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25. Rat - Nutze den Überraschungsmoment

Wir rannten blindlinks durch das Gestrüpp, darauf verlassend, dass Morpheus uns sicher zu Caya führen würde. Ob wir es auch sicher wieder zurückschaffen würden, das stand wohl nur in den Sternen. Längst hatten wir den befestigten Waldweg hinter uns gelassen und abseits der Wege, war der Dunkelwald von Krad so dicht, dass man mit den Iaculis' unmöglich hindurch kommen konnte. Er machte seinem Namen in Sachen Dunkelheit auch alle Ehre. Man konnte kaum die Hand vor Augen sehen. Wir hätten Cayas Feuermagie jetzt mehr als nötig gehabt. Zeit und Materialien eine Fackel zu basteln hatten wir nicht, deshalb hatte Morpheus seine Magie kanalisiert und befand sich derzeit in einer Art Vorbereitungsphase zu einer Astralprojektion: Er war sowohl körperlich und geistig noch anwesend, aber seine Augen glühten bereits und spendeten somit wenigstens etwas Licht. Nicht genug, dass man den scharfen Dornen an den Ästen ausweichen konnte, aber zumindest so viel, dass man nicht blindlinks gegen einen Baum rannte. Das konstante Kanalisieren seiner Magie laugte ihn allerdings auch ganz schön aus, zumal er sich noch nicht von seiner Auseinandersetzung mit dem höheren Dämon erholt hatte. Als ich ihn zum dritten Mal in meinem Augenwinkel stolpern und beinahe fallen sah, wies ich Tikka an unsere Geschwindigkeit etwas zu drosseln und legte dann, bevor er sich wehren konnte, seinen Arm um meine Schulter.
„Ich brauche deine Hilfe nicht, Cas.", murmelte er neben mir, während ich ihn mit mir zog.
„Wir aber deine. Es wäre ziemlich dunkel ohne deine Augen. Also konzentriere dich einfach auf das Licht und ich mache den Rest."
Tikka sah alles andere als glücklich aus, dass wir nun langsamer liefen. Ich konnte verstehen, dass sie so schnell wie möglich zu Caya wollte, aber die Wahrscheinlichkeit, dass wir um die Silberblonde kämpfen mussten war durchaus hoch und bei einem Kampf mit einem höheren Dämon konnten wir fraglos jemanden gebrauchen, der die Astralebene betreten konnte und wenn Morpheus halb ohnmächtig ankam, bezweifelte ich, dass er dann noch eine Astralprojektion hinbekam.
Unsere Geschwindigkeit war dennoch sehr beachtlich. Trotz dessen, dass wir nie mit Tikka trainiert hatten, waren wir seltsamerweise schon wie ein Team eingespielt. Wir hielten beinahe natürlich denselben Rhythmus, zogen gleichzeitig für den jeweils anderen Äste beiseite und duckten uns fast synchron vor dicken Ästen.
Nach einer ganzen Weile, es war sicher eine halbe Sanduhr gewesen, sagte Morpheus schließlich: „Wir sind fast da." und wir verlangsamten unser Tempo und gingen in die Hocke, als das Dickicht um uns zunehmend offener wurde. Eine Art Lichtung lag vor uns. Morpheus' Atem neben mir kam stoßweise und keuchend. Ich versuchte die aufkeimende Besorgnis in mir zu ersticken, es musste jetzt einfach alles glatt gehen, wir konnten uns keine Fehler erlauben. Ich ließ von dem Schwarzhaarigen ab und flüsterte: „Du wartest erstmal hier." Es war schlauer, wenn Morpheus aus den Schatten heraus angriff, ich bezweifelte, dass er in seinem Zustand überhaupt allein Stehen konnte. Er war zu ausgelaugt, um mir zu widersprechen.

Langsam und gebückt pirschten Tikka und ich uns beinahe lautlos im Schatten des Dickichts weiter nach vorne in Richtung der Lichtung. Ich spürte ein Ziehen in meinen Muskeln, es war eine gute Art von Schmerz. Die Art, die man verspürte, wenn man bereits aufgewärmt war und Adrenalin einen durchströmte, sodass man das Gefühl hatte, jede Faser in einem war bis zum Zerbersten gespannt.

Tikka sah sie zuerst. Das Keuchen, dass ihr beim Anblick von Caya entwich war unglaublich verletzlich und schnürte mir den Brustkorb zu. Die Silberblonde lag am Rand der Lichtung. Sie war vollkommen unbewegt und für einen Moment dachte ich wir wären wirklich zu spät, bis sich ihr Brustkorb doch noch unregelmäßig hob und senkte. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie Tikka dabei war einen Satz nach vorne zu machen und bekam gerade noch so ihr Handgelenk zu fassen. Ich war stärker als sie und zog sie noch in der Bewegung zurück zu mir.
„Spinnst du?", zischte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Doch es war bereits zu spät, die Bewegung hatte das Gebüsch um uns herum zum Rascheln gebracht.

