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37 - Küsse der Leidenschaft

„Okay", murmelt Shane nach einer Weile. „Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber erzähl mir etwas über dich." Ich ziehe meine Augenbrauen hoch und schaue ihn fragend an. Was möchte er denn wissen? „Also ich meine nicht deinen Namen oder so. Zum Beispiel irgendwelche Ticks, Vorlieben..." Ich nicke und überlege.

Es ist nicht so, dass ich ihm nicht vertraue, denn das tue ich, aber alles muss er auch nicht über mich wissen. Niemand weiß alles über mich – nicht einmal meine besten Freundinnen.

„Na ja, vielleicht ist dir das am Anfang nicht so richtig aufgefallen, weil ich mich ziemlich verändert habe, aber eigentlich bin ich Fremden gegenüber total schüchtern und verschlossen. Bei meinen Freunden bin ich dafür umso offener und verrückter. Dass ich laufe und Ed Sheeran mein Idol ist, weißt du ja bereits." Shane hört mir aufmerksam zu und streichelt über meinen Handrücken.

Seine Berührungen hinterlassen leider nicht dieses leidenschaftliche Feuer auf meiner Haut, das Blake in mir auslöst. Ich wünschte, es wäre andersherum, aber mein Herz hat sich entschieden.

„Oh, und ich habe einen Uhrzeiten-Tick", grinse ich schließlich und fange Shanes verwirrten Blick auf. „Ich muss den Wecker immer auf eine ungerade Uhrzeit stellen." Der Blondhaarige schüttelt den Kopf und kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Ich habe so einen ähnlichen Tick. Und zwar muss die Zahl der Fernsehlautstärke immer auf Null oder Fünf enden." Dieses Mal bin ich diejenige, die belustigt den Kopf schüttelt.

„Wir sind schon echt komische Menschen", stelle ich fest und lasse meinen Blick auf den See fallen. Die Wasseroberfläche glitzert im Sonnenlicht und spiegelt die Umrisse der Bäume wider. Ich war noch nie zuvor in diesem Park, aber ich sollte öfter herkommen. Es ist nämlich wunderschön.

„Komisch ist immer gut", erwidert der Blauäugige lächelnd und bleibt stehen. Ich drehe mich zu ihm und schaue zu Boden. Shane sieht mich mit so viel Liebe an, dass mir ganz schwindelig wird.

Ich würde alles dafür tun, um seine Gefühle zu erwidern, aber das kann ich nicht. Ganz egal wie sehr ich es auch versuche, mich auf dieses Date einzulassen, meine Gedanken gelten Blake. Er hätte mich sicherlich schon längst über seine Schulter geworfen und mir damit gedroht, mich in den See zu werfen. Letztendlich wären wir wahrscheinlich tatsächlich baden gegangen.

„Was hältst du von einer kleinen Abkühlung?", frage ich Shane grinsend und deute auf den See. Er folgt meinem Finger, ehe er mich mit geweiteten Augen anschaut. „Wir haben Ende Februar und du willst in einem See mit Minusgraden schwimmen gehen?" Ich zucke mit den Schultern und stichele mit einem „Warum denn nicht?" weiter. Blake hätte zugestimmt – das weiß ich genau.

„Du bist wirklich komisch", schüttelt der Blondhaarige erheitert den Kopf und streichelt über meine Wange. Ich weiche automatisch einen Schritt zurück, bereue es jedoch sofort. Ein verletzter Ausdruck verschleiert nämlich Shanes Pupillen und lässt mich schlecht fühlen. Es war bloß eine kleine Geste und kein Kuss.

„Das war übrigens nur ein Spaß mit dem Schwimmen", lüge ich, um die Stimmung etwas aufzulockern. Es war wirklich keine gute Idee, diesem Date zuzustimmen. Am Ende werde ich Shane verletzen – so viel steht fest. „Wir könnten uns ja stattdessen auf eine Bank unten am Ufer setzen", schlägt Benannter vor, sodass ich nicke.

