Dreizehn
Felix POV
Wieso konnte Changbin mich einfach nicht loslassen? Ich spüre schon, wie der Schlamm mich bedeckt. Mein kaltes Grab. „Bitte", flehte ich ihn an. Vielleicht ging es mit Nettigkeit, wenn er nicht auf meine Gebrülle hörte. Leider half es auch nicht. Er berührte mich immer noch an den Händen, er strich über sie und ich bekam Gänsehaut deswegen. Ganz sicher von der Panik, die mir durch die Adern jagte. So sehr ich Angst vor Changbins Berührungen habn, musste ich zugeben, dass sie....sich irgendwie gut anfühlten. Ich hatte immer noch starke Schmerzen in meinen Händen aber Changbins Berührungen lenkten mich ab. „Kannst du mich bitte los lassen?", fragte ich ihn jetzt normal. Ich muss es einfach schaffen, mich von seinen Berührungen los zu reißen. „Wenn du dir nicht noch,mal die Hände wäscht, sondern sie verbindest. Kannst du das für mich tun?" Er sah mich traurig an. Verdammt, ich wusste nicht mehr, wie traurig er schauen konnte. Ich schluckte schwer und starrte auf meine Hände, die immer noch leicht bluten. Ich nickte leicht. Mein Blick wanderte zum Waschbecken. Meine Rettung. Wenn ich nur dahin kommen könnte, würde ich wieder Ruhe finden und meine Hände von dem Schlamm befreien. Leider stand Changbin davor. Langsam lies er meine Hände los. An seinen Händen klebte bisschen von meinen Blut. Der Wunsch meine Hände zu waschen stieg an. Er stieg so stark an, dass ich versuchte, mich zum Waschbecken vorzudrängen. Egal ob Changbin davor stand. Ich muss dahin.
„Wenn du nochmal deine Hände wäscht, dann nehme ich wieder deine Hände", sagte er mir. Ich horchte auf. Wenn ich jetzt meine Hände wasche, werde ich noch dreckiger wegen Changbin. Wollte er mich erpressen? Verdammt. Ich kann doch einfach wieder in mein Bad rennen und dann zu schließen. Wieso hab ich es hier nicht gemacht? Ach ja, weil ich sofort meine Hände waschen wollte. Kann Changbin nicht einfach gehen? Ich muss hier weg, musste vor Changbin fliehen, deswegen wollte ich wegrennen. Wenn Changbin nicht da wäre, würde ich es schaffen. Er wirft mich in die nächste Panikattacke, indem er mich am Arm nahm. „Wo willst du hin?", fragte er. Ich wendete mich seinen Blick ab. „Weg von dir." Das hatte ihn wohl getroffen, denn er lies mich kurzerhand los. Ich riss die Tür auf und rannte nach draußen, wo ich auf Rachel traf. „Wieso rennst du aus dem Bad?", fragte sie mich skeptisch. Sie sah meine Hände. Ich hab meine Hände nicht mit Verbänden verbunden. Kann es noch schlimmer werden? Immer. Sofort versteckte ich meine Hände hinter meinen Rücken. „Felix....was hast du mit deinen Händen gemacht?" Schockiert starrte sie mich an. „Nichts?" Meine Schwester trat näher zu mir hin, um an meine Hände zu kommen. Ich wollte sie abschütteln, aber ich hatte keine Kraft mehr. Der Streit mit Changbin hat mir die Nerven geraubt, mich müde gemacht. Rachel bekam meine Hände zu fassen und es tat weh, weil sie sie so mit einer Kraft zu sich zog, dass ich Angst hatte, dass sie wieder bluten werden. Schnell schaute ich weg. Ich will ihren Gesichtsausdruck nicht sehen, wenn sie mich anschreit. „Sag mir was du gemacht hast, Lix...bitte, ich mache mir Sorgen um dich."
„Nichts."
Changbin kam aus dem Bad raus und sah uns beide. „Changbin? Weißt du was Felix gemacht hat?", fragte sie ihn. Er kam zu uns. In der Hand hielt er einen frischen Verband. „Er hat sich ein wenig zu oft die Hände gewaschen...." Auch wenn er die Wahrheit gesagt hat, danke ich ihm, dass er das mit dem Putzmittel nicht erwähnt hatte. Ich will nicht wissen, wie meine Schwester dann reagiert. „Okay.....?". Meine Schwester war offenbar verwirrt. Sie dachte, dass ich mich geschnitten hab oder so. „Wir müssen damit zum Arzt", sagte sie dann aber. Nein, bloß nicht. Ich will nicht. „Lieber nicht, Felix steht gerade unter Stress und noch mehr würde ihm nicht gut tun. Ich kann ja seine Hände versorgen und verbinden. Später kann ich mit ihm zum Arzt gehen." Zwar wollte ich, dass Changbin ging aber das hat er gut hinbekommen. Meine Schwester schien sich zu beruhigen. „Würdest du das machen? Ich muss langsam das Abendessen vorbereiten. Unsere Eltern kommen bald. Kümmerst du dich so lange um Felix? Schick ihn ins Bett. Er ist immer noch krank." Danke Rachel. Ich hasse dich dafür. „Klar, kann ich machen. Komm Felix, wir gehen jetzt wieder ins Bett." Wie falsch das klang. Dummer Changbin.
Ich seufzte und hatte keine Lust einen Babysitter zu haben. Ich merkte allerdings, dass ich mir nicht mehr wegen Changbin die Hände waschen wollte. Mit Changbin ging ich also wieder zurück auf mein Zimmer und verband mir dort meine Hände wieder. Sie taten immer noch weh. „Willst du Schmerztabletten für die Schmerzen?", fragte er mich, als würde er genau wissen, dass ich Schmerzen habe. „Ja..bitte." Er war kurz weg und kam aber wieder. Er hielt mir ein Glas mit Wasser und einer Schmerztablette hin. Das war kein weißes Getränk, also konnte ich es nicht trinken. Ich lasse nichts anderes außer weiße Sachen in meinen Magen. „Willst du sie nicht nehmen?", fragte Changbin. „Ich kann nicht...Wasser ist nicht weiß.....", sagte ich leise. Changbin musste sich verhört haben, denn er fragte mich, was ich damit meinte. „Du hast mich verstanden. Ich kann es nicht trinken, weil es nicht weiß ist..."
„Rede keinen Mist und trink das Wasser." Ich machte es nicht, nahm nur die Tablette und schluckte sie so runter. Ich spürte, wie sie kratzig durch meine Speiseröhre wanderte. Unangenehm.
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