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22 - Illegale Fahrstunden

Manchmal denke ich, dass die Zeit Flügel besitzt, denn sie rinnt mir jedes Mal wie Sand durch die Finger. Es ist Ende Januar, was bedeutet, dass ich fast einen ganzen Monat ohne Blake verbracht habe. Seit unserer Auseinandersetzung an Neujahr haben wir kein Wort mehr miteinander gewechselt, geschweige denn uns gesehen. Natürlich sind wir uns in der Schule ab und zu über den Weg gelaufen, haben uns dort aber ignoriert.

Dafür habe ich in diesem Monat ziemlich viel Zeit mit Mayleen, Ayden und Shane verbracht. Roxy hat sich mittlerweile bei May und mir entschuldigt, sodass nur noch Leia in unserem Bunde fehlt, aber wie es scheint, zieht sie die Freunde ihres Bruders uns vor.

„Wir müssen uns mal so langsam für den Führerschein anmelden gehen", murmelt Mayleen und trommelt mit ihrem Bleistift auf die Tischplatte. Ich nicke und gebe dabei einen zustimmenden Laut von mir.

Ich werde schon in vier Monaten - also im Mai - siebzehn Jahre alt und habe immer noch nicht mit meinem Führerschein angefangen. Es mag komisch klingen, aber irgendwie habe ich es überhaupt nicht eilig, meine Fahrerlaubnis zu bekommen.

„Wir könnten in den Osterferien einen Intensivkurs machen", schlage ich vor und beuge mich über mein Arbeitsblatt, als ich den Blick unserer Pädagogiklehrerin auf mir spüre. „Gute Idee", stimmt May zu und somit ist es beschlossene Sache.

In der Pause erzählen wir Ayden und Shane von unserem Vorhaben, worüber beide nur den Kopf schütteln können. Sie haben ihren Führerschein schon seit zwei Jahren und beherrschen ihre Autos bereits wie echte Profis. „Wenn ihr wollt, können wir schon mal mit euch üben", grinst Ayden und wackelt mit den Augenbrauen.

Wenn man ihn näher kennt, ist er eigentlich total nett und lustig, nur etwas zu pervers - meiner Meinung nach jedenfalls. Ich hätte nie gedacht, dass die beiden besten Freunde von Blake - also Ayden und Shane - auch mal meine Freunde sein würden. Aber genauso ist es gekommen.

„Keine Garantie, dass eure Autos heile bleiben", hebt May die Hände und wirft lachend den Kopf in den Nacken. „Genau", bekräftige ich ihre Aussage. „Auf eure Verantwortung, Jungs!"

Fünf Stunden später finde ich mich tatsächlich auf einem Parkplatz einer leerstehenden Firma wieder und mustere Shanes alten Audi. Die schwarze Farbe blättert an einigen Stellen ab und ist zerkratzt. Daneben sieht Aydens weißer BMW wie ein richtiges Prachtexemplar aus.

„Ich fahre bei Shane mit", entscheide ich schnell. Bei Aydens Auto würden Beulen und Kratzer schließlich direkt auffallen. „Okay. Dann habe ich wohl das Vergnügen mit der reizenden Mayleen Baker", verstellt Ayden seine Stimme und deutet mit einer einladenden Geste auf sein Auto.

Roxy wollte eigentlich auch mitkommen, aber sie muss spontan auf ihren Bruder Ethan aufpassen. Der Rotschopf ist zwar erst elf Jahre alt, aber er hat es faustdick hinter den Ohren.

„Dann mal los!", klatscht Shane in die Hände und öffnet mir die Autotür. Es ist ein komisches Gefühl, plötzlich auf dem Fahrersitz zu sitzen und zu wissen, dass man die alleinige Kontrolle über das Auto hat. Die Verantwortung von Shanes und meinem Leben liegt nun in meinen Händen. Ich schnalle mich an und schaue dann abwartend zu dem Blondhaarigen. Er bedeutet mir, den Schlüssel in die Zündung zu stecken, sodass ich seine unausgesprochene Forderung sofort ausführe.

„Okay", murmelt er und greift zögerlich nach meiner Hand. Shane positioniert unsere Hände auf der Schaltung und hilft mir dabei, den ersten Gang einzulegen. „Weißt du, wo sich Kupplung, Gas und Bremse befinden?"

„Links ist die Kupplung, dann die Bremse und rechts das Gaspedal", leiere ich runter und mustere die drei Pedalen. Damit kann ich ein Auto fahren? Verrückt. „Sehr gut", lobt mich Shane, ehe er weiterspricht. „Du musst beim Anfahren zunächst die Kupplung durchtreten und sie dann ganz langsam loslassen."

Ich stelle meinen linken Fuß auf die Kupplung und trete sie bis zum Fahrzeugboden durch. „Und jetzt langsam loslassen." Ich verringere den Druck auf die Kupplung und lasse sie mit einem Mal los, als sich das Auto bewegt. Direkt würgt der Motor ab.

„Upps", nuschele ich mit roten Wangen und riskiere einen Blick auf Aydens Auto. Mayleen sitzt genauso unsicher wie ich hinter dem Lenkrad und schaut hilfesuchend zu Ayden auf. Wenigstens bin ich nicht die Einzige, die überfordert ist. „Versuch es nochmal, Lucy. Aber wie schon gesagt musst du die Kupplung langsam loslassen. Ansonsten würgst du nämlich den Wagen ab."

Ich versuche Shanes Worte in die Tat umzusetzen und tatsächlich klappt es schon besser. Das Auto hoppelt zwar ein bisschen, aber es bewegt sich voran. „Gar nicht schlecht", murmelt der Blauäugige und wirft mir einen Seitenblick zu. „Und jetzt gib ein bisschen Gas." Ich drücke auf das Gaspedal und erleide beinahe einen Herzinfarkt, als der Tacho ganze sechszehn Km/h anzeigt. Ich spiele ein wenig mit der Lenkung und fahre Kreise über den Platz.

May hingegen hat immer noch Probleme beim Anfahren und würgt das Auto nun schon zum dritten Mal ab.

„Pass auf!", erhebt Shane plötzlich seine Stimme, sodass ich wieder geradeaus gucke und einem Mülleimer ausweiche. Wir fahren zwar immer noch weniger als zwanzig Km/h, aber das heißt nicht, dass es von Vorteil wäre, in einen Mülleimer zu fahren.

„Du musst dich konzentrieren, Lucy", ermahnt mich Shane, als er meine rechte Hand wieder zu der Schaltung führt. „Wir schalten jetzt in den zweiten Gang - also unten links. Dabei drückst du die Kupplung durch und gehst gleichzeitig vom Gas runter, okay?" Ich nicke und drücke die Kupplung durch. Während ich schalten möchte, drücke ich allerdings unbeabsichtigt das Gaspedal, sodass der Motor aufheult.

„Du solltest doch nicht das Gaspedal durchdrücken", seufzt Shane und schaltet mit mir in den zweiten Gang. Dabei nehme ich ruckartig beide Füße von Kupplung und Gas, weshalb der Wagen erneut abwürgt. Anscheinend bin ich kein Naturtalent, was das Autofahren angeht. „Möchtest du es noch einmal versuchen?"

„Klar", raune ich nicht gerade zuversichtlich und drehe den Schlüssel in der Zündung um. Dann lege ich den ersten Gang ein und bemühe mich, die Kupplung möglichst langsam loszulassen. Es klappt beim ersten Versuch und so tuckere ich mit acht Km/h über den Parkplatz.

„Oh! Mayleen hat es auch endlich geschafft", grinst mein Beifahrer und lenkt damit meine Aufmerksamkeit auf meine beste Freundin. Sie fährt neben uns her und starrt konzentriert auf die Straße. „Guck nach vorne, Lucy!", ruft Shane panisch und reißt das Lenkrad herum. Im letzten Moment weichen wir einem Busch aus.

„Brems bitte", fleht der Blondhaarige schließlich. „Aber sa-" Noch bevor er das letzte Wort aussprechen kann, trete ich kräftig auf die Bremse, sodass das Auto mit einem Ruck stehenbleibt und wir tiefer in die Sitze gepresst werden. Mit hochrotem Kopf und schweißnassem Pullover steige ich aus und wedele mir mit der Hand Luft zu.

Autofahren sieht deutlich leichter aus, als es eigentlich ist. Oder stelle ich mich einfach zu blöd an?

Während sich Shane wieder sichtlich entspannter auf dem Fahrersitz niederlässt, bleibe ich draußen stehen und beobachte Mayleen. Sie fährt über den Platz und versucht dann, den Wagen in einer Parkbox zu parken. Das klappt allerdings nicht so recht und im Endeffekt steht sie schräg auf zwei Parkplätzen. Sie legt den Rückwärtsgang ein und rollt unkontrolliert zurück, wobei sie beinahe in denselben Mülleimer fährt, wie ich zuvor.

„Schon fertig mit dem Fahren?", ruft mir Ayden lachend entgegen, als der BMW neben mir herfährt. „Shane braucht eine Pause. Er war von meinen Fahrkünsten ziemlich überwältigt", zucke ich mit den Schultern und beiße mir auf die Unterlippe. Wenn ich Shanes Körpersprache richtig gedeutet habe, hatte er sogar ein bisschen Angst.

Plötzlich fährt ein weiteres Auto auf den Parkplatz. Wir sind anscheinend nicht die Einzigen, die hier üben möchten. Erst bei genauerem Betrachten fällt mir auf, wem dieses Auto gehört.

Blake.

Der Blondhaarige sitzt grinsend hinter dem Steuer und driftet um Shanes Auto herum. Dieser kurbelt bloß das Fenster herunter und schenkt mir einen entschuldigenden Blick. „Ich glaube, Blake hat stärkere Nerven als ich", gibt er zu. „Sorry." Ich starre Shane perplex an und möchte etwas sagen, doch da rauscht er auch schon mit quietschenden Reifen davon.

Ist das sein Ernst? Er hat Blake angeschrieben, obwohl er ganz genau weiß, dass wir nicht mehr miteinander reden? Was sollte das? Ich kann mir ein Stöhnen nicht verkneifen. Was mich allerdings wundert, ist die Tatsache, dass Blake erschienen ist.

„Steig ein, hübsche Dame", ertönt die Stimme des Blauäugigen. Ich schaue mich spielerisch um und murmele dann: „Ich sehe hier keine hübsche Dame."

„Oh doch! Sie steht genau vor mir!"

Was soll das? Warum schmeichelt er mir plötzlich wieder mit Komplimenten? Wenn ich eins nicht kann, dann ist es, aus ihm schlau zu werden. Blake ist und bleibt ein verdammtes Mysterium.

Letztendlich steige ich doch in das Auto und möchte ohne etwas zu sagen anfahren, aber Blake hält mich zurück. „Im Leerlauf wird das nichts." Er schaltet für mich in den ersten Gang und erklärt mir, was ich machen muss. „Ich bin nicht blöd. Ich weiß, wie man ein Auto fährt", gifte ich bissig zurück und würge den Wagen einen Wimpernschlag später ab. Na toll - erfolgreich blamiert.

„Du musst dir mehr Zeit lassen, Lucy."

„Ich brauche deine Ratschläge nicht!"

Der Blondschopf hebt verteidigend die Hände in die Höhe, ehe er sie vor der Brust verschränkt. Ich atme tief ein und wieder aus und starte das Auto. Nachdem ich den ersten Gang eingelegt habe, löse ich meinen Fuß ganz langsam von der Kupplung. Als das Auto dann rollt, gebe ich Gas. „Nicht so schnell!", bremst mich Blake und hilft mir beim Lenken. „Du brauchst erstmal ein Gefühl für das Autofahren."

„Ich wusste gar nicht, dass du das Wort Gefühl überhaupt kennst", schnaube ich verächtlich und drücke das Gaspedal durch. Der Tacho zeigt dreiundzwanzig Km/h an und wenn ich ehrlich bin, fühle ich mich nicht mehr sicher. Aber diesen Fakt zugeben? Niemals!

„Du musst nicht so schnell fahren, Lucy", ignoriert Blake meine Aussage. „Fünfzehn Km/h reichen zum Üben. Du kannst mit der Lenkung spielen, damit du weißt, wie das Auto auf bestimmte Bewegungen reagiert."

Ich fahre erneut einige Runden über den Parkplatz, wobei Mayleen und ich einen Zusammenprall nur dank Ayden und Blake verhindern können. Mittlerweile schaffe ich es sogar, selber während des Fahrens den zweiten Gang einzulegen und beim Anfahren nicht mehr abzuwürgen. Blake ist geduldiger als Shane und um ehrlich zu sein erklärt er mir auch alles besser.

Er ist einfach Blake Archer. Meine Nummer Eins.

„Siehst du - hat doch gut geklappt", lächelt mich Benannter an, als ich das Auto sanft abbremse und dann ausschalte. „Mhm", gebe ich ein zustimmendes Geräusch von mir und möchte aussteigen, werde aber mal wieder von Blake zurückgehalten. Eigentlich habe ich gar keine Lust mit ihm zu reden, aber ich bin gespannt, was er zu sagen hat.

„Unser letztes Gespräch ist irgendwie nicht so gut verlaufen", beginnt er zögerlich und sucht meinen Blick. Ich weiche ihm jedoch aus und starre stattdessen auf den Saum meines Pullis. „Keine Ahnung, aber manchmal bin ich einfach nur scheiße."

„Manchmal?", hebe ich spöttisch eine Braue und lache. „Immer, Blake! Du bist immer scheiße!"

„Ich werde jetzt nicht sagen, dass es mir leidtut, Lucy, denn ich weiß, dass du das nicht hören willst. Ich würde mich gerne ändern, aber ich kann es nicht. Ich bin einfach ein verdammt abgefuckter Idiot, der es gar nicht verdient hat, mit dir in einem Auto zu sitzen."

„Du kannst dich später dafür bei Shane bedanken", kommentiere ich und stoße die Autotür auf. Der Wind spielt mit meinen Locken und trägt den beißenden Geruch von Angstschweiß hinfort. „Ich habe dir schon mal gesagt, dass ich dieses Freundschafts-Ding nicht kann. Nicht mit einem Mädchen wie dir."

„Du kennst ja auch nur so etwas wie Freundschaft Plus!"

„Nein!", streitet Blake ab. „Dank dir weiß ich, was Freundschaft ist, auch wenn ich es nicht zeigen kann. Vielleicht weil ich mehr - ach egal." Ich schüttele den Kopf und steige aus dem Auto. „Du weißt gar nichts, Blake", murmele ich, ehe ich mich von ihm abwende und auf den BMB zulaufe.

Ich öffne rasch die Tür und lasse mich auf dem Rücksitz nieder. Direkt ruhen zwei Augenpaare auf mir. „Blake meint es nicht so", verteidigt Ayden sofort seinen Freund. „Er ist eigentlich ein guter Kerl."

„Klar", lache ich ironisch. „Ein guter Kerl, der manchmal unschuldige Jungs im Park verprügelt." Die Anspannung ist zum Zerreißen. „Verurteile ihn nicht, wenn du nicht weißt, wer er wirklich ist, Lucy."

Mayleen und Ayden tauschen wieder die Plätze, sodass uns der Blondhaarige nacheinander zu Hause absetzt.

Der Tag ist für mich gelaufen. Anstatt meine Hausaufgaben zu erledigen, lege ich mich in mein Bett und höre Musik. Meine Gedanken kreisen um blaue Augen und wollen einfach keinen Stillstand herbeiführen. Ich weiß, dass ich diesen Gedankengang schon öfter hatte, aber vermutlich ist es wirklich besser, Blake komplett aus meinem Leben zu streichen.

„Trost ist nicht Hilfe - Aber Hilfe Trost."- Emanuel Wertheimer

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