Es schmerzt, ihn so deprimiert und verletzt zu sehen und zu wissen, dass ich die Schuld daran trage.

Hand in Hand schlendern wir zu der Bank und lassen uns auf der Sitzfläche nieder. Die warmen Sonnenstrahlen tanzen über mein Gesicht und kitzeln in meiner Nase. „Es ist wunderschön", lächele ich und beobachte eine Entenfamilie, die Richtung See watschelt.

„Lucy", haucht Shane plötzlich meinen Namen. Zaghaft platziert er seine Hand an meiner Wange und streicht mit seinen Fingerspitzen über meine Lippen. Sein warmer Atem kriecht über meine Haut und lässt ein elektrisierendes Gefühl durch meinen Körper strömen. „Shane", wispere ich und streichele ihm einzelne Haarsträhnen aus der Stirn. Seine Augen funkeln so glasklar, dass sie mich in ihren Bann ziehen.

Auf einmal sehe ich nicht mehr Shane vor mir, sondern Blake.

„Lucy", wiederholt er meinen Namen. Die Zärtlichkeit, vermischt mit bedingungsloser Leidenschaft, die in seiner Stimme liegt, lässt mir eine Gänsehaut über den Rücken tanzen. Es ist dieser magische Moment, wenn mein Lächeln nicht nur mein Gesicht, sondern ebenfalls mein Herz und meine Seele berührt. Ich genieße diesen Moment mit Blake, weil ich nicht genau weiß, wie lange er andauern wird.

Meine Hände zeichnen seine Gesichtszüge nach und fahren über seine Wangenknochen. Blau trifft Grün. Ich habe schon viele Augen gesehen, aber Blakes faszinieren mich am meisten.

„Lucy", raunt er nun etwas lauter und malt Kreise auf meine Wangen. „Ich weiß nicht so recht, wie ich es dir sagen soll." Er lässt den Satz unausgesprochen in der Luft hängen. So unsicher und schüchtern kenne ich Blake gar nicht. „Sag es einfach", flüstere ich und lehne meine Stirn gegen seine. Unsere Blicke verschmelzen miteinander, während sich ein Lächeln auf seine Lippen schleicht.

„Ich mag dich. Sehr sogar", haucht er gegen meine Lippen und lässt seine Augenlider zuflattern. Ich kann seine Gefühle hören, seine Liebe sehen und seine Leidenschaft fühlen. Zum ersten Mal verschließt sich Blake nicht vor mir, sondern lässt mich in seine Seele schauen.

Langsam beuge ich mich ihm entgegen, bis ich seinen Atem spüren kann. „Mögen ist vielleicht etwas untertrieben, aber das weißt du ja schon", lächelt er und küsst meinen rechten Mundwinkel. Es ist das reinste Gefühlschaos, das in mir tobt.

Seit wann ist Blake so zärtlich und liebevoll?

„Immer wenn ich meine Augen schließe, sehe ich dein Gesicht, Lucy", raunt er und platziert einen weiteren Kuss auf meinem linken Mundwinkel. Ich bin zu überrumpelt, um etwas zu erwidern, und verknote stattdessen meine Hände in seinem Nacken.

Es scheint, als würde ich mich in einer Art Trance befinden. Es gibt nur Blake und mich – niemanden sonst.

„Ich liebe dich, Lucy." Seine Lippen streifen meine. „Ich liebe dich so sehr." Es ist einer dieser Augenblicke, in denen die Zeit stehen bleibt – in denen ich mich zeitlos fühle. Denn mit Blake wird jeder besondere Augenblick zum Glück meines Lebens. „Ich-"

„Sag jetzt nichts", weist er mich zurecht, ehe er den letzten Abstand zwischen unseren Lippen überbrückt. Es ist ein Kuss, der uns zusammenführt, ganz egal ob wir das möchten oder nicht. Unsere Lippen bewegen sich sanft aufeinander, während Blake mit seiner rechten Hand über meine Wange streichelt. Seine Berührungen lösen so ein enormes Gefühl in mir aus, dass ich nur noch ihn wahrnehmen kann.

