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IV

Meine Pflegerin Anya stellt mir eilig das Tablett auf den Tisch. Ehe ich überhaupt einen Blick auf sie werfen kann, ist sie schon wieder verschwunden. Ich kann sie verstehen. In ihren Augen ist immer eine leichte Panik zu sehen. So als wollte sie diese Arbeit gar nicht machen. Als wurde sie ihr aufgezwungen.

Ich seufze und betrachte mein Frühstück. Es gibt wieder dünnen Haferbrei mit ein wenig Obst. Der Geschmack ist fad, doch in dem Moment ist es mir egal, denn ich freue mich auf das Gespräch mit Borya. Mittlerweile sprechen wir schon drei Tage miteinander. Für mehrere Stunden kauern wir direkt neben dem Lüftungsschlitz auf dem harten Boden, bis uns unsere Glieder wehtun. Diese gemeinsame Zeit ist mein Lichtblick. Mein kleiner Hoffnungsschimmer, an den ich mich immer fester klammere. Borya ist mir richtig ans Herz gewachsen.

Während des Frühstücks schalte ich mein Handy an. Josh hat mir geschrieben: Ich warte immer noch auf eine Antwort von der Botschaft. Sie lassen mich einfach warten! Aber sie meinen, dass sie gerade von Anfragen überrannt werden. Es tut mir so leid. Ich bleibe weiter dran. Wie fühlst du dich?

Gut, tippe ich, mir geht es gut. Ich schaffe das schon irgendwie.

Dabei weiß ich längst, dass ich mich selbst belüge. Seit einer Woche befinde ich mich mittlerweile in der Quarantäne und auch wenn die Anzeichen nicht wirklich ausgeprägt sind, so sind sie dennoch da. Immer öfter ist mir schwindelig und es gibt Stunden, da kann ich kaum atmen. Doch ich will niemandem davon erzählen. Nicht einmal Borya.

»Ich habe einen Brief geschrieben«, meint Borya. »An meine Eltern, falls ich ...« Er stockt abrupt und ich weiß genau, wie der Satz weitergeht.

»Das ist ...« Ich schüttle den Kopf. Eine nette Geste? Sie werden sich darüber freuen? Welche Worte können es überhaupt ausdrücken, was in einer solchen Situation angebracht wäre? Gibt es sie überhaupt? Ich habe das Gefühl, dass ich sie nicht finden werde, also schweige ich.

»Was ist mit dir?«, fragt er nach einer Weile.

Ich schlucke. Noch immer habe ich nicht mit meinen Eltern gesprochen. Jeder denkt sich vermutlich wieso. Doch die Antwort ist ganz einfach. Ich will nicht, dass sie Angst um mich haben. Ich will ihnen nicht diese Botschaft übermitteln, dass ich bald sterben könnte. Ich will nicht, dass sie sich solche Sorgen machen, dass ihnen beinahe die Luft zum Atmen bleibt. Denn vielleicht ... ganz vielleicht überstehe ich das hier und erspare meinen Eltern diese grauenvollen Tage der Ungewissheit. Sie sollen nicht das durchleben, was ich jede verdammte Minute verspüre.

Es ist wie ein freier Fall. Zumindest stelle ich es mir genauso vor. Ein freier Fall, der sich endlos in die Länge zieht. Ich weiß, dass ich diesen Aufprall auf den kalten Beton nicht überleben werde. Doch ich klammere mich an diese eine Hoffnung, dass ein Wunder geschieht. Ein Superman mich in der letzten Sekunde rettet.

»Ich habe meine immer noch nicht kontaktiert«, sage ich schließlich.

Borya ist schockiert. »Wieso nicht? Du hast doch noch Akku. Worauf wartest du?«

Ja, ich habe noch etwas Akku. Mittlerweile ist die Anzeige auf zwanzig Prozent gewandert. Immer noch ausreichend für ein Gespräch, aber noch sträube ich mich davor.

»Ich würde ...«, beginnt er, doch ich falle ihm ins Wort.

»Ich weiß«, entgegne ich und beiße mir auf die Lippe.

Das Thema nervt mich. Aktuell will ich nicht darüber nachdenken und suche hastig nach einem anderen Gesprächsstoff.

»Warum ein Studium in England, Borya?«

»Weil ich meine Eltern stolz machen möchte. Es ist ihr größter Wunsch, dass etwas aus mir wird.«

»Aber ist es auch deiner?«

»Ja, ich denke ...« Ich höre das Zögern in seiner Stimme. »Ich ... also eigentlich schon.«

Die Unsicherheit bleibt und ich bin mir nicht sicher, ob er gerade selbst über etwas gestolpert ist, was für ihn stets selbstverständlich war. Doch ich glaube nicht, dass es meine Worte sind, die das auslösen, sondern viel mehr die Situation, in der wir uns befinden. Manchmal frage ich mich selbst, ob ich glücklich mit meinem aktuellen Leben bin oder ob ich den falschen Job habe, in der falschen Stadt wohne, den falschen Freizeitaktivitäten nachgehe.

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