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VI

Ich starre die Wand an. Vielleicht schon seit mehreren Stunden, vielleicht schon seit mehreren Tagen, ich weiß es nicht. Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren. Ständig denke ich an die letzte Zeit mit Borya zurück und welche Leere er in mir hinterlassen hat. Wieder sage ich mir: Das ist doch absurd. Wir kannten uns kaum, haben uns nie gesehen, denn eine Wand hat uns stets getrennt. Doch er wurde zu einem richtigen Freund in dieser kurzen Zeit. Er hat dieser endlosen Stille getrotzt und meinen grauen Gedanken wieder Farbe gegeben. Nur weil er da war. Er war immer da und ich konnte mit ihm reden. Aber jetzt ist er fort. Und mit ihm auch meine Hoffnung. Die starken Kopfschmerzen, die ich fast durchgängig empfinde, kann ich nicht mehr leugnen. Mir wird es bald ähnlich ergehen.

Unruhig streiche ich über mein Handy. Neun Prozent. Josh kann mir noch immer nichts Neues berichten. Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden. Was sollte die britische Botschaft bitte in einem solchen Fall tun? Womöglich trage ich ein tödliches Virus in mir! Sie wären doch bescheuert, wenn sie mich in das Land einreisen ließen. Ich wäre eine tickende Zeitbombe.

Ich seufze leise. Noch immer bin ich für diesen Anruf nicht bereit, aber ich weiß nicht, wie lange ich es noch herauszögern kann. Ich muss mit ihnen sprechen. Schließlich habe ich es Borya versprochen. Zaghaft drücke ich auf den Anrufbutton.

»Hallo?« Die Stimme meiner Mutter erklingt.

»Hi, Mum, ich bin's Liv.«

»Oh, Liv. Das ist ja schön, dass du dich meldest. Was macht die Arbeit?« Ihre Fröhlichkeit durchbohrt meine Haut wie spitze Nadeln.

»Mum, ich muss dir was sagen. Ich ...«

Mein Mund wird trocken und ich kann kaum sprechen. Wie soll ich es ihr bloß sagen? Ich will ihr das nicht erzählen. Ich will einfach nicht. Doch ich weiß, dass ich keine andere Wahl habe. Liv, versprich es mir.

»Ich habe mich wahrscheinlich mit ... Meros infiziert.«

Dieser Satz kostet so viel Überwindung, dass meine Beine nachgeben und ich auf den Boden falle. Der Aufprall ist dumpf, doch ich nehme es kaum wahr. Viel zu sehr lausche ich den Geräuschen meiner Mutter. Das laute Atmen, das Zittern in ihrer Stimme. Mir kommen die Tränen. Wie ein reißender Fluss suchen sie sich ihren Weg.

»Ist das wahr?« Die Fassungslosigkeit ihres Tons schwebt direkt vor mir, als könnte ich danach greifen.

»Ja«, sage ich mit einem tiefen Schluchzer.

Auf einmal will ich ihr alles erzählen. Wie viele Tage ich schon in der Quarantäne bin, wie einsam ich mich fühle, welche Angst ich tagtäglich habe und natürlich von Borya. Meinen Freund, den ich nie wiedersehen werde. Es ist grausam, wie es mir hilft und wie viel Leid ich damit meiner Mutter aufdränge. Sie soll das alles nicht wissen. Sie soll nicht diesen Schmerz erleben. Doch es fühlt sich so gut an und ich will nicht, dass dieses Gespräch endet. Ich will ihre Stimme hören, damit ich nicht allein bin. Damit sich nicht wieder diese furchtbare Stille durch meine Glieder frisst.

Natürlich hätte ich es mir denken können, dass dieser Traum schneller endet, als mir lieb ist. Ein schrilles Piepen verkündet, dass sich mein Handy in jeder Sekunde abschalten wird. Dann werde ich wieder allein sein. Allein mit meinen Gedanken in diesem schäbigen Hotelzimmer. Dabei habe ich immer noch mehrere Tage meiner Quarantänezeit vor mir.

»Mum, ich liebe dich«, sage ich mit zitternder Stimme.

»Ich liebe ...« Der Satz endet abrupt.

Stille, endlose Stille. Mein Handy hat sich abgeschaltet.

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