

Der Sonnenuntergang kam langsam, rot glühend hing die rote Scheibe unter der Wolkendecke, als Jana endlich langsamer wurde. Sie hatte völlig die Orientierung verloren, doch das kümmerte sie nicht, im Gegenteil, es stimmte sie eher freudig. Auch wenn es eine bittere Freude war. Auf diese Weise würde es ihr ungleich schwerer fallen, jemals den Weg zurück zu ihren Freunden zu finden und die Versuchung wurde gleichzeitig kleiner. Eine Möglichkeit für eine Bleibe für die Nacht ließ zu Janas Glück nicht lange auf sich warten. Eine Einfahrt zu einem Haus, die von mehreren dichten Büschen gesäumt wurde. Wenn sie sich für die Nacht zwischen diesen Büschen auf den Boden legen würde, würde sie niemand entdecken. Für ein dauerhaftes neues Zuhause blieb ihr noch genügend Zeit. Morgen. Oder übermorgen. Janas Augenlider wurden bereits schwer, als sie versuchte, es sich zwischen den raschelnden Blättern so bequem wie möglich zu machen. Der würzige Duft derselben stieg ihr in die Nase, wurde zum Zeichen ihrer Einsamkeit. Plötzlich zu Tode erschöpft, schloss Jana die Augen, doch es dauerte sehr lange, bis sie wirklich einschlafen konnte.

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