Ich musste meinen Blick noch nicht einmal von Tikka abwenden, um zu merken, dass jemand uns intensiv beobachtete. Der Dunkelelfe entgleisten derweil jegliche Gesichtszüge, während sie auf das starrte was vor uns lag, oder besser gesagt wer. Nur langsam konnte ich mich dazu überwinden meinen Blick von ihr abzuwenden und ihn anzusehen. Ich hatte noch nie einen höheren Dämon gesehen. Auch in den wenigen Aufzeichnungen, die wir in Bree von ihnen hatten, gab es keine Schaubilder und sie wurden stets mit unterschiedlichen Monstrositäten beschrieben – eine Beschreibung schlimmer und furchteinflößender als die andere. Ich hatte also nicht den blassesten Schimmer, was uns erwarten würde.
Direkt vor uns, nur wenige Ellen entfernt, stand eine menschliche Gestalt. Er müsste ungefähr meine Größe haben, er wirkte schlaksig. Er trug eine Art umschlossenen dunklen Mantel, der ihm bis zu den Oberschenkeln reichte. Seine Arme waren mit braunem Leder bandagiert und eines seiner Beine schien aus einer Art Metall gefertigt zu sein. Doch das wohl interessanteste Detail war die Maske, die er trug. Sie bedeckte seinen gesamten Kopf und Hals. Sie war ebenfalls dunkel, jedoch mit einem gewissen metallischen Glanz bedeckt und an ihren Rändern steckten dutzende von weißschwarzen langen Federn, die seinen Kopf umgaben.
Langsam streckte er seinen Arm nach uns aus. Es war als würde die Zeit verlangsamt werden und zuerst konnte ich gar nichts tun, außer ihn erstarrt anzustarren. Als ich spürte, wie die Luft um uns herum förmlich zu vibrieren begann, konnte ich mich endlich aus meiner Schockstarre lösen und auch Tikka schien es ähnlich zu ergehen, denn sie sprang nach vorne, bevor ich sie daran hindern konnte. Sie hechtete auf die Gestalt vor uns zu und hatte bereits blitzschnell einen Langdolch gezogen. Der maskierte Dämon vor uns veränderte die Position seines Armes und machte eine geschwungene Bewegung mit seiner Hand. Eine Art Druckwelle traf Tikka und sie wurde hart zurückgeworfen. Sie landete mit einem dumpfen Knall gegen einen Baum und keuchte schmerzerfüllt.
So etwas hatte ich noch nie gesehen. Er beherrschte nicht nur die Astralprojektion auf mehreren Ebenen, sondern auch Telekinese.
Doch diesmal fiel ich nicht zurück in eine Schockstarre. Ich wägte in nur wenigen fallenden Sandkörnern unsere Optionen neu ab, während ich gleichzeitig zur Seite rollte und mehr Abstand zwischen uns brachte.
Eine Flucht hatte keinen Sinn, er konnte die Astralprojektion benutzen, um uns ausfindig zu machen, ohne sich überhaupt von der Stelle zu rühren. Selbst wenn seine Reichweite begrenzt war, bezweifelte ich, dass wir mit Caya, die immer noch ohnmächtig war und Morpheus, der kaum allein Stehen konnte, weit kommen würden. Und auch nur einen von beiden zurückzulassen – das war keine Option. Letzten Endes gab es nur eine Option: Wir mussten Kämpfen. Zu aller erst galt es zu verhindern, dass er eine Astralprojektion ungesehen vornahm.

Hektisch setzte ich meine Tasche ab und wühlte darin herum, bis ich das kleine Säckchen mit dem Silberstaub gefunden hatte. Währenddessen rührte er sich nicht von der Stelle, er schien mich zu beobachten, vielleicht wartete er auch einfach nur darauf, dass ich zuerst angriff. Wegen seiner Maske war es schwer zu sagen, wo genau er hinsah.
Doch ich ließ mich davon nicht beirren. Mit einer gezielten Bewegung warf ich den feinen Staub nach oben und kurz wurde es auf der Lichtung gleißend hell, da der Silberstaub das Mondlicht ums vielfache reflektierte. Der höhere Dämon wich zurück. Ich war mir nicht sicher, ob Licht tatsächlich eine Schwachstelle von ihm war, oder ob er einfach überrascht war, doch ich nutzte den winzigen Moment, in dem er abgelenkt war, um mich vom Boden abzudrücken und auf ihn zu zuspringen. Ich hatte mich im Eifer des Gefechts ein wenig bei der Entfernung zu ihm verschätzt und wir kollidierten härter als geplant. Stark genug, dass der Dämon den Halt verlor und nach hinten fiel. Ich hatte meine Hände förmlich in seine Schultern gekrallt und ich spürte seine eigenen Hände kalt an meinen Unterarmen, während er mich mit sich zu Boden zerrte.

Wir landeten hart auf dem Waldboden, so heftig, dass mir für einen Moment die Luft aus den Lungen gestoßen wurde. Doch ihn traf es noch härter, da er unter mir war. Ich hörte den dumpfen Knall, bei welchem sein Kopf auf dem Boden aufschlug und einige der Federn, die seine Maske umgaben, brachen mit einem seltsamen hochfrequentierten Knicken. Ich nutzte den Moment, den er benötigte, um sich von dem Aufprall zu erholen und richtete mich sofort über ihm auf. Ich griff nach seinen Handgelenken und fixierte diese über seinem Kopf. In der Hoffnung, dass er Telekinese nur mit seinen freien Händen wirken konnte. Ich hatte nämlich irgendwo einmal gelesen, dass man für solch komplexe spiritistische Kräfte ein Steuerungsorgan benötigte, um sie richtig lenken und kontrollieren zu können und da er bei Tikka auch seine Hände benutzt hatte, ging ich davon aus, dass er diese dafür benötigte.
Aus dem Augenwinkel sah ich, dass Tikka sich mittlerweile aufgerappelt hatte und mit gespannten Bogen, den sie auf den Dämon richtete, bereit zu schießen, sollte er etwas versuchen, auf uns zu kam.
Unter mir ertönte eine heisere Stimme, die klang wie Honig, der über Eisennägel floss:
„Hallo, erstmal. Ist das eure Standard-Begrüßung? Jemanden eine Gehirnerschütterung zu verpassen? Originell."

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