Meine Emotionen kochen über, mein Herz rast. All die Liebe, die ich schon so lange nicht mehr gespürt habe, schwimmt in diesem Kuss mit. Denn Liebe ist, wenn ein Kuss nicht nur die Lippen, sondern auch das Herz berührt.

„Lucy", löst sich Blake von mir, um Luft zu holen. Dieser Kuss war so anders – so sanft und hingebungsvoll. Seine Augen leuchten und ein glückliches Lächeln zeichnet sich auf seinen Lippen ab. „Wow. Das war wow", stammelt er und fährt sich über die Unterlippe. Ich bin mir sicher, dass dieser Moment unser ganzes Leben lang erleuchten wird.

„Ich liebe dich, Lucy, so so sehr. Du raubst mir den Verstand", gesteht er und zeichnet mit seinen Händen meine Taille nach. „Das war der perfekte erste Kuss mit dem perfekten Mädchen."

Es braucht nur wenige Worte, um diesen magischen Moment zu zerstören. Blakes eisblaue Augen weichen einem himmelblau. Seine verstrubbelten blonden Haare sind plötzlich ordentlich hochgelegt und wirken nicht mehr so weich wie zuvor. Blake verwandelt sich wieder in Shane zurück. Er saß nie mit mir auf dieser Bank und hat mich nie an diesem See geküsst.

Es war Shane.

Scheiße!

Plötzlich fühlt es sich so falsch an, auf dieser Bank zu sitzen und die Wasseroberfläche zu beobachten. Das, was ich Shane gegeben habe, hat mir Blake gegeben – nämlich meinen ersten Kuss.

„Shane, ich-", setze ich verzweifelt an und fahre mir durch die Haare. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Egal, was ich sage, er wird verletzt sein. „Du liebst Blake – schon klar. Die guten Mädchen stehen doch sowieso alle auf die bösen Jungs", murmelt mein Gegenüber traurig, zwingt sich aber dennoch zu einem Lächeln. „Es ist okay, Lucy. Wirklich."

Mit beißenden Schuldgefühlen nicke ich – zu mehr bin ich nicht in der Lage. Shane hat Recht. Ich liebe Blake.

Den Jungen, der drei Jahre älter ist als ich.

Den Jungen, der bereits zweimal in der Schule sitzengeblieben ist.

Den Jungen, der verdammt arrogant, egoistisch und herzlos ist.

Den Jungen, dessen Alltag aus Partys, Drogen und Alkohol besteht.

Den Jungen, der überall als Schläger und Aufreißer bekannt ist.

Den Jungen, der niemals so fühlen wird, wie ich.

„Geh zu ihm, Lucy." Und genau das werde ich jetzt auch tun. Also erhebe ich mich von der Bank und möchte den Ausgang ansteuern, als mir wieder einfällt, dass ich gar nicht weiß, wo wir überhaupt sind. „Ähm, Shane", kratze ich mich peinlich berührt am Hinterkopf. „Könntest du mich eventuell zu ihm bringen?" Der Blondhaarige wischt sich die Tränen von den Wangen und nickt dann.

Wir gehen mit einem gewissen Sicherheitsabstand zu seinem Auto zurück und schweigen die gesamte Fahrt über. Nach diesem Tag wird nichts mehr so sein, wie es einst war. Shane wird Abstand zu mir brauchen, denn ich habe sein Herz gebrochen und kann es leider nicht wieder heilen. Ich weiß, wie er sich gerade fühlt, kann ihm aber nicht helfen. Der Schmerz wird ihn ausrotten, doch irgendwann verwandelt er sich in Stärke.

„Es tut mir leid, Shane", flüstere ich den Tränen nahe und beobachte ihn von der Seite. Glasperlen kullern über seine Wangen und rauben ihm die Luft zum Atmen. „Ich weiß", murmelt er und parkt am Straßenrand. Wir sind zwar noch mehrere Blocks von Blakes Wohnung entfernt, aber es wäre wirklich besser, wenn ich jetzt aussteige.

„Fahr vorsichtig und schreib mir bitte, wenn du zu Hause angekommen bist", bitte ich ihn und öffne die Autotür. Ich möchte Shane ungerne in diesem Zustand zurücklassen, aber ich muss. Er wird lernen, mit dem Schmerz zu leben, auch wenn er zwischenzeitlich das Gefühl haben wird, daran zu ersticken. „Wir sehen uns", murmele ich und schließe die Autotür hinter mir. Ich bleibe noch so lange am Straßenrand stehen, bis Shanes Auto als winziger Punkt in der Ferne verschwindet.

Hoffentlich kann er mir irgendwann wieder in die Augen schauen, ohne dabei in Tränen zu zerfließen.

Ich straffe meine Schultern und mache mich dann auf den Weg zu Blakes Wohnung. Die Sonne verschwindet langsam hinter Regenwolken und taucht die Erde somit nicht nur in Dunkelheit, sondern ebenfalls in bittere Kälte. Ich verschnellere meine Schritte und ziehe die Jeansjacke enger um meinen Körper. Meine Füße schmerzen von den Absatzschuhen, aber stehenbleiben ist keine Option.

Ich schaffe es noch so gerade, mich vor den ersten Regentropfen in das Hochhaus zu retten, in dem Blake wohnt. Mit rasendem Herzen sprinte ich die Treppenstufen hinauf und klingele an seiner Haustür Sturm. „Blake!", rufe ich seinen Namen, doch nichts passiert. Ich lege mein Ohr an die Tür und lausche. Alles ist still. Es scheint so, als wäre der Blauäugige momentan nicht zu Hause.

Ohne noch mehr Zeit zu verlieren, wähle ich seine Handynummer und warte ungeduldig, bis er abnimmt. „Lucy?", begrüßt er mich überrascht. „Wo bist du, Blake?"

„Wa-"

„Antworte einfach! Wo bist du?"

„Auf dem Weg nach Hause."

„Zu Fuß oder mit dem Auto?"

„Als ob ich am Steuer telefonieren würde. Hörst du nicht den Regen?" Ich lausche und nehme tatsächlich das gleichmäßige Prasseln wahr. Er ist zu Fuß unterwegs. „Wo bist du, Blake?", wiederhole ich meine Frage. „Maxwell Avenue." Ich lege auf und stolpere die Treppenstufen hinab.

Draußen empfangen mich eisiger Wind und dicke Regentropfen. Da ich ohne Schuhe schneller laufen kann, ziehe ich die Boots aus und sprinte in Socken durch den Regen. Ich muss Blake sagen, was ich für ihn empfinde. Und dass ich ihm verzeihe – alles. Mein Herz sehnt sich nach ihm. Ich sehne mich nach ihm.

Ich werde immer schneller, bis ich den Blondhaarigen durchnässt auf der anderen Straßenseite ausmachen kann. Er hat sich die Kapuze seiner Lederjacke tief ins Gesicht gezogen und hält den Kopf gesenkt. „Blake!", rufe ich seinen Namen und überquere die Straßenseite. „Lucy", erwidert er mit einem Lächeln und kommt auf mich zu. Ich lasse meine Schuhe zu Boden fallen und ignoriere das Bandana, das sich aus meinen Haaren löst.

Ich sehe nur noch Blake.

Als er direkt vor mir steht, springe ich in seine Arme und drücke stürmisch meine Lippen auf seine.

„Liebe ist kein Solo. Liebe ist ein Duett. Schwindet sie bei einem, verstummt das Lied."- Adelbert von Chamisso

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