Neunzehn
Changbins POV
Felix aß etwas anderes als Braun! Und ohne dass ich etwas sagen musste. Schuldig schaute er rüber zu Jisung. Jetzt verstand ich es. Er hatte es wegen Jisung getan. Felix fühlte sich schlecht. Dank dem schlechten Gewissen, versucht er gegen seine Zwangsgedanken zu stellen. Er wird es schaffen, auch wenn es nicht danach aussah. Da war wieder dieselbe Panik in ihn, wie damals bei ihm zuhause. „Ich muss auf die Toilette...", sagte er kurz, nachdem er fast fertig war seinen Käsekuchen zu essen. Oh nein, Felix, du wirst nicht den Käsekuchen rauskotzen! Ich werde dafür sorgen. Felix stand auf, aber ich war schneller als er und versperrte ihm den Weg. Jisung schaute uns verwirrt an. Wir sahen bestimmt dämlich aus, wie ich Felix davon abhalten wollte auf die Toilette zu gehen. Wenn er wüsste, was Felix dort wirklich vorhatte, dann würde er dasselbe wie ich tun. Ganz bestimmt. „Lass mich durch", sagte er ernst. Als ob ich ihn einfach jetzt lassen würde. Ich werde ihn ganz sicher nicht in sein Untergang bringen. Da er mich nicht berühren konnte, stand er einfach nur da, angespannt und mit nervösen Blick. „Bitte Changbin...ich muss doch nur aufs Klo."
„Ich weiß was du vorhast und ich lasse es nicht zu!" Jisung lies den Käsekuchen Käsekuchen sein und teilte uns seine gesamte Aufmerksamkeit. „Was ist denn los? Wieso lässt du Felix nicht aufs Klo?"
„Weil...ich kann es dir nicht sagen." Jisung wurde noch trauriger. „Achso...." Felix wurde immer unruhiger. „Ich sagte, lass mich durch...ich fühle mich schmutzig..." Sanft schaute ich ihn an. „Nein, du bist sauber, dir wird nichts passieren." Jisung versuchte zu verstehen, um was es in unseren Gespräch ging. „Nein! Ich habe etwas gegessen, dass nicht weiß war! Ich muss es rausbekommen!", sagte er zu mir. Seine Hände zitterten stärker. Die Farbe des Cafés verstärkte alles noch. „Musst du nicht. Du wirst sehen, dass nichts passieren wird. Schau, Jisung hat doch auch einen Käsekuchen gegessen und er lebt noch. Es kann also nichts schlimmes passieren." Felix wurde immer nervöser. „Das kannst du doch nicht wissen....", stammelte er und versuchte Fluchtwege zu suchen. „Doch, ich weiß es..." Mittlerweile war es Felix egal, ob Jisung dabei war oder nicht. Die Zwangsgedanken blendeten Jisung komplett aus.
„Ich muss es aber wieder rausbekommen....sonst werde ich keine Ruhe finden...bei Jeongins Brownie war es doch aus so...bitte Changbin, lass mich durch...ich flehe dich an!", sagte Felix. Bebende Stimme, wirre Augen. Jisungs Augen, die größer wurden. Langsam schien er verstehen, um was es ging. Armer Jisung. „Felix? Ist alles okay?". Felix schaute Jisung an. Panisch. „Nichts ist okay. Ich muss meinen Körper vom Käsekuchen befreien! Sofort!" Jisung wich etwas zurück. Besorgt musterte seinen alten Freund. Was hatte er da gesagt? Bedeutet das, dass er aufs Klo gehen und brechen wollte? Sofort wurde Jisung noch trauriger. Felix ging es wirklich nicht gut. „Es tut mir Leid, ich hätte dich nicht fragen sollen, ob wir Käsekuchen essen wollen." Sein Appetit auf den leckeren Käsekuchen war vergangen. In ihm staute sich Trauer auf. Felix litt. „Es tut mir Leid, Jisung", sagte Felix und versuchte sich zu beruhigen. Er hatte gerade seinen Freund verletzt. „Nein, schon okay. Ich glaube, ich gehe jetzt besser."
„N-nein. Bitte bleib", bat Felix und setzte sich wieder hin. Die Hände hatte er zusammengefaltet und ruhte sie auf seinem Schoß. Diese Unruhe war so unerträglich. Ich setzte mich auch wieder hin. „Es tut mir so Leid, dass ich so bin....", sagte Felix und schaute auf Jisung. „Du kannst nichts dafür." Genau das gleiche, was ich gesagt hab. „Siehst du Felix? Dir ist nichts passiert", sagte ich. Felix schaute jetzt auf mich. „Noch nicht....es wird passieren."
„Nein, wird es nicht!"
„Was immer du denkst, hör auf Changbin. Du kannst ihn vertrauen", fügte Jisung hinzu und aß ein Stück von seinem Käsekuchen. Er konnte ihn einfach nicht unberührt auf den Teller liegen lassen. Felix versuchte sich zu beruhigen, was nur schwer ging aber am Ende hatte er es durch seinen Zwang geschafft. Felix konnte sich beruhigen. „Und ich werde bei dir bleiben, falls du denkst, du kannst später noch aufs Klo, ohne dass ich es mitbekomme." Felix nickte schwach und wandte sich dem Stück Kuchen vor, dass er liegen gelassen hatte. Wenn er es jetzt geschafft hatte, seinen Zwang nicht nachgegangen zu sein, würde es vielleicht ein zweites Mal klappen. Felix nahm noch ein Stück des Gebäcks in den Mund und kaute. Jisung war mit seinem fertig. Besorgt musterte er Felix. Er machte sich so wie ich Sorgen um unser Freund. Nachdem er den Kuchen gegessen hat, war wieder Panik in seinen Augen, doch er zwang sich nichts auf die Toilette zu rennen, was ich als großen Fortschritt sehe.
„Irgendwann werde ich wieder der Alte sein und dann können wir wieder Käsekuchen essen gehen." Felix kauerte in seinem Stuhl, während er weiterhin versuchte gegen seinen Kopf zu stellen. „Ich freue mich schon darauf." Felix lächelte schwach. Jisung erwiderte es. „Ich werde warten." Jisung zeigte Verständnis für unseren Freund. Ich werde ihn wieder hinbekommen. Das verspreche ich Jisung. Ich verspreche es Jeongin. Allen, den Felix wichtig ist.
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