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18. Rat - Befolge immer die Regeln der Etikette!

Der Zwerg, dessen Name also Alrik war, sah auf Tikkas Bitte hin alles andere als begeistert aus.
„Medizin? Was hast du jetzt schon wieder angestellt, Tikka? Ich habe dir doch gesagt, dass du vorsichtiger sein sollst.", erwiderte er seufzend, während er unter den Tresen griff und ein dickes Buch mit ledernem Einband hervor zog. Überrascht stellte ich fest, wie Sorgen erfüllt seine Augen nun dreinblickten. Es war eher untypisch für Zwerge Mitgefühl mit Anderen, die nicht ihrem Clan angehörten, zu haben. Zwerge galten immer noch als sehr konservativ und waren am liebsten nur unter sich. Dazu wurden sie als extrem loyal beschrieben, sie schwuren wohl bloß dem Clan – in welchen sie eingeboren wurden – ewige Treue und verabscheuten jeden Anderen. Doch Alrik passte überhaupt nicht auf die Beschreibungen, die ich bisher über Zwerge gelesen hatte. Auch sein Äußeres war definitiv von modernen Elementen geprägt. Besonders sein kurzer Haarschnitt war sehr Untypisch. Ich fragte mich, wie lange sich Alrik und Tikka schon kannten, denn auch die Dunkelelfe wirkte in der Gegenwart des Blonden wie ausgewechselt – fast schon sympathisch.

Ich wurde äußerst unsanft aus meinen Gedanken gerissen, als Tikka ohne Vorwarnung mein Handgelenk ergriff und mich nach vorne zog. Etwas unbeholfen stolperte ich auf den Tresen zu, ehe die Dunkelhaarige auch schon meine verletzte Hand vor Alrik platzierte. „Nein, es geht nicht um mich. Es geht um ihn. Ich habe ihn mit einem meiner Pfeile getroffen – du weißt schon, die mit den Widerhaken."
Alrik musterte Tikka mit einem entgeisterten Blick, ehe er mich schräg beäugte. „Warte- Ihr habt gekämpft und er lebt noch?"
Die Dunkelelfe verdrehte die Augen und ließ von mir ab, um ihre Arme vor dem Oberkörper zu verschränken. Erst jetzt wurde mir klar, was für eine bodenlose Frechheit diese Äußerung darstellte. Ich befreite mich also aus meiner Starre, um mit deutlich fester Stimme: „Ich habe sie auch mit einem Dolch getroffen. Nur fürs Protokoll."
„Es war sowas wie ein Missverständnis.", erklärte Tikka jetzt, meine Aussage komplett ignorierend, „Kannst du uns also helfen?"
Der Blonde stöhnte entnervt und stützte sich auf den Ellenbogen auf dem Tresen ab, um einen Blick in das aufgeschlagene Lederbuch zu werfen. Der Einband war geziert mit Ornamenten und die Schrift war krakelig und krumm, sodass ich kaum etwas entziffern konnte. Doch es handelte sich definitiv um Saempe. Das war die Sprache, die man in den meisten Teilen des Kosmos sprach. Die wenigen Völker, die über eine eigene Sprache verfügten, wie zum Beispiel das lichte Volk, sprachen dennoch meist auch Saempe. Es war sowas wie eine Allerweltssprache geworden.

„Eigentlich platzt die Herberge aus allen Nähten, aber ich denke ich kenne da ein paar Harpyien, die ich bestimmt dazu überreden kann euch ein Zimmer für die Nacht zu überlassen. Am besten wartet ihr solange im Wirtshaus. Essen und Getränke gehen auf mich."
Tikka strahlte über beide Ohren, was ein solch ungewöhnlicher Ausdruck an ihr war, dass ich mir mittlerweile fast hundertprozentig sicher war, dass das Gift an ihrem Pfeil bei mir nun auch Halluzinationen auslöste. Doch nach Morpheus' und Cayas perplexen Blicken zu urteilen, sahen sie dieses halbe Weltwunder auch.
„Danke, Alrik. Du bist der Beste."
Der Blonde winkte ebenfalls lächelnd ab und wendete sich dann mit einem ernsteren Blick mir zu. „Und du kommst jetzt erstmal mit mir mit. Ich kann mir nicht noch eine Leiche in meinem Foyer leisten."
Tikka führte bereits die Anderen aus dem Eingangsbereich und Caya wendete sich mir noch einmal zu, um mir aufmunternd zuzunicken, ehe sie samt den Anderen in den Gängen verschwand. Also tat ich wie mir geheißen und folgte Alrik, der hinter seinem Tresen hervorgetreten war und mich nach links zu einer Tür, die versteckt unter einer Wendeltreppe lag, führte.

Ich musste tief in die Knie gehen um mir nicht in dem Gang, welcher dahinter lag, den Kopf zu stoßen. Der Blonde drehte sich schief grinsend zu mir um.
„Entschuldige, diese Räumlichkeiten stammen noch aus einer älteren Zeit – als dieser ganze Hof hier ausschließlich Zwergen vorbehalten war.", erklärte Alrik und wendete sich mir kurz zu. Die Wände des Ganges waren behangen mit eisernen Wandkerzenhaltern, die über und über mit Wachs bedeckt waren. „Betreibst du diese Taverne ganz allein?", wollte ich wissen, während ich kurz Stehen geblieben war, um eines der zahlreichen Bilder zu mustern. Offenbar ein Familienfoto. Ein Zwergen-ehepaar stand frisch getraut vor einem großen See.
„Nein, mein Bruder hilft mir. Der Hof wurde in meiner Familie seit Ewigkeiten weitergereicht. Wir sind sozusagen in das Familiengeschäft eingestiegen.", erklärte Alrik. „Nur damals waren hier ausschließlich Zwerge zu Gast. Aber die Zeiten haben sich geändert."
Ich nickte nachdenklich und folgte ihm weiter durch den spärlich beleuchteten langen Gang. Es war noch nicht lange so, dass sich mehrere Wesen unterschiedlicher Völker an einem Ort trafen, ohne dass es im Blutvergießen endete. Die Kriege, die in der Vergangenheit auf dem gesamten Kosmos wegen rassistischen Gründen ausgefochten wurden, waren unzählbar. Doch mittlerweile waren neue Zeiten angebrochen. Die Köpfe der unterschiedlichen Völker hatten schließlich gemerkt, dass Zusammenarbeit viel fruchtbareren Boden erschuf als Krieg.

Alrik hielt vor einer geschmiedeten Eisentür und stemmte sie auf. Dahinter lag ein weiter Raum mit großen Fenstern, hinter welchen der Dunkelwald und ein wolkenloser Himmel zu erkennen war. Überall standen hohe Regale ausgefüllt mit dutzenden von Phiolen, Gläsern und kleinen Flaschen. Etliche Kerzen, die beinahe vollständig abgebrannt waren, zierten jede Ecke des Raumes und die Regale selbst. Alrik bahnte sich seinen Weg durch einen hohen Bücherstapel auf dem Boden um in einem der Regale, wohl nach dem versprochenen Gegengift zu suchen.
„Du und Tikka – ihr scheint eng befreundet.", bemerkte ich, während der Blonde sich auf ein hölzernes Treppchen stellte, um eine der höheren Ablagen zu erreichen. Ich für meinen Teil blieb lieber gebückt im Türrahmen stehen, der Raum war so vollgestellt, dass ich fürchtete bei meiner Größe mit einer noch so minimalen Bewegung alles zum Einsturz zu bringen.
„Das sind wir. Ich kenne sie schon seit einer gefühlten Ewigkeit.", erwiderte Alrik nachdenklich, während er eine Phiole musterte, sie dann aber wieder zurückstellte und weitersuchte.
„Wie habt ihr euch kennen gelernt?", wollte ich wissen.
„Kurz gesagt ist sie eines schönen Tages blutüberströmt hier eingebrochen. Wollte die Vorratskammer ausrauben, ist aber noch auf dem Weg dahin zusammengebrochen."

Das klang schon eher nach Tikka. Dennoch war es verwunderlich. Sie wirkte wie eine Ausreißerin und offenbar war sie nicht das erste Mal ins Exil verbannt wurden, nichtsdestotrotz zierte ihre Kleidung adlige Symbole des lichten Volkes und auch ihre Haare waren unglaublich lang. Die Haarlänge war im lichten Volke ein Ausdruck von Abstammung. Je länger – desto adliger war der Familienstamm. Wenn man ins Exil geschickt wurde, dann war das endgültig – als eine Folge und als Erkennungszeichen wurden einem die Haare geschoren und die Kopfhaut wurde verletzt, sodass sie nie wieder nachwuchsen.

„Weißt du mehr über sie? Über ihre Vergangenheit – meine ich. Aus welchen Verhältnissen sie kommt?", wollte ich wissen.
Alrik hatte offenbar gefunden, wonach er gesucht hatte und stieg zusammen mit einer länglichen Phiole wieder von dem Treppchen herunter, um mir entgegen zu kommen. „Du stellst eine menge Fragen für jemanden, dessen Namen ich noch nicht mal kenne."
Ich zuckte betroffen zusammen. Erst jetzt wurde mir klar, wie furchtbar unhöflich ich wirken musste. „Entschuldige. Ich bin Casta. Casta Omen."
Alrik öffnete die Phiole und bedeutete mir die Hand auszustrecken, dann ließ er drei kleine weiße Pillen in meine Handfläche fallen. „Okay, Casta. Hier ist dein versprochenes Gegengift. Es sollte sofort wirken, aber du solltest für den restlichen Abend Alkohol vermeiden, sowie andere bewusstseinserweiternde Substanzen. Also kein Rumknutschen mit Succuben oder Incuben."
Ich nickte etwas überfordert, ehe ich die Pillen einnahm. Sie schmeckten bitter und hinterließen einen seltsam eisernen Nachgeschmack in meinem Mund.
„Was war das?", wollte ich wissen.
„Es ist besser für dich, wenn du es nicht weißt. Sonst übergibst du dich nur und alles war umsonst.", erwiderte Alrik völlig ruhig, ehe er sich an mir vorbei drängte und wieder in den Gang schritt.
Stutzig folgte ich ihm und versuchte mit ganzer Kraft nicht daran zu denken aus was diese Pillen möglicherweise bestanden.
„Du und die anderen zwei – ihr seid aus Ereth, oder nicht?", fragte Alrik nun. Seine Stimme war kälter geworden und ich schluckte schwer.
Zwerge konnten Magier normalerweise nicht ausstehen. Und das beruhte – in den meisten Fällen - auf Gegenseitigkeit.
Also wappnete ich mich für ein unangenehmes Gespräch.

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