Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

34 - Mehr als nur Freunde

„I've been running through the jungle, I've been running with the wolves to get to you, to get to you", reißt mich Selena Gomez' Stimme aus dem Halbschlaf. Ich stöpsele die Kopfhörer aus und tapse ins Badezimmer. Dunkle Schatten liegen unter meinen Lidern, die einen Kontrast zu meinen geröteten Wangen bilden. Ich mache mir nicht die Mühe, mich zu schminken oder anderweitig zu stylen und schlüpfe deshalb in eine Jogginghose und einen flauschigen XXL Pullover.

Es ist mir egal, wie ich aussehe. Zumindest heute. Außerdem gibt es eh niemanden mehr, den ich beeindrucken möchte.

„Guten Morgen, Mäuschen", begrüßt mich Mum unten und stellt Dad eine Tasse Tee vor die Nase. „Gut geschlafen?" Ich zwinge mir ein Lächeln auf die Lippen und nicke. Insgeheim habe ich jedoch das Gefühl, dass die Albträume immer schlimmer werden. Sie rauben mir den Verstand und stoßen mich in ein tiefes schwarzes Loch, in dem ich mit Schuldgefühlen überschüttet werde.

Lucia ist ein Teil meines Lebens, auch wenn sie ihn nicht mit mir erleben kann. Dementsprechend tut es weh, zu träumen, von ihr getrennt zu werden. Ich hätte sie so gerne kennengelernt.

-

„Bis nachher", verabschiede ich mich von meiner Familie und schlendere zu der Bushaltestelle. Der Bus kommt glücklicherweise wenig später angefahren, sodass ich mich durch die Menschen drängele und auf einem freien Platz niederlasse.

Dieser Tag kann eigentlich nur besser als der gestrige werden. Oder?

Meine Hoffnung wird direkt zerstört, als ich den Schulhof betrete und von Blake zur Seite gezogen werde. Natürlich hat er unser Gespräch ebenso wenig vergessen, wie ich. Er hat sich dafür entschuldigt, mit Sabrina geschlafen zu haben, wohingegen ich ihn für etwas verurteilt habe, auf das er gar keinen Einfluss hat.

„Ich muss zum Unterricht", versuche ich mich aus Blakes Griff zu lösen und wage es nicht, in seine Augen zu schauen. Nachdem er mir am Telefon gebeichtet hat, bereit für eine Beziehung mit mir zu sein, weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich habe Gefühle für den Blauäugigen – das kann ich nicht bestreiten – aber ich weiß einfach nicht, ob ich diese Gefühlsachterbahn auf Dauer überlebe.

„Musst du nicht", erwidert Blake schließlich. „Aber wir müssen miteinander reden." Ich schlucke und lasse mich hinter den Mülltonnen nieder. Vor zwei Wochen saß ich am identischen Platz – allerdings ohne Blake.

„Was war das heute Nacht, Lucy?", fragt er mich und mustert mich eindringlich von der Seite. Ich hätte ihn nicht anrufen sollen, aber es ist in einer Art Trance passiert. „Tut mir leid", murmele ich und möchte verschwinden, aber natürlich hält mich der Blondschopf am Handgelenk zurück. Er hat Redebedarf. „Du musst dich nicht entschuldigen. Ich möchte nur wissen, was mit dir los ist."

„Das geht dich nichts an, Blake", blocke ich ab. „Du bist immerhin kein Bestandteil meines Lebens." Ich kann sehen, dass ihn meine Worte verletzen. Ehrlich gesagt habe ich auch selber keine Ahnung, warum ich so reagiere. Vermutlich habe ich einfach Angst. „Gut", raunt Blake verbittert. Seine Augen verschließen jegliche Emotionen vor mir und er ballt seine Hände zu Fäusten. „Aber dann ruf mich auch nie wieder mitten in der Nacht an."

„Wird nicht mehr vorkommen."

„Dafür wird es dann bei mir wieder öfter vorkommen, dass ich mich mit Sabrina treffe." Blake erhebt sich, wirft mir einen letzten giftigen Blick zu und mischt sich dann unter die anderen Schüler. Ich bin noch viel zu geschockt von seinen Worten und schreibe deshalb eine Nachricht an Shane. Ich möchte jetzt nicht alleine sein.

Es dauert nur wenige Minuten und schon hockt der Blondhaarige neben mir. Er tupft vorsichtig die Tränen von meinen Wangen und versucht, mich zu trösten. Auch wenn ich ihm nicht gesagt habe, warum ich weine, kann er sich den Grund bestimmt denken.

Blake.

Wer auch sonst?!

„Ich weiß, was dich jetzt aufheitern würde", lächelt mich Shane an und deutet auf mein Handy. „Ruf Harper an." Ich lege die Stirn in Furchen und presse ein „Warum?" hervor. „Sie kann dich bestimmt wieder aufmuntern, denn ich kann es momentan leider nicht." Auch wenn es mich verwundert, warum ich nicht einfach mit Roxy, May und Lee reden soll, nicke ich und wähle Harpers Nummer.

Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass sie abnimmt, da der Unterricht bereits vor fünfzehn Minuten begonnen hat.

„Ich hoffe, es gibt einen guten Grund, warum ich deinetwegen und vor allem gegen den Willen meines Lehrers den Chemieunterricht verlassen habe", begrüßt mich Harper mit ihrer schrillen Stimme. Sie wohnt zwar 324 Kilometer von mir entfernt, aber irgendwann werden wir uns bestimmt wiedersehen.

Ich hole tief Luft und erzähle ihr dann in der Kurzform, was vorgefallen ist. Shane sitzt währenddessen neben mir und lauscht ebenfalls gespannt meinen Worten. Ich bin ihm unendlich dankbar, dass er bei mir ist.

„Sorry, aber ich weiß auch nicht, was ich jetzt sagen soll", seufzt die Blondine nach einer Weile. „Wenn ich dir sage, dass du ihn vergessen sollst, hilft dir das wahrscheinlich auch nicht viel weiter. Vielleicht solltest du dich einfach an deinen Blondie vom Konzert ranschmeißen." Ich lache leise und beobachte, wie sich Shane mit roten Wangen am Hinterkopf kratzt. „Hi", murmelt er dann peinlich berührt in den Hörer und fährt sich durch die Haare.

„Oh. Ich wusste nicht, dass du auch da bist, Blondie. Also erstmal Hi zurück. Ihr zwei solltet miteinander ausgehen – das ist meine Meinung zu dem ganzen Drama." Ich spüre Shanes Blick auf mir, ignoriere ihn jedoch. „Nein, das ist keine gute Idee. Wir sind nur Freunde und außerdem hilft mir das nicht dabei, Blake zu vergessen", erwidere ich und ziehe meine Beine an den Körper. Es war vielleicht nicht die beste Entscheidung, in der Kälte sitzen zu bleiben.

„Na gut, du hast Recht. Sei froh, dass ich immer noch einen Plan B habe, Süße. Gib Flashmob Shape of you auf YouTube ein", raunt Harper verschwörerisch. „Ich muss auflegen. Mein Chemielehrer steht nämlich gerade vor mir und sieht nicht wirklich begeistert aus." Noch bevor ich mich von ihr verabschieden kann, ertönt das Piep-Signal.

Auch wenn unser Telefonat nur sehr kurz war, fühle ich mich schon etwas besser.

„Hast du eine gute Internetflat?", wende ich mich an Shane, woraufhin er nickt. Er entsperrt sein Display und gibt dann die genannten Worte auf YouTube ein. Wir scrollen etwas durch die Videos, bis wir fündig werden. „Da sind Harper und du!", bemerkt der Blauäugige überrascht und tippt das Video an.

Tatsächlich hat uns jemand gefilmt und das Video online gestellt. Es hat mehrere tausend Klicks und hunderte Kommentare. Eine Gänsehaut kriecht über mein Rückgrat. Die Erinnerungen an diesen Tag werden niemals verblassen.

„Hey! Was macht ihr hier?!"

Bei dem Klang einer rauen Männerstimme zucke ich zusammen und springe reflexartig auf. Shane tut es mir gleich und schenkt dem Hausmeister einen schuldbewussten Blick. „Habt ihr keinen Unterricht?", wendet sich der alte Mann mit hochgezogenen Augenbrauen an uns und schleudert einen gelben Sack neben die Mülltonnen.

„Äh", stammele ich. „Wir haben erst zur Zweiten. Bye." Ich greife nach Shanes Hand und bringe so schnell wie möglich einen großen Abstand zwischen den Hausmeister und uns. Hätte uns ein Lehrer dort vorgefunden, wären wir nicht so einfach davongekommen.

„Willst du noch in den Unterricht oder sollen wir heute schwänzen?", fragt mich der Blauäugige, als wir durch die Gänge schlendern. „Ich muss in den Unterricht. Ich habe schon viel zu oft geschwänzt", seufze ich. „Aber ich bräuchte eine Entschuldigung." Ich krame Stift und Papier hervor und kritzele eine Entschuldigung auf das Blatt. Zu guter Letzt fälsche ich die Unterschrift meiner Mutter.

Was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß, richtig?

„Sehen wir uns nach der Schule, Lucy?"

„Klar."

Ich verabschiede mich mit einer Umarmung von Shane und platze wenig später in meine Klasse hinein. Ich gebe die Entschuldigung ab und erzähle dann meinen Freundinnen, was alles geschehen ist. Dass sich die Drei um mich sorgen, ist an ihren Blicken zu sehen, aber dass sie es laut aussprechen, hätte ich nicht gedacht.

„Vielleicht solltest du bald wirklich mal einen Psychologen aufsuchen", flüstert Roxy und streichelt über meinen Unterarm. „Das könnte dir echt helfen", vertritt May ihre Meinung. „Aber du musst diese Hilfe auch wollen."

„Und die will ich momentan nicht. Ich schaffe das so", schlage ich ihren Vorschlag ab und versuche mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Ich bin nicht geistig unstabil und werde daher keinen Psychologen aufsuchen. Irgendwie werde ich schon mit meinen Problemen fertig.

Der Schultag zieht sich wie Kaugummi in die Länge und ich fiebere mit jeder Minute dem Unterrichtsende mehr und mehr entgegen. Ich bin eine der Ersten, die aus dem Klassenraum stürmt und erst auf den Parkplätzen zum Stehen kommt. Shane sitzt bereits in seinem Auto, sodass er zusammenzuckt, als ich mich neben ihn plumpsen lasse.

„Geschafft", lächele ich ihn erleichtert an und drehe das Radio auf. Ich hoffe, dass ich heute Nachmittag meine Sorgen vergessen kann und eine schöne Zeit mit Shane haben werde. Ich weiß, dass er mich auf andere Gedanken bringen wird.

„Du musst aussteigen, Lucy." Was? Meine Augen weiten sich und ich drehe den Kopf zu dem Blauäugigen. „Warum das denn?", hake ich nach.

„Tu es einfach."

„Shane, was ist los?"

„Steig bitte aus, Lucy!" Panik schwimmt in seiner Stimme mit. Mein Blick richtet sich auf sein Handy, welches er verkrampft in der Hand hält. Ehe er reagieren kann, entwende ich ihm sein Smartphone und lese mir den geöffneten Chatverlauf durch. „Gib mir mein Handy zurück! Sofort!", protestiert der Blondhaarige, doch ich umgehe seine Bitte. Ich drehe mich extra von ihm weg, sodass er nicht mehr an sein Handy kommt.

„Halte dich von Lucy fern oder du wirst es bereuen. Wenn ich sie nicht haben kann, sollst du sie auch nicht haben", murmele ich leise und betrachte den Namen des Verfassers.

Blake.

Wütend spanne ich meinen Unterkiefer an und unterdrücke einen Schrei geleitet von Zorn. Was bildet sich Blake eigentlich ein? Ich bin verdammt nochmal kein Gegenstand!

„Du solltest die Nachricht nicht sehen", murmelt Shane und beißt sich auf die Lippe. „Habe ich aber und das ist auch gut so", gebe ich von mir und drücke auf das Anrufsymbol. Binnen weniger Sekunden hat Blake abgenommen und spuckt ein verachtendes „Was willst du, Wyler?" in den Hörer. Seine spöttische Stimme macht mich nur noch wütender.

„Du hast nicht das Recht dazu, Shane vorzuschreiben, was er zu tun und zu lassen hat. Und außerdem bin ich kein Objekt, das irgendwem gehört. Schon gar nicht dir, Blake!", schleudere ich ihm die Worte zornig entgegen und lege danach auf. Was denkt er eigentlich, wer er ist? Einmal mehr wird mir klar, dass Blake nicht der ist, für den ich ihn gehalten habe.

Shane nimmt sich schließlich sein Handy zurück, bevor er den Wagen vom Parkplatz lenkt. Die ganze Fahrt ist in ein unangenehmes Schweigen gehüllt, an dem ich schuld bin. Mir ist bewusst, dass es falsch war, Shanes Handy zu nehmen, aber hätte ich das nicht getan, wäre Blake mit seiner Masche durchgekommen und hätte unsere Freundschaft zerstört.

„Wir sehen uns morgen", verabschiedet sich Shane einige Minuten später von mir und lässt seine Augenlider zuflattern. Ich ziehe die bereits geöffnete Tür wieder zu und lege meine Hand auf seine. Selbst ein Blinder würde sehen, dass es ihm nicht gut geht. „Bist du wütend, weil ich dein Handy genommen und Blake angerufen habe?", frage ich ihn. „Das tut mir nämlich echt leid."

Shanes Augen verankern sich mit meinen. „Nein. Mich stört etwas anderes", gibt er nach einer kurzen Bedenkzeit zu. „Es hat mit dem Telefonat heute Morgen zu tun." Ich runzele die Stirn und überlege angestrengt, was er damit meinen könnte. Was habe ich bloß zu Harper gesagt, das ihn so sehr beschäftigt?

„Ich weiß gerade wirklich nicht, was du meinst", hauche ich unsicher und schenke ihm einen entschuldigenden Blick. „Wenn ich es dir sage, könnte das viel ändern, Lucy."

„Sag es einfach!", fordere ich Shane auf. Wir sind immerhin gut befreundet und deshalb sollte er mir auch vertrauen können. „Na ja, weißt du, du sagst immer, dass wir nur befreundet sind. Das sind wir ja auch, aber nur von deiner Seite aus. Ich könnte mir nämlich mehr vorstellen."

Ich lasse seine Worte auf mich wirken und schlucke. Meint er mit mehr eine Beziehung?

„Erinnerst du dich noch daran, als du mich gefragt hast, ob ich verliebt bin?" Ich nicke. Eine ungute Vorahnung macht sich in meinem Inneren breit. „Ich habe über dich gesprochen, Lucy. Ich habe mich in dich verliebt." Shane wendet seinen Blick von mir ab und nestelt nervös an dem Saum seines Pullis herum. Ich bin so überrumpelt von seinem Geständnis, dass ich nicht weiß, was ich sagen soll.

„Ähm, cool", sage ich daher total aus dem Zusammenhang gerissen. „Also nicht cool, aber auch nicht uncool. Einfach cool-cool." Ich klatsche mir selber mit der Handfläche gegen die Stirn. Noch peinlicher geht es wohl kaum. „Sorry, ich habe nur keine Ahnung, was ich dazu sagen soll."

Shane vereint unsere Blicke miteinander und schaut mich erwartungsvoll an. „Wenn ich dich nach einem Date frage, dann sag einfach Ja." Mein Mund klappt auf. Erst gesteht er mir, dass er in mich verliebt ist und jetzt möchte er mit mir ausgehen? Träume ich noch?

„Also", lächelt der Blondschopf aufgeregt. „Darf ich dich am Wochenende zu einem Date ausführen, Lucy?"

Ja oder nein? Nein oder ja?

Shane ist ein lieber, zuvorkommender Junge und nicht so herzlos wie Blake. Er war immer gut zu mir, aufmerksam und um mein Wohl besorgt. Außerdem würde er mich niemals verletzen. Vielleicht sollte ich ihm wirklich eine Chance geben. Das könnte mir auch dabei helfen, endlich mit Blake abzuschließen, denn trotz seiner Offenbarung – dass er sich eine Beziehung mit mir vorstellen kann – bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich ihm noch mein Herz schenken möchte.

„Ja."

„Chancen sind da, um neu geboren zu werden."- Monika Minder

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro