
t w e n t y - f i v e
,,The stars are shining just for you"
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Jimin war schweißgebadet, voller Adrenalin und gleichzeitig völlig ausgelaugt. Das Konzert war nun vorbei, es hatte ihn unheimlich viel Kraft gekostet, seine Parts zu Tanzen und seine Passagen zu singen. Allerdings war es nicht schwerer, wie sonst auch. Und das war auch ein Grund für seine Leidenschaft zu dieser Art von Beruf. Egal wie sehr man trainierte, übte und oder sich den Arsch aufreißen mochte, die Herausforderung und der nervenaufreibende Aspekt an der gesamten Geschichte würden nie verschwinden. Es würde immer genauso aufregend sein, wie bei ihrem ersten Auftritt, genauso anstrengend, wie bei ihren Trainingseinheiten, nur noch viel schwerer.
Und es war auch immer wieder ein wunderbares Gefühl, wenn man eine glückliche Menschenmenge hinter sich zurücklassen, sich danach direkt in ein Auto setzen und zurück ins Hotel fahren konnte.
Als er eine Wasserflasche in wenigen, gierigen Schlücken leerte und durch den Backstagebereich ging, auf direktem Wege in den Bereich der Stylisten, war er ganz zufrieden mit sich selbst. Er zweifelte noch immer viel zu stark an sich selbst, machte sich Gedanken, wie er sich verbessern und noc mehr aus ihm rausholen könnte. Doch spätestens, als er den Raum betrat und Naeun helles Lachen ihn begrüßte, ihre kurzen Beine das Mädchen auf schnellstem Wege in seine Arme beförderten und sie ihm im Geheimen ins Ohr flüsterte, dass sie ihn von allen Sieben am Besten gefunden habe, als sie den Auftritt über den Bildschirm mitverfolgen durfte.. er fühlte sich dank Naeun mal wieder so sicher. Er fühlte sich genug. Er fühlte sich verstanden und gewollt. Es tat so unfassbar gut zu wissen, dass man de Erwartungen einer Person übertreffen konnte, die ohnehin schon große Stücke in einen hielt.
,,Nächstes Mal strenge ich mich noch mehr an", versprach Jimin mit einem dünnen Lächeln und ließ die Brünette von seinen Armen, die ihn dann liebevoll angrinste: ,,Dann wirst du auch dann wieder großartig sein, Papa."
In jenem Moment betrat auch die restliche Band nach und nach den Bereich der Stylisten, um sich umzuziehen, etwas zu trinken, die Sachen zu schnappen und danach direkt ab zu düsen, um sich den wohlverdienten Schlaf zu gönnen. Jungkook, der mitbekommen hatte, wie Naeun ihren Vater gelobt hatte, hockte sich neben das Mädchen und deutete mit seinem Finger auf sich: ,,Und ich? Ich war doch total lit oder nicht? Ich sah doch bestimmt wieder am freshesten von allen aus?"
Taehyung, den diese Ausdrucksweise in den letzten Tagen derbe verstimmt hatte, ging entspannt am Jüngsten vorbei und schubste ihn beiläufig, dass dieser das Gleichgewicht verlor und auf alle Viere fiel.
,,Träum' weiter. Ich finde genau wie Naeun, dass Jimin heute verdammt gut war."
,,Da geb' ich den Beiden auch Recht", meinte Namjoon plötzlich und klopfte Jimin auf den Rücken, welcher zusammenzuckte und dann überrascht zu seinem Leader aufschaute. Dieser lächelte stolz und nickte: ,,Ich hab dich lange nicht mehr so energiegeladen erlebt, so voller Elan. Du warst heute super, Jimin."
Ein wohliges, warmes Gefühl breitete sich in seiner Bauchgegend aus. Wie als würde er eine Achterbahn hinunter fahren, gerade am höchsten Punkt sein und in diesem Moment steil herab rasen. Die Euphorie, die in ihm brüllte machte ihn ... er konnte es selbst nicht glauben, aber sie machte ihn glücklich. Lange hatte er es nicht mehr verspürt, diese Zufriedenheit nach einem Auftritt. Dann nahm Naeun seine Hand.
,,Fahren wir jetzt zurück zu unserem Hotelzimmer, Papa? Ich bin ein Bisschen müde.."
,,Ja das werden wir und du wirst dann morgen genau wie ich ausschlafen können. Lass uns gehen", seufzte Jimin sanft und schnappte sich seine Jacke, folgte dann dem ersten kleinen Grüppchen bereits zu den Parkplätzen.
Als sie dann zurück im Hotel waren, Naeun tief und fest in seinem Bett schlief, wie Jimin es zuvor ebenfalls getan hatte, fuhr er aus diesem erholsamen Schlaf hoch. Er atmete schwer, seine Stirn war von kleinen Schweißperlen überzogen. Nachdem er sich orientieren konnte und sich allmählich beruhigen konnte, schloss er die Augen und versuchte seine Atmung erneut in den Griff zu bekommen. Nur ein Alptraum. Nicht Neues, nichts Besonderes. Jimin lugte zu seiner Tochter, die neben ihm lag und nichts mitbekommen hatte. Leise seufzte das Idol und ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen. Seine Aufmerksamkeit gewann die große Balkontür, durch welche er einen erstaunlich klaren Sternenhimmel erkennen konnte.
Kurz darauf schwang er seine Beine über die Bettkante und bahnte sich leise und vorsichtig seinen Weg zu der Glastür. Langsam öffnete er sie, verzog das Gesicht, sobald die Scharniere ein kleines Geräusch machten. Er quetschte sich durch den Spalt, der offen war und nahm einen tiefen Atemzug von der frischen Nachtluft.
Er schob seine Hände in die Taschen seiner Jogginghose, sein dünnes Shirt flatterte leicht an seinem Oberkörper, wenn der Wind an diesem zerrte. Seine Füße froren etwas, also wippte er vor und zurück und musterte einfach den Himmel und die Sterne, den er bereits in seiner Kindheit so unglaublich interessant gefunden hat. Sein Vater hat ihm damals erklärt, welche Sternzeichen man erkennen konnte, bevor die Stimmung zwischen ihnen immer tiefer sank, bis sie endgültig verstarb. Jimin wünschte sich, dass Naeun niemals solch eine Erfahrung machen müsste.
,,Kannst du nicht schlafen?", erklang eine weibliche Stimme und Jimin zuckte zusammen, sein Kopf schoss zur Seite. Einen Balkon weiter, stand eine Person. Nachdem seine Augen sich endlich an die Dunkelheit gewöhnt hatten und er Sohye mit einer Decke um den Schultern in einem der Stühle auf ihrem Balkon sitzen sah, nickte er langsam.
,,Ich brauchte etwas frische Luft."
,,Kenne ich. Manchmal... muss man einfach durchatmen können. Und heute.. ist es besonders einfach. Und schön", murmelte sie behutsam und drehte ihren Kopf von Jimin Weg, lehnte ihren Hinterkopf gegen die Stuhllehne, um wie zuvor das Idol, nun ebenfalls die Sterne bewundern zu können. Eine Weile lang sagten sie einfach nichts, sondern verharrten einfach so.
Sie, die die Sterne bewunderte.
Er, der sie aus den Augenwinkeln musterte und seine Umgebung zu vergessen schien.
,,Du kannst echt stolz auf dich sein Jimin. Auch wenn du denkst, dass du bisher noch nichts geschafft hast, nichts selbst gemacht hast und das Ganze nur Naeun zu verdanken ist.. so bist es doch du gewesen, der sich überhaupt für sie entschieden und immer und immer wieder auf sie eingelassen hat", meinte die Sozialarbeiterin leise: ,,Ich weiß, eigentlich sollte ich so nicht reden, hinsichtlich meines Jobs, aber ich glaube, dass du Naeun verdienst und umgekehrt. Du bist.. du bist ein toller Papa, Jimin."
Bevor er etwas sagen konnte, wurde die Balkontür etwas weiter aufgeschoben und Naeun steckte ihr verschlafenes Köpfchen ebenfalls raus, mitten in das Erwachsenengespräch.
,,Papa..? Wieso bist du hier....?", fragte sie und kam auf ihn zu, streckte die Arme nach oben.
,,Ich konnte nicht schlafen. Und du? Wieso bist du hier? Außerdem wirst du mir so ja noch krank", tadelte er sie und schnappte sich seine Jacke von dem Sessel vor der Balkontür, um sie überzuziehen, sich zu setzten und Naeun auf seinen Schoß zu nehmen, damit er sie unter seine Jacke ziehen konnte.
,,Ich konnte nicht schlafen, weil du nicht da warst", seufzte die Fünfjährige und entspannte sich an seiner Brust, bis ihr der klare Nachthimmel auch auffiel.
,,Du Papa..? Wie viele Sterne gibt es eigentlich?"
,,Unendlich viele."
,,Und woraus besteht so ein Stern? Wieso leuchten sie?"
Jimin dachte kurz nach, ehe er schmunzelnd seine Nase wie so oft in ihrem Hinterkopf vergrub.
,,Aus Träumen, Wünschen und Glitzer von Menschen, von denen wir Abschied nehmen mussten. Und sie leuchten für jeden Menschen verschieden. Jedenfalls diese ganz besonderen Sterne, die die Personen verkörpern, von denen du Abschied nehmen musstest."
,,Also ist Mama.. auch irgendwo da oben?"
,,Das ist sie ganz sicher", flüsterte Jimin ihr zu und umarmte sie fester: ,,Sie ist vielleicht nicht mehr auf dieser Welt, aber irgendwo da oben im Himmel, ob als wunderschöner Schutzengel der hell leuchtender Stern.. sie wird immer für dich da sein."
,,Wirklich?"
,,Wirklich."
Und während sie Beide sich noch etwas weiter über die Sterne und ihre Bedeutungen unterhielten, vergaßen sie voll und ganz die Sozialarbeiterin, die auf dem anderen Balkon und unter denselben Sternen saß und sich mit einem Lächeln und Tränen in den Augen bestätigt fühlte, in ihren vorherigen Aussagen. Er war ein ganz wundervoller Papa.
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