Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

⌜Fynns Anagramme⌝





Es kommt nicht auf die Anordnung der Buchstaben an.

Sondern auf die Bedeutung dahinter.

__________________

A L I C I A


Ich betrat nach Nate das Haus der Reeves.

Es war still und so, als würde Nate meine unausgesprochene Frage bemerken, meinte er: „Mom ist noch auf der Beerdigung. Es gibt Kaffee und Kuchen im Gemeindehaus der Kapelle."

Ich versuchte den Kloß in meinem Hals hinunterzuschlucken, während ich langsam nickte.
Mir wurde wieder bewusst, dass Nate von der Beerdigung frühzeitig abgehauen war, weil er es nicht länger ertragen konnte, dort zu sein. Ich wusste immer noch nicht genau, was dort vorgefallen war, aber anscheinend war es etwas, von dem er überzeugt war, dass es Fynn nicht gefallen hätte.

Ich folgte Nate die Treppe nach oben, war diesmal aber schlauer als das letzte Mal und betrachtete nicht die vielen glücklichen Familienfotos, die die Wand säumten.

Nates Zimmer sah noch genauso aus, wie vor zwei Tagen, als ich das erste Mal hier gewesen war. Der einzige Unterschied war, dass die Unordentlichkeit nun zusätzlich durch einen Haufen ungebundener Krawatten, die auf dem Boden verteilt lagen, ergänzt wurde.
Es schien, als hätte Nate heute Morgen nicht gewusst, welche er für den Abschied von seinem kleinen Bruder anziehen sollte.

Und ich konnte es nachvollziehen.

„Willst du etwas trinken oder essen?", fragte mich Nate, als er ein dreckiges T-Shirt beiseiteschob, damit ich mich auf den Schreibtischstuhl setzen konnte.

Ich schüttelte meinen Kopf. Zwar war mein Frühstück schon länger her und das Mittagessen mit Kyran war ins Wasser gefallen, aber ich verspürte dennoch keinen Hunger. „Nein, danke."

Dann blieb es erstmal wieder still.
Das einzige, was man hörte, war das beständige Ticken der Uhr, die über dem Schreibtisch hing.

Nate räusperte sich. Er stand inmitten des Chaos und fuhr sich unsicher durch die Haare. Noch immer konnte man die Tränenspuren auf seinem Gesicht erkennen, doch als sich unsere Blicke diesmal trafen, versuchte er leicht zu lächeln.

„Ach verdammt", brach es schlussendlich aus ihm heraus und trat an sein Bett. „Bitte lass uns das nächste Rätsel ansehen, denn sonst muss ich die ganze Zeit an Fynns Beerdigung denken und daran, dass ich nicht mehr da bin, obwohl-" Er stockte, schüttelte dann seinen Kopf und zwang sich weiter zu Lächeln.

In diesem Moment wurde mir klar, dass Nate unglaublich stark war.
Ich hätte dies hier niemals so gemeistert wie er.

Mein Blick wanderte zu seinem Bett und innerhalb einer Sekunde konnte ich Fynns Buch voller Rätsel an uns neben dem Kopfkissen ausmachen.
Bevor Nate wieder in dem dunklen Loch versinken konnte, stand ich auf und griff nach dem Buch.
Der Einband fühlte sich kühl in meiner Hand an und mein Herz wurde schwer, als ich daran dachte, dass Fynn all diese Rätsel im vollen Bewusstsein bald Springen zu würden, aufgeschrieben hatte.
Wer wusste es schon, vielleicht hatte er sein letztes Rätsel erst vor wenigen Tagen hier drin verewigt?

„Dann wollen wir mal, oder?", meinte ich und zwang mich ebenfalls zu einem Lächeln, während ich das Buch aufschlug. Nate trat einen Schritt auf mich zu, sodass ich leicht sein Parfüm riechen konnte.

Ich blätterte die ersten Seiten langsam um, bis ich auf die Seite stieß, die das zweite Rätsel beinhaltete.
Wieder einmal war der Titel in Großbuchstaben geschrieben und in die obere rechte Ecke hatte Fynn eine kleine Sonne und Sterne gemalt.

Auf der linken Seite, die die Rückseite des ersten Rätsels bildete, stand der Satz, den Nate mir bereits genannt hatte.
Man kann mit Kurzatmigkeit keine Unendlichkeit erklären.

Für einen kurzen Moment musste ich meine Augen schließen, um zu verhindern, dass mir die Tränen kamen. Am liebsten wäre ich für immer in dieser Dunkelheit versunken, doch Nates Stimme riss mich zurück in die Realität.

„Den ersten Satz habe ich schon lösen können, Alicia."

Ich öffnete langsam meine Augen und ich musste mich regelrecht dazu überwinden, auf dieses zweite Rätsel zu schauen, das ich in meiner Hand hielt.

ZWEITES RÄTSEL

Und das war auch schon alles, was ich lesen und verstehen konnte.
Der Rest war nur noch ein Wirrwarr an Buchstaben und Wörtern, die vor meinen Augen zu verschwimmen  und keinerlei Sinn in ihrer Anordnung zu machen schienen.
War das eine andere Sprache?

So, als hätte er meine unausgesprochene Frage erkannt, meinte Nate neben mir sachlich: „Das sind Anagramme, Alicia."

„Anagramme?", wiederholte ich, während ich weiter auf den Text starrte, der keinerlei Sinn für mich machte.

Schon allein der erste Satz, oder was auch immer das sein sollte, war schwierig für mich zu lesen:

acht audi laien yen

Was zur Hölle sollte das bedeuten? Laien hatten acht Audis?

„Anagramme sind Wörter, die durch das Umstellen der Buchstaben gebildet werden. Manchmal machen sie auch nach dem Vertauschen noch Sinn – so kann aus Gras Sarg werden und aus Sport Prost. Oder aber du vermischt es, machst daraus ein Rätsel, damit man wie beim Scrabble darauf achten muss, was man für Wörter mit den Buchstaben legen kann."

Ich hielt die Luft an, während ich den Text, den uns Fynn hier hinterlassen hatte, überflog.

„Gibt es im Internet nicht solche Generatoren, die einen das zusammensetzen?", fragte ich nach. Im nächsten Moment fing Nate an zu lachen und er ließ sich auf sein Bett fallen. Als er sich beruhigt hatte, schüttelte er den Kopf.

„Nein – oder, doch, die Generatoren gibt es, aber keinen, der Fynns Rätsel lösen könnte." Er starrte beim Reden nur gegen die Decke und unsicher tapste ich von einem Bein auf das andere. „Inwiefern?"

Nun richtete er sich leicht mit seinem Oberkörper auf und sein Blick traf auf meinen. Er lachte nicht mehr, aber das traurige Lächeln war auf seinem Gesicht geblieben. „Damit meine ich, Alicia, dass Fynn uns dies niemals so einfach gemacht hätte. Er hat nicht nur die Buchstaben eines Wortes miteinander getauscht, sondern die von den ganzen Sätzen."

Als ich meinen Blick wieder auf das Rätsel senken konnte, traf mich die Erkenntnis und innerlich stöhnte ich auf.
Ich war noch niemals gut gewesen in Rätsel lösen und dieses hier war ein einziges Chaos.

„Nate, ich werde da niemals irgendetwas rauslesen können."

Nun richtete er sich vollkommen auf und legte den Kopf schief, während er mich beobachtete. Leicht biss er sich auf die Unterlippe und als ich ihm schlussendlich – unsicher, was ich machen sollte – Fynns Buch entgegenhielt, schüttelte er den Kopf.

„Nein, schau dir den ersten Satz an, Alicia. Schau dir die Buchstaben an."

Ich tat es, auch wenn ich nur wenig zuversichtlich war, irgendetwas aus ihnen herauslesen zu können.

acht audi laien yen

„Wie viele Wörter kennst du, die ein ‚y' beinhalten? Sicherlich nicht viele, oder? Und in einem ersten Satz ist die Wahrscheinlichkeit für ein bestimmtes Wort, das ein ‚y' beinhaltet, besonders groß. Weißt du welches Wort ich meine?"

Sein Blick war intensiv, eindringlich sah er mich an, so, als könnte er mir so besser vermitteln, was er wusste und was ich offensichtlich nicht verstand.

Meine Gedanken rasten, doch mir wollte einfach keine passende Lösung einfallen, weswegen ich schlussendlich nur verzweifelt die Schultern zuckte und mich neben Nate auf die Bettkante sinken ließ.

„Es ist das Wort ‚Hey'. Der erste Satz lautet Hey Nate oder Alicia. Oder eben Hey Alicia und Nate."

Überrascht sah ich ihn von der Seite an, bevor meine Augen blitzschnell über die Buchstaben huschten, um es zu überprüfen.
Er hatte Recht. Die Buchstaben fügten sich wirklich zu dieser Anrede zusammen und von einer Sekunde zu der nächsten schien mein Herz anzuschwellen.

Dann legte ich das Buch neben uns auf das Bett, stand auf und lief zu seinem Schreibtisch hinüber. Ich spürte, wie Nate jeden meiner Bewegungen verfolgte und als ich anfing die Schubladen aufzuziehen, fragte er verwirrt: „Was machst du da?"

„Ich suche einen Stift und Zettel, immerhin müssen wir irgendwie die Wörter aus den Buchstaben zusammen basteln." Als ich einen Blick über meine Schulter warf, konnte ich erkennen, wie sich ein Grinsen auf seinem Gesicht breit machte und er anfing zu nicken.

„Dritte Schublade von rechts."

Und dann widmeten wir uns Fynns Zweitem Rätsel, das er uns hinterlassen hatte.

Im Schneidersitz auf seinem Bett sitzend, beugten wir uns beide über Fynns Notizbuch und langsam las ich, immer wieder stockend, die Wörter vor, die so unscheinbar nichts aussagend wirkten, jedoch eine große Bedeutung versteckten.

ZWEITES RÄTSEL

acht audi laien yen.
sich stich wein, da essen wir ihn allee sterne so wdr tee. Taub den weißen hund pro zier ihres dawurt schert zest. Cd frei huhn ritt de eg innern wen tus adler meer nehr tests ach dem ihr ist ach chemie licht hofft nun. Kennviehes leitsaetze wer ihr tiez chubrat.
Tiez, nacht mann mal diema hicht, wiesl berg netz ist so ie, sos no du voll ich wertlend.
Tiez, de drei nie je van zorn usw sitzteb, ba richten in ab enger zentrums es.
Ab tiez tige sein mauf leen, hic bin chef mich dient ameehr mi dem sinkt no story.
Aber sidas tichim schlmn, ich wc ihr linkt.
Lella Nieni, nuphen darg, nungirg rechnen eden wann end.
Uni dies haar tirr sinnig chit fnwhg, das sich,  reibe ihr schied sie riechend waeh, under tim dem sternenmel rauß zeige temu fransend mich, wo bier nirgndwan, unser kund see gerne sanwe letzten oerner rinde chufin nenid win end rn, mondschein er toben rieme halm? Teer lieb schink allnd, sales nert?
sich stich wein, bich miten denn freund dank kam nona nich gee, den endlich uni sun scheint nicht bersten sie wilsch dach staun ned, bich die staend verauchen ihr kesch shelico mann.
Dach wen ich undun end ich kurz kira wen nenn end luder leben wills rule gia, kamm tink eine end kurz uni nangen er atmet ich nie klar kit elk.
Dist soch uni ada vers musa, museud wez gehen rennov.
Viel sie leicht uni end see died kurz atem licht reit kunst kirig.
Nynf

Es dauerte unendlich lange.
Es vergingen Stunden, bis wir ein System hinter Fynns zusammengewürfelten Worten entdeckten und so manch ein beschriebener Zettel, mit möglichen Antworten, die jedoch nach längerem Überdenken keinen Sinn machten, landeten unter dem Bett.

Mit Nate zu arbeiten war leicht und anders.
Trotz der Situation war es unbeschwert, die Stille war nicht unangenehm und als er leise anfing ein Lied von The Fray zu summen, musste ich grinsen.

Irgendwann stand er einfach auf, ging und kam nach einigen Minuten mit einem kleinen Whiteboard wieder. Wir platzierten es so, dass wir vom Bett aus mit den Stiften die Buchstaben aufschreiben konnten, die wir nicht zuordnen konnten.

Die Sonne ging bereits langsam unter, als wir verstanden, dass Fynn die Kommatrennung trotzdem einhielt und es uns somit etwas leichter machte.

Als ich schlussendlich den ersten Satz geknackt hatte, war ich unglaublich stolz und hätte vor Freude jubeln können.

Für einen kurzen Moment war es vergessen, dass dieses Rätsel von Fynn war.

Stunden später, als wir bereits Schritte im Untergeschoss hörten, Nate aufstehen musste, um die Lichter anzumachen und es draußen angefangen hatte zu regnen, wurde es mir aber wieder schlagartig bewusst.

Nämlich, als wir Fynns einzelne Anagramme gelöst hatten und nun seine entschlüsselte Botschaft vor uns liegen hatten.
Auf einmal war der Kloß in meinem Hals wieder da.
Verschwunden war die Leichtigkeit und die Späße, die man hin und wieder gemacht hatte.
Der Joghurt, den Nate uns vor einiger Zeit hochgeholt hatte, lag mir unglaublich schwer im Magen und am liebsten wäre ich wieder einmal abgehauen.

Aber genau das sprach Fynn in seinem zweiten Rätsel auch an.
Nämlich, dass wir nicht mehr weglaufen dürften.
Und das schon seit dem ersten Rätsel nicht mehr.

Fynn hatte uns gefangen.

~

(09.11.2017)